Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Will Papst Leo XIV. am II. Vatikanum festhalten?
  2. Kard. Müller: „Deutsche Diözesen sind Teil der Weltkirche und nur insofern katholisch, als sie…“
  3. Bischof sein in Opferperspektive
  4. Gebetshaus Augsburg reagiert mit Stellungnahme auf ARD-Doku „Die hippen Missionare“
  5. Die Jugend von heute, die neue Generation Alpha, „sucht Sinn, Rituale und Spiritualität“
  6. Katholische Bischöfe zeigen sich besorgt vor Abtreibungs-Abstimmungen des EU-Parlaments
  7. These: "Jesus hat keinen Platz im krassen Neuheidentum Deutschlands!"
  8. Mariologen-Vereinigung IMA kritisiert ‚Mater Populi Fidelis‘
  9. „Vermeintliche Förderung der Meinungsfreiheit durch Einschränkung der Meinungsfreiheit“
  10. Mansour: Terrorschlag in Australien ist „logische Konsequenz einer global entfesselten Hassdynamik“
  11. Meinungsfreiheit in Gefahr
  12. „Satt, aber nicht erfüllt – Kirche im Land der religiösen Indifferenz“
  13. Sender RBB muss Ex-Direktorin mehr als 8.000 Euro monatlich Ruhegeld zahlen – bis an ihr Lebensende
  14. Zeitung: Papst will mit Kardinälen über Streitfragen sprechen
  15. Wiener Weihbischof Turnovszky: Klare Pro-Life-Botschaft für Weihnachten

Ein Abt macht Politik

10. Jänner 2013 in Schweiz, 20 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Abt Martin Werlen sorgt sich, weil Schweizer Tankstellen auch zwischen ein und fünf Uhr nachts ihr gesamtes Sortiment anbieten und nicht nur "Waren des täglichen Gebrauchs".


Bern-Chur (kath.net)
Abt Martin Werlen (Foto) vom Stift Einsiedeln sorgt erneut für Aufregung. Diesmal geht es um sein Engagement gegen den 24-Stunden-Betrieb von Tankstellenshops, zu dem das Schweizer Parlament im Dezember eine kleine Gesetzesänderung durchgeführt hatte und wo jetzt ein Referendum geplant ist. Seine "Einmischung der Kirchen in die Tagespolitik" stößt auf Kritik bei Politikern, die sich hier für eine Liberalisierung eingesetzt haben. FDP-Mann Dominik Tiedt aus Geroldswil, Unternehmer und Präsident des Komitees der Kirchensteuerinitiative, die 2014 zur Abstimmung kommen soll, meinte gegenüber dem "Tages-Anzeiger" zu dem Engagement von Werlen: "Mit solch deplatzierten Aktionen spielen uns die Kirchen in die Hand." Hintergrund ist die ziemlich absurd erscheinende Tatsache, dass in der Schweiz sogar Firmen Kirchensteuer zahlen müssen, es soll hier um eine jährliche Summe von 100 Millionen Franken gehen. Ein Austreten der Firmen aus der Kirche ist übrigens nicht möglich.


Auch Alain Schreiner, Präsident der Zürcher Jungfreisinnigen, meint, dass die Kirchen sich hier politisch neutral verhalten müssten. "Wenn sich eine Kirche gegen die Sterbehilfe oder den Schwangerschaftsabbruch engagiert, würden wir nicht auf die Barrikaden steigen." Schwere Vorwürfe erhebt auch Hans-Ulrich Bigler, Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbands, der sogar einen Zusammenhang zwischen den vielen Kirchenaustritten und dem politischen Engagement sieht.

Im St. Galler Tagblatt übt ein weiterer FDP-Nationalrat schwere Kritik am Abt. Der Tankstellenbesitzer Markus Hutter wirft Werlen vor, dass dieser jedoch Wasser predige und selber Wein trinke, da sonntags immerhin Bischöfe, Pfarrer sowie das Kirchenpersonal arbeiten. Auch Ratskollege Gerhard Pfister von der CVP weist auf einen weiteren Widerspruch, da in Einsiedeln selbst, wo Werlen lebe und arbeite, die Geschäfte am Sonntag geöffnet seien. "Ich verstehe nicht, wieso Autofahrer anders behandelt werden sollen als Kirchgänger." In fundamental ethischen Fragen sei Pfister an der Meinung der Kirche durchaus interessiert. Zur Abtreibung mache sie leider seiner Meinung nach keine klare Aussage, stattdessen äussere sie sich nun zu einem Detail.

Faktisch hat sich dem Beschluss des Schweizer Parlaments übrigens nicht viel geändert. Es geht hier nur um das Detail, dass Tankstellenshops künftig auch zwischen ein und fünf Uhr in der Früh ihr gesamtes Sortiment anbieten und nicht nur "Waren des täglichen Gebrauchs"

In der katholischen Kirche selbst ist das Engagement von Abt Martin Werlen umstritten. Martin Grichting, der Generalvikar des Bistums Chur, meinte im "Regionaljournal Ostschweiz" am Sonntag: "Die Kirche, vor allem die Leitung, sollte Gläubige nicht politisch vereinnahmen. Wir haben die Aufgabe, den Glauben zu verkünden, und nicht, Politik zu machen."

Sonntagsarbeit - der Einsiedler Klosterladen ist Sonntags geöffnet von 10.45-16.30 Uhr.
Zur Dokumentation der Screenshot vom 10.1.2013: Öffnungszeiten des Klosterladens des Klosters Einsiedeln nach Eigenangabe im Internet



Foto von Abt Martin Werlen (ohne Zapfsäule): (c) Kloster Einsiedeln


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Gesellschaft

  1. Botox? – Die unsichtbaren tragischen Folgen des Jugendwahns
  2. Slowakei: Kirchen bitten gemeinsam um Vergebung für Verfehlungen
  3. Zwischen Wölfen und Brüdern
  4. „Alte Fragen, überraschende Antworten“
  5. Mike Johnson: Westen muss sich wieder auf christliche Werte besinnen
  6. Unschuldig angeklagt und verurteilt
  7. Scott Hahn: ‚Mit Kompromissen gewinnen wir nicht’
  8. Verkauf eines Feminismus-kritischen Buchs auf Facebook und Instagram gesperrt
  9. Österreichs Integrationsministerin richtet „Dokumentationsstelle politischer Islam“ ein
  10. Eine Kathedrale in Istanbul - und eine in Nantes






Top-15

meist-gelesen

  1. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  2. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  3. Bischof sein in Opferperspektive
  4. O Sapientia, quae ex ore Altissimi prodiisti
  5. Will Papst Leo XIV. am II. Vatikanum festhalten?
  6. Kard. Müller: „Deutsche Diözesen sind Teil der Weltkirche und nur insofern katholisch, als sie…“
  7. O Adonai, et Dux domus Israel
  8. O radix Jesse
  9. Die erste Guadalupe-Predigt von Papst Leo ermöglicht einen Blick in sein Herz
  10. Gebetshaus Augsburg reagiert mit Stellungnahme auf ARD-Doku „Die hippen Missionare“
  11. Zeitung: Papst will mit Kardinälen über Streitfragen sprechen
  12. Papst Leo ernennt Pro-Life-Bischof zum Erzbischof von New York
  13. These: "Jesus hat keinen Platz im krassen Neuheidentum Deutschlands!"
  14. Die Jugend von heute, die neue Generation Alpha, „sucht Sinn, Rituale und Spiritualität“
  15. Als das Rosenkranzgebet einen Mord verhinderte

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz