Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  2. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  3. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  4. Fernández: „Miterlöserin“ in offiziellen Vatikandokumenten tabu, in der privaten Andacht erlaubt
  5. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  6. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  7. Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
  8. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  9. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen
  10. Die (w)irren Begründungen der Diözese Linz bei dutzenden Pfarrauflösungen
  11. Nonnen von Goldenstein gegen Lösungsvorschlag von Propst Grasl
  12. Salzburg: Die drei Goldensteiner Ordensfrauen dürfen im Kloster bleiben, ABER...
  13. Drei Brücken zum Licht. Vom Zion zum Bosporus: Erneuerung der Einheit
  14. Die Achillesferse des Teufels
  15. Auch Bischof em. Hanke/Eichstätt erhebt Einwände gegen DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt

Die Musik als gegenkulturelle Kraft: ein katholischer Komponist zeigt Profil

18. Jänner 2021 in Kultur, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Der Schotte James MacMillan spricht über das Prinzip der Religion auch in der modernen Musik und die Wirkung dieser „spirituellsten aller Künste“ auf Leib und Seele.


Linz (kath.net/National Catholic Register/mk) „Vielleicht ist Musik die beste Kunstform, um Menschen zusammenzuführen in der Aussicht auf eine bessere Welt.“ Dieser Satz stammt von Sir James MacMillan, einem der führenden zeitgenössischen britischen Komponisten. Ihn macht besonders, dass er zugleich bekennender Katholik und unter den fünf meistgespielten lebenden klassischen Komponisten der Welt ist.

MacMillan wuchs im Schottland der 60er- und 70er-Jahre in einer noch streng katholischen Gesellschaft mit starken Banden zwischen Familie, Schule und Pfarre auf. Schon in seiner Kindheit kam er durch die Kirche in Berührung mit Musik, als er bei Messen und anderen liturgischen Feiern in der Organisation mitwirkte. Mit 14 ging er zu den Jungen Kommunisten und träumte von einer Aussöhnung der Linken mit der Kirche – unter anderem mithilfe der Befreiungstheologie, was er im Rückblick als Fehlschluss erkennt. Im Studium kam MacMillan in engen Kontakt mit dem Dominikanerorden, dessen Spiritualität und Theologie ihn stark prägen würden.


Musikalisch ließ sich der Schotte zum einen von der Tanz- und Volksmusik seiner Heimat inspirieren. Als Vorbilder nennt er aber auch große Komponisten der letzten hundert Jahre, die auf verschiedene Weisen „tief religiös“ gewesen seien, etwa Igor Stravinsky mit dessen Liebe zu seinen orthodoxen Wurzeln wie auch zum Katholizismus, oder den Franzosen Oliver Messiaen, dessen musikalische Beiträge aus einer tiefen religiösen Überzeugung und liturgischen Praxis geboren worden seien. „Religion hat sich in der modernen Musik als dynamisches, belebendes Prinzip erwiesen.“ Über moderne Musik lasse sich nur sinnvoll diskutieren, wenn man auch die spirituellen Werte und den Glauben des jeweiligen Komponisten ernsthaft in Betracht ziehe.

MacMillan scheute sich nicht vor dem Tabubruch, als er im Jahr 1999 beim Edinburgh International Festival öffentlich über „Schottlands Schande“ sprach, die im vorherrschenden Antikatholizismus als Hindernis für einen wahren Pluralismus bestehe. Rühmlichere Bekanntheit erlangte er 2010, als er für den Großbritannien-Besuch Papst Benedikts XVI. mit der Komposition der Musik für mehrere Papstmessen beauftragt wurde. Auf den damaligen Kardinal Ratzinger war er schon in den 80ern über die Dominikaner aufmerksam geworden; 2000 las er Ratzingers Buch über den „Geist der Liturgie“.

„Ich fand heraus, dass bevor die hl. Cäcilia zur Patronin der Musik wurde, die mittelalterlichen Musikergilden in ganz Europa Hiob als ihren Patron betrachteten.“ Musiker seien damals als Trostspender für den unglückseligen Hiob bildnerisch dargestellt worden, man habe um die heilende Wirkung der Musik für Leib und Seele gewusst. Auch MacMillan betrachtet die Musik als die spirituellste aller Künste, die tief in die Seele dringe. Dies sei es wert zu bedenken in Zeiten gesellschaftlicher Spaltung und ideologischen Misstrauens. „Kein Ziel ist es wert, wenn die Bande zerstört werden, die den Menschen an den Menschen binden.“


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Die (w)irren Begründungen der Diözese Linz bei dutzenden Pfarrauflösungen
  2. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  3. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  4. Fernández: „Miterlöserin“ in offiziellen Vatikandokumenten tabu, in der privaten Andacht erlaubt
  5. Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
  6. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  7. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  8. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  9. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  10. Salzburg: Die drei Goldensteiner Ordensfrauen dürfen im Kloster bleiben, ABER...
  11. Erste fliegende Papst-Pressekonferenz: Lob für Vermittler Erdogan
  12. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  13. Papst besucht die Blaue Moschee in Istanbul - Gebetet hat er dort aber nicht
  14. "Die Zahl der Priesterberufungen steigt in Schweden!"
  15. Die Achillesferse des Teufels

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz