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Papa Francesco – ein Papst, der die Menschen liebte

vor 5 Stunden in Kommentar, 1 Lesermeinung
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„Papa Francesco, wir sehen uns wieder!“ - Gedanken zum Tod von Papst Franziskus. Gastbeitrag von Thorsten Paprotny


Vatikan (kath.net) Für Katholiken in aller Welt wurde die Osterkerze zu einem Trauerlicht. In vielen Kirchen läutete die Totenglocke am Ende der Heiligen Messe des Ostermontags. Die Nachricht verbreitete sich, dass Papst Franziskus in den Morgenstunden verstorben war. Persönliche Gedanken und Erinnerungen stiegen in vielen Gläubigen auf, besonders an die letzten beiden Monate, in denen der Heilige Vater zum Schmerzensmann geworden war. Die Jubelrufe „Viva il Papa!“ vor und nach dem letzten „Urbi et Orbi“-Segen lag noch keine vierundzwanzig Stunden zurück. Im Anschluss hatte Franziskus noch einmal im Papamobil eine Runde über den Petersplatz fahren wollen. Unvergesslich bleiben die Bilder der Eltern, die mit einem behinderten Jungen dem weißen Auto nachliefen. Franziskus segnete den Jungen, im Rahmen dessen, in dem ihm das motorisch noch möglich war. Danach wurde ihm der Piloleus abgenommen – und die Öffentlichkeit sah ihn an diesem Ostersonntag das letzte Mal auf Erden. Zwar kursierten vorbereitete Nachrufe, kritische Würdigungen und kirchenpolitische Betrachtungen wenig später. Politiker und Bischöfe äußerten, auch pflichtgemäß, Respekt und Wertschätzung und taten ihre Traurigkeit kund. Das gläubige Volk war erschüttert und sprachlos. Einzelne vergossen Tränen. Und keine Tochter und kein Sohn der Kirche muss sich der Traurigkeit schämen, wenn uns alle die Botschaft erreicht, dass „il Papa“, der Papst, verstorben ist. Dieses Gefühl ist natürlich, es ist auch menschlich, und es ist vor allem zutiefst römisch-katholisch.


„Wie geht es dem Papst?“ Jeden Tag hörte ich – dies sei ganz persönlich gesagt – diese Frage, wenn ich meine einfach gläubige, stark pflegebedürftige Mutter im Altenheim besuchte, besonders in den Tagen, als Franziskus in der Gemelli-Klinik dem Tode nahegekommen, aber seine Wohnung droben noch nicht bereitet war. „Wie geht es dem Papst?“ Viele Gläubige informierten sich, studierten die vatikanischen Bulletins und die Berichte der Ärzte – und sie studierten dies alles sicher wesentlich aufmerksamer als alle Enzykliken oder apostolischen Schreiben aus seiner Feder. Der Papst hätte vermutlich darüber geschmunzelt oder sogar herzhaft gelacht, wenn ihm das erzählt worden wäre.

Franziskus, in konservativen Kreisen während seines Pontifikates nicht selten umstritten, bei Jüngern des deutschkatholischen Eigensinns auf andere Weise höchst unbeliebt, verfügte über eine im besten Sinne kantige Persönlichkeit und einen ganz eigenen Stil. Er sprach ernst und streng über Klerikalismus und hatte ein weites Herz für die Volksfrömmigkeit. Der Papst trat als vehementer Gegner der Abtreibung und des assistierten Suizids auf. Er verteidigte kompromisslos und leidenschaftlich das Menschenrecht der ungeborenen Kinder auf Leben – ob gelegen oder ungelegen. Auch die Gender-Ideologie und all ihre Verirrungen missbilligte er zutiefst. Franziskus liebte die Basilika Santa Maria Maggiore innig und wird dort seine letzte Ruhestätte finden – wie sieben andere Päpste vor ihm.

„Wie geht es dem Papst?“ Wir werden diese Frage eine Weile nicht mehr stellen und nicht mehr hören. Franziskus, der große Menschenfreund, wird uns fehlen. An Ansichten, Meinungen und Einschätzungen von professionellen Kommentatoren mangelt es nicht, seitdem die Welt von seinem Tod erfuhr. Auf all diese säkularen Stimmen über ihn und die kirchenpolitische Stimmungsmache über den Nachfolger auf dem Stuhl Petri müssen wir nicht hören. Wir wissen: Der Heilige Geist im Konklave wird nicht unbeteiligt sein, und das genügt. Wir wissen auch: Die Traurigkeit und die Tränen von Katholiken auf der ganzen Welt sind der schönste, sind der wahre Nachruf auf den Papst.

Franziskus ist am Ostermontag verstorben. Gestattet ist auch, darin eine Fügung Gottes zu sehen, dass der letzte Ostersegen des schwerkranken Stellvertreters Christi noch vorgesehen war, ehe er für immer nach Hause gehen durfte. So bleibt Papst Franziskus als Zeuge der Hoffnung, als Zeuge unseres Glaubens an die Auferstehung in Erinnerung. Und ja, die Osterkerze ist am 21. April 2025 für Katholiken in aller Welt zu einer Trauerkerze geworden – und zugleich ein Hoffnungslicht geblieben. Papa Francesco, wir sehen uns wieder!

Dr. Thorsten Paprotny (siehe Link) lehrte von 1998-2010 am Philosophischen Seminar und von 2010 bis 2017 am Institut für Theologie und Religionswissenschaft der Leibniz Universität Hannover. Er publizierte 2018 den Band „Theologisch denken mit Benedikt XVI.“ im Verlag Traugott Bautz und arbeitet an einer Studie zum Verhältnis von Systematischer Theologie und Exegese im Werk von Joseph Ratzinger / Benedikt XVI.
 

Der allerletzte Segen unseres Heiligen Vaters Papst Franziskus am Ostersonntag 2025 - knapp ein Tag vor seinem Verscheiden

 


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Lesermeinungen

 Stefan Fleischer vor 3 Stunden 

Ceterum censeo

Es bringt nichts, das Pontifikat von Papst Franziskus schon heute beurteilen zu wollen. Dazu ist es viel zu facettenreich. Und seine Früchte sind erst am Keimen und Wachsen. Entscheidend für unsere Kirche wird sein, wohin der neue Papst sie zu führen gedenkt. Geht es zurück zu einer Kirche, in welcher Gott, der Vater der Allmächtige, sein Heiliger Wille und das ewige Heil des Menschen im Zentrum stehen, oder geht es «vorwärts», hin zu einer neuen Kirche, welche den Menschen und seine Wünsche, seine Träume und Forderungen in den Fokus nimmt und sich darnach ausrichtet. Bitten wir Gott um die richtige Wahl durch die Kardinäle und um den Heiligen Geist für den kommenden Papst.


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