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Psychiater und Theologe Manfred Lütz: Versetzung von Missbrauchstätern vor 1990 "fast unvermeidlich"

26. Februar 2021 in Aktuelles, 17 Lesermeinungen
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"Es ist eigentlich ziemlich unwahrscheinlich, dass alle heutigen Bischöfe tapfere Aufklärer und alle früheren charakterlose Finsterlinge gewesen sein sollen."


Lütz: Versetzung von Missbrauchstätern vor 1990 "fast unvermeidlich"

utl: Bei der Bewertung des früheren Handelns von Bischöfen im Fällen von sexueller Gewalt in der Kirche muss aus Sicht des deutschen Psychiaters und Theologe Lütz die historische Perspektive stärker beachtet werden - Er begründet das unter anderem mit Aussagen von Wissenschaftlern in den 1970er und 1980er Jahren=

Würzburg/Freiburg, 25.2.2021 (KAP) Der deutsche Psychiater, Theologe und Autor Manfred Lütz ruft dazu auf, bei der Bewertung des Handelns von Bischöfen im Umgang mit Missbrauch die historische Perspektive zu beachten. Ohne diesen Aspekt könne es keine Gerechtigkeit geben, schreibt Lütz in einem Gastbeitrag für die Würzburger Zeitung "Die Tagespost" (Donnerstag). Daher könne es keinem kirchlichen Verantwortungsträger bis 1990 zur Last gelegt werden, wenn er damals einen Täter versetzt habe, ohne die Pfarrgemeinde vor Ort über das Geschehen zu informieren. "Ein solches Verhalten, das heute absolut verantwortungslos wäre, war damals fast unvermeidlich." Als Begründung führt der Psychiater Aussagen von Wissenschaftlern an.

Die Wissenschaft habe die Bischöfe damals "komplett im Stich" gelassen, so Lütz. Der deutsche Sexualwissenschaftler Eberhard Schorsch habe etwa 1970 bei einer Anhörung im Deutschen Bundestag erklärt, gewaltfreie Sexualkontakte zwischen Erwachsenen und Kindern schädigten gesunde Kinder nicht: "Das war noch bis Ende der 80er Jahre herrschende Lehre!" Und in dem 1989 erschienenen Buch "Klinische Sexologie" habe es noch geheißen, "dass die Untersuchungen und Verhöre, die solchen Handlungen folgen, mehr Schaden anrichten als die Handlung selbst". Viele Fälle seien in der Familie zu regeln.


Lütz nannte dies "unsägliche Verirrungen der sexuellen Revolution". Und die Kirche sei der Spitze des Fortschritts in der öffentlichen Wahrnehmung bremsend hinterhergetrottet. Zudem habe die Gesellschaft in der Annahme einer baldigen Entkriminalisierung der Pädophilie entsprechende strafrechtliche Normen zu Kindesmissbrauch kaum angewandt. Vielfach hätten außerdem katholische Eltern, deren Kinder von Priestern missbraucht wurden, ein Verfahren verhindert.

"Naive 'Persilscheine'"

Routinemäßig seien Täter oft zu wenig erfahrenen Psychotherapeuten geschickt worden, die "naive 'Persilscheine'" ausstellten, erinnerte Lütz weiter an ein Vorgehen, das "aus heutiger Sicht völlig unprofessionell" gewesen sei. Bischöfe hätten ebenso wenig vom hohen Rückfallrisiko bei pädokriminellem Verhalten erfahren wie von posttraumatischen Belastungsstörungen bei den Kindern und Jugendlichen.

Hinzugekommen sei eine in weiten gesellschaftlichen Kreisen herrschende Sprachlosigkeit über Sexualität und vor allem die Scheu der Eltern und Kinder, "das Unsägliche" nochmals zu thematisieren, so Lütz: "Dennoch wird es Fälle gegeben haben, wo die Dinge anders lagen, wo das Opfer reden wollte, aber schroff abgewiesen wurde, wo man zynisch nur auf den Ruf der Kirche achtete, wo trotz bewiesener wiederholter Rückfälle keine Alarmsignale ansprangen. Das muss Konsequenzen haben. Aber ein simples Überstülpen heutiger Erkenntnisse auf die damalige Zeit wäre ganz ungerecht."

"Aktion Bischofsgruft"

In der momentanen Debatte um Aufarbeitung fehle größtenteils diese historische Sicht, kritisierte Lütz. Stattdessen laufe in vielen deutschen Diözesen eine "Aktion Bischofsgruft". Statt selbst für sich Konsequenzen zu ziehen, seien einige Diözesanleitungen auf den Gedanken verfallen, die verblichenen Vorgänger zur Rechenschaft zu ziehen: "Es ist aber eigentlich ziemlich unwahrscheinlich, dass alle heutigen Bischöfe tapfere Aufklärer und alle früheren charakterlose Finsterlinge gewesen sein sollen."

Es erscheine merkwürdig, dass in den vergangenen zehn Jahren noch kein einziger Verantwortlicher öffentlich erklärt habe, dass er Fehler gemacht habe und deswegen zurücktrete. Dabei wäre ein solcher Schritt aus eigenem Antrieb gerade für die Betroffenen therapeutisch heilsam, so Lütz. Ein Rücktritt wäre aus seiner Sicht unvermeidlich, wenn ein Täter entgegen besserem Wissen und entgegen der seit 2002 bestehenden Leitlinien ohne Hinweis an die Gemeinde vor Ort versetzt worden und es erneut zu Übergriffen gekommen sei: "Demgegenüber sind rein formale juristische Versäumnisse, die nicht erneut Unheil angerichtet haben, aus meiner Sicht kein Grund für einen Rücktritt."

Aussagepsychologie unverzichtbar

Zuletzt hatte Lütz schon in der Februar-Ausgabe der "Herder Korrespondenz" (2/2021) auch die personelle Zusammensetzung der deutschen "Unabhängigen Kommission für die Anerkennungsleistungen" (UKA) nach Fällen sexueller Gewalt kritisiert und in diesem Zusammenhang vor "neuen Opfern" durch etwaige Falschbeschuldigungen gewarnt. Unter den von den deutschen Bischöfen ernannten Mitgliedern befinde sich niemand mit "Expertise in Aussagepsychologie", um in Zweifelsfällen die Wahrscheinlichkeit einer Anschuldigung mit dieser auch von höchsten Gerichten geforderten Methode überprüfen zu können, so sein Vorwurf.

"Im Raum der Kirche ist Betroffenen von sexueller Gewalt viel zu lange nicht geglaubt worden. Das war falsch, mitunter traumatisch und deswegen ist es so wichtig, Gespräche mit Beschuldigern in einer Atmosphäre der Akzeptanz zu führen", betonte Lütz. "Aber angesichts der Tatsache, dass ein Missbrauchsverdacht heute in vielen Fällen zum sozialen Tod des Beschuldigten führt, ist äußerste Sorgfalt bei der Tatsachenerhebung erforderlich."

Unschuldsvermutung wesentlich

Lütz verwies dazu auf einen problematischen Einfluss mancher Traumatherapeuten. "Bei mehreren aktuellen spektakulären Fällen erscheint es höchst zweifelhaft, dass die berichteten Erlebnisse tatsächlich ereignisbasiert sind - was übrigens nicht heißt, dass die Beschuldiger lügen!", so der Psychiater. So seien "Scheinerinnerungen, die nicht selten in unprofessionellen Traumatherapien 'produziert' werden", für die Patienten "subjektiv 'wahr'", meinte Lütz.

Lütz kritisierte zudem, dass Betroffene von Missbrauch an der Auswahl der Mitglieder der UKA beteiligt gewesen seien. Es gäbe Opfervertreter, die "jedes In-Frage-Stellen einer Beschuldigung ablehnen". Dies wäre das Ende der grundsätzlichen Unschuldsvermutung.

Copyright 2021 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
 Alle Rechte vorbehalten


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Lesermeinungen

 gebsy 28. Februar 2021 

Die Aussagepsychologie

ist der wichtigste Schutz vor erfundenen Anschuldigungen.
Persönlich habe ich mir erlaubt, einem Beschuldiger zu bedenken zu geben, dass eine Lüge unzählige weitere braucht, um bestehen zu können. Wer behauptet, dass ein Lügengebäude bestehen bleibt, hat bereits gelogen ...

de.wikipedia.org/wiki/Aussagepsychologie


1
 
 Federico R. 27. Februar 2021 
 

Erster großer „Erfolg“ der Mitte der 60er Jahre beginnenden sexuellen Revolution ...

