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Kardinal Eijk: „Wir müssen die katholische Sexualethik an die junge Generation weitergeben“

vor 3 Stunden in Familie, 3 Lesermeinungen
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Niederländischer Kardinal erklärte bei Kongress in Polen auf der Grundlage niederländischer Erfahrungen, dass der Versuch, die kirchliche Lehre im Bereich der Sexualethik an die aktuellen gesellschaftlichen Einstellungen anzupassen, nicht funktionie


Krakau – Utrecht (kath.net) „Unsere heutige Aufgabe besteht darin, den katholischen Glauben, einschließlich seiner Lehren zur Ehemoral und Sexualethik, vollständig zu verkünden und an die jüngeren Generationen weiterzugeben.“ Dies sagte der niederländische Kardinal Willem J. Eijk in Krakau. Er stellte fest, dass die römisch-katholische Kirche heute praktisch die einzige Institution auf der Welt ist, die das klassische Konzept der Ehe sowie klassische Werte und Normen im Bereich der Sexualität hochhält. Nach Ansicht des Erzbischofs von Utrecht wird die Verwischung der Konzepte von Mann und Frau in der zeitgenössischen Kultur die Verkündigung des christlichen Glaubens in den kommenden Jahren erheblich erschweren. Der Primas der Niederlande ist Gast des 3. Internationalen Kongresses für Ehe und Familie, der vom 13. bis 15. November in Krakau stattfindet. Das berichtete die „Polnische Katholische Nachrichtenagentur“ (KAI).

Der Kardinal erklärte, dass der Kern der Lehre der Kirche in diesem Bereich darin bestehe, dass zwischen Ehe, Geschlechtsverkehr und Fortpflanzung ein enger Zusammenhang bestehe und sprach sich dafür aus, dass es erst nach der Heirat zu sexuellen Beziehungen kommen möge, denn Ehe und Geschlechtsverkehr dienen der Fortpflanzung. Allerdings sei dies für viele Menschen in der modernen Gesellschaft völlig unverständlich, denn seit der Einführung hormoneller Verhütungsmittel ist die Trennung von Ehe, Geschlechtsverkehr und Fortpflanzung zu einem Massenphänomen geworden. Des weiteren sei auch die Säkularisierung ein Faktor sei, der die Trennung dieser Realitäten im menschlichen Leben beeinflusst habe. Da die Bedeutung Gottes im alltäglichen menschlichen Leben, in den sozialen Beziehungen der Menschen und in der Organisation der Gesellschaft abnimmt, wird die Ehe immer weniger als eine von Gott geschaffene Institution angesehen. Damit würden aber auch die Werte und Normen bezüglich der Erfahrung von Sexualität und Fortpflanzung verschwinden. Obendrein habe gemäß der Gender-Theorie jeder unabhängig vom biologischen Geschlecht die Freiheit, seine eigene Geschlechtsidentität abhängig von seiner sexuellen Orientierung oder persönlichen Vorlieben zu wählen.


Kardinal Eijk wies darauf hin, dass die Gender-Theorie es der Kirche erschwert, ihre Lehren zur Ehemoral und Sexualethik zu predigen. Die Gender-Theorie verwischt die Konzepte von Mann und Frau. Die Kirche verkündet Gott, der sich als Vater offenbart hat. Die Verwischung der Begriffe Mann und Frau wird die Verkündigung des christlichen Glaubens in den kommenden Jahren erheblich erschwere.

Der Erzbischof von Utrecht erklärte auf der Grundlage niederländischer Erfahrungen, dass der Versuch, die kirchliche Lehre im Bereich der Sexualethik an die aktuellen gesellschaftlichen Einstellungen anzupassen, nicht funktioniere – vielmehr gehe der Kirchenbesuch unaufhaltsam zurück, derzeit gehen nur 2,5 % der niederländischen Katholiken sonntags in die Kirche . „Die Kirche muss ihre Lehren zur Ehemoral und Sexualethik weiterhin ehrlich und frei verkünden“, betont Eijk.

Dann wies er auf folgende interessante Beobachtung hin: es gebe erste Anzeichen einer Wiederbelebung der Kirche in den Niederlanden. Er stellte fest, dass junge Menschen, die um Aufnahme in die volle Gemeinschaft der katholischen Kirche durch Taufe und/oder Firmung bitten, dazu neigen, die gesamte katholische Lehre zu akzeptieren.

Die gegenwärtige Kultur des Hyperindividualismus und der Säkularisierung werde eines Tages zusammenbrechen, so Eijk. Wenn eine kreative Minderheit überzeugter Christen dann vorbereitet ist, wird sie in der Lage sein, die Entstehung einer neuen Kultur anzuführen. Unsere heutige Aufgabe besteht darin, den katholischen Glauben einschließlich seiner Lehren zur Ehemoral und Sexualethik vollständig zu verkünden und an die jüngeren Generationen weiterzugeben. „Auf diese Weise können wir zur Entstehung einer neuen Kultur beitragen, in der der wesentliche Zusammenhang zwischen Ehe, Geschlechtsverkehr und Fortpflanzung anerkannt und gelebt wird“, sagte der Kardinal abschließend.

Die Organisatoren des 3. Internationalen Kongresses für Ehe und Familie sind u.a. die Erzdiözese Krakau, die Päpstliche Universität Johannes Paul II. in Krakau und mehrere weitere Organisationen. Der Kongress findet im Auditorium des Theologischen Instituts der Missionspriester statt.

Archivfoto Kardinal Eijk © Erzbistum Utrecht


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Lesermeinungen

 Stefan Fleischer vor 35 Minuten 

Im Übrigen aber denke ich,

dass wir Christen wieder im Bewusstsein leben sollten, dass wir, und deshalb auch die Kirche, zwar IN dieser WElt sind, aber nicht VON dieser Welt.
Wenn die ersten Christen als kleine Herde in einer heidnischen Welt überleben, ja diese zu verändern vermochten, so sollten wir das doch auch hier und heute fertig bringen.


3
 
 SalvatoreMio vor 37 Minuten 
 

Zwölf Männer aus einem kleinen, besetzten Land, brachen auf ....

Kardinal Eijk spricht mutig wahre Worte aus und weiß genau, dass er damit gegen den Strom schwimmt: gesundes Ehe- und Familienleben findet immer weniger Interesse und muss stets höhere Hürden überwinden, aber im Grunde hat jeder Sehnsucht nach Treue und Geborgenheit. Der Mut, dem jetzigen Trend, der in die Sackgasse und Unzufriedenheit führt, entgegenzutreten, lässt an unseren christlichen Anfang denken: War es nicht noch verrückter, dass Christus aus einem unbedeutenden Land ein paar unbedeutende Männer zu Fuß und ohne Geld losschickte, um Gottes Frohe Botschaft in die weite Welt zu tragen? Und es ging! - Wir dürfen uns auch heute nicht der Welt anbiedern, sondern sollten junge Christen ermutigen, Leuchttürme zu werden im Nebel der Verwirrung.


3
 
 Stefan Fleischer vor 1 Stunden 

Eine super Analyse

Besonders zu beachten ist m.E. der Satz:
"Da die Bedeutung Gottes im alltäglichen menschlichen Leben, in den sozialen Beziehungen der Menschen und in der Organisation der Gesellschaft abnimmt, ..."
Wenn die Kirche nicht ganz ernergisch hier ansetzt und Gott wieder als Gott, unseren Herr, verkündet, einen uns liebenden und barmherzigen Herrn, aber auch einen absolut gerechten Gott, kann es nur noch schlimmer werden. Denn wo Gott in eine Ecke gestellt wird, wird ein Anderer seinen Platz ausfüllen.


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