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Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'

vor 11 Stunden in Weltkirche, 6 Lesermeinungen
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Papst Leo sprach sich im Interview zudem dagegen aus, dass die katholische Kirche künftig durch demokratisch gewählte Gremien geführt wird.


Rom (kath.net/KAP) Leo XIV. fühlt sich nach gut vier Monaten immer sicherer im Papstamt. "Ich lerne viel und fühle mich sehr gefordert, aber nicht überfordert", sagte er in einem am Sonntag in Teilen vorab veröffentlichten Interview des US-Portals Crux. Robert Francis Prevost, erster US-Amerikaner auf dem Stuhl Petri, wurde am 8. Mai zum Nachfolger von Papst Franziskus gewählt. "Da musste ich sehr rasch ins kalte Wasser springen", räumte er nun ein.

Noch liege eine enorme Lernkurve vor ihm, so Leo XIV., der an diesem Sonntag 70 Jahre alt geworden ist. "Ich habe das Gefühl, dass ich einen großen Teil davon ohne große Schwierigkeiten bewältigen konnte, nämlich den pastoralen Teil."

Überrascht zeigte er sich von der "großartigen" Resonanz von Menschen jeden Alters. "Ich schätze jeden, wer auch immer er ist, was er mitbringt, und ich höre ihm zu", sagte der Papst, der zuvor unter anderem als Bischof in Peru, Generalprior des Augustinerordens und Leiter der vatikanischen Bischofsbehörde internationale Erfahrungen gesammelt hat.

"Das völlig Neue an diesem Job ist, dass ich nun die Rolle eines Weltführers innehabe", erklärte Leo XIV. Das Papstamt sei "sehr öffentlich, die Leute kennen die Telefongespräche und Treffen, die ich mit den Staatsoberhäuptern verschiedener Regierungen und Länder weltweit geführt habe - in einer Zeit, in der die Stimme der Kirche eine bedeutende Rolle spielt." Auch lerne er viel über die Rolle des Heiligen Stuhls in der diplomatischen Welt. "Ich habe immer versucht, über die Nachrichten auf dem Laufenden zu bleiben - aber die Rolle des Papstes ist definitiv neu für mich."

Dass er zum Nachfolger des Petrus gewählt wurde, könne nur durch die Gnade Gottes und den Heiligen Geist geschehen sein, sagte Leo XIV. "Aufgrund meines Glaubens, aufgrund meiner Erfahrungen, aufgrund meines Verständnisses von Jesus Christus und dem Evangelium sagte ich: Ja, ich bin hier", so der US-Amerikaner. "Ich hoffe, andere in ihrem Glauben bestärken zu können, denn das ist die grundlegendste Aufgabe des Nachfolgers Petri."


Papst Leo XIV. hat sich im Crux-Interview zurückhaltend über eine mögliche Vermittlerrolle des Vatikans im Krieg zwischen Russland und der Ukraine geäußert. Man müsse unterscheiden zwischen der Rolle des Vatikans als Fürsprecher für den Frieden und einer möglichen Rolle als Vermittler, so Leo XIV. Letztere sei "nicht so realistisch wie die erstere". Der Papst äußerte sich zudem auch zum Synodalen Prozess in der Kirche, den er voranbringen will, der aber nicht mit Demokratie verwechselt werden dürfe, wie er sagte. Bei einem Fußballspiel zwischen den USA und Peru würde er wohl eher dem zweiten Team die Daumen drücken, bekundete er weiter in dem Interview mit dem US-Portal Crux und der peruanischen Zeitung "El Comercio".

Der Papst bestätigte im Interview erstmals, dass der Heilige Stuhl den Vatikan - aber auch andere kirchliche Orte - angeboten habe, um dort Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine zu führen. Er wisse "sehr wohl um die Implikationen, die das hat", so der Papst.

Er betonte, der Heilige Stuhl habe sich seit Beginn dieses Krieges trotz aller Schwierigkeiten immer bemüht, "eine wahrhaft neutrale Position einzunehmen". Manches, was er selbst gesagt habe, sei in die eine oder in die andere Richtung interpretiert worden; das sei nicht zu ändern. Nun komme es darauf an, dass "einige andere Akteure die Kriegsparteien drängen, dass die sagen: Jetzt reicht es; lasst uns nach einem anderem Weg zur Beendigung unseres Streits suchen."

Skeptisch äußerte sich der Papst zum derzeitigen Einfluss der Vereinten Nationen: "In der Theorie müssten sie der Ort sein, wo diese Themen behandelt werden. Aber leider scheint es einen Konsens zu geben, dass die UN - zumindest zurzeit - ihre Fähigkeit verloren haben, die Betroffenen bei multilateralen Fragen an einen Tisch zu bringen." Daher sagten viele derzeit: "Man muss das im bilateralen Dialog klären und dann die Dinge zusammensetzen."

Zugleich zeigte sich der Papst optimistisch über das "Potenzial der Menschheit, Gewalt und Hass zu überwinden, die uns immer mehr auseinandertreiben". Man müsse vertieft darüber nachdenken, was in den vergangenen Jahren zur wachsenden Polarisierung in der Welt beigetragen habe. Möglicherweise gehöre der Verlust eines "tieferen Sinns dessen, was das menschliche Leben ist", mit zu den Ursachen dieser Entwicklung.

Mehr Gemeinschaft, aber keine Demokratie

Papst Leo sprach sich im Interview zudem dagegen aus, dass die katholische Kirche künftig durch demokratisch gewählte Gremien geführt wird. Er habe nach seinen Erfahrungen in Lateinamerika und nach den jüngsten Synoden aber die Hoffnung, "dass wir Wege finden, gemeinsam Kirche zu sein". Das bedeute "nicht den Versuch, die Kirche in eine Art demokratische Regierung zu verwandeln", betonte Leo. "Wenn wir uns in der heutigen Welt umschauen, ist Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles."

Eine Kirche, die im gemeinsamen Hören vorangehe, könne ein gutes Gegenmodell zu der fortschreitenden Polarisierung in der Welt sein, betonte der Papst. Zugleich rief er die Bischöfe auf, Synodalität nicht als eine Art Entmachtung zu sehen. Wer das meine, habe möglicherweise ein falsches Verständnis von Autorität, so das Kirchenoberhaupt.

Bei Synodalität gehe es vielmehr darum, "wie wir zusammenkommen und als Kirche eine Gemeinschaft sein können". Der Fokus liege dabei nicht auf der institutionellen Hierarchie, sondern auf dem Sinn für das Gemeinsame. Dazu könne jeder Mensch in der Kirche mit seiner jeweiligen Berufung beitragen.

"Als Papst bin ich Anhänger aller Teams

Papst Leo XIV. ist gebürtiger US-Amerikaner mit peruanischem Pass. Er würde aber bei einer Fußball-WM-Partie zwischen beiden Nationen nur einen anfeuern: "wahrscheinlich Peru, und zwar einfach aufgrund emotionaler Bindungen", sagte der bekennende Hobbysportler in dem Interview. Er sei auch großer Italien-Fan, "aber als Papst bin ich Anhänger aller Teams", betonte der als Robert Francis Prevost geborene Papst.

In Chicago sei er als Fan des Baseball-Teams "White Sox" aufgewachsen, "aber meine Mutter war Cubs-Fan, also konnte man nicht zu den Fans gehören, die die andere Seite ausschließen", erzählte der jüngste von drei Brüdern, der an diesem Sonntag 70 wurde. "Wir haben gelernt, auch im Sport eine offene, dialogische, freundliche und nicht wütende, wettbewerbsorientierte Haltung in solchen Dingen einzunehmen - denn sonst hätten wir vielleicht kein Abendessen bekommen!"

"Das peruanische Volk ist Teil von mir"

Leo XIV. war vor seiner Papstwahl am 8. Mai unter anderem rund 20 Jahre Missionar und Bischof in Peru. "Ich bin natürlich Amerikaner und fühle mich sehr als Amerikaner, aber ich liebe auch Peru sehr, das peruanische Volk, das ist ein Teil von mir", sagte er. "Die Hälfte meines Lebens als Geistlicher habe ich in Peru verbracht, daher ist mir die lateinamerikanische Perspektive sehr wertvoll." Sie sei auch von entscheidender Bedeutung für seine Verbindung zu seinem Vorgänger Franziskus (2013-2025) gewesen und sei auch wichtig auch dafür, wie dessen Visionen für die Kirche weitergeführt werden könnten, betonte der neue Papst.

Leo äußerte sich in einem Interview mit der Vatikan-Korrespondentin von "Crux", Elise Ann Allen. Daraus entstand die Biografie "León XIV: ciudadano del mundo, misionero del siglo XXI" (Leo XIV.: Weltbürger, Missionar des 21. Jahrhunderts), das am Donnerstag (18. September) auf Spanisch bei Penguin Peru erscheinen und danach in Spanien, Mexiko und Kolumbien erhältlich sein soll. Für Anfang 2026 sind eine englische und eine portugiesische Ausgabe des Buches geplant.

Copyright 2025 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


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Lesermeinungen

 elmar69 vor 2 Stunden 
 

Demokratie braucht Grenzen

Es ist eigentlich allgemein anerkannt, dass "Demokratie" immer eine Begrenzung braucht.

Bei den westlichen Staaten ist dies der Rechts- und Verfassungsstaat, der der absoluten Herrschaft der Mehrheit Grenzen setzt und im Zweifelsfall auch mehrheitlich beschlossene Regeln wieder aufhebt.

Auch der Bundestag kann eben nicht frei beschließen, was er will - er muss die Grenzen der Verfassung achten.


2
 
 Triceratops vor 2 Stunden 
 

Ich hoffe jetzt doch,

dass diejenigen, die die Synodalität verteufeln, endlich merken, dass man im Vatikan unter Synodalität etwas ganz Anderes versteht als das, was man in Deutschland den "synodalen Weg" nennt. (Obwohl Papst Leo das schon von Beginn an klar gemacht hat, viele hier haben ihm allerdings nie richtig zugehört.)
Im Übrigen bin ich froh darüber, dass der Papst
*allen* zuhört, denn nur, wenn man beide Seiten kennt, kann man richtige Entscheidungen treffen.


1
 
 SalvatoreMio vor 7 Stunden 
 

Die richtige Balance finden

Dieses Interview finde ich richtig gut und so ehrlich! Es hilft auch, den neuen Papst etwas besser zu verstehen und zu begreifen, wie er in dieses große Amt hineingeworfen wurde und was das mit einem macht. Schließlich ist er Mensch, wie wir alle. Ich finde seine "Selbstbeurteilung" auch sehr wertvoll und wie er unterscheidet zwischen dem wichtigsten, dem pastoralen Dienst und seiner Rolle in der diplomatischen Welt. - So wächst die Hoffnung, dass er mit wachen Augen und klugem Herzen der Kirche hilft, die richtige Balance zu behalten bzw. wiederherzustellen, im Sinne der göttlichen Botschaft, die nicht verfälscht werden darf.


4
 
 modernchrist vor 8 Stunden 
 

Demokratie in der Kirche wäre der gleiche Witz

wie Demokratie in einer Klinik: Jede Putzfrau und Rettungshilfe soll mitbestimmen können, welche Therapie bei einem Patienten angewandt wird, welcher Chefarzt eingestellt wird, wie die Abteilung Onkologie neu strukturiert wird? Zum lachen! Jeder Taufscheinkatholik - oder auch sog. kirchlich engagierte Gremienleute und Hauptamtliche - sollen mitbestimmen können, ob der Zugang zum Priesteramt für Frauen offen sein soll, ob im Pfarrhaus auch Homos willkommen sein sollen? Ob Abtreibung und Zweitehe ab jetzt in der Moraltheologie akzeptiert werden sollten? Die meisten null Ahnung vom Weltkatechismus, vor 20 Jahren das letzte Mal beichten, zehnmal im Jahr in einer Messe? Woher kommt da die Kompetenz zum Mitentscheiden? Nur mit großer theologischer Bildung und mit Weihe kann man demütig betend in einer Weltkirche entscheidend mitreden. Alles andere sind gefährlichste Aktionen und Manipulationen am Leib Christi!


7
 
 ottokar vor 10 Stunden 
 

Wie ehrlich , wie klug, wie Weise, wie fromm!

Danke Herrgott für diesen Papst, auch weil er weiß, dass es im Himmel vor Gott auch keine Demokratie gibt , hingegen ein gläubiges Miteinander hin zu Gott.


6
 
 Katholikheute vor 10 Stunden 
 

Demokratie

kann nicht besser entscheiden als der Wille Gottes!

Und wenn Menschen schon beim Willen Gottes sich so irren können, wieviel mehr dann noch bei anderen Fragen!


4
 

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