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Die Fülle der Gnade und das Ja des Glaubens

vor 7 Stunden in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Leo XIV.: Die Verbindung von marianischer Ursprungsreinheit und der erneuernden Kraft der Taufe. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Die Erwählung Mariens, die Freiheit des Glaubens, die Taufgnade und die tägliche christliche Berufung. Am Hochfest der Unbefleckten Empfängnis legte Papst Leo XIV. beim traditionellen Mittagsgebet des Angelus eine Betrachtung vor, die den dogmatischen Inhalt des Festes, die Berufung Mariens und die Berufung der Kirche entfaltete. Der Papst stellte seine Ausführungen in den Zusammenhang der Lehre des seligen Pius IX., der Heiligen Schrift und der patristischen Tradition: „Heute feiern wir das Hochfest der Unbefleckten Empfängnis der seligen Jungfrau Maria. Wir bringen unsere Freude darüber zum Ausdruck, dass der Vater im Himmel sie ‚vom Makel der Urschuld selbst völlig frei‘ bewahren wollte (vgl. sel. Pius IX., Ineffabilis Deus, 8. Dezember 1854), ganz unschuldig und heilig, um ihr zu unserem Heil ‚seinen einzigen Sohn, den er […] wie sich selbst liebt‘ (ebd.) anzuvertrauen“.

Der Papst verband das Dogma mit der christologischen Mitte der Heilsgeschichte. Maria empfängt eine einzigartige Gnade, die auf die Inkarnation hingeordnet ist: „Der Herr hat Maria die außergewöhnliche Gnade eines vollkommen reinen Herzens geschenkt, im Hinblick auf ein noch größeres Wunder: das Kommen des Erlösers Christus als Mensch in die Welt“. Maria hört den Gruß des Engels und antwortet im Glauben. Der Papst zitierte: „‚Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir‘ (V. 28) … ‚Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast‘ (V. 38)“. Leo XIV. nahm diesen Gedanken auf und führte ihn in Rückgriff auf die Vätertradition weiter: „In seinem Kommentar zu diesen Worten sagt der heilige Augustinus: ‚Maria glaubte, und in ihr wurde wahr, was sie glaubte‘ (Sermo 215, 4). Die Gabe der Fülle der Gnade konnte in dem Mädchen aus Nazaret Früchte tragen, weil sie sie in ihrer Freiheit annahm und sich Gottes Plan öffnete. Der Herr handelt immer so: Er schenkt uns große Gaben, lässt uns aber frei, sie anzunehmen oder nicht. Deshalb fügt Augustinus hinzu: ‚Glauben auch wir, damit das, was [in ihr] wahr geworden ist, auch uns zugute kommt‘ (ebd.)“. Die Katechese führte diesen Gedanken weiter und bezog ihn auf die Glaubensentscheidung jedes Christen: „So lädt uns dieses Fest, das uns über die makellose Schönheit der Mutter Gottes freuen lässt, auch dazu ein, so zu glauben, wie sie geglaubt hat, und großherzig unsere Zustimmung zu der Sendung zu geben, zu der der Herr uns beruft“.


Dann weitete der Papst den Blick auf das sakramentale Leben der Kirche. Das in Maria geschehene Wunder werde in der Taufe für jeden Christen neu wirksam: „Das Wunder, das Maria bei ihrer Empfängnis widerfahren ist, hat sich für uns in der Taufe erneuert: Von der Erbsünde reingewaschen, sind wir Kinder Gottes geworden, seine Wohnstatt und Tempel seines Geistes. Und so wie Maria durch eine besondere Gnade Jesus in sich aufnehmen und ihn den Menschen schenken konnte, so lässt die Taufe ‚Christus in uns leben und uns mit ihm vereint leben, um in der Kirche, jeder in seinem Lebensstand, an der Verwandlung der Welt mitzuwirken‘ (vgl. Franziskus, Generalaudienz, 11. April 2018)“.  Der Papst stellte die Parallele zwischen dem „Ja“ Mariens und dem christlichen Glaubensgehorsam heraus: „Das Geschenk der Unbefleckten Empfängnis ist groß, aber auch das Geschenk der Taufe, das wir empfangen haben, ist es! Das ‚Ja‘ der Mutter des Herrn ist wunderbar, aber auch unser ‚Ja‘ kann es sein, wenn wir es jeden Tag treu, mit Dankbarkeit, Demut und Beharrlichkeit im Gebet und in konkreten Werken der Liebe erneuern, von den außergewöhnlichsten Taten bis hin zu den alltäglichen, gewöhnlichen Verpflichtungen und Diensten, damit Jesus überall bekannt, angenommen und geliebt wird und sein Heil allen zuteilwird“.

Zum Abschluss verwies der Papst auf die Fürsprache Mariens: „Darum bitten wir heute den Vater auf die Fürsprache der Unbefleckten Empfängnis, während wir gemeinsam mit den Worten beten, denen sie selbst als Erste geglaubt hat“.

Foto (c) Vatican Media

 


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