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Abschied von „Volksparteien“ und „Volkskirche“29. September 2021 in Kommentar, 9 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Das Forum Deutscher Katholiken äußert schwere Kritik an den aktuellen Entwicklungen und den dadurch ausgelösten Epochenwechsel
Berlin (kath.net/Forum Deutscher Katholiken) Wir erleben jetzt einen Epochenwechsel. Es ist der Abschied von gewohnten Ansichten:
• In der Politik von den „Volksparteien“. Eine Partei, die kaum 25% der Wähler hinter sich scharen kann, verdient diesen Namen nicht. Wenn zwei Wochen vor der Bundestagswahl rund 40% der Wähler nicht wissen, wem sie ihre Stimme geben, zeigt das die Profillosigkeit der Parteien. Das Wahlergebnis wird Konsequenzen haben für die Bildung der Regierung und danach für klare, weitreichende Entscheidungen.
• Die Gesamtgesellschaft ändert sich rasant. Die demographische Situation mit ihrer Kinderarmut ist das Ergebnis einer fehlenden Wertschätzung der Ehe und unzureichender staatlicher Unterstützung kinderreicher Familien. Die Massenabtreibung verschärft die Entwicklung. Die Auswirkungen auf Schule und Arbeitswelt sind nicht mehr zu übersehen. Versuche, die gesetzwidrige, aber straffreie Abtreibung aus dem Strafgesetzbuch zu streichen und ein „Recht auf Abtreibung“ als gesellschaftliche „Errungenschaft“ zu installieren, werden das ohnehin schwache Bewusstsein des „Rechts auf Leben“ eliminieren. Da die einheimische Bevölkerung die eigene Geschichte und Kultur kaum wertschätzt, können die von außen Hinzugekommenen nicht integriert werden, was jahrhundertelang im Römischen Reich gelungen ist. Ob dennoch die für unsere Gesamtgesellschaft verbindliche Verfassung gesichert werden kann, ist daher fraglich.
• Wir nehmen Abschied von der „Volkskirche“. Es ist eine Tatsache, dass kaum mehr 5% der „Gläubigen“ am Sonntag den Weg zur Kirche finden, der sakramentale Mitvollzug darniederliegt und jedes Jahr Hunderttausende ihren Austritt aus der Kirche erklären. Bedeutsamer ist jedoch die Bewusstseinsänderung, dass Kirche und Glaube mit dem realen Leben nichts zu tun haben. Trotz der nominellen Kirchenzugehörigkeit wird das neue Bewusstsein immer deutlicher. Die Versuche mit dem „Synodalen Weg“ und mit mehr Anpassung an die Erwartungen der „Welt“ zeigen, dass das „Machertum“ auch in der Kirche Einzug gehalten hat.
Das „Machertum“, ausgedrückt im bekannten Satz „Wir werden das schon schaffen“, hat überall abgewirtschaftet. Angesichts der Corona-Pandemie wird es auch nicht mehr ernsthaft geglaubt. Was sich ausbreiten, sind Ratlosigkeit, Verwirrung und Mutlosigkeit.
Was können wir ändern und wie