... war 1975 die Porno-Legalisierung in der damaligen BRD. Im Namen einer zügellosen Libertinage kam es zu einer wahren „Sündflut“ aus dem mehrheitlich protestantischen Skandinavien, die über Westdeutschland hereinbrach. Vor allem waren es Jung-Liberale, die sich stark machten für die Freigabe der Pornographie. Die Schamgrenze begann kontinuierlich zu sinken. Damit einhergehend waren es prominente Vertreter der Grünen, die sich im Zuge der Pornofreigabe auch für die Legalisierung der Pädophilie einsetzten, darunter der Deutsch-Franzose D. Cohn-Bendit und der Grünen-Politiker J. Trittin.

Statt nicht mehr verifizierbare Beschuldigungen verstorbener Kleriker in aufwändigen Verfahren zu untersuchen, wäre es viel angebrachter, einmal der Frage nachzugehen, welchem innerkirchlichen „Lager“ die seinerzeitigen angeblichen oder tatsächlichen Un-Täter zuzurechnen sind: dem traditionell-glaubenstreuen oder dem liberal-progressiven. Das herauszubekommen wäre sicher eine interessante Aufgabe.


4
 
 Adamo 27. Februar 2021 
 

Vertuschung wird unseren Priestern und Bischöfen vorgeworfen.

Hierbei vermisse ich ständig die Erwähnung des Beichtgeheimnisses. Davon spricht heute niemand.


2
 
 SalvatoreMio 27. Februar 2021 
 

Ablenken von eigener Schuld

@a.schwartz: Danke für Ihre präzisen Aussagen! Und ich bin überzeugt, dass jedem Kind ein inneres Gespür innewohnt für Gut und Böse, für das Richtige und Falsche. Aber dann kommen die falschen Vorbilder, die Verführer und auch die eigenen charakterlichen Anlagen, die im Laufe des Lebens Fahrt aufnehmen sollten zum Guten hin. Doch dabei bleibt manches auf der Strecke - die Weiterentwicklung zu Wahrhaftigkeit, zu Bescheidenheit, zu der Kraft auf Verzicht und vielerlei Tugenden, um die zumindest Christen bemüht sein sollen.


4
 
 antony 26. Februar 2021 

Das passiert, wenn die Kirche ihre Sexualmoral nach den "Humanwissenschaften"...

... ausrichtet.

Die psychologischen Fachleute sagen "Sex mit Kindern ist nicht schlimm", und die kirchlichen Behörden drücken ein Auge zu.

Und heute ist der Mainstream, dass Sex o.k. ist, sobald er konsensuell stattfindet. Liebe, Verbindlichkeit, Ehe, Fruchtbarkeit, Ergänzung von Frau und Mann? Kann man einbeziehen, kann man auch lassen.

Die Berücksichtigung der "Humanwissenschaften" in den 80er Jahren sollte eine überaus ernste Warnung für alle sein, die (beim synodalen Weg und anderswo) fordern, die Kirche müsse bei ihrer Sexualmoral auf eben deren (stets vorläufigen!) Erkenntnisse hören.

Wäre wichtig, dass z. B. Kardinal Marx mal drüber nachdenkt.


9
 
 scientia humana 26. Februar 2021 
 

In der Tat ein interessanter Artikel der WELT

lieber Chris2, hatte ihn auch gelesen und abgespeichert. Anbei ist er.

U.a. wird dort die Kommissionspräsidentin (Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauch) Sabine Andresen wiedergegeben mit:

Am Beispiel Berlin werde deutlich, wie die pädosexuellen Akteure die Debatte über die Entkriminalisierung männlicher Homosexualität für ihre Interessen nutzten. Bündnispartner hätten sie außerdem im linksliberalen Milieu gefunden sowie in Berliner Kinderrechtegruppen und der linksautonomen Szene.

www.welt.de/politik/deutschland/article227028777/Organisierter-Missbrauch-Die-paedokriminellen-Abgruende.html


4
 
 grumpycath. 26. Februar 2021 
 

@a.schwartz

Das sehe ich ähnlich wie Sie.
Nach dem die ganze Zeit ununterbrochen geltenden Recht bzw. Strafrecht in Deutschland war Sex von Erwachsenen mit Kindern stets verboten und strafbewehrt!
Lediglich das offiziell rechtlich geltende Schutzalter bei Jugendlichen haben daran interessierte Lobbygruppen herunterzusetzen vermocht.

M. E. sind es mich nicht überzeugende, ja haltlos, Schutzbehauptungen, wenn Dr. Lütz jetzt behauptet, die Verantwortlichen Bischöfe hätten es seinerzeit nicht besser wissen können.

Wer wenn nicht Kleriker muss doch etwas über Gut und Böse wissen und ebenso über die Menschen und deren Natur?

Da darf man sich nicht hinter angeblichen Sexualwissenschaftlern oder Psychologen o. ä. verstecken, d. doch zu einem nicht unerheblichen Teil ideologisiert waren bzw. sind.

Der Herr selbst mit seinem drohenden Wort aus Mk9,42 gegen die "Verführer der Kleinen zur Sünde" ist hier die einzige zeitlose Richtschnur für gläubige Christen!

Auch heut kein klarer Kurs g. akt. Ideologien


7
 
 a.schwartz 26. Februar 2021 
 

Sex zwischen Erwachsenen und Minderjährigen war nach Gesetzeslage in Deutschland, Österreich und der Schweiz noch nie legal. Außerdem sind laut Katechismus für Katholiken sexuelle Handlungen außerhalb der Ehe nicht erlaubt und für Priester der Zölibat geboten. Danach sind die sexuellen Übergriffe auf Minderjährige und deren Vertuschung zu be- und zu verurteilen. Das ist vollkommen unabhängig von irgendwelchen Personen, die früher oder jetzt irgend etwas anderes behaupten oder behauptet haben. Bezüge auf solche Aussagen sind für mich billige und unglaubwürdige Mittel um vom eigenen Versagen und der eigenen Schuld abzulenken.


9
 
 lakota 26. Februar 2021 
 

@wedlerg

Genau daran musste ich auch gerade denken.
Als die Grünen forderten, Sex sollte zwischen Erwachsenen und Kindern straffrei sein - was für ein Gedanke! - kam von Seiten der RKK und auch der CDU zum Glück massiver Einspruch.

Herr Lütz hat auch völlig recht, auf die historische Perspektive hinzuweisen. Das gilt für die Sexualmoral der Kirche, aber auch der gesamten Gesellschaft. Das gilt auch für die Züchtigung von Kindern, die heute, mit Recht, abgeschafft wurde, damals aber "normal" war.
Heute wird ein Georg Ratzinger oder ein Bischof Mixa fertiggemacht, weil er vor 40 Jahren mal eine Ohrfeige ausgeteilt hat, das finde ich auch nicht korrekt.


10
 
 Chris2 26. Februar 2021 
 

Die WELT hatte gestern wieder einen Artikel

zum systematischen Missbrauch im Zuge 68er-Idologien. Link habe ich gerade nicht, aber das sollte man finden...


2
 
 wedlerg 26. Februar 2021 
 

Die GRÜNEN forderten straffreien Sex ab 12 JAhren

Die GRÜNEN POlitiker haben Mitte der 80er in die LAndtage Anträge und GEsetzesentwürfe eingebracht, die Sex mit unter 14jährigen legalisieren sollten. ZIel der KAmpf gegen die rückständige bürgerliche Familie.

Betrieben haben grüne Vorzeigefiguren solche Beziehungen zu hauf. INsofern wundert das Zitat
von Eberhard Schorsch aus dieser Zeit nicht, wonach gewaltfreie Sexualkontakte zwischen Erwachsenen und Kindern gesunde Kinder nicht schädigten würden.

Die Skandale in der grünen Partei werden heute natürlich ignoriert. Dafür kommen von dort die großen Moralisten, die heute Maria 2.0 speisen und so tun, als ob die Sexualmoral der kath. Kriche an allem Schuld war.

Schlimm ist, dass die Bischöfe in D weder Geschichtskenntnisse noch Rückgrat haben und mit den Grünlingen auch noch gemeinsame Sache machen.


15
 
 Ulrich Motte 26. Februar 2021 
 

Ich kenne Kirchen und Konfessionen,

bei denen jeder (!) beweisbare außereheliche Geschlechtsverkehr, ja auch schon ähnliche (anbahnende) Handlungen, eines Geistlichen zum - im Regelfall dauernden- Ausschluß vom geistlichem Amt (Dienst) führt.
Seit wann haben Kirchen(leiter) das Recht, sich von Wissenschaftlern und Zeitgeistmeinungen abhängig zu machen? Welches Bild entwirft Herr Prof. Lütz von katholischen Bischöfen, was für eine schlechte Meinung hat er von solchen? Hätten sie vor 1990 auf die gehört, die Herr Prof. Lütz zur Entschuldigung von Bischöfen anführt, hätten sie damals auch den Bedingungszölibat und recht weitgehend auch die katholische Ehelehre und manches mehr aufgeben müssen...


11
 
 Critilo 26. Februar 2021 
 

"Das war noch bis Ende der 80er Jahre herrschende Lehre!"

Dass es solche Tendenzen gab/gibt, war mir schon klar, aber dass es sich hierbei um die "noch bis Ende der 80er Jahre herrschende Lehre" handelte, das schockiert.


2
 
 Zeitzeuge 26. Februar 2021 
 

Die Schulbehörden sind auch nicht gerade vorbildlich im Umgang

mit Lehrern, die sexuellen Missbrauch begehen,

vgl. Link!

Darüber erfährt man aber in den Medien bedeutend

weniger, wieso wohl?

Damit jetzt niemand etwas falsches denkt:

Jeder einzelne Fall, bei dem ein kath.

Geistlicher zweifelsfrei als Täter überführt

wurde, ist einer zuviel und diese Täter müssen

besonders hat bestraft werden und zwar kirchlich

und staatlich. Ein Priester, der sich dieser

Todsünde schuldig macht, begeht ja, falls er

in diesem unbereuten Zustand z.B. eine

hl. Messe feiert, erneut eine Todsünde!

Analog müssen aber auch weltliche Täter, wie

z.B. Lehrer oder Sporttrainer, straf- und

disziplinarrechtlich streng bestraft werden,

das sollten m.E. auch die Medien viel stärker

zum Ausdruck bringen!

daserste.ndr.de/panorama/aktuell/Freispruch-fuer-Lehrer-nach-Sex-mit-Minderjaehriger-,panoramalehrer107.html


7
 
 chriseeb74 26. Februar 2021 
 

Wir haben in meiner Heimatgemeinde

in der kath. Jugend bereits in den 80er Jahren
über sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen diskutiert und fanden derartige Verhaltensweisen bereits damals abartig und widerlich.
Hier gibt m.E. das Gewissen des Einzelnen bereits vor, was "gut" und "schlecht" ist und war. Diese Haltung unterstelle ich jedem gläubigen Menschen und erst recht den Bischöfen ob heute oder damals...


10
 
 Fink 26. Februar 2021 
 

Die "Sexualwissenschaft" der 1970er/ 1980er Jahre war das,

was heute die "Gender Studien" sind: eine als Wissenschaft getarnte Weltanschauung/ Ideologie.


11
 
 Chris2 26. Februar 2021 
 

Danke für die Hintergründe vom Fachmann.

Gerade auch zu bewussten und unbewussten falschen Anschuldigungen. Hatte der linke Zeitgeist die Kirche damals verurteilt, weil sie "einvernehmlichen Sex mit Kindern" konsequent ablehnte, wird sie jetzt dafür verurteilt, weil einzelne ihrer Vertreter (offenbar meist "Progressive") dem Zeitgeist folgten. "Wer sich heute mit dem Zeitgeist vermählt, ist morgen schon verwitwet". Die Kirche dagegen besteht seit 2000 Jahren...


9
 

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