Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Medien: Vatikan gab grünes Licht für 'Homo-Wallfahrt' zum Heiligen Jahr
  2. Merkel verteidigt ihre fatale Flüchtlingspolitik von 2015
  3. Alexander Kissler: "Ich finde mittlerweile, @Pontifex schadet seiner Kirche"
  4. EINLADUNG zur großen kath.net-Novene zur Muttergottes von Guadalupe - 4. bis 12. Dezember 2024
  5. Der deutsche „Synodale Ausschuss“ kämpft mit neuen Schwierigkeiten
  6. "Der Synodale Weg nimmt sich selbst nicht mehr ernst"
  7. Baden-Württemberg: Polizei schützt evangelischen Pfarrer, seine Familie und die Gottesdienstgemeinde
  8. Papst beim Rückflug von Korsika: „Haben Sie gesehen, wie viele Kinder da waren?“
  9. Nick Vujicic: Manche Kirchen sind wie ein Country Club
  10. Moschee unter Salafismus-Verdacht zitiert Koranstelle mit Aufforderung zur Tötung Ungläubiger
  11. Nach Beschädigung der Schwarzen Madonna/Einsiedeln: Strafverfahren wurde eröffnet
  12. Geschenk zum 88er: Autobiografie des Papstes soll verfilmt werden
  13. Der Schatten der verlorenen Autorität der Kirche
  14. Papst Franziskus: "Möge 2025 ein Jahr sein, in dem der Frieden wächst!"
  15. "Und das wäre natürlich furchtbar tragisch, lieber in Deutschland behalten, sicher ist sicher"

Der Tod. Meditationen über einen Lebensweg - Leseprobe 1

3. April 2021 in Buchtipp, 4 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Diese Betrachtungen sind eine Botschaft der Hoffnung. Leseprobe 1 des neuen Buches von Erzbischof Michel Aupetit


Linz (kath.net)

Es wirkt vielleicht etwas makaber, ein solches Thema anzusprechen. Von einem Priester erwartet man eher, dass er über das Leben spricht. Aber die gegenwärtigen Ereignisse um die Corona-Pandemie rufen uns eine Wirklichkeit ins Bewusstsein, die wir gleichsam verdeckt hatten: den Tod. Das Erschrecken, das sich unter unseren Mitbürgern und weitergehend in einem großen Teil einer Menschheit ausgebreitet hat, die sich aufgrund ihrer Technologien und ihrer scheinbaren Beherrschung der Materie für unbesiegbar hielt, zwingt uns, über den Tod als existenzielle Wirklichkeit nachzudenken. 

 

Er ist aus der Versenkung wiederaufgetaucht, dieser Tod, den wir verdrängt hatten, und er erweist sich als schrecklich und unerbittlich. Als Reaktion darauf haben wir versucht, uns mit allen Mitteln vor dem Tod zu schützen. Aber in Wirklichkeit haben wir uns vor dem Leben geschützt. Das Leben ist zwar ein Wagnis, aber ein wunderbares Wagnis. Das berühmte Vorsorgeprinzip, das fortan in der Verfassung des Landes verankert ist, läuft im Grunde auf die Weigerung hinaus, wirklich zu leben, um nicht den Tod zu riskieren. Nach dieser einzigartigen Erfahrung müssen wir uns die Frage stellen: Bringt der Tod nicht das Leben ans Licht? 


 

Es ist kein von der Angst hervorgebrachter krankhafter Reflex, der dazu führt, über den Tod nachzudenken. Ganz im Gegenteil ist es eine realistische Weise, das Leben, das eigene Leben, in die Hand zu nehmen und in seiner ganzen Tiefe zu leben. Dieser Vorahnung folgen die Mönche des Ostens und die Kartäuser, die ihre eigenen Grabstätten anlegen und sich oft davor andächtig im Gebet sammeln, wenn sie noch jung und gesund sind. Das ist ihre Art, schon jetzt ein Leben nach dem Tod zu erfassen, um bereits hier auf Erden als Auferstandene zu leben. 

 

Dem ähnelte auch die Intuition eines klugen Mannes wie Michel de Montaigne, der in seinen Essays zu behaupten wagte: „Philosophieren heißt sterben lernen.“ Diese eigenartige Aussage bedeutet, dass die Akzeptierung des Todes eine wesentliche Voraussetzung dafür ist, im eigenen Leben wirklich präsent zu sein. Dazu schrieb er weiter: „Wir sind im Leben beunruhigt durch die Sorge um den Tod.“ Dies macht uns deutlich, dass die ständige Fixierung auf den Tod, gerade auch wenn sie verdeckt ist, uns daran hindert, ein erfülltes Leben zu führen. Montaigne führt das Beispiel jener Bauern an, die den Tod nicht ausführlich erörtern, jedoch wissen, wie man sich in Frieden darauf vorbereitet, wenn er naht.

