Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bätzing fällt den Pro-Life-Bischöfen in den Rücken
  2. Zählt Miersch/SPD den Bamberger Erzbischof Gössl ernsthaft dem „rechten Mob“ zu???
  3. "In diesem Bistum möchte ich nicht mehr Priester sein!"
  4. "Das ging ja gerade noch mal schief"
  5. Bamberger Erzbischof Gössl wehrt sich gegen SPD-Angriff
  6. Liebes Bistum Bamberg, kommt jetzt Brosius-Gersdorf zum nächsten Marsch für das Leben?
  7. CSU-Chef Söder an die Linken: "Es ist nicht radikal, für christliche Werte einzutreten"
  8. „Brosius-Gersdorf hat schon alles gesagt“
  9. Bamberger Erzbischof Gössl: Nominierung von Brosius-Gersdorf ist „innenpolitischer Skandal“
  10. "Solches Gedankengut führt immer in die Hölle des Totalitarismus!"
  11. Legal töten?
  12. Ein guter Tag für die Demokratie!
  13. Kann ein Mensch eine Sache sein?
  14. Erzbistum Köln ungewohnt deutlich: „Joachim Frank – Ihre Berichterstattung ist menschenverachtend!“
  15. Bistum Fulda – stark engagiert beim ‚Christopher Street Day‘

Soll erklärten Abtreibungsbefürwortern die Kommunion verwehrt werden?

3. Juli 2019 in Prolife, 18 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


„Zur Wirklichkeit des kirchlichen Lebens gehört auch, dass der Empfang des allerheiligsten Sakramentes offenbar nicht immer mit der gebotenen Ehrfurcht geschieht.“ Gastbeitrag von Martin Lohmann


Bonn (kath.net) Ich wurde als jemand, der seit vielen Jahren im Lebensrecht aktiv ist, von dritter Seite gefragt, ob es sinnvoll sein könnte, erklärten Abtreibungsbefürwortern den Zugang zur heiligen Kommunion zu verwehren. Das ist, wie ich als Theologe sehr wohl weiß, eine sehr schwierige Materie. Und ich kann nicht wirklich einschätzen, ob ein solches Vorgehen tatsächlich am Ende des Tages dem Lebensschutz helfen würde, ob es wirklich Gutes bewirken könnte. Zudem bin ich als jemand, der einen unglaublichen Respekt – oder besser: eine seit früher Kindheit vorhandene Ehrfurcht – vor dem Sakrament der Eucharistie hat, stets vorsichtig, wenn Verbote gefordert werden. Gleichwohl weiß ich, dass dieses Geschenk des Gottessohnes nicht uns „gehört“ und wir darüber nicht verfügen können, aber eine treuhänderische Pflicht besteht. Meine Antwort auf die oben genannte Frage habe ich dennoch versucht:

Könnte ein Verbot des Empfangs des Eucharistischen Herrn dem Lebensschutz helfen? Vor allem in den USA wird hier kräftig diskutiert. In Europa eher nicht. Das Thema wäre vermutlich ein mentales Minenfeld. Fragen tauchen auf: Darf man das? Ist das nicht unbarmherzig? Widerspricht das nicht dem Liebesgebot Gottes? Und anders gefragt: Würde ein solches Verbot wirklich jemanden erreichen und bewegen, der ohnehin nicht mehr wissen möchte, dass bei jeder Abtreibung ein noch nicht geborener Mensch getötet wird? Würde hier nicht auf zwei völlig verschiedenen Ebenen „miteinander“ kommuniziert?


Wer Antworten sucht, muss zunächst einmal sehen (wollen), was ist. Da gibt es einerseits die unstrittige Verurteilung der Tötung noch nicht geborener Menschen durch die Kirche. Das Zweite Vatikanische Konzil spricht im Blick auf die Abtreibung von einem verabscheuungswürdigen Verbrechen (Gaudium et spes, Artikel 51: „Das Leben ist daher von der Empfängnis an mit höchster Sorgfalt zu schützen. Abtreibung und Tötung des Kindes sind verabscheuenswürdige Verbrechen.“). Der heilige Johannes Paul II. – und nicht nur er – wusste, dass Abtreibung Mord ist. Auch Franziskus verweist darauf. Das wiederum trifft auf längst auch in Teilen der Kirche heimisch gewordene Vorstellungen, als sei das Töten eines ungeborenen Menschen letztlich ein Frauenrecht, eine „Sache“ der Frauen. Lebensrechtsgegner sprechen gar von einem „Menschenrecht“ auf Tötung.

Man kann nicht übersehen: Die Dauerdebatten von selbsternannten Frauenrechtlern und sogenannten Feministinnen zeigen Wirkung – und schüchtern ein. Selbst Bischöfe mit ihrem göttlichen Auftrag, die Wahrheit angstfrei zu verkünden – ob gelegen oder nicht –, schrecken vor Klarheit zurück und schweigen lieber. Man könnte ja anecken.

