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'Im Namen der Kirche bekunde ich offen die Scham und Reue'

20. März 2010 in Aktuelles, 41 Lesermeinungen
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Wir sind alle skandalisiert von den Sünden und dem Versagen von einigen Mitgliedern der Kirche" - Der Hirtenbrief von Papst Benedikt zu den Missbrauchsfällen im Wortlaut und PDF-Format - UPDATE: Videokommentar von Papstsprecher Lombardi


Vatikan (www.kath.net/ RV)
Wir dokumentieren in einer Arbeitsübersetzung von "Radio Vatikan" den Brief des Papstes an die katholische Kirche Irlands im Wortlaut:

Hirtenbrief des Heiligen Vaters Papst Benedikt XVI.

An die Katholiken in Irland

1. Liebe Schwestern und Brüder, mit großer Sorge schreibe ich euch als Hirt der weltweiten Kirche. Wie Euch haben auch mich die Informationen über den Missbrauch an Kindern und Schutzbefohlenen durch Mitglieder der Kirche Irlands, besonders durch Priester und Ordensleute, sehr beunruhigt.

Ich kann die Bestürzung und das Gefühl des Vertrauensbruchs nur teilen, das so viele von euch beim Erfahren dieser sündhaften und kriminellen Taten und der Art der Autoritäten der Kirche, damit umzugehen, erfahren haben.
Wie ihr wisst, habe ich erst kürzlich die irischen Bischöfe zu einem Treffen hier in Rom eingeladen, dass sie über ihren Umgang mit diesen Angelegenheiten in der Vergangenheit berichten und um die Schritte aufzuzeigen, die sie unternommen haben, um auf diese schwerwiegende Situation zu reagieren.

Gemeinsam mit höheren Verantwortlichen der römischen Kurie habe ich gehört, was sie, sowohl einzeln als auch als Gruppe, zu der Analyse der begangenen Fehler und der gelernten Lektionen, als auch in der Darstellung der Programme und jetzt geltenden Richtlinien zu sagen hatten. Unsere Diskussionen waren offen und konstruktiv.

Ich bin zuversichtlich, dass resultierend aus diesen Gesprächen die Bischöfe nun besser in der Lage sind, die Aufgabe zu übernehmen, die vergangenen Ungerechtigkeiten wieder gut zu machen und das weitergehende Thema des Missbrauchs an Minderjährigen in einer Weise anzugehen, die den Anforderungen der Justiz und der Lehre des Evangeliums entspricht.

2. Die Schwere der Vergehen und die oftmals unangemessenen Reaktion der kirchlichen Autoritäten in eurem Land erwägend habe ich entschieden, diesen Hirtenbrief zu schreiben, um meine Nähe zu euch auszudrücken und einen Weg der Heilung, der Erneuerung und der Wiedergutmachung vorzuschlagen.

Wie viele in Eurem Land betont haben: es ist wahr, dass das Problem des Missbrauchs von Kindern weder ein rein irisches noch ein rein kirchliches ist. Trotzdem ist Eure Aufgabe nun, das Problem des Missbrauchs aufzuarbeiten, das in der irischen katholischen Gemeinschaft entstanden ist, und dies mit Mut und Bestimmtheit zu tun. Niemand erwartet, dass diese schmerzhafte Situation sich schnell lösen lässt. Wirklicher Fortschritt ist gemacht worden, aber es bleibt noch viel zu tun.

Durchhaltevermögen und Gebet sind nötig, mit großem Vertrauen in die heilende Kraft der Gnade Gottes.
Gleichzeitig muss ich aber auch meine Überzeugung mitteilen, dass die Kirche in Irland, um von dieser tiefen Wunde zu genesen, die schwere Sünde gegen schutzlose Kinder vor Gott und vor anderen offen zugeben muss. Solch eine Anerkennung, begleitet durch ernste Reue für die Verletzung dieser Opfer und ihrer Familien, muss zu einer gemeinsamen Anstrengung führen, um den Schutz von Kindern vor ähnlichen Verbrechen in der Zukunft sicher zu stellen.

Da Ihr nun die Herausforderungen des Augenblicks auf euch nehmt bitte ich euch, „blickt auf den Felsen, aus dem ihr herausgehauen seid“ (Jesaja 51:1). Bedenkt den großherzigen und oft heroischen Beitrag, den vergangene Generationen irischer Männer und Frauen für die Kirche und die ganze Menschheit geleistet haben.

Lasst Euch das Ansporn sein für eine ehrliche Selbstbetrachtung und ein engagiertes Programm kirchlicher und persönlicher Erneuerung. Ich bete dafür, dass die Kirche in Irland, durch den Beistand der vielen Heiligen und gereinigt durch Reue, die augenblickliche Krise überwindet und erneut ein Zeuge für die Wahrheit und die Güte des allmächtigen Gottes wird, die sich zeigt in seinem Sohn Jesus Christus.

3. In der Geschichte waren die Katholiken Irlands immer eine starke Kraft für das Gute, in der Heimat und außerhalb. Keltische Mönche wie der heilige Kolumban haben das Evangelium in Westeuropa verbreitet und das Fundament für die mittelalterliche Klosterkultur gelegt. Die Ideale von Heiligkeit, Nächstenliebe und transzendenter Weisheit, geboren aus dem christlichen Glauben, fanden ihren Ausdruck in den Kirchen und Klöstern, in den Schulen, Bibliotheken und Hospitälern, die alle daran mitwirkten, die geistige Identität Europas zu festigen. Diese irischen Missionare haben ihre Stärke aus dem festen Glauben, der starken Leitung und der aufrechtem Verhalten der Kirche in ihrem Mutterland gewonnen.

Beginnend mit dem 16. Jahrhundert haben die Katholiken in Irland eine lange Zeit der Verfolgung erdulden müssen, während derer sie sich mühten, die Flamme des Glaubens unter gefährlichen und schwierigen Umständen lebendig zu halten. Der Heilige Oliver Plunkett, der Märtyrerbischof von Armagh, ist das berühmteste Beispiel einer ganzen Schar von mutigen Söhnen und Töchtern Irlands, die bereit waren, ihr Leben aus Treue zum Evangelium hinzugeben. Nach der katholischen Emanzipation war die Kirche frei, neu zu wachsen. Familien und zahllose Einzelne, die den Glauben in Zeiten der Prüfung erhalten haben, wurden zum Auslöser für das große Wiederaufleben des irischen Katholizismus im 19. Jahrhundert.

Die Kirche bot Bildung, besonders für die Armen, und leistete dadurch ihren Beitrag zur Gesellschaft Irlands. Zu den Früchten des Wachsens der neuen katholischen Schulen gehörte eine Zunahme in Berufungen: Generationen von Missionaren, Schwestern und Brüdern, haben ihr Heimatland verlassen um auf allen Kontinenten zu dienen, besonders in der englischsprachigen Welt.

Bemerkenswert waren nicht nur ihre große Zahl, sondern auch die Stärke ihres Glaubens und die Standhaftigkeit ihres pastoralen Engagements. Viele Bistümer, besonders in Afrika, Amerika und Australien, haben von der Präsenz irischer Geistlicher und Ordensleute profitiert, die das Evangelium verkündeten und Pfarreien, Schulen, Universitäten und Krankenhäuser gründeten, die sowohl den Katholiken als auch der gesamten Gesellschaft dienten, mit besonderem Augenmerk auf die Bedürfnisse der Armen.

In fast jeder Familie in Irland gibt es jemanden – einen Sohn oder eine Tochter, einen Onkel oder eine Tante – der sein Leben der Kirche gegeben hat. Irische Familien würdigen und schätzen zu Recht die Ihren, die ihr Leben Christus geweiht haben, die das Geschenk des Glaubens mit anderen Teilen und aus diesem Glauben Taten folgen lassen, in liebendem Dienst an Gott und dem Nächsten.

4. In den vergangenen Dekaden hatte die Kirche in Eurem Land jedoch neue und schwere Herausforderungen für den Glauben durch die rasche Transformation und Säkularisierung der irischen Gesellschaft zu bestehen. Der schnelllebige soziale Wandel hat oft genug das traditionelle Festhalten der Menschen an den katholischen Lehren und Werten beeinträchtigt. Viel zu oft wurden die sakramentalen und andächtigen Gebräuche vernachlässigt, die den Glauben erhalten und ihm erlauben, zu wachsen, wie etwa die regelmäßige Beichte, das tägliche Gebet und jährliche Einkehrtage.

Bedeutsam war während dieser Zeit ebenfalls die Tendenz vieler Priester und Ordensleute, Weisen des Denkens und der Einschätzung säkularer Realitäten ohne ausreichenden Bezug zum Evangelium zu übernehmen. Das Programm der Erneuerung, dass das Zweite Vatikanische Konzil vorgelegt hat, wurde häufig falsch gelesen; im Licht des tiefen sozialen Wandels war es schwer, die richtigen Weisen der Umsetzung zu finden. Es gab im Besonderen die wohlmeinende aber fehlgeleitete Tendenz, Strafen für kanonisch irreguläre Umstände zu vermeiden. In diesem Gesamtkontext müssen wir das verstörende Problem des sexuellen Missbrauchs von Kindern zu verstehen versuchen, das nicht wenig zur Schwächung des Glaubens und dem Verlust des Respekts vor der Kirche und ihre Lehren beigetragen hat.


Nur durch sorgfältige Prüfung der vielen Faktoren die zum Entstehen der augenblicklichen Krise geführt haben kann eine klare Diagnose ihrer Gründe unternommen und können wirkungsvolle Abhilfemaßnahmen gefunden werden. Sicherlich können wir zu den entscheidenden Faktoren hinzuzählen: unangemessene Verfahren zur Feststellung der Eignung von Kandidaten für das Priesteramt und das Ordensleben; nicht ausreichende menschliche, moralische, intellektuelle und geistliche Ausbildung in Seminarien und Noviziaten; eine Tendenz in der Gesellschaft, den Klerus und andere Autoritäten zu favorisieren; und eine fehlgeleitete Sorge für den Ruf der Kirche und die Vermeidung von Skandalen, die zum Versagen in der Anwendung bestehender kanonischer Strafen und im Schutz der Würde jeder Person geführt hat. Es muss dringend gehandelt werden um diese Faktoren anzugehen, die so tragische Konsequenzen in den Leben von Opfern und ihrer Familien hatten und die das Licht des Evangeliums in einer solchen Weise verdunkelt haben, wie es noch nicht einmal Jahrhunderten der Verfolgung gelungen ist.

5. Bereits mehrfach seit meiner Wahl auf den Stuhl Petri habe ich Opfer sexuellen Missbrauchs getroffen und ich bin bereit, das auch in Zukunft zu tun. Ich habe mit ihnen zusammen gesessen, habe ihre Geschichten gehört, ihr Leiden wahrgenommen und ich habe mit ihnen und für sie gebetet. Schon früher in meinem Pontifikat habe ich in meiner Sorge diese Frage anzusprechen, die Bischöfe Irlands aufgefordert, „die Wahrheit dessen, was in der Vergangenheit geschehen ist, festzustellen, jede notwendige Maßnahme zu ergreifen, damit das nie wieder geschehen kann, sicherzustellen, dass die Vorgaben der Justiz voll eingehalten werden und, am wichtigsten, den Opfern und allen von diesen ungeheuerlichen Verbrechen Betroffenen Heilung zu bringen“ (Ansprache an die Bischöfe von Irland während des Ad Limina Besuchs, 28. Oktober 2006).

Mit diesem Brief möchte ich euch alle, das Volk Gottes in Irland, ermahnen, die Wunden am Körper Christi zu betrachten. Betrachtet aber auch die manchmal schmerzhaften Heilmittel, die wir brauchen, um diese Wunden zu binden und zu heilen, und ebenfalls die Notwendigkeit der Einheit, der Nächstenliebe und der gegenseitigen Unterstützung in einem langwierigen Prozess der Wiederherstellung und kirchlicher Erneuerung. Ich wende mich nun an euch mit Worten, die von Herzen kommen und ich möchte zu euch einzeln und zu euch allen gemeinsam als Brüder und Schwestern im Herrn sprechen.

6. An die Opfer des Missbrauchs und ihre Familien

Ihr habt viel gelitten und ich bedaure das aufrecht. Ich weiß, dass nichts das Erlittene ungeschehen machen kann. Euer Vertrauen wurde verraten und eure Würde wurde verletzt. Viele von Euch mussten erfahren, dass, als Ihr den Mut gefunden habt, über das zu spreche, was euch zugestoßen ist, Euch niemand zugehört hat. Diejenigen von euch, denen das in Wohnheimen und Internaten geschehen ist, müssen gefühlt haben, dass es kein Entkommen gibt aus Eurem Leid. Es ist verständlich, dass es schwer für Euch ist, der Kirche zu vergeben oder sich mit ihr zu versöhnen. Im Namen der Kirche drücke ich offen die Schande und die Reue aus, die wir alle fühlen.

Gleichzeitig bitte ich Euch, die Hoffnung nicht aufzugeben. In der Gemeinschaft der Kirche begegnen wir Christus, der selbst ein Opfer von Ungerechtigkeit und Sünde war. Wie ihr trägt er immer noch die Wunden seines eigenen ungerechten Leidens. Er versteht die Tiefe eures Leides und die fortdauernden Auswirkungen auf Euer Leben und Eure eigenen Beziehungen, eingeschlossen Eure Beziehung zur Kirche. Ich weiß, dass es einigen von euch schwer fällt durch die Türen der Kirche zu gehen nach allem, was passiert ist. Aber Christi eigene Wunden, verwandelt durch sein erlösendes Leiden, sind der Weg, durch den die Macht des Bösen gebrochen wird und wir zu Leben und Hoffnung wiedergeboren sind.

Ich glaube zutiefst, dass diese heilende Kraft der aufopfernden Liebe Befreiung und die Verheißung eines Neuanfangs bringt – sogar in den dunkelsten und hoffnungslosesten Situationen.
Ich spreche zu Euch als Hirte, der sich um das Wohl aller Kinder Gottes sorgt und bitte Euch, zu bedenken, was ich gesagt habe. Ich bete, dass durch die Annäherung an Christus und durch die Teilnahme am Leben seiner Kirche – einer Kirche gereinigt durch Buße und erneuert in Nächstenliebe – Ihr die unermessliche Liebe Christi für jeden von Euch wiederentdecken könnt. Ich bin zuversichtlich, dass Ihr auf diese Weise Versöhnung, tiefe innere Heilung und Frieden finden könnt.

7. An die Priester und Ordensleute, die Kinder missbraucht haben

Ihr habt das Vertrauen, das von unschuldigen jungen Menschen und ihren Familien in Euch gesetzt wurde, verraten und Ihr müsst Euch vor dem allmächtigen Gott und vor den zuständigen Gerichten dafür verantworten. Ihr habt die Achtung der Menschen Irlands verspielt und Schande und Unehre auf Eure Mitbrüder gebracht. Die Priester unter Euch haben die Heiligkeit des Weihesakraments verletzt, in dem Christus sich selbst in uns und unseren Handlungen gegenwärtig macht. Gemeinsam mit dem immensen Leid, das Ihr den Opfern angetan habt, wurde die Kirche und die öffentlichen Wahrnehmung des Priestertums und des Ordensleben beschädigt.

Ich mahne Euch, Euer Gewissen zu erforschen, Verantwortung für die begangenen Sünden zu übernehmen und demütig Euer Bedauern auszudrücken. Ehrliche Reue öffnet die Tür zu Gottes Vergebung und die Gnade ehrlicher Besserung. Durch Gebet und Buße für die, denen Ihr Unrecht getan habt, sollt ihr persönlich für Euer Handeln Sühne leisten. Christi erlösendes Opfer hat die Kraft, sogar die größte Sünde zu vergeben und Gutes sogar aus dem schlimmsten Übel wachsen zu lassen. Gleichzeitig ruft uns Gottes Gerechtigkeit dazu auf, Rechenschaft über unsere Taten abzulegen und nichts zu verheimlichen. Erkennt Eure Schuld öffentlich an, unterwerft Euch der Rechtsprechung, aber verzweifelt nicht an der Gnade Gottes.

8. An die Eltern

Ihr seid zutiefst entsetzt über die furchtbaren Dinge, die an den Orten stattgefunden haben, die eigentlich die sichersten und sorgenfreiesten Orte hätte sein sollen. Es ist heute nicht einfach, ein Zuhause zu bilden und Kinder zu erziehen. Sie verdienen es, sicher aufzuwachsen, geliebt und geschätzt mit einem starken Gefühl ihrer Identität und ihres Wertes.

Sie haben das Recht, mit authentischen moralischen Werten erzogen zu werden, zutiefst in der Menschenwürde verankert. Sie haben das Recht, inspiriert zu werden durch die Wahrheit unseres katholischen Glaubens und Weisen des Verhaltens und Handelns zu erlernen, die zu einem gesunden Selbstwert und zu dauerhaftem Glück führen.

Diese noble aber auch anspruchsvolle Aufgabe ist zuallererst Euch anvertraut, den Eltern. Ich bitte Euch dringend, Eure Rolle bei der Gewährleistung der besten möglichen Fürsorge für die Kinder sowohl zu Hause als auch in der Gesellschaft zu spielen, während die Kirche ihre Rolle wahrnimmt und weiter die Maßnahmen der letzten Jahre umsetzt um junge Menschen in Pfarreien und Schulen zu schützen. Während Ihr Eure lebenswichtige Verantwortung wahrnehmt möchte ich Euch versichern, dass ich Euch nahe bin und die Unterstützung meiner Gebete anbiete.

9. An die Kinder und die Jugend Irlands

Euch möchte ich ganz besonders ermutigen. Eure Erfahrung der Kirche ist sehr unterschiedlich von der Eurer Eltern und Großeltern. Die Welt hat sich sehr geändert seit sie in Eurem Alter waren. Trotzdem sind alle Menschen aller Generationen dazu berufen, denselben Weg durchs Leben zu gehen, gleich unter welchen Umständen.

Wir sind alle skandalisiert von den Sünden und dem Versagen von einigen Mitgliedern der Kirche, besonders durch die derer, die eigens dazu ausgesucht waren, jungen Menschen zu dienen und sie anzuleiten. Aber es ist die Kirche, in der Ihr Christus findet, der derselbe ist, gestern, heute und morgen (Hebräerbrief 13:8). Er liebt Euch und er hat sich am Kreuz für Euch hingegeben. Sucht eine persönliche Beziehung zu ihm in der Gemeinschaft der Kirche, denn er wird nie Euer Vertrauen missbrauchen! Er allein kann Eure tiefsten Sehnsüchte erfüllen und Eurem Leben den vollen Sinn geben dadurch, dass er es zum Dienst am Nächsten lenkt. Haltet Eure Augen auf Jesus und seine Güte gerichtet und schützt die Flamme des Glaubens in Eurem Herzen. Gemeinsam mit den übrigen Gläubigen in Irland sehe ich in Euch treue Jünger unseres Herrn; bringt den nötigen Enthusiasmus und Idealismus zum Neuaufbau und der Erneuerung Eurer geliebten Kirche.

10. An die Priester und Ordensleute in Irland

Wir alle leiden als Folge der Sünden unserer Mitbrüder, die das heilige Vertrauen missbraucht haben oder versagt haben, gerecht und verantwortungsvoll mit den Missbrauchsvorwürfen umzugehen. In der Wut und der Empörung die das alles nicht nur unter den Gläubigen sondern auch unter Euch und in den Ordensgemeinschaften hervorgerufen hat, fühlen sich viele von Euch mutlos oder sogar verlassen.

Mir ist ebenfalls bewusst, dass in den Augen vieler Ihr durch die Nähe zu den Tätern einen Makel tragt und als irgendwie verantwortlich für die Verbrechen anderer gesehen werdet. In dieser schmerzlichen Zeit möchte ich Eure Hingabe an das Priestertum und das Apostolat würdigen und Euch einladen, Euren Glauben in Christus zu festigen, Eure Liebe zu seiner Kirche und Euer Vertrauen in die Verheißung des Evangeliums auf Erlösung, Vergebung und innere Erneuerung.

Auf diese Weise werdet ihr aufzeigen, dass da, wo die Sünde mächtig wurde, die Gnade übergroß wurde (Römerbrief 5:20).
Ich weiß, dass viele von Euch von der Art und Weise, wie diese Dinge von Euren Oberen behandelt wurden, enttäuscht, verwirrt und verärgert sind. Trotzdem ist es wesentlich, dass Ihr eng mit den Autoritäten kooperiert und helft, dass die Maßnahmen zur Bewältigung der Krise wirklich dem Evangelium gemäß, gerecht und effektiv sind.

Vor allem aber bitte ich Euch, immer mehr Männer und Frauen des Gebets zu werden, die mutig dem Weg der Bekehrung, Reinigung und Versöhnung gehen. Auf diese Weise wird die Kirche in Irland neues Leben und neue Dynamik aus Eurem Zeugnis für Gottes erlösende Kraft, die in Eurem Leben sichtbar wird, schöpfen.

11. An meine Mitbrüder im Bischofsamt

Es kann nicht geleugnet werden, dass einige von Euch und von Euren Vorgängern bei der Anwendung der seit langem bestehenden Vorschriften des Kirchenrechts zu sexuellem Missbrauch von Kindern versagt haben. Schwere Fehler sind bei der Behandlung von Vorwürfen gemacht worden. Ich erkenne an, dass es schwer war, die Komplexität und das Ausmaß des Problems zu erkennen, gesicherte Informationen zu erlangen und die richtigen Entscheidungen bei widersprüchlichen Expertenmeinungen zu treffen.

Trotzdem muss zugegeben werden, dass schwerwiegende Fehlurteile getroffen wurden und Fehler in der Leitung vorkamen. Dies alles hat Eure Glaubwürdigkeit und Effektivität untergraben. Ich erkenne Eure Bemühungen an, vergangene Fehler wieder gut zu machen und zu garantieren, dass sie nicht wieder passieren.

Abgesehen von der vollständigen Umsetzung der Normen des Kirchenrechts im Umgang mit Fällen von Kindesmissbrauch: kooperiert weiter mit den staatlichen Behörden in ihrem Bereich. Für die Ordensoberen gilt dasselbe. Sie haben ebenfalls an Diskussionen hier in Rom teilgenommen, um einen eindeutigen und klaren Weg zum Umgang in dieser Angelegenheit zu entwickeln.

Es ist zwingend erforderlich, dass die Normen der Kirche in Irland zum Schutz von Kindern kontinuierlich überprüft und aktualisiert werden und dass sie vollständig und unabhängig in Übereinstimmung mit dem Kirchenrecht angewandt werden.
Ausschließlich entschiedene Handlungsweisen, umgesetzt in voller Aufrichtigkeit und Transparenz, wird den Respekt und den guten Willen des irischen Volks der Kirche gegenüber, der wir unser Leben geweiht habt, wiedergewinnen.

Das muss zuallererst aus Eurer Selbsterforschung, aus innerer Reinigung und geistlicher Erneuerung kommen.

Die Menschen Irlands erwarten zu Recht, dass Ihr Menschen Gottes seid, dass Ihr gottgefällig und einfach lebt und täglich die persönliche Bekehrung erstrebt. Für sie – in den Worten des heiligen Augustinus – seid Ihr Bischof; aber gemeinsam mit ihnen seid Ihr berufen, Christus nachzufolgen (Sermon 340, 1).

Ich ermahne Euch deswegen, Euren Sinn für die Rechenschaftspflicht vor Gott zu erneuern, in der Solidarität mit Eurem Volk zu wachsen und die pastorale Sorge für alle Mitglieder Eurer Herde zu vertiefen. Besonders fordere ich Euch auf, achtsam zu sein für die geistlichen und moralischen Bedürfnisse jedes einzelnen Eurer Priester. Gebt ihnen durch Euer eigenes Leben ein Beispiel, seit ihnen nahe, hört auf ihre Anliegen, bietet Ermutigung in dieser schwierigen Zeit und nährt die Flamme ihrer Liebe zu Christus und ihr Engagement für den Dienst an ihren Brüdern und Schwestern.

Die Gläubigen sollen ebenfalls ermutigt werden, ihre eigene Rolle im Leben der Kirche zu spielen. Sorgt dafür, dass sie so ausgebildet sind, dass sie eine verständliche und überzeugende Darstellung des Evangeliums in mitten der modernen Gesellschaft geben können (1. Petrusbrief 3:15) und vollständiger mit dem Leben und dem Auftrag der Kirche kooperieren. Dies wird umgekehrt Euch helfen, wieder glaubwürdige Obere und Zeugen der erlösenden Wahrheit Christi zu werden.

12. An alle Gläubigen Irlands

Die Erfahrung der Kirche eines jungen Menschen sollte immer aus einer persönlichen und Leben spendenden Begegnung mit Jesus Christus in einer liebenden, nährenden Gemeinschaft Frucht bringen. In dieser Umgebung sollten junge Menschen ermutigt werden, ihre menschliche und geistliche Gestalt voll zu entwickeln, das hohe Ideal der Heiligkeit, der Nächstenliebe und der Wahrheit anzustreben, und von den Reichtümern der kulturellen und religiösen Tradition inspiriert zu sein.

In unserer zunehmend säkularisierten Gesellschaft, in der selbst wir Christen es oft schwer finden, über die transzendente Dimension unserer Existenz zu sprechen, müssen wir neue Wege finden, jungen Menschen die Schönheit und den Reichtum der Freundschaft mit Christus in der Gemeinschaft der Kirche nahe zu bringen. Für die Bewältigung der gegenwärtigen Krise sind Maßnahmen, die gerecht mit individuellem Unrecht umgehen, unerlässlich, aber allein für sich sind sie nicht ausreichend: wir brauchen eine neue Vision, um zukünftige Generationen zu inspirieren, das Geschenk unseres gemeinsamen Glaubens zu schätzen.

Indem Ihr den Weg des Evangeliums geht, durch das Halten der Gebote und dadurch, dass Ihr Euer Leben immer mehr in Übereinstimmung mit dem Leben Jesu Christi bringen, werdet Ihr sicher die tiefe Erneuerung erfahren, die wir in dieser Zeit so dringend brauchen. Ich lade Euch ein, auf diesem Weg beständig zu sein.

13. Liebe Brüder und Schwestern in Christus, ich wollte Euch diese Worte der Ermutigung und Unterstützung aus meiner Fürsorge für Euch alle in dieser schmerzvollen Zeit, in der die Zerbrechlichkeit des menschlichen Wesens so deutlich offenbar geworden ist, schreiben.

Ich hoffe, dass Ihr sie als Zeichen meiner geistlichen Nähe und meiner Zuversicht in Eure Fähigkeit empfangt, den Herausforderungen der Stunde dadurch zu begegnen, dass Ihr erneuerte Inspiration und Stärke aus Irlands nobler Tradition der Treue zum Evangelium empfangt, Ausdauer im Glauben und Beharrlichkeit im Erstreben von Heiligkeit. In Solidarität mit Euch allen bete ich, dass mit Gottes Gnade die Wunden, die so viele Einzelne und Familien verletzt haben, heilen und dass die Kirche in Irland eine Zeit der Wiedergeburt und der geistlichen Erneuerung erfahre.


14. Ich möchte Euch nun auch einige konkrete Initiativen zum Umgang mit der Situation vorschlagen.

Am Ende meines Treffens mit den irischen Bischöfen habe ich darum gebeten, dass diese Fastenzeit reserviert wird für das Gebet um das Ausgießen der Barmherzigkeit Gottes und der Geistesgaben der Heiligkeit und Stärke über der Kirche in Eurem Land. Ich lade Euch alle ein, die Freitagsbuße für die Dauer eines Jahres bis Ostern 2011 dieser Intention zu widmen.

Ich bitte Euch, Euer Fasten, Euer Gebet, Eure Schriftlesung und Eure Werke der Nächstenliebe dem zu widmen, damit Ihr so die Gnade der Heilung und der Erneuerung für die Kirche in Irland erlangt. Ich ermutige Euch, aufs Neue das Sakrament der Versöhnung für Euch zu entdecken und häufiger die verwandelnde Kraft seiner Gnade zu nutzen.

Besondere Aufmerksamkeit sollte ebenfalls der eucharistischen Anbetung zuteil werden; in jedem Bistum soll es Kirchen oder Kapellen geben, die speziell diesem Zweck gewidmet sind. Ich fordere Pfarreien, Seminarien, Ordenshäuser und Klöster dazu auf, Zeiten eucharistischer Anbetung zu organisieren, so dass sich alle beteiligen können. Durch intensives Gebet vor dem anwesenden Herrn könnt Ihr Wiedergutmachung leisten für die Sünde des Missbrauchs, die so viel Schaden angerichtet hat. Gleichzeitig könnt Ihr so die Gnade neuer Stärke erflehen und einen tieferen Sinn des Auftrags aller Bischöfe, Priester, Ordensleute und Gläubigen.
Ich bin zuversichtlich, dass dieses Unterfangen zu einer Neugeburt der Kirche in Irland führen in der Fülle von Gottes Wahrheit führen wird, denn es ist die Wahrheit, die uns frei macht (Johannesevangelium 8:32).
Darüber hinaus, nachdem ich darüber beraten und gebetet habe, habe ich vor, eine Apostolische Visitation einiger Bistümer Irlands abzuhalten, ebenso von Seminarien und Ordensgemeinschaften.

Absprachen für diese Visitation, die der Ortskirche auf ihrem Weg der Erneuerung helfen soll, werden in Absprache mit den zuständigen Büros der römischen Kurie und der irischen Bischofskonferenz getroffen. Die Einzelheiten werden zu gegebener Zeit bekannt gegeben.
Ich schlage ebenfalls eine gemeinsame Mission in ganz Irland für alle Bischöfe, Priester und Ordensleute vor. Es ist meine Hoffnung, dass durch das Nutzen der Expertise erfahrener Prediger und Exerzitienbegleiter von Irland und andernorts und durch das erneute Studium der Dokumente des Konzils, der liturgischen Riten von Weihe und Profess und der neueren päpstlichen Lehren, Ihr zu einem tieferen Verständnis für Eure jeweilige Berufung kommt, um so die Wurzeln Eures Glaubens in Jesus Christus wieder zu entdecken und aus dem Quell des lebendigen Wassers zu trinken, den er Euch durch seine Kirche bietet.

In diesem Jahr des Priesters empfehle ich Euch ganz besonders den heiligen Jean-Marie Vianney, der ein reiches Verständnis des Mysteriums des Priestertums hatte. Er schrieb: „der Priester hält den Schlüssel zu den Schätzen des Himmels: er ist es, der die Tür öffnet: er ist der Statthalter des guten Herrn; der Verwalter seiner Güter.“

Der Pfarrer von Ars verstand sehr gut, wie gesegnet eine Gemeinschaft ist, wenn ihr von einem guten und heiligen Priester gedient wird: „ein guter Hirte, ein Hüter nach Gottes Herzen, ist der größte Schatz, den Gott einer Gemeinde schenken kann und eines der wertvollsten Geschenke göttlicher Gnade.“ Durch die Fürsprache des heiligen Jean-Marie Vianney möge das Priestertum in Irland neu belebt werden und möge die ganze Kirche in Irland wachsen in Wertschätzung für das große Geschenk des priesterlichen Dienstes.

An dieser Stelle möchte ich denen im voraus danken, die an der Aufgabe der Organisation der Apostolischen Visitation und der Mission beteiligt sind, und genauso den vielen Männern und Frauen in ganz Irland, die schon heute für den Schutz von Kindern im kirchlichen Umfeld arbeiten. Seit der Zeit, als wir begonnen haben, die Schwere und das Ausmaß des Problems zu verstehen, hat die Kirche eine ungemein große Anstrengung in vielen Teilen der Welt geleistet, um sich dem zu stellen und um Abhilfe zu schaffen.

Auch wenn keine Anstrengung aufgespart werden sollte, die Verfahren zu verbessern und zu aktualisieren, bin ich doch ermutigt durch die Tatsache, dass die augenblicklichen Verfahren zur Absicherung, die die Kirche eingeführt hat, in einigen Teilen der Welt als vorbildlich für andere Institutionen angesehen werden.

Ich möchte diesen Brief mit einem besonderen Gebet für die Kirche in Irland beenden, das ich Euch mit der besonderen Sorge des Vaters für seine Kinder und der Zuneigung eines Mitchristen sende, der skandalisiert und verletzt ist durch das, was in unserer geliebten Kirche geschehen ist.

Wenn Ihr es in Euren Familien, Pfarreien und Gemeinschaften betet, möge die selige Jungfrau Maria jeden von Euch schützen und leiten zu einer engeren Verbindung mit ihrem Sohn, dem Gekreuzigten und Auferstandenen. Mit großer Zuneigung und unentwegter Zuversicht in Gottes Zusage sende ich Euch herzlich meinen apostolischen Segen als eine Zusage von Stärke und Frieden im Herrn.

Aus dem Vatikan, 19. März 2010, am Hochfest des heiligen Josef


Benediktus PP. XVI.Gebet für die Kirche in Irland

Gott unserer Väter, erneuere uns im Glauben, der unser Leben und unsere Rettung ist, in der Hoffnung, die uns Vergebung und innere Erneuerung verheißt,
in der Nächstenliebe, die uns reinigt und unsere Herzen öffnet, dass wir dich lieben und in dir jeden unserer Brüder und Schwestern.

Herr Jesus Christus, möge die Kirche in Irland ihre uralte Hingabe an die Bildung für junge Menschen zu Wahrheit und Güte, Heiligkeit und freizügigem Dienst an der Gesellschaft erneuern.

Heiliger Geist, Tröster, Anwalt und Lenker, erwecke einen neuen Frühling der Heiligkeit und apostolischen Eifers für die Kirche in Irland

Mögen unser Leid und unsere Tränen,
unsere ernsten Anstrengungen, vergangene Untaten wieder gut zu machen, und unsere feste Absicht der Besserung eine reiche Ernte der Gnade tragen für die Vertiefung des Glaubens in unseren Familien, Pfarreien, Schulen und Gemeinschaften, für den geistlichen Fortschritt der irischen Gesellschaft, und das Wachsen in Nächstenliebe, Gerechtigkeit, Freude und Frieden, in der gesamten Menschheitsfamilie.

Dir, dreieiniger Gott, vertrauend auf den liebenden Schutz Mariens, Königin Irlands, unserer Mutter, und des heiligen Patrick, der heiligen Brigid und aller Heiligen, vertrauen wir dir uns, unsere Kinder, und die Nöte der Kirche in Irland an. Amen

Brief als PDF-Dokument zum Ausdrucken

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Lesermeinungen

 alexius 26. März 2010 

Offizielle deutsche Übersetzung des Heiligen Stuhles nun online

http://www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/letters/2010/documents/hf_ben-xvi_let_20100319_church-ireland_ge.html

www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/letters/2010/documents/hf_ben-xvi_let_20100319_church-ireland_ge.html


2
 
 alexius 24. März 2010 

Endfassung meiner vollständigen Übersetzung

In der bisherigen Arbeitsversion, die noch auf der Ressourcenseite des Heiligen Stuhles abrufbar ist, sind doch viele Schnitzer enthalten. Wer interessiert ist, hier meine deutsche Übersetzung:

7ax.de/0tf7


2
 
 Benedetta 22. März 2010 

Ein berührender Brief

Dank sei dem Hl. Vater für diesen berührenden, offenen Brief, der seine ganze Betroffenheit ausdrückt und in seiner Art einzigartig sein dürfte.
Zwar kann PAPA schreiben, was er will- er kann es den meisten eh nie recht machen, aber das sollte ihn nicht besonders interessieren!


2
 
 Ja Ja-Nein Nein 21. März 2010 
 

Dank

Dank an den Hl.Vater, ja.
Dank auch an Kath.Net., schon ist der Brief zu lesen und sogar in drei Sprachen. Dank. (Ich weiss schon, wenn mein Dank mit einem \"persönlichen Link\" als Fastenspende daherkommt, dann ists noch besser. - Kommt schon.).


1
 
 dominique 21. März 2010 
 

@Ja Ja-Nein Nein - Keuschheit

In einer Welt bevölkert von höchst spirituellen Asketen wäre die Keuschheit Alltag und alle würden sich an ihrem himmlischen Frieden erfreuen. In unserer Welt hingegen können wir froh sein, dass sich wenigstens ein paar Menschen finden, die uns ein authentisches Zeugnis der Keuschheit schenken, damit wir geistig nicht untergehen.


1
 
 Ja Ja-Nein Nein 21. März 2010 
 

@Kathole, Heiligkeit

Das Grundproblem allergearteten dieser Missstände, sei es Paedophilie oder generell Homosexualität ist nicht primär die mangelnde Enthaltsamkeit o.ä., sondern in einem Satz ausgedrückt: es fehlt an KEUSCHHEIT, d.h.dem inneren wahren Streben nach Heiligkeit. Punkt. - Keuschheit ist viel mehr als nur Enthaltsamkeit und was für welche Methoden dazu auch immer. Sie kann sinnvoll auch engstens mit Enthaltsamkeit verbunden sein. Diese innerlich gelebte reine Keuschheit kann aber sogar auch innerhalb einer sich vollziehenden Ehe gelebt werden. Sie hat mit innerer Heiligkeit zu tun.
Das Grundproblem all dieser Missstände ist die mangelnde KEUSCHHEIT. Nicht umsonst ein Gelübde. Gehorsam und Armut können dazu helfen. Damit haben wir schon ein Ziel anzuvisieren, welches uns hilft, uns so zu formen, dass wir Gnade und Heiligkeit empfangen können. KEUSCHHEIT! (Zeitgeist hin oder her).


1
 
 dominique 21. März 2010 
 

Ich hätte gern noch den Punkt 4 in der weiteren Erörterung gesehen:

4.) \"Tendenz vieler Priester und Ordensleute, Weisen des Denkens und der Einschätzung säkularer Realitäten ohne ausreichenden Bezug zum Evangelium zu übernehmen\"

aber vermutlich ist es momentan nicht der rechte Augenblick. Das Spannungsfeld zwischen säkularen Realitäten und dem Evangelium ist in der Tat enorm.


1
 
 Ester 21. März 2010 
 

Wunderbar

Ich würde mir nur wünschen es kämen ähnlich klare Worte über Abtreibung und Ehescheidung.


0
 
 kreuz 21. März 2010 

sehr weitreichend ist dieser Hirtenbrief ╬

danke BXVI !

die Punkte 6. und 7., an die Opfer und an die Täter, haben mich berührt. nichts wird verschwiegen, und doch bleibt das Prinzip der Barmherzigkeit - für ALLE.

dieser Brief ist kein knallbuntes 2-Minuten-video mit Kniefall, so wie es die deutsche (zu diesem Thema durchgängig Regenbogen-) Presse vielleicht gern hätte.

ihr großes Mißverständnis (der dt. Medienlandschaft) ist, daß sich alles um Deutschland dreht\". BXVI ist in erster Linie RÖMER und für 1,1 Mrd. Katholiken zuständig.

meine Vermutung ist, daß BXVI den Landsleuten, von denen er abstammt, und die ihn weltweit am meisten durch den Dreck ziehen, hier in dieser Frage durchaus \"links liegen\" läßt.

auch um ihnen zu zeigen, daß sie -als Neuevangelisationsgebiet mit vielen alten leeren Kirchen- NICHT der Nabel der Welt sind.

danke nochmal Hl. Vater!

www.kathtube.com/player.php?id=14592


2
 
 Kathole 21. März 2010 
 

Ergänzung zu \"Heiligkeit, was ist das?\"

Ich bin gerade beim Googeln über eine \"Opus Dei\"-Seite auf ein Zitat von Papst Pul VI. gestoßen:

\"Die allgemeine Berufung zur Heiligkeit aller Gläubigen bildet “den eigentlich spezifischen Teil der gesamten Lehraussage des Konzils und sozusagen dessen tiefstes Anliegen”. Motu proprio Sanctitatis clarior, 9.3.1969, 12. AAS 61 (1969) 149f.

Demnach lag ich mit meiner Einschätzung, daß die Feststellung der allgemeinen Berufung zur Heiligkeit \"der zentrale Impuls des II. Vatikanischen Konzils\" sei, wohl nicht so ganz daneben. ;-)

www.erziehungstrends.de/Ehe/Familie/1


0
 
 sttn 20. März 2010 
 

@br.tuck

Wenn ein Satz mehr drinnen stehen würde und sich dieser auf dei BRD beziehen würde, dann würde die Presse sagen: Mehr als ein Satz ist der Missbrauschskandal in der BRD dem Papst nicht wert. Wenn 10 Sätze drinnen stehen würde - das gleiche.
Etc... Egal was geschieht, ist ist immer falsch wenn ma nes falsch sehen möchte. Der deutschen Presse kannst Du es nicht recht machen, die würde nur eines positiv sehen und zwar das jeder Papst zurücktritt wenn ein Artikel voller Katholikenphobie erscheint. Dann müssten wir stündlich einen neuen Papst wählen.

Ich verstehe was Dich bewegt. Ich hatte einen ähnlichen Gedanken bis ich darüber nachdachte wie die sich Presse dann verhalten würde. Es macht keinen Unterschied. Wer es falsch sehen will, wird es falsch sehen.

www.politikstube.de


1
 
 Kathole 20. März 2010 
 

@gebsy: Heiligkeit, was ist das?

Du fragst: \"Wie wird der Begriff \"Heiligkeit\" heute verstanden? Ist damit das Heil an Seele, Geist und Leib gemeint, oder darf auch \"Gesundheit\" verwendet werden, die für viele Menschen ein lebenswertes Leben ausmacht?\"

Ich meine, jede innerweltliche Annäherung an den Begriff \"Heiligkeit\" greift zu kurz, ja sogar ganz daneben, da Heiligkeit die vollkommene Ausrichtung des Lebens auf Gott ist, egal was man tut, wo man es tut und in welchem Stand man es tut, und nicht auf irgendein irdisches Ziel, so nobel dieses auch erscheinen mag. Es geht darum, so zu leben, daß wir einst mit dem Völkerapostel Paulus wahrhaftig sagen können: \"Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir\" (Gal 2,20) und \"Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt\" (2 Tim 4,7).

Ich kenne keine bessere Definition von \"Heiligkeit\" als die des 5. Kapitels der Dogmatischen Konstitution über die Kirche, \"Lumen Gentium\":
\"Der Herr Jesus, göttlicher Lehrer und Urbild jeder Vollkommenheit, hat die Heiligkeit des Lebens, deren Urheber und Vollender er
selbst ist, allen und jedem einzelnen seiner Jünger in jedweden Lebensverhältnissen gepredigt: \"Seid ihr also vollkommen, wie auch euer Vater im Himmel vollkommen ist\" (Mt 5,48)122\"

Diese Feststellung der allgemeinen Berufung zur Heiligkeit ist m.E. der zentrale Impuls des II. Vatikanischen Konzils, den dann viele katholische Gemeinschaften und Bewegungen aufgegriffen haben, leider aber kaum das deutsche Verbändewesen, am wenigsten der BDKJ. Ich selbst habe meinen Glauben maßgeblich einer solchen, aus diesem Impuls heraus gegründeten, Gemeinschaft, seinerzeit überwiegend aus Jugendlichen und jungen Erwachsenen bestehend, zu verdanken, natürlich in Mitwirkung mit der hauptwirkenden Gnade Gottes, und, in meinem speziellen Fall noch hinzukommend, dem Anhören von Ausschnitten der \"Matthäus-Passion\" von Johann Sebastian Bach an einem Karfreitag im Radio.

In diesem Sinne schreibt der Hl.Vater im obigen Brief ja auch in Abschnitt 12 an alle Gläubigen Irlands, in der Gemeinschaft der Kirche \"sollten junge Menschen ermutigt werden, ihre menschliche und geistliche Gestalt voll zu entwickeln, das hohe Ideal der Heiligkeit, der Nächstenliebe und der Wahrheit anzustreben\".

www.intratext.com/IXT/DEU0034/_PC.HTM


2
 
 gebsy 20. März 2010 

Vergelt\'s Gott !

Zugegeben; ich bin kein Freund langatmiger Papstschreiben, aber diesen Hirtenbrief habe ich in einem Zug gelesen.
Wie wird der Begriff \"Heiligkeit\" heute verstanden?
Ist damit das Heil an Seele, Geist und Leib gemeint, oder darf auch \"Gesundheit\" verwendet werden, die für viele Menschen ein lebenswertes Leben ausmacht?
BETET OHNE UNTERLASS ist das Gebot des Herrn.

www.auf-christus-schauen.at/node/251


2
 
 schaf 20. März 2010 
 

Klare Aussagen des Papstes

Hoffentlich gelingt es jetzt, diese unseligen Vertuschungen innerkirchlich ehrlich und mutig aufzuarbeiten.


3
 
 willibald reichert 20. März 2010 
 

Schweinejournalismus!!!!

Was sich derzeit in Deutschland abspielt, kann man
nur noch mit einem Wort des von mir sicher ansonsten
nicht geschätzten Oskar Lafontaine wiederspiegeln:
SCHWEINEJOURNALISMUS!!!! Die schlimmsten
Berufsheuchler hierbei sind die Nestbeschmutzer
und Deformanten wie die Kellerkinder Kirche von
-ganz- unten und und die ebenso unterirdischen
Wir sind (wollen) Kirche (sein), der verhinderte
Jesuit und Berufsgeißler Heiner aus der Pfalz,
der Dauernörgler und weltethosgeschädigte
Hans der King aus dem Land des Almöhi,
der Schlesienflüchtling Jaschke, der der geschie-
denen Jepsen von der Gemeinschaft der Alles-oder
auch Gar-nicht-Gläubigen den Vorzug vor jedem
nicht gendermainstreamgläubigen Katholiken
gibt oder die zahlreichen Iby-Bischöfe, die kurz
vor dem gut gepolsterten Ruhestand plötzlich
ihre wahre Gesinnung zeigen und damit beweisen,
daß sie in erster Linie ihr Amt zur Schauspielerei
und Volksverdummung benutzt haben oder auch
die sogenannten öffentlich-rechtlichen Volksagitationsanstalten ARD und ZDF die immer
so gutmenschlich das Betroffensein in die warme
Stube bringen. Mit einem Wort:Schlimmer geht
es nimmer. Da hilft nur noch beten!!!


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 felix1 20. März 2010 
 

Papst fühlt mit

Bester Hirtenbrief an die Missbrauchs-Opfer

Papst Benedikt hat sich im neusten Hirtenbrief über die Missbrauchs-Fälle an die Opfer wie an die Täter und Verantwortlichen gewandt.
Er bedauert, bereut, und zeigt Wege auf, um die Situation zu bereinigen, den Opfern zu helfen und verlangt alle gesetzlichen Massnahmen gegen die Täter.

DANKE Papst Benedikt!


3
 
 bobovac 20. März 2010 
 

Die richtigen Worte und schönes Gebet!

Der Papstbrief ist sehr einfühlsam und spricht das aufrichtige Bedauern aus. Auf der anderen Seite, da befindet sich ein großer Reichtum an Klarheit in der Analyse der Ursachen des Problems und fehlen auch nicht die richtigen Worte die den Ausweg aus der Krise zeigen.
Hören wir auf den Papst: „Haltet Eure Augen auf Jesus und seine Güte gerichtet und schützt die Flamme des Glaubens in Eurem Herzen.“; denn „Er allein kann Eure tiefsten Sehnsüchte erfüllen und Eurem Leben den vollen Sinn geben dadurch, dass er es zum Dienst am Nächsten lenkt.“


3
 
 petris95 20. März 2010 
 

Worte und Briefe genügen nicht

Schätze den H.. Vater sehr. Allerdings können
Briefe mit noch so deutlichen Worten nicht erfassen,
wie skandalös ist, was sich da abgespielt hat, vor allem die Vertuschung und Zahlung von Schweigegeld
an Opfer....


4
 
 Bote 20. März 2010 
 

an Dauer-Papst und Kirchen-Kritiker

Wenn es den Menschen, die jetzt einzig DIE Kirche (als Institution) und Papst attackieren und kritisieren, um Hilfe und Wiedergutmachung aller missbrauchten Kinder geht, sei die Frage erlaubt:
Wo bleibt der Appell auch an die Verantwortung in unserem Staat (stellvertretend für alle an staatlichen Einrichtungen missbrauchten Kinder, dessen Ausmaß weit größer ist als in kirchlichen Einrichtungen..)?
Wo bleibt der Appel an die Verantwortung unserer Medien, die oft genug ein stark verzerrtes und menschenverachtendes Bild des menschlichen Zusammenlebens vermitteln und manchen auf \"Ab-wege\" führt?

Gott sei Dank! Papst Benedikt spricht ehrliche, einfühlsame und klare Worte! Er leidet mit den Opfern, erfleht Heilung, zeigt Wege der Umkehr auf, lädt ein als Gemeinschaft aller Glaubenden vor Gott zu treten und in dieser Intention zu beten und zu fasten!
Könnten seine Worte nicht auch für viele andere Miss-stände in unserer Gesellschaft gelten?


3
 
 Kathole 20. März 2010 
 

Erhellende Diagnose der Ursachen, nicht nur dieses Problems

Sehr bemerkenswert finde ich auch die Analyse, in Paragraph 4 des Schreibens, der tieferen Ursachen dafür, daß das \"verstörende Problem des sexuellen Missbrauchs von Kindern\" in einer Ortskirche mit so einer so ruhmreichen tradition wie der irischen, ausgerechnet \"In den vergangenen Dekaden\" Fuß fassen und sich so sehr ausbreiten konnte. Christawaltraud hat ihn in ihrem Kommmentar bereits ausführlich zitiert, weshalb ich nur die prägnantesten Satzteile als 10-Punkte-Diagnose auflisten möchte:

1.) \"rasche Transformation und Säkularisierung der irischen Gesellschaft \"
2.) \"Der schnelllebige soziale Wandel hat oft genug das traditionelle Festhalten der Menschen an den katholischen Lehren und Werten beeinträchtigt\"
3.) \"sakramentalen und andächtigen Gebräuche vernachlässigt, ... die regelmäßige Beichte, das tägliche Gebet und jährliche Einkehrtage\"
4.) \"Tendenz vieler Priester und Ordensleute, Weisen des Denkens und der Einschätzung säkularer Realitäten ohne ausreichenden Bezug zum Evangelium zu übernehmen\"
5.)\" Das Programm der Erneuerung, dass das Zweite Vatikanische Konzil vorgelegt hat, wurde häufig falsch gelesen\"
6.) \"die wohlmeinende aber fehlgeleitete Tendenz, Strafen für kanonisch irreguläre Umstände zu vermeiden\"
7.) \"unangemessene Verfahren zur Feststellung der Eignung von Kandidaten für das Priesteramt und das Ordensleben\"
8.) \"nicht ausreichende menschliche, moralische, intellektuelle und geistliche Ausbildung in Seminarien und Noviziaten\"
9.) \"eine Tendenz in der Gesellschaft, den Klerus und andere Autoritäten zu favorisieren\"
10.) \"fehlgeleitete Sorge für den Ruf der Kirche und die Vermeidung von Skandalen\"

Vielleicht bis auf den Punkt 9.) sind alle vom Papst angesprochenen Ursachen auch auf die Situation in den deutschsprachigen Ländern 1:1 anwendbar, wobei 9.) in tief katholischen Regionen vor 40 Jahren sicher auch hier weitestgehend noch zutraf.

Diese wirklichen Problemursachen sind interessanterweise gerade bei den aktuell in D und A sehr lautstark auftretenden innerkirchlichen Papstanklägern feststellbar. Diese scheinbar gerade deshalb so sehr mit dem Finger auf den Papst zeigen, um von ihrer eigenen Verstrickung in diese tieferen Ursachen abzulenken, die nicht nur das \"verstörende Problem des sexuellen Missbrauchs von Kindern\", sondern auch viele andere innerkirchliche und gesellschaftliche Probleme begünstigt oder gar verursacht haben.


4
 
 Bartholomäus 20. März 2010 
 

Es ist unsinnig und abwegig, nun zu titeln

\"der Papst schweigt zu Missbrauchskandlen\", wie es deutsche Medien in ihrer Betriebsblindheit vielfach tun. Benedikt XVI. tat genau das Gegenteil, wie EB Zollitsch schon angemerkt hat. Die Poster, die sich hier als Medienexperten aufspielen, wirken wie benebelt, sie haben den beeindruckenden Hirten-Brief nicht gelesen und noch weniger verstanden. Dank an Alexius für die Verlinkung hier.


3
 
 Noemi 20. März 2010 
 

studiosus

Nein Herr, ich find es dort ,wie immer, herzlich schlecht. Die Menschen dauern mich in ihren Jammertagen . Ich mag sogar die armen selbst nicht plagen.
Antwortet besagter Herr.....der auch hier und heute nichwenige Gehilfen hat,


2
 
 diaconus 20. März 2010 

Danke

Hl. Vater für diese klaren und umfassenden Worte zu dieser betrüblichen Angelegenheit.

Jeder, der fest zur Kirche steht, weiß, dass ein Schreiben des Lehramtes und das ist ein Hirtenbrief des Hl. Vaters allgemein gültig ist, denn jede seiner Worte sind immer für alle Kathoiken gültig. Wer also mehr dazu fordert, zeigt nur wo er wirklich steht, nämlich dass er sich über den Hl. Vater stellen und diesen belehren will.


4
 
 studiosus 20. März 2010 

Man

man darf auch nicht vergessen, dass der Heilige Vater nicht Babbo Natale ist der Wuensche zu erfuellen hat...

er haette auch gar keinen Brief schreiben muessen... schreibt er zu viel in den Brief (oder zu viele Briefe ueber dasselbe) wird es inflationaer.

Es ist doch vollkommen klar dass in dem Brief eine generelle Linie dargatan wird und zwar anhand eines Exempels (Irland) - aber genauso doch auch fuer Deutschland, Amerika, Oesterreich Ungarn, und Usbekistan von mir aus gilt...

wenn sich der Heilige Vater dazu mit einem (lange vorbereiteten) Pastoralbrief selbst zu Wort meldet ist das eine gute Sache und er wird seine Gruende dafuer gehabt haben... aber er ist nicht dazu verpflichtet und haette sich auch gar nicht direkt auessern muessen... von daher ist es taktlos und unhoeflich den Heiligen Vater dafuer zu kritisieren dass dies oder jenes einem persoenlich noch fehlt...


6
 
 Noemi 20. März 2010 
 

noch ein Lehramt?

wie schön, daß hier einer ist, der dem Hl. Vater sagt, was er zu schreiben hat
und was nicht. Und was Du lächerlich findest-br.tuck ist eigentlich nur für Dich relevant. Du hast es zudem noch nicht einmal verstanden- es geht nicht um die Römer von damals, nicht um die Korinther -sondern um die Katholiken von heute, denen wo immer sie auch leben,eben diese Briefe gelesen werden. Zu kurz gesprungen br.tuck.


6
 
 Ulrich 20. März 2010 
 

@studiosus

Nein, Herr! Ich find\' es dort, wie immer, herzlich schlecht.
----
Mich stört halt, dass die Medien nie zufrieden sind ...


0
 
 Gandalf 20. März 2010 

@br.tuck

Ach, Mr. Tuck, Dein Problem ist, dass Du halt den typisch deutschen, verengten Blick hast. Weltkirche ist etwas anderes und Papst Benedikt ist Leiter der Weltkirche und nicht einer deutschen Kirche, die von Medien sich zum Teil auch treiben lässt und das ist gut so. Nicht Spiegel, Stern & bestimmen, was der Papst wann und an wen schreibt, sondern der Heilige Vater, geführt vom Heiligen Geist. Der Brief an Irland wurde übrigens schon im Dezember angekündigt, damals war das in Deutschland noch ein Null-Thema und nur, weil jetzt die deutschen Medien sich wie die Stechmücken im Hochsommer auf das Theme stürzen, muss nicht der Heilige Vater sofort den Deutschen, die sich mehrheitlich sonst einen Dreck um das kümmern, was Papst und Kirche lehren und sagen, ein eigene Schreiben widmen. So wichtig sind weder die Deutschen noch die Österreich oder die Schweizer.

Unabhängig davon ist ein Blick auf die Bibel und den Heiligen Paulus mit den Blick auf die vers. Gemeinden höchstens für jemand lächerlich, der die Bibel nicht Ernst nehmen möchte.


6
 
 br.tuck 20. März 2010 
 

Nun ja

der eine Satz mehr wäre das ganze schon wert gewesen. Wo liegt denn das Problem, wenn der Papst zwar an die irischen Katholiken geschrieben hätte, aber in einem kurzen Nebensatz auch alle anderen betroffenen Länder erwähnen würde. Diese Chance hat der Vatikan nun wieder einmal verstreichen lassen. Aber so ist das eben, wenn man nicht mit den Medien umgehen kann.
Wenn jetzt der Papst als weltweiter Repräsentant sich an die Katholiken in Irland wendet, ist und bleibt das ein Brief an die Katholiken in Irland und nicht in Deutschland oder Österrreich oder der Schweiz oder den Niederlanden usw.
Der Hinweis auf Paulus und seine Briefe ist einfach lächerlich. Damals wusste keiner in Korinth etwas vom Brief an die Römer und umgekehrt auch nicht, heute nach 2000 Jahren ist das etwas anderes.
ABer nochmal: ein Satz mehr im Dokument hätte ausgereicht, um die Kritiker nun zum schweigen zu bringen. Aber die Medienabteilung des Vatikans hat immer noch nichts dazugelernt.


