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'Frühstückskatholiken nicht willkommen!'

vor 3 Stunden in Weltkirche, 2 Lesermeinungen
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Wie die norwegische Schriftstellerin, Literaturnobelpreisträgerin und Konvertitin Sigrid Undset ihre Heimat bis heute beeinflusst, erzählt Diakon Mathias Ledum. Von Petra Knapp.


Oslo (kath.net) „In den nordischen Ländern findet definitiv eine geistliche Erweckung statt. Es gibt jedes Jahr mehr Konvertiten, und wir sehen eine immer größer werdende Gemeinschaft von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die zum Glauben zurückkehren. Es ist offensichtlich, dass die Menschen nach mehr suchen, nach etwas, das größer ist, als sie selbst.“

Das erzählt Mathias Ledum, der 2024 in Oslo zum Diakon geweiht wurde. Seit der Reformation ist er der erste katholische Geistliche aus der Heimatpfarre der berühmten norwegischen Schriftstellerin, Literaturnobelpreisträgerin und Konvertitin Sigrid Undset (1882-1949). Er wuchs als Kind eines norwegischen Vaters und einer philippinischen Mutter in einer norwegischen Kleinstadt auf und kannte kaum jemanden, der katholisch war, erzählt er im Gespräch mit „Aleteia“. 

„Es war sicher eine kleine Herausforderung, in meiner kleinen Heimatstadt katholisch aufzuwachsen, denn es gab buchstäblich nur mich, meine Schwester, meine Mutter, meine Tanten und Cousins und eine andere philippinisch-norwegische Familie, die katholisch waren“, erinnert er sich.

Ein besonders spannender Moment in seinem Leben war, als ihn während seines ersten Jahrs im Priesterseminar eine Frau darauf hinwies, dass sein Familienname in einem Werk von Sigrid Undset vorkam. Die Schriftstellerin lebte nur wenige Kilometer von Ledums Familie entfernt. In ihrem Werk „Die wilde Orchidee“ erwähnt sie die Familie sowie deren Berghütte, wie das „National Catholic Register“ berichtet.


Der Diakon entdeckte, dass Undset über seine Familie in mehreren biographischen und fiktionalen Werken geschrieben hatte, und noch mehr: Sie hatte seine Familie auch persönlich gekannt. Ihre biografischen Bücher „basieren auf ihren eigenen Erfahrungen mit dem Glauben und anderen Katholiken im Ausland“, erklärte Ledum.

Rom sei für sie eine sehr wichtige Stadt in ihrer schriftstellerischen Laufbahn gewesen. Dort habe die lutherisch geprägte Autorin gesehen, wie „lebendig der katholische Glaube war, wie er Teil des täglichen Lebens der Menschen war, im Gegensatz zum lutherischen Norwegen“, wo die Menschen nur einmal im Jahr zu Weihnachten oder Ostern zum Gottesdienst gingen.

1924 wurde sie schließlich katholisch – eine Sensation und ein Skandal gleichermaßen. „Undset wurde sofort eine starke Apologetin“, weiß der Diakon. „In vielerlei Hinsicht wurde sie zum norwegischen G.K. Chesterton, denn sie nutzte ihre Karriere und ihre Schriften, um der norwegischen Öffentlichkeit den katholischen Glauben näher zu bringen und zu zeigen, dass es kein Widerspruch ist, Norwegerin und Katholikin zu sein.“

Ein Jahrhundert nach ihrem Nobelpreis hat Sigrid Undset immer noch einen enormen Einfluss auf die katholische Gemeinschaft Norwegens, ist Ledum überzeugt. Sie sei eine ständige Inspiration für die norwegischen Katholiken. „Sie wollte die Norweger daran erinnern, dass unser Land einst katholisch war und dass der katholische Glaube uns nicht fremd ist, sondern dass der Glaube ein Geschenk ist, das wir verloren haben und zurückgewinnen müssen“, sagte er „Aleteia“.

„Diesen Eifer, den Norwegern den Katholizismus wieder näher zu bringen, habe ich versucht, über meine sozialen Medien nachzuahmen“, erzählte er. Undset setzte sich auch für die Verehrung der norwegischen Heiligen ein und lud Priester von weit her ein, um in ihrem Haus in Lillehammer die Messe zu feiern, bevor die Pfarrkirche gebaut wurde.

„Sie hat den Weg für die Gründung einer katholischen Gemeinde geebnet, und ihr Werk hat viele Menschen zum katholischen Glauben geführt, sogar in meiner eigenen Heimatgemeinde“, ist Diakon Ledum überzeugt. „Meine Erstkommunionkatechetin wurde selbst durch die Lektüre von Undset zur Kirche geführt und wurde schließlich am selben Tag wie Undset in die Kirche aufgenommen, an Allerheiligen, genau 75 Jahre nach ihr. Sie war es auch, die mich dazu drängte, die Bücher von Undset zu lesen, in denen sie ihre eigene Bekehrungsgeschichte beschreibt.“ („Die wilde Orchidee“ und „Der brennende Busch“)

Ledum ist sich sicher, dass Undset darüber glücklich sei zu sehen, „dass unser Priesterseminar einen Boom an Berufungen erlebt“. „Hoffentlich freut sie sich darüber, dass ihre Gebete schließlich durch Gottes Vorsehung zu einer Berufung aus ihrer eigenen Heimatgemeinde geführt haben. Zu wissen, dass sie in gewisser Weise für meine Berufung gebetet hat, bewegt mich sehr und stärkt die Verbindung zwischen uns beiden.“

Und er erzählt eine kaum bekannte Geschichte, die zeigt, dass Klugheit und Weisheit unerlässlich für die Evangelisation sind. „Als die großzügige Frau, die sie war, ließ Undset in den 1920er Jahren und danach in ihrem Haus in Lillehammer Messen feiern und servierte anschließend ein schönes Frühstück mit Eiern und Speck. Das führte offenbar dazu, dass viele Leute kamen, die sich über eine Konversion Gedanken machten und gerne am Frühstück und den konstruktiven Gesprächen am Tisch teilnahmen. Aber eines Tages, als über 50 Personen am Tisch saßen, machte die Haushälterin, Mathea Mortenstuen, dem ein Ende und sagte: „Nein, gnädige Frau, jetzt will ich nicht mehr all diese Frühstückskatholiken von Ihnen bedienen“ und drohte mit Kündigung. Da dämmerte es Undset selbst, dass einige Leute aus den falschen Gründen dort waren. Am Zaun vor Bjerkebæk, ihrem Haus, hing ein Plakat mit der Aufschrift „Katholische Messe. Alle sind willkommen.“ Jetzt hing dort ein Zettel, auf dem stand: „Frühstückskatholiken sind nicht willkommen“ – und anscheinend schrumpfte die Gemeinde schnell. Sie war großzügig und zuvorkommend, aber niemals naiv. Das sollte uns zur Nachahmung dienen, wenn wir uns um die Bedürfnisse einer Welt voller Menschen kümmern, die nach echtem Essen hungern!“


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Lesermeinungen

 ThomasR vor 2 Stunden 
 

„dass unser Priesterseminar einen Boom an Berufungen erlebt“

die Konzentration in Deutschland auf das Döpfnerische inkl Versuch eine neue angeblich bessere Kirche einzirichten

und auf Diskussionsrunden

statt Neuveangelisierung, Glaubensernerung und Aufbau eines christozentrsichen Berufungsapostolates

wird dagegen in der Notwendigkeit münden weietre Priestersemianre zu schliessen

Die mesiten Diözesen in Deutschalnd haben inzwischen ohne eines Preisterseminars auszukommen. Für mich ist immer die Frage wie sie sich dann eine Kirche ohne Sakramente vorstellen.


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 gebsy vor 2 Stunden 

Von Proselytismus

kann in diesem Fall nicht gesprochen werden, weil sich die Gäste nur für das Frühstück interessierten ...


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