
Bischof Hofer: "Wohlfühl- und Kulturchristentum" ist zu wenig27. Dezember 2024 in Österreich, 3 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Salzburger Weihbischof bei Stephani-Predigt: Glaube "vielleicht deswegen kraftlos und unverbindlich ist, weil wir als Christen nicht gefordert werden".
Salzburg (kath.net/ KAP)
Zu mehr Mut zum christlichen Bekenntnis hat Bischof Hansjörg Hofer in seiner Predigt am Stephanitag aufgerufen. "Etwas mehr Mut und verbindliche Treue würde uns allen nicht nur gut tun und gut anstehen, sondern auch unseren Glauben stärken", sagte der Salzburger Weihbischof am Donnerstag in der Domkirche der Mozartstadt. Da ein "Wohlfühl- und Kulturchristentum" weder attraktiv noch anziehend sei, brauche es heute mehr Entschiedenheit und Freude am Christsein. Vorbilder darin seien der am zweiten Weihnachtsfeiertag gefeierte Märtyrer Stephanus wie auch der erst kürzlich heiliggesprochene Engelbert Kolland.
Viele Parallelen machte der Bischof zwischen dem ersten christlichen Blutzeugen und dem aus dem Tiroler Teil der Erzdiözese Salzburg stammende Franziskaner Kolland aus. Stephanus wurde im antiken Jerusalem von Eiferern gesteinigt, der im Syrien des 19. Jahrhunderts wirkende Missionar durch Axtschläge hingerichtet; beide deshalb, da sie ihrem Bekenntnis zu Jesus Christus nicht abschwören wollten. Dies zu vernehmen, mache "beschämt und kleinlaut", bekannte Hofer, und fragte: "Was bin ich bereit, für Christus und meinen Glauben an den menschgewordenen Gottessohn zu tun?" Kraftlos und unverbindlich sei der Glaube in Europa womöglich deshalb, "weil wir als Christinnen und Christen nicht gefordert werden", vermutete der Bischof. 
Dass Stephanus gleich unmittelbar nach Weihnachten am 26. Dezember gefeiert werde, sei "kein Stilbruch, sondern eine Konsequenz aus der Weihnachtsbotschaft", so Hofer weiter. Weihnachten dürfe nicht romantisch ausgehöhlt werden, denn "auf die Krippe fällt bereits der Schatten des Kreuzes. Das Kind, das wir in der Krippe sehen und anbeten, wird einst am Kreuz für unsere Sünden sterben." Bloße Krippenromantik werde der Menschwerdung Gottes nicht gerecht, sondern würde diese "verniedlichen und verharmlosen", seien doch Krippe und Kreuz "aus dem gleichen Holz" gemacht".
Der von Hofer erwähnte Heilige Engelbert Kolland war heuer am 20. Oktober in Rom von Papst Franziskus heiliggesprochen worden. Der gebürtige Zillertaler war Missionar in Damaskus, wo er mit seinen Gefährten 1860 als 33-Jähriger im Zuge eines einem Massaker an Christen getötet wurde. Der selbst aus dem Zillertal stammende Weihbischof Hofer hatte gemeinsam mit seinen Bischofskollegen Franz Lackner, Hermann Glettler und Wilhelm Krautwaschl und einer 300-köpfigen Delegation aus Österreich an den Festlichkeiten teilgenommen.
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Foto: (C) Erzbistum Salzburg
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