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Evangelische Kirchengemeinde streicht klassischen Sonntagsgottesdienst

22. Jänner 2020 in Deutschland, 18 Lesermeinungen
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Oldenburg: Lutherische Kirchengemeinde plant angesichts des Mitgliederschwunds ein neues Sonntagabendformat: Andacht, musikalische Elemente, Talkgäste, Diskussion zu aktuellen und politischen Themen auch untereinander.


Oldenburg (kath.net) Die Versöhnungskirche in Oldenburg wird kurz vor Ostern keinen klassisch-evangelischen Sonntagmorgengottesdienst mit Predigt und Segen mehr anbieten. Alternativ wird die Gemeinde der evangelisch-lutherischen Landeskirche in Oldenburg jeden Sonntag eine Abendandacht gestalten, die sowohl gottesdienstliche Elemente wie auch musikalische Programmpunkte und Talkgäste aufweisen soll. Gemäß einem Artikel der „Bild“ erläuterte Pfarrerin Andrea Burfeind, dass es im Grundgerüst mehr Abwechslung geben soll, mehr „Dialog“ als bisher „Monolog“. Auch aktuelle und politische Diskussionen untereinander und mit den geladenen Gästen sind geplant. Die Gemeinde und ihre Pastoren hoffen angesichts des rapiden Mitgliederschwunds, mit dem neuen Format auch jüngere Gemeindemitglieder ansprechen zu können.


Die „Bild“ zitiert eine Rentnerin: „Dann gehe ich nicht mehr hin“. Auch den angebotene Fahrdienst zum klassischen Gottesdienst in die Nachbargemeinde will sie ausschlagen, da ihr dies „zu mühsam“ sei.

In einem Kommentar in der „Bild“ zum Thema stellt Hagen Meyer fest, dass er diesen Weg „für falsch“ halte. Er selbst sei zwar vor einigen Jahren aus der Kirche ausgetreten, doch sei er getauft, konfirmiert und vor Gott getraut. Er erwarte im Gottesdienst „Inspiration und Leitplanken, auf einem religiösen Fundament. Und ich erwarte, mit Gottes Segen gestärkt in die neue Woche zu starten.“ Dann mahnte er, dass sich Kirche „beliebig“ mache, „wenn man sich im Gottesdienst so fühlt wie im ARD-‚Brennpunkt‘ oder bei der Umwelt- oder Flüchtlingshilfe. Wenn Pastoren nur noch predigen, das Klima zu retten und Manager-Gier geißeln.“ Damit zögen sie sich genau aus dem Feld zurück, „auf dem sie eigentlich am stärksten präsent sein müssten und am dringendsten gebraucht“ würden. Zwar werde, zitiert der Bild-Redaktionsleiter Bremen den Pastor, durch die Reform an der Versöhnungskirche „die bunte Vielfalt unseres Glaubens für viele erlebbar“. Doch dann schließt Meyer: „Bunte Vielfalt vielleicht. Glauben nicht.“

Foto: Symbolbild


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Lesermeinungen

 Lilia 25. Jänner 2020 
 

Der synodale Irrsinn führt uns früher oder später genau dorthin wo sich die Evangelen grade befinden

Wollen unsere Bischöfe wirklich, dass unsere Kirche genauso in der Belanglosigkeit endet?
Wenn nicht - sollten sie sich schleunigst von der Synodalen Verirrung lossagen!


2
 
 Montfort 24. Jänner 2020 

Den Mitgliedern wird's irgendwann "zu bunt" werden -

dann können sie "den Laden dicht machen".


4
 
 Einsiedlerin 23. Jänner 2020 
 

Angebot

Bei diesem spirituellen Angebot wundert mich der Mitgliederschwund bei den Evangelen überhaupt nicht!
Es geht NICHTS über eine ehrfürchtig gefeierte heilige Messe!


4
 
 P.Voit 23. Jänner 2020 
 

Kaufhaus und Räuberhöhle

Was die Vesöhnungskirche in Oldenburg plant, könnte den einen oder anderen an das erinnern, was Jesus im Tempel vorfand: Da sind es - laut Johannes-Evangelium - "die Verkäufer von Rindern und Schafen und Tauben und die Geldwechsler" (Jo 2,14). Sie alle jagt Jesus zum Tempel hinaus, samt den Rindern und Schafen. Doch zu den Taubenverkäufern sagt er: "Nehmt dies von hier weg und macht aus dem Haus meines Vaters kein Kaufhaus" (Jo 2, 16).
Laut Matthäus-Evangelium heißt es dagegen, jedoch nicht weniger treffend: "Es steht geschrieben: ´Mein Haus soll ein Haus des Gebetes genannt werden.´ Ihr aber macht es zu einer Räuberhöhle" (Mt 21, 13). Rinder und Schafe sind in der Vesöhnungskirche in Oldenburg freilich nicht im Angebot. Vielfalt schon. Und mehr "Dialog" und weniger "Monolog". Ob das wohl auch "bereichernd" ist?


6
 
 Konrad Georg 22. Jänner 2020 
 

Jeder Priester in der Diözese Augsburg

hat das Recht, am Sonntag drei Messen zu feiern. Tun sie aber nicht.


4
 
 Alchemyst 22. Jänner 2020 
 

"Wir aber verkünden Christus den gekreuzigten."

Hier erleben wir einen weiteren Schritt der Selbstauflösung der lutherischen Landeskirchen. Wer nicht mehr weiss, dass man die beste Botschaft der Welt verkünden sollte, wer ständig dem Zeitgeist hinterherhechelt, wer unter Sünden vor allem Umweltsünden versteht und Pastoren zu Moderatoren, den Altarbereich zur Bühne, Gottesdienstfeiernde zum Publikum und den Gottesdienst zur Show degradiert, ist ja in der Tat überflüssig. - "Wir aber verkünden Christus den Gekreuzigten." 1.Kor 1,23


6
 
 Soundy 22. Jänner 2020 
 

«Und wie wäre es, wenn du es wieder einmal mit Gott probieren würdest?»

@Stefan Fleischer: Danke! Das war die beste Meldung zu diesem Thema.


7
 
 Mariat 22. Jänner 2020 

@SalvatoreMio

Es stört mich auch, dass in der katholischen Kirche von den Priestern ect. kaum noch von Eucharistie oder Hl. Messe gesprochen wird. Auch gibt es schon längere Zeit, einen "Gottesdienstanzeiger".
So manche/r Katholik sagte bereits: es gibt doch keinen Unterschied.


7
 
  22. Jänner 2020 
 

@punctum

Das stimmt, ist aber nicht ganz vollständig. Die Liturgie besteht aus zwei großen Elementen:

Am Anfang steht die Katabasis, das sich herabneigende und herabsteigende Handeln Gottes (siehe Inkarnation), das liturgisch im Wandlungsgeschehen der Messe gipfelt. Die Initiative liegt also bei Gott.
Auf diese Initiative Gottes antwortet die Kirche in der Anabasis durch Anbetung, Lob, Dank und Bitte.
Es geht also um ein dialogisches Geschehen Gott-Mensch/Kirche


2
 
 Stefan Fleischer 22. Jänner 2020 

Übrigens

Mit solchen Angeboten outet sich das moderne Christentum, dass es nichts anderes mehr ist als ein (globaler) Player auf dem Markt der Freizeit-, Kultur- und Lebenshilfeangebote. Doch auf diesem Markt ist es in seiner inneren Zerstrittenheit je länger je weniger konkurrenzfähig. Es würde wahrscheinlich nicht einmal etwas bringen, wenn es mit einem «Kirchenpunkte-System» Rabatte auf den Kirchensteuern anbieten würde.
Dabei hätten gerade wir mit dem Heiligen Messopfer und den anderen Sakramenten dem heutigen Menschen etwas zu bieten, das er nirgendwo anders finden kann, ein Leben mit Gott hier und jetzt und ein ewige Leben bei Gott einst in der ewigen Heimat. Aber wie wollen wir das anderen verkünden (was unser eigentlicher Auftrag wäre), wenn wir selber nicht mehr so richtig daran glauben, ja, wenn wir selbst nicht mehr konkret wissen, um was es hier eigentlich geht? Doch wie sollen wir es wissen, wenn fast niemand mehr es zu predigen wagt? Neuevangelisation ist angesagt!


7
 
 bücherwurm 22. Jänner 2020 

@SalvatoreMio: Wir sprechen seitens der Redaktion hier völlig korrekt von "Gottesdienst",

da ein evangelischer Gottesdienst nun mal gerade KEINE Eucharistiefeier ist oder beinhaltet. Vielleicht möchten Sie Ihre Anliegen künftig genauer eingrenzen und nur den innerkatholischen Sprachgebrauch kritisieren.


12
 
 Hartmut8948 22. Jänner 2020 
 

Alles schon mal dagewesen

Anfang der 60er Jahre hat es solche Versuche bereits geggeben. Damals wurden sie sogar auf dem Kirchentag in Köln vorgestellt. Aber es waren, wie gesagt, eben nur: Versuche, die wieder eingestellt wurden, weil es "Eintagsfliegen" waren. Fazit:Auch eine "Andacht" ist ein Gottesdienst und vor jedem Gottesdienst müssen wir uns fragen: Was will Gott uns heute sagen - und dann erst ist zu fragen: Wie antworte ich auf Gottes Wort. Tagespolitische Kommentare können und dürfen diese Anforderungen nicht ersetzen oder glauben wir im Erst, dass dadurch Gottes Ehre verherrlicht wird?


6
 
 SalvatoreMio 22. Jänner 2020 
 

GOTTESDIENST

Mich stört, dass fast nur noch von GOTTESDIENST gesprochen wird! Worte haben MACHT und können nach und nach einnebeln! Warum verschwindet der Ausdruck "EUCHARISTIE" immer mehr? Wenn viele Gläubige englisch lernen und immer mehr Sprachen, kann man ihnen Ausdruck doch zumuten. Ich fürchte, dass der Begriff "GOTTESDIENST" uns hinführen soll zu einer "veränderten, neuen Kirche".


4
 
 Herbstlicht 22. Jänner 2020 
 

Ein Blick in die Zukunft?

Hat die evangelische Kirche Oldenburgs nicht mehr zu bieten als eine abendliche Veranstaltung unter vielen?

Gläubige werden abgeschreckt.
Wer soll sich angesprochen fühlen?
Suchende?
Ob das funktioniert?
Zweifel sind angebracht!

Die katholische Kirche sollte sehr genau hinsehen, welche Entwicklung die protestantische Gemeinschaft nimmt.
Dieser genaue Blick könnte als Mahnung dienen.


11
 
 Winrod 22. Jänner 2020 
 

Wir brauchen uns nicht zu wundern,

es gehört zu grassierenden Politisierung der Kirchen und ihrer christlichen Botschaft.


7
 
 Stefan Fleischer 22. Jänner 2020 

Auch bei uns

bietet die Pfarreikoordinatorin und Pfarreiseelsorgerin, Frau M, neuestens Thematische Abendgebete mit Gast an. Das erinnert mich an den Witz, in welchem ein Pfarrer sich über den schlechten Gottesdienstbesuch beklagt und beteuert, er habe schon alles probiert, Jodlermesse, Faschingsmesse, und was dergleichen Angebote mehr sind. Worauf ihm sein Kollege sagte: «Und wie wäre es, wenn du es wieder einmal mit Gott probieren würdest?»


18
 
  22. Jänner 2020 
 

Protestantisch gesehen nur konsequent

Anders als unsere Heilige Messe hat der evangelische Gottesdienst ja kaum einen Sinn, wenn die Gläubigen daran nicht teilnehmen, wem soll der Pastor denn predigen, den leeren Bänken?

Die Frage, ob überall in jeder Pfarrei das selbe angeboten werden muss und ob interessierte Gläubige nicht eben auch in die Nachbarpfarrei gehen können, wenn "ihr" Angebot nun eben dort stattfindet ist aber auch bei uns ein heißes Eisen. Das sieht man spätestens dann, wenn es ans Eingemachte, die sonntägliche Eucharistiefeier geht (die meiner Meinung nach in jeder Pfarrkirche und wenn irgend möglich auch in den dörflichen Filialen gefeiert werden soll. Dann sieht man auch bei den Katholiken, dass es welche gibt, denen der Weg zur Nachbarkirche zu umständlich ist und die dann ganz wegbleiben. Und natürlich ist das für den einen eine Ausrede und für den andern wirklich zu beschwerlich. Eine schwierige Lage.


8
 
 punctum 22. Jänner 2020 

Gottesdienst ?

Das Wort "Gottesdienst" bezeichnet die der Gottheit geschuldete Verehrung (Lob, Dank, Opfer incl.) durch seine vernünftigen Geschöpfe.
In der hiesigen Diskussion geht es dagegen nur noch um die Bedürfnisse der Leute und wie IHNEN am besten gedient sein könnte.
- Eine vollkommene Verkehrung der Begriffe! -


16
 

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