6
 
 studiosus 20. März 2010 

@ Ulrich

Hast Du mir weiter nichts zu sagen?
Kommst Du immer nur anzuklagen?
Ist auf Erden ewig Dir nichts recht?


4
 
 Noemi 20. März 2010 
 

wenn Krokodile weinen

Zwar quaken sie nun wieder in den deutschen Redaktionen und vergießen Krokodilstränen : \"Papst schweigt zu Deutschland\", wissen sie zu berichten. Wenn noch jemand eine Probe ihrer beschränkten Fähigkeiten brauchte- hier ist sie. Und daß der Römerbrief nicht nur an die Römer, der Korintherbrief nicht nur an Korinth und seine Einwohner gerichtet ist,lieber Gandalf, können sie nicht wissen. Sie kennen diese Briefe gar nicht.
Aber das ist nebensächlich- genau so nebensächlich wie die inkompetenten Kommentare ( Ausnahmen würden die Regel bestätigen, falls es welche geben sollte).
Aber die Hauptsache :
Danke Heiliger Vater für diese erleuchteten Worte, die zwar in erster Linie an die irischen Katholiken gerichtet sind, aber auch uns erreichen, bestärken und trösten. Gott schütze Sie !


6
 
 christawaltraud 20. März 2010 
 

DANKE, Heiliger Vater!

Wem es noch immer nicht genug sein sollte, was uns allen der Hl. Vater sagt und wie er sehr deutlich Stellung bezieht, hier ein sehr aufschlußreicher Abriß aus seinem Hirtenbrief:

\"... Der schnelllebige soziale Wandel hat oft genug das traditionelle Festhalten der Menschen an den katholischen Lehren und Werten beeinträchtigt. ... Bedeutsam war während dieser Zeit ebenfalls die Tendenz vieler Priester und Ordensleute, Weisen des Denkens und der Einschätzung säkularer Realitäten ohne ausreichenden Bezug zum Evangelium zu übernehmen. ... Es gab im Besonderen die wohlmeinende aber fehlgeleitete Tendenz, Strafen für kanonisch irreguläre Umstände zu vermeiden. ... Es muss dringend gehandelt werden um diese Faktoren anzugehen, die so tragische Konsequenzen in den Leben von Opfern und ihrer Familien hatten und die das Licht des Evangeliums in einer solchen Weise verdunkelt haben, wie es noch nicht einmal Jahrhunderten der Verfolgung gelungen ist. ... Wir sind alle skandalisiert von den Sünden und dem Versagen von einigen Mitgliedern der Kirche, besonders durch die derer, die eigens dazu ausgesucht waren, jungen Menschen zu dienen und sie anzuleiten. ... Seit der Zeit, als wir begonnen haben, die Schwere und das Ausmaß des Problems zu verstehen, hat die Kirche eine ungemein große Anstrengung in vielen Teilen der Welt geleistet, um sich dem zu stellen und um Abhilfe zu schaffen. ... Ich ermutige Euch, aufs Neue das Sakrament der Versöhnung für Euch zu entdecken und häufiger die verwandelnde Kraft seiner Gnade zu nutzen. ...\"

Wem dies nichts sagt und wem dies nicht weiterhilft, ...dem ist nicht zu helfen!


3
 
 alexius 20. März 2010 

Sensationell: (Un)gunst der Stunde nun genützt, ich gratuliere!

Diesmal die perfekte Medienpolitik des Vatikan. Seit 12 Uhr ist nicht nur der Hirtenbrief online, sondern eine riesige Dokumentation inklusive Kommentar und Arbeitsübersetzung des oft mißverstandenen und verkannten Kirchenstrafdokumentes \"Crimen sollicitationis\". Ich bin sehr beeindruckt, auch vom neuen Twitterkanal news_va_de - hier die neue Ressourcenseite:

www.resources.va


6
 
 Chrysanthus 20. März 2010 

Ein außergewöhnlich gutes und tiefes Schreiben

für alle, die Ohren haben zu hören!
Es war nicht nötig, die deutschen Bischöfe und Gläubigen zu erwähnen. Sie sind alle mitangesprochen.
Aber auch alle Menschen guten Willens können hier wertvolle Hinweise finden, wie die gesellschaftlichen Verhältnisse zum Besseren verändert werden können.
Gott schütze Papst Benedikt XVI. und schenke ihm Wohlergehen und langes Leben!
Beten wir täglich für den Papst, die Bischöfe und Priester!

vitajesu.wordpress.com


4
 
 dominique 20. März 2010 
 

@rosz

Klarer geht es nimmer. Allerdings sollten wir uns keine Illusionen machen. Der Zynismus dieser Welt hat mit dem Thema andere Pläne.


2
 
 alexius 20. März 2010 

Papst nun persönlich im Video an die Opfer!!!

The Pope to the victims of abuse and their families (reading of the 6th paragraph of the Pope’s Letter). Bitte unbedingt anschauen:

www.vatican.va/resources/index_ge.htm


5
 
 qwery 20. März 2010 

@Gandalf

Naja, die lieben Journalisten berichten nur über die Kirche, wenn etwas negatives passiert. Wann gabs denn mal etwas positives in den Medien über die Kirche? Nie.


4
 
 rosz 20. März 2010 
 

Philosoph

Die Klarheit, mit der Papst Benedikt folgendes schreibt, ist richtungsgebend: \"In unserer zunehmend säkularisierten Gesellschaft, in der selbst wir Christen es oft schwer finden, über die transzendente Dimension unserer Existenz zu sprechen, müssen wir neue Wege finden, jungen Menschen die Schönheit und den Reichtum der Freundschaft mit Christus in der Gemeinschaft der Kirche nahe zu bringen. Für die Bewältigung der gegenwärtigen Krise sind Maßnahmen, die gerecht mit individuellem Unrecht umgehen, unerlässlich, aber allein für sich sind sie nicht ausreichend: wir brauchen eine neue Vision, um zukünftige Generationen zu inspirieren, das Geschenk unseres gemeinsamen Glaubens zu schätzen.\"
Als eine weitere Maßnahme möchte ich die kompetente Beratung oder Therapie von Mißbrauchstätern oder Fast-Mißbrauchs-Tätern erwähnen, wenngleich man ja weiß, dass viele Männer erst in Beratung gehen, wenn `der Hut schon brennt´. Jo

www.maennerberatung.de/


3
 
 Gandalf 20. März 2010 

@Ulrich

Für Leute, die die Bibel ab und zu aufschlagen, ist das völlig logisch, dass der Brief auch für die Weltkirche ist. Oder ist Römerbrief des Hl. Paulus nur an die Römer? Die lieben Journalisten sollten mal ein wenig Paulus lesen.


8
 
 leemorgan 20. März 2010 

Andere Länder

Man kann ziemlich einfach das Wort \"Irland\" mit beliebig anderen Ländern ersetzen, wobei natürlich hier auch speziell auf die irische Geschichte eingegangen wird, die sich selbstverständlich nicht auf andere Länder beziehen lässt.
Soll der Papst jetzt an jedes einzelne Land in dem es MIssbrauchsfälle gab einen eigenen Brief schreiben?? Es würde doch überall das gleiche drin stehen! Man tut jetzt so, als ob der Papst für jeden einzelnen Fall die Verantwortung höchstpersönlich trägt, das wäre so, als ob sich der Bundespräsident bei jedem Land entschuldigen muss, in dem ein Österreicher kriminell geworden ist.


7
 
 Ulrich 20. März 2010 
 

Sehr guter Brief

nur scheint niemand zu verstehen, warum der Hl. Vater sich nicht auch an die deutsche Kirche gewandt hat ... Aber das war zu erwarten.


3
 
 bücherwurm 20. März 2010 

DANKE

HEILIGER VATER, DANKE !


6
 

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