Zur Wirklichkeit des kirchlichen Lebens gehört auch, dass der Empfang des allerheiligsten Sakramentes offenbar nicht immer mit der gebotenen Ehrfurcht geschieht. Bisweilen scheint sich der Eindruck aufzudrängen, aus dem Empfang des sich mir schenkenden Gottes in der Brots-Gestalt seines göttlichen Sohnes ist eine Art Recht auf „meine“ Kommunion geworden. Der Glaube, in anbetender Haltung und Reinheit Gott selbst andächtig empfangen zu können, ist nicht selten einer alltäglichen und „berechtigten“ Gewohnheit des Dabeiseins gewichen. Wie sollte hier, im Alltag des Nicht-Wissens, ein Verbot der Kommunion etwas bewirken?

Und doch. Vielleicht muss der Anfang einfach einmal gewagt werden, um wieder ins Bewusstsein zu heben, dass die Heilige Kommunion etwas unsagbar Kostbares, Klares und Reines ist. Es ist die Begegnung mit dem gekreuzigten und auferstandenen Gottessohn, die nach wie vor voraussetzt, dass man sich darum bemüht, diese Privataudienz und dieses Eins-Werden mit Gott selbst nicht im Zustand der schweren Sünde zu suchen. Wer den Leib des Herrn unwürdig empfängt, isst sich das Gericht beziehungsweise macht sich schuldig am Leib des Herrn – heißt es in der Bibel.

Mag sein, dass solche Hinweise ebenso stören wie die Erinnerung, dass Jesus Christus keineswegs ein naiver Seelensoftie war, sondern Klarheit und Wahrheit predigte. Übrigens: ohne Angst vor Anecken. Es gehört zur auf Christus gegründeten Lehre der Kirche, dass man im Zustand der (schweren) Sünde vom Empfang des Sakramentes der Einheit mit Christus ausgeschlossen ist.

So gesehen könnte es helfen, Nachdenken und Erkenntniszuwachs auszulösen. Die heilige Eucharistie darf niemals Mittel zum Zweck sein, aber es ist dringend notwendig, der gelebten Ehrfurcht wieder eine erkennbare Chance zu geben. Sie ist nämlich nicht zuletzt auch ein Unterpfand des absoluten Rechts auf Leben.

Wer zur todbringenden Sünde einlädt, dafür wirbt oder sie begeht, wer zu einer schweren Sünde verführt oder sie verharmlost, der widersetzt sich eklatant dem Liebesgebot Gottes, für das nicht zuletzt die heilige Kommunion, also die heilige Einheit mit dem Gottessohn steht.

Aber, was ebenfalls ganz wichtig ist: Zur notwendigen Verkündigung gehört selbstverständlich auch, dass es Vergebung bei und durch Gott gibt – auch von schweren Sünden. Dazu gehören Reue sowie der Vorsatz, sich künftig von der Sünde abzuwenden. Reinheit ist möglich. Beichte und Kommunion gehören zusammen. Und deshalb ist das, was hier überlegt wird, eine Ermutigung zur Klarheit in der Seelsorge. Vor allem aber ist es ein klares PRO zum Leben – im durchaus möglichen Frieden mit Gott.

Pressefoto Martin Lohmann


Foto (c) Lohmann Media


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Eucharistie

  1. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  2. Erzbischof Cordileone unterstützt Kommunionempfang auf den Knien
  3. Satanist sagt unter Eid: Wir haben keine Eucharistie für ‚schwarze Messe‘
  4. Erzbischof Naumann klagt gegen Satanisten: Fordert Herausgabe der Eucharistie
  5. Christus am verkehrsreichsten Flughafen der Welt begegnen
  6. Wirre Anordnung von Kardinal Cupich: Gläubige sollen Kommunion nur im Stehen empfangen
  7. 'Ich bin bei euch bis zum Ende der Zeiten'
  8. Die Eucharistie – Mein Weg zum Himmel
  9. Die Eucharistie – Mein Weg zum Himmel
  10. Die Eucharistie – Mein Weg zum Himmel






Top-15

meist-gelesen

  1. "In diesem Bistum möchte ich nicht mehr Priester sein!"
  2. Bätzing fällt den Pro-Life-Bischöfen in den Rücken
  3. Zählt Miersch/SPD den Bamberger Erzbischof Gössl ernsthaft dem „rechten Mob“ zu???
  4. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  5. Sommerspende für kath.net - Eine Bitte an Ihre Großzügigkeit!
  6. Erzbistum Köln ungewohnt deutlich: „Joachim Frank – Ihre Berichterstattung ist menschenverachtend!“
  7. "Das ging ja gerade noch mal schief"
  8. „Schon Brosius-Gersdorfs Doktorvater ist mit gleicher Einstellung zur Menschenwürde durchgefallen“
  9. Liebes Bistum Bamberg, kommt jetzt Brosius-Gersdorf zum nächsten Marsch für das Leben?
  10. Bamberger Erzbischof Gössl: Nominierung von Brosius-Gersdorf ist „innenpolitischer Skandal“
  11. Bamberger Erzbischof Gössl wehrt sich gegen SPD-Angriff
  12. Der Papst trägt wieder elegante Schuhe - aber in Schwarz
  13. Jenseits der Linien, im Gehege des Heiligen. Über einen Streit, der nicht sein darf
  14. Ein guter Tag für die Demokratie!
  15. „Brosius-Gersdorf hat schon alles gesagt“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz