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Orthodoxer Kirchenkonflikt um Afrika geht weiter1. November 2024 in Chronik, 1 Lesermeinung Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Patriarch von Alexandrien erneuert Kritik an Kirchenkurs Moskaus - Russische Kirche verstärkt bischöfliches "Personal" für sein neues Exarchat in Afrika.
Athen/Moskau (kath.net/ KAP)
Patriarch Theodoros II. von Alexandrien hat einmal mehr das Vordringen der Russisch-orthodoxen Kirche in Afrika heftig kritisiert. Bei einer Rede in der Stadt Rethymno auf Kreta, wo der Patriarch zum Ehrenbürger ernannt wurde, sagte Theodoros, dass er niemals schweigen werde, wenn es um Gewalt, Ungerechtigkeit und Ausbeutung gehe. Das Moskauer Patriarchat missachte alle Grundsätze der kirchlichen Gesetze und Ordnungen und untergrabe die jahrhundertelange Arbeit des Patriarchats von Alexandrien in Afrika. Theodoros kritisierte u.a., dass Moskau versuche, mit viel Geld orthodoxe Gläubige abzuwerben bzw. neue zu gewinnen. Über die Rede des Patriarchen informierte am Mittwoch u.a. das Infoportal "OrthodoxTimes".
Das Patriarchat von Alexandria betrachtet traditionell ganz Afrika als sein eigenes kanonisches Territorium, bekommt seit einigen Jahren aber Konkurrenz durch Moskau. Die Russisch-orthodoxe Kirche kündigte Ende 2019 die eucharistische Gemeinschaft mit Patriarch Theodoros II. auf, nachdem dieser die neue eigenständige (autokephale) Orthodoxe Kirche der Ukraine anerkannt hatte. Zudem erklärte das Moskauer Patriarchat die alexandrinische Kirche für "schismatisch" und sprach ihr das Recht ab, auf dem gesamten afrikanischen Kontinent für die Orthodoxie zu missionieren.
Moskau gründete im Dezember 2021 ein eigenes Exarchat für Afrika und breitet sich seither verstärkt auf dem Kontinent aus. Im Dezember 2022 kündigte das Patriarchat von Alexandria seinerseits die eucharistische Gemeinschaft mit der ROK auf. Weiters hat es dem russischen Amtsverwalter des Exarchats von Afrika, Bischof Konstantin (Ostrovskij) von Zarajsk, die Priesterwürde aberkannt. Selbiges hatte das Patriarchat auch schon bei Konstantins Vorgänger als Exarch, Metropolit Leonid (Gorbatschov) von Klin, verfügt. In der Praxis bleibt diese "Degradierung" freilich ohne Belange, da die beiden Patriarchate derzeit ohnehin keine Kirchengemeinschaft pflegen
Moskau denkt auch nicht daran, seinen Kurs in Afrika zu überdenken. Stattdessen wurde bei der jüngsten Sitzung des Heiligen Synods der Russisch-orthodoxen Kirche ein neuer bischöflicher Vikar für das afrikanische Exarchat ernannt. Bischof Euthymius (Moiseyev) von Lukhovitsky wurde von seinen Ämtern als Vorsitzender der synodalen Missionsabteilung und Abt des Visoko-Petrovsky-Klosters in Moskau entbunden und zum Vikar des Exarchats von Afrika ernannt, wie das Moskauer Patriarchat mitteilte. Er wird künftig Bischof Konstantin (Ostrovskij) zur Seite stehen.
Letzterer bereiste von 6. bis 24. Oktober sein Exarchat und machte in Südafrika, Ägypten, Marokko, Gabun, Kamerun, Zentralafrikanische Republik, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Togo und Benin Station. Unter anderem traf er dabei mit dem Präsidenten der Zentralafrikanischen Republik, Faustin-Archange Touadera, zusammen.
Der Bischof besuchte einige Pfarren des Exarchats, feierte Gottesdienste, traf sich mit den Geistlichen und Priesterseminaristen, taufte einige Personen, weihte einen Diakon und einen Priester und legte den Grundstein für eine Kirche in der Elfenbeinküste, wie das Moskauer Patriarchat berichtete.
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Lesermeinungen | doda 1. November 2024 | | | Politik Territoriales und politisches Begehren - die Orthodoxie bleibt ihrem
"Entstehungscharisma" treu. | 0
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