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| Zurück aus dem Jenseits - Leseprobe 14. Juli 2020 in Buchtipp, keine Lesermeinung Eine Filmemacherin verliebt sich in Christus. Leseprobe 1 des neuen Buches von Natalie Saracco Linz (kath.net) An einem schönen Nachmittag im Juli setzen sich zwei junge Frauen in ihr Auto, lassen Paris hinter sich und nehmen die Autobahn in Richtung Normandie. Eine der Frauen ist Filmemacherin und hat gerade einen berühmten Filmproduzenten getroffen, der bereit ist, ihren Film zu produzieren. Die junge Frau schwebt im siebten Himmel! „Nach all den Jahren, in denen ich geschuftet habe“, freut sie sich, „werde ich endlich meinen Kindheitstraum verwirklichen können: meinen ersten großen Kinofilm inszenieren!“
Eine der beiden glaubt an Gott, die andere nicht. Obwohl sie vollkommen unterschiedlich sind, verbindet diese beiden Komplizinnen eine echte Freundschaft. Sie gehören zu dem Schwarm von Menschen, die früher in Paris gewohnt haben, nun aber „die Kühe der Normandie“ gegen die „die Wölfe von Paris“ ausgetauscht haben.
Beide freuen sich darüber, dass sie jetzt beisammen waren und ihre Ideen austauschen und gemeinsam über diese Welt philosophieren können, die immer schwieriger zu verstehen ist. Die gläubige Filmemacherin lässt bei einem solchen Tête-à-tête niemals die Gelegenheit aus, der Ungläubigen von Gott zu erzählen. „Sie mit Religion zu nerven“, würde die andere verbessern. Eine Stunde Fahrt im geschlossenen Wagen war eine Gelegenheit, die man auf keinen Fall verpassen durfte. Ihre arme Freundin, die am Steuer saß, fühlte sich dem Martyrium nahe, und da sie es nicht mehr aushielt, wechselte sie vom Zustand der Ungläubigkeit in den einer überzeugten Atheistin.
„Weißt du, meine Liebe, wird sind nur vorübergehend auf der Erde“, warf die Filmemacherin plötzlich ein. Ihre Freundin runzelte die Stirn. Solche Redewendungen kannte sie nur zu gut, da sie eine lange Erklärung über Glauben und die Dringlichkeit der Umkehr ankündigten. Sie musste schnellstens reagieren, um den Wortschwall zu stoppen, den ihre begeisterte Mitfahrerin über sie ergießen würde.
„Bitte, lass mich damit in Frieden. Du hast gute Neuigkeiten, du wirst endlich deinen Film drehen können, also please ... Mit deinem Gott verdirbst du die Stimmung! Offen gestanden, es ist nicht leicht mit dir.“ Die Filmemacherin schwieg drei Sekunden, die ihr wie eine Ewigkeit vorkamen. Wenn Frauen schon üblicherweise wissen, wie ein Gespräch fortgeführt werden soll, dann Filmemacherinnen erst recht – und ganz besonders diese hier.
„Dich in Frieden lassen? Kommt gar nicht infrage!“ Plötzlich begann ihre Freundin, an Reinkarnation zu glauben, da sie überzeugt war, dass sie in ihrem vorherigen Leben ein schreckliches Weibsbild gewesen sein musste, wenn sie jetzt eine solche Begleiterin verdient hatte. „Der Sinn des Lebens, das ist Gott“, fuhr die von ihm Begeisterte unerschütterlich fort. „Alles andere ist nur eine Illusion, die uns vom Wesentlichen abhalten möchte, von IHM.“
„O.k.! O.k.! Ich werde darüber nachdenken, aber ein anderes Mal“, erwiderte die leidgeprüfte Atheistin und hoffte, dass dieser kleine Ansatz ihres offensichtlich guten Willens die nach Gott Hungernde beruhigen würde. „Ein andermal ist es vielleicht zu spät.“ Die Fahrerin drückte aufs Gaspedal, um einen nicht enden wollenden Lkw mit Anhänger zu überholen. „Wer sagt dir, dass nicht heute der letzte Tag deines Lebens ist?“, entfuhr es der „prophetischen Filmemacherin“ wie ein Orakel.
Im selben Augenblick – wie eine taktlose Antwort auf die Frage – machte der Zehntonner einen schlechten Scherz, rammte ein Auto und schleuderte es mitten auf ihre Windschutzscheibe. Wie ein wildes Tier, das von nirgendwo her gesprungen kam, warf sich der Kombi Marke „Todesreiter“ mit ausgefahrenen Krallen und seiner ganzen Karosserie auf die beiden Schwatzbasen. Ein Tsunami von Stößen, einer heftiger als der andere, warf ihr Auto an die Leitplanke auf der linken Seite, auf der man besser nicht stehen bleiben sollte. Die beiden jungen Frauen sind eingeklemmt in ihrer Blechkiste, Gefangene des Ungeplanten. Heute hatte die gemütliche Autobahn in Richtung Normandie für sie das Aussehen einer Leichenhalle angenommen.
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