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Mit Fasten gegen die Magersucht

22. März 2006 in Spirituelles, keine Lesermeinung
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Mit 38 Kilogramm im Krankenhaus: In Medjugorje erfuhr die 30-jährige Silvia die Liebe Gottes, ihr Leistungsdenken schwand, ihr Körpergewicht stieg. Ein Zeugnis.


Ich bin in einer katholischen Familie aufgewachsen, in der man mittags betete und am Sonntag in die Kirche ging. Es war eine behütete Zeit, doch litt ich unter einem Leistungsdruck von meiner Familie aus. War ich freundlich, aufgeschlossen und brachte gute Noten nach Hause, war die Welt in Ordnung. Wenn ich nicht den Erwartungen entsprach, wurde es kühl, ich spürte die Enttäuschung, den Liebesentzug. Mit 14 Jahren fuhr ich mit meinen Eltern nach Medjugorje und erfuhr bei einer Erscheinung (ich selbst habe nichts gehört oder gesehen) die zärtliche Liebe Mariens. Ich fühlte, dass diese Liebe mich ohne jede Bedingung oder Leistung annimmt und umarmt. Nach diesem Erlebnis begann ich, die Botschaften, die die Muttergottes in Medjugorje gibt, ins Leben umzusetzen. Meine Freunde und meine Familie verstanden mich jedoch nicht und lehnten so ein „extremes Leben“ ab. Besonders das Fasten fanden sie übertrieben. Eines Tages sagte man mir: „Geh doch mal raus, such dir Freunde, fang an, ein normales Leben zu führen.“

Unter Tränen erzählte ich Jesus und Maria davon und, dem Druck nachgebend, schloss ich mich einer Jugendgruppe aus der Pfarrei in unserem Dorf an. So hoffte ich, Gott und Gemeinschaft zu finden. Was ich nicht wusste: die Jugendlichen wurden auch als „Komasäufer“ bezeichnet. So waren wir erst gemeinsam im Gottesdienst und dann wurde getrunken bis zum Umkippen. Am nächsten Morgen bereute ich alles und bat Gott um Verzeihung, doch am nächsten Wochenende ging es von vorne los. Irgendwann hatte ich auch einen Freund, wozu ich mich sehr überwinden musste, um für meine Umgebung als normal zu gelten. Als ich in die Sünde, die Unkeuschheit fiel, konnte ich Gott plötzlich nicht mehr begegnen. Die Bilder von Jesus und Maria in meinem Zimmer wurden mir zur Qual und Zeiten der Stille übertönte ich mit Musik und Fernsehen. In dieser Zeit schien ich äußerlich gesehen alles zu haben, und viele beneideten mich darum, doch in meinem Herzen war Traurigkeit, Einsamkeit und Chaos. Eines Tages begann ich mein Studium in Münster und alle Türen der Welt öffneten sich mir. Die Beziehung zu meinem Freund beendete ich und genoss Partys, Alkohol und Drogen die ganze Woche hindurch. Hinzu kamen ständig wechselnde Freundschaften; ich lebte wie im Rausch.

In dieses Leben brach ein Ereignis herein, das mich total verändern sollte. Mein damaliger Freund beendete die Beziehung. Ich war fassungslos, da bisher immer ich die Beziehungen beendet und alles unter Kontrolle hatte.Ich begann, mein Leben zu betrachten und fragte mich nach dem Sinn meines Lebens und erkannte, wie tief ich gesunken war. Als ich überlegte, was ich nun tun sollte, kam aus meinem Herzen der Schrei: „Gott, ich will zurück zu dir!“ Durch die Jahre der Sünde hindurch hatte ich jedoch vergessen, dass Gott barmherzig ist. Ich fing an, mich und mein Leben zu verurteilen und hielt jeden anderen Menschen für wertvoller als mich. Ein Jahr lang dachte ich, ich komme in die Hölle.Zu dieser Zeit bekam ich Magersucht und landete mit 38 kg im Krankenhaus. Nach 3 Monaten psychosomatischer Klinik kam ich 1997 in ähnlichem Zustand wieder nach Münster. Dort traf ich eine Mitstudentin, die mir von ihrer Bekehrung und ihrer Heilung von Bulimie in Medjugorje erzählte. Dies war für mich wie ein Traum, zudem die Begegnung so wunderbar geführt war, dass es nur von Gott sein konnte. Also, dachte ich, muss Gott auch mich retten können, er will mich bei sich haben. Ab diesem Moment war ich glücklich, fuhr mit nach Medjugorje, erkannte immer mehr die Liebe Gottes zu mir – besonders in der Eucharistie – und begann ein anderes Leben.

Der einzige Punkt, den ich nicht lebte, war das Fasten, da ich glaubte, Magersüchtige müssten nicht fasten. Ein Priester, der mich begleitete, sprach mich auf diesen Punkt an. Er fragte: „Willst du wirklich Maria und Jesus gehören?“ Ich sagte: „Ja, natürlich.“ „Dann“, sagte er „faste! Heute ist Mittwoch, da kannst du direkt anfangen.“ Etwas benommen tat ich, was er mir sagte und ich muss sagen, in der ersten Zeit war es sehr schwer. Ein Magersüchtiger denkt Tag und Nacht über das Essen nach, die Dinge, die gut schmecken und wenig Kalorien haben, wie z.B. Kaffee. Brot schmeckt nicht unbedingt gut und macht dick. Aber am Fastentag habe ich es nicht geschafft, gar nichts zu essen, so dass ich viel Brot aß. Somit hatte ich auch an den anderen Tagen mehr Hunger und begann zuzunehmen.Im Nachhinein erkenne ich, dass allein Gebet und Fasten mich von meiner Magersucht befreit haben. Aber nicht nur davon, sondern auch von Leistungsdenken, von dem Wunsch, die „Schönste im ganzen Land“ zu sein und anderen Dingen. Ich bin Gott und Maria sehr dankbar für diesen Weg und weiß heute, dass sie mich und alle Menschen bei sich im Himmel haben möchten.

Silvia

Mit freundlicher Genehmigung von www.totus-tuus.de



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