 

Das hilft uns zu verstehen, was sich während der Pandemie zugetragen hat, als die Sterbenden unter dem Vorwand der medizinischen Beschränkungen nicht die Liebe und Begleitung ihrer Angehörigen erfahren durften. Und was diejenigen betraf, die einer geistlichen Begleitung bedurften, so war es den Priestern und Geistlichen des Krankenhauses untersagt, sie durch die Gebete und Sakramente auf jenen Übertritt vorzubereiten, der eben nicht ein Abgrund ist, der ins Nichts führt.

 

Wenn ich über meine frühere Tätigkeit als Arzt nachdenke, wird mir bewusst, dass unsere Sprache unzutreffend war. Wir sprachen davon, „Leben zu retten“. In Wirklichkeit retteten wir die Menschen vor dem Tod. Wir ermöglichten es, das Leben fortzuführen, und wussten zugleich, dass der letzte Kampf gegen den Tod verloren sein würde. Wenn ich jetzt mein Leben als Priester betrachte, wird mir bewusst, dass ich nicht gegen den Tod kämpfe, sondern das menschliche Leben mit dem in Verbindung bringe, der das Leben selbst ist. 
Deshalb haben diese Meditationen über den Tod kein anderes Ziel, als Kenntnis zu erlangen, wie das Leben, das richtige Leben, geführt werden soll, um das „Leben in Fülle“ zu empfangen. 

 

kath.net Buchtipp
Der Tod - Meditationen über einen Lebensweg
Von Erzbischof Michel Aupetit
Media Maria Verlag 2021
ISBN: 9783947931279
Geb., 112 Seiten
Preis: Euro 15,40


Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 sr elisabeth 6. April 2021 
 

Bruder Tod

Der Hl. Franziskus hat in seinem wunderbaren Sonnengesang den leiblichen Tod als Bruder bezeichnet. Das hat mich von jeher sehr nachdenklich gemacht, wie denn das möglich ist, wo der Tod doch immer als "Stachel", als Feind der Menschheit gesehen wird. Aber wenn die Gottesliebe und der Glaube an das ewige Leben groß genug ist, dann kann der Tod wohl auch als Bruder kommen. Die Liebe des Hl. Franziskus war jedenfalls groß genug! Hl. Franziskus, bitte für uns! Pace e bene!


1
 
 lesa 5. April 2021 

Echten Lebensmut gewinnen

Danke für die Leseprobe! Man kann sich vorstellen, dass das Buch vielen hilft und dass Corona für sie die Glaubensperspektive entdecken und echten Lebensmut fassen lässt.


1
 
 matthieu 4. April 2021 
 

Interessant

Seit gestern habe ich das Buch. Keine wissenschaftliche Abhandlung, aber interessante Gedanken eines gläubigen Menschen. Tod wo ist dein Stachel.


2
 
 Cölestin 3. April 2021 

Guter Mann.


2
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Tod

  1. Feuer oder Erde? -Urne oder Sarg?
  2. Der Tod. Meditationen über einen Lebensweg - Leseprobe 4
  3. Der Tod. Meditationen über einen Lebensweg - Leseprobe 3
  4. Der Tod. Meditationen über einen Lebensweg - Leseprobe 2
  5. Der Tod - Meditationen über einen Lebensweg
  6. Zurück aus dem Jenseits - Leseprobe 4
  7. Zurück aus dem Jenseits - Leseprobe 3
  8. Zurück aus dem Jenseits – Leseprobe 2
  9. Zurück aus dem Jenseits - Leseprobe 1
  10. Sterbeforscher: "Gläubigen Menschen fällt es leichter zu sterben"







Top-15

meist-gelesen

  1. EINLADUNG zur großen kath.net-Novene zur Muttergottes von Guadalupe - 4. bis 12. Dezember 2024
  2. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN und PLATZ SICHERN!
  3. DRINGEND - Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE für das Heilige Jahr 2025
  4. Medien: Vatikan gab grünes Licht für 'Homo-Wallfahrt' zum Heiligen Jahr
  5. Alexander Kissler: "Ich finde mittlerweile, @Pontifex schadet seiner Kirche"
  6. "Der Synodale Weg nimmt sich selbst nicht mehr ernst"
  7. O Sapientia, quae ex ore Altissimi prodiisti
  8. Paris: Die Dornenkrone ist zurück in Notre-Dame
  9. O Adonai, et Dux domus Israel
  10. Der deutsche „Synodale Ausschuss“ kämpft mit neuen Schwierigkeiten
  11. Als ein antiklerikaler Aktivist einen Bombenanschlag auf das Bild von Guadalupe verüben wollte...
  12. Heiliges Jahr - Mehrere heilige Pforten werden geöffnet
  13. "Wir wurden 24 Stunden von verschiedenen Geheimdiensten überwacht und ausspioniert"
  14. Der Schatten der verlorenen Autorität der Kirche
  15. "Und das wäre natürlich furchtbar tragisch, lieber in Deutschland behalten, sicher ist sicher"

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz