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Der Tod. Meditationen über einen Lebensweg - Leseprobe 4

24. April 2021 in Buchtipp, 1 Lesermeinung
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Diese Betrachtungen sind eine Botschaft der Hoffnung. Leseprobe 4 des neuen Buches von Erzbischof Michel Aupetit


Linz (kath.net)

Wenn der Augenblick des Todes herannaht, manchmal auch schon lange vorher, denken die meisten Menschen darüber nach, was sie denen hinterlassen wollen, die am Leben bleiben. Das kann die Weitergabe eines Erbes oder besonderer Werte sein, die uns das Leben erleichtert haben oder die wir für wichtig erachten.

 

Bei den notariellen Erbverträgen von heute geht es vor allem um Fragen der materiellen Güter, die unter den Erben aufgeteilt werden sollen. Lange Zeit hindurch wurde jedoch diesem Punkt eine ausführliche Betrachtung über den Sinn des Lebens vorangestellt. Ein berühmtes Beispiel dafür findet sich in einer Fabel von Jean de La Fontaine: „Ein reicher Landmann, der spürte, dass sein Tod nahte, ließ seine Kinder kommen und sprach ohne Zeugen mit ihnen.“ Was wird er ihnen hinterlassen?

„Der Vater war so weise, ihnen vor seinem Tod aufzuzeigen, dass die Arbeit ein Schatz ist.“ Es geht darum, Werte weiterzugeben, die zum Leben beitragen und die Menschen miteinander verbinden, statt silberner Löffel, die die Familien entzweien. Heute gibt es viele ältere Menschen, die diese Tradition wieder aufleben lassen möchten. Sie verfassen ein Lebenstestament, in dem sie ihrer Nachkommenschaft, Kindern und Enkeln, den Sinn ihres Lebens zu vermitteln suchen.


 

Wenn dies besonders auf den Augenblick des Todes zutrifft, so wissen wir doch auch, dass dieses Bedürfnis nach Weitergabe zutiefst zu unserem Menschsein gehört. Vor etwas mehr als einem Jahr war ich in New York, um Verantwortliche der Yeshiva Universität zu treffen. Das von ihnen gewählte Thema, das wir bearbeiten sollten, war genau diese Weitergabe an die jüngeren Generationen. Die jüdisch-orthodoxen Geistlichen, die ich anschließend traf, teilten die Sorge um die unaufhaltsame Flut von unterschiedlichsten Informationen, deren Zuverlässigkeit nicht garantiert ist, die aber ihre jungen Leute verwirrt, da sie die Grundwerte ihrer Gemeinschaft nicht mehr vermittelt bekommen.

 

Aber wenn wir sehr wohl erkennen, dass die Weitergabe des Lebenszwecks und -inhalts wesentlich zur Kultur des Menschen gehört, so gibt es doch eine noch wichtige Weitergabe: die des Lebens selbst. Wenn wir die Natur beobachten, die uns umgibt, können wir feststellen, dass alles auf den Erhalt des Lebens hingeordnet ist, ganz gleich, welche spezifische Form das Lebendige auch immer haben mag. In der Natur setzen die Lebewesen oft ihr Leben für die Weitergabe des Lebens aufs Spiel. Das Leben wird somit zu einem absoluten Wert, der größer ist als das Lebewesen selbst. Wahrscheinlich weil der Mensch sich des Todes bewusst ist und sein eigenes Leben bewusst erlebt.

 

Für die Menschheit – zweifelsohne in Anbetracht des Todes und der Tatsache, dass der Mensch sein eigenes Leben gestaltet – ist der absolute Wert nicht mehr das Leben an sich, sondern das Leben der Individuen. Wir haben eine allgemein verständliche Sprache erfunden, und mir scheint wichtig zu erkennen, was dieser sprachliche Ausdruck in Bezug auf das Leben bedeutet. Durch eine Art Übereinkunft haben wir Wörter gefunden, um Gegenstände zu benennen. Aber das Wort selbst ist nicht die Wirklichkeit, die es bezeichnet, es beschränkt sich darauf, sie zu kennzeichnen. Wenn ich das Wort „Ameise“ sage, verstehen die Leute, dass ich von einem bekannten Insekt rede, trotzdem erscheint dieses Insekt dann nicht.

 

Die konventionelle Sprache – das gilt für alle Sprachen – ermöglicht uns, uns zu verständigen, allerdings verwirklicht sie nichts von dem, was sie aussagt. Die Funktion der Sprache liegt darin, in uns etwas in Erinnerung zu rufen. Wir sagen, dass sich uns etwas zeigt, seien es mit den Sinnen erfassbare Gegenstände wie ein Berg, ein Baum, oder verstandesmäßig erfassbare Objekte wie mathematische Eigenschaften oder logische Konzepte. Was wir mit den Worten bezeichnen, entspricht unseren Entdeckungen, sie selbst beschränken sich darauf, etwas aufzuzeigen. Allerdings ist diese Sprache nicht in der Lage, den beobachteten Gegenstand ins Dasein zu rufen, noch viel weniger, ihn zu erschaffen.

 

Das Christentum geht von einer anderen Sprache aus, dem Logos. Diese Sprache, ganz anders als die Sprache der Menschen, ist schöpferisch. Sie erschafft die Wirklichkeit, die sie bezeichnet: Gott sprach: „Es werde Licht. Und es wurde Licht.“ Jesus sagt zu dem Blinden Bartimäus: „Sei sehend!“ Und sogleich wird er von seiner Blindheit geheilt. Das Wort Jesu ist „Wirkwort“, es bewirkt, was es sagt.

 

kath.net Buchtipp
Der Tod - Meditationen über einen Lebensweg
Von Erzbischof Michel Aupetit
Media Maria Verlag 2021
ISBN: 9783947931279
Geb., 112 Seiten
Preis: Euro 15,40


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Lesermeinungen

 lesa 27. April 2021 

Sprache beeinflusst - das Wort der Verkündigung wirkt und schafft

Danke für diesen Beitrag!
Schon im profanen Sprechen geschieht durch die Sprache eine Beeinflussung, wenn sie auch nicht "schaffen" kann im Sinn des Schöpfers. Politiker und Werbefachleute wissen sehr genau um die Beeinflussung des Unterbewusstseins durch sprachliches "Framing".
Beim Wort Gottes aber betrifft das Sprechen die WIRKLICHKEIT - (Neu)schöpfung, Identifikation, Einswerdung, Erlösung und Vereinigung mit Gott. Diese geschieht gemäß der Vorgabe des Schöpfers und Erlösers. Daran hat sich auch die Sprache, die die Verkündigung wählt, zu halten. Wer die verdrehende Ideologie hineinmischt, betreibt, auch wo es gut gemeint ist, Antiverkündigung. Er setzt - wie z.B. im Fall der Gendersprache - die Gläubigen den Dämonen aus. Denn diese Ideologie ist, wie Papst Franziskus klipp und klar sagte, dämonisch. Ihr wichtigstes Vehikel ist die Sprache.


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