Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Das unredliche Verwirrspiel von Frauke Brosius-Gersdorf
  2. ‚Tote-Hühner‘-Tanztruppe erhält ‚Exzellenzförderung Tanz‘ des Bundeslandes NRW
  3. "Bischöfe reden nicht mit uns"
  4. „Wir Katholiken, die dem Lehramt treu sind, haben es satt, diffamiert und stigmatisiert zu werden“
  5. USA: Israel hat seit Beginn des Gazakriegs 94.000 LKW-Ladungen Lebensmittel nach Gaza geschickt
  6. R.I.P. Franziska
  7. Die Segnung homosexueller Paare – eine destruktive Weichenstellung für Glaubenspraxis und Pastoral?
  8. Jesuitenpater James Martin vergleicht homosexuelle Familie mit Dreifaltigkeit
  9. Papst wird dem hl. John Henry Newman den Titel „Kirchenlehrer“ verleihen
  10. "Was die Welt retten wird, ist der Mensch, der vor Gott kniet"
  11. 'Wir verkünden nicht uns selbst, sondern Jesus Christus als den Herrn!'
  12. Priester in Polen gestand Tötung eines Mannes
  13. Plant Stille ins Leben ein!
  14. Papst bestürzt nach Anschlag durch Islamisten auf katholische Kirchengemeinde im Kongo
  15. Kubicki nach Grünen-Skandalsatz: „Eine Partei, die sich so eine Jugendorganisation leistet…“

Über die Brücke vom Hier zum Dort

24. November 2006 in Spirituelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Mystik hat in unseren Tagen Konjunktur. Literarisch, aber auch im Alltag - Ein Beitrag von Bernd Kreuels / Münchner Merkur


München (www.kath.net/MM)
Hildegard von Bingen, Buddha, Novalis oder etwa Meister Eckhart. Dazu noch Kerzen, Räucherstäbchen und Engel in allen Variationen ­ und das nicht nur zur Weihnachtszeit. Wie kommt das eigentlich? Das Mittelalter war doch angeblich so duster. Die Romantik reichlich naiv. Und als aufgeklärte Rationalisten kommen diese wiederentdeckten Vordenker der Spiritualität beileibe auch nicht daher. Außerdem: Wie soll denn um alles in der Welt Kontemplation zum Fortschritt der Menschheit beitragen?

Sicher, Esoterik boomt mittlerweile schon wesentlich länger als ein Jahrzehnt. Überdies sind Glaube und Kirche neuerdings immer öfter in den Schlagzeilen, führen spätestens seit dem vergangenen “Jahr der Päpste“ kein so extremes Aschenbrödel-Dasein mehr, wie noch kurz davor. Dennoch, was schwirrt da nicht alles in vielen Köpfen kunterbunt nebeneinander herum:

Lifestyle-Wünsche neben Ellenbogen-Karriere, praller Genuss neben einer “Was-bringt-mir-das?-Mentalität“, große Lebenslügen neben lauter kleinen “Not“-Lügen. Weiter: die Hast nach dem “großen Geld“ neben dem Körper- und Schönheitskult, Luxusträume neben Jugendlichkeitswahn, hemdsärmeliges Machertum neben dem ultimativen Freizeitkick. Schon jeder einzelne Faden dieses einigermaßen wirren Gedankenknäuels ist aber hinderlich, wenn man das feine Gewebe der Mystik tiefer begreifen möchte.

Wie passt das also alles nur zusammen? Möglicherweise ist es nichts anderes als das Spiegelbild des Kampfes zweier “Seelen“ in eines jeden Menschen Brust: der Diesseitigkeit mit der Lust am Leben und der Jenseitigkeit mit der Sehnsucht nach Unsterblichkeit. Entscheidend für den rechten Ausgleich in dieser existenziellen Auseinandersetzung ist die wohl persönlichste aller Lebensfragen, die jeder nur mit sich selber ausmachen kann. Und die übrigens in den Top-Ten der größten öffentlichen wie privaten Tabus der letzten 50 Jahre ziemlich unangefochten auf einem Spitzenplatz liegen dürfte und da lautet: Wie halte ich es denn mit meinem eigenen Tod?

Auf den Punkt gebracht, gibt es zwei völlig gegensätzliche Antworten darauf:
Entweder ist mit dem letzten Atemzug alles “aus die Maus“. Oder gleich danach kommt der beschwingte Gang über die Brücke vom Hier zum Dort. Wer diesen Weg gehen will und den mutigen Versuch zum Entschlüsseln des ewigen Menschheitsrätsels Tod unternimmt, für den entpuppt sich das Bemühen bald als ein ersehnter Dreh- und Angelpunkt: Von dem aus lassen sich mit großer Wahrscheinlichkeit Kontemplation und Nützlichkeit, Entsagung und Freude, Erfüllung und Materie, Machen und Mystik, Glaube und Schönheit, Fortschritt und Romantik, Liebe und Gerechtigkeit, Realismus und Wahrhaftigkeit in eine sinnvolle Beziehung bringen. Gelingt das auch nur annäherungsweise, ist tiefes Glück in aller Regel die unmittelbare Folge. Der Tod hat also auch seine guten Seiten: Wer hätte das gedacht?



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Mystik

  1. Islamwissenschaftler: Dem Christentum kam die Mystik abhanden
  2. Marie Lataste – Eine Frau „vom heiligen Herzen Jesu“
  3. Gertrud von Helfta: Botschaft von Gottes Güte
  4. 'O mein Gott, mach mich würdig, das höchste Geheimnis zu erkennen'
  5. Die Liturgie ist die große Schule der Spiritualität
  6. Hoffnung
  7. 'Für uns ist sie schon jetzt eine Heilige'
  8. Das Leben der Mystikerin Marthe Robin
  9. Das Büchlein der Ewigen Weisheit
  10. Alan Ames: 'Der einzige Weg, das Böse zu bekämpfen, ist die Liebe'






Top-15

meist-gelesen

  1. Sommerspende für kath.net - Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit!
  2. „Wir Katholiken, die dem Lehramt treu sind, haben es satt, diffamiert und stigmatisiert zu werden“
  3. "Bischöfe reden nicht mit uns"
  4. R.I.P. Franziska
  5. 'Jedes Ave Maria des Rosenkranzes ist für mich ein Schlag ins Gesicht...
  6. "King of Queens"-Star Kevin James feiert 'Alte Messe'
  7. Papst wird dem hl. John Henry Newman den Titel „Kirchenlehrer“ verleihen
  8. Plant Stille ins Leben ein!
  9. „Alle Dämme sind gebrochen. Der Judenhass zeigt sich ganz ungeniert“
  10. Das unredliche Verwirrspiel von Frauke Brosius-Gersdorf
  11. Jesuitenpater James Martin vergleicht homosexuelle Familie mit Dreifaltigkeit
  12. Wikipedia-Mitgründer Larry Sanger wird Christ
  13. USA: Israel hat seit Beginn des Gazakriegs 94.000 LKW-Ladungen Lebensmittel nach Gaza geschickt
  14. Bischof von Reykjavik: 'Wir in Island sind die größte dynamische Kirche in Europa'
  15. "Was die Welt retten wird, ist der Mensch, der vor Gott kniet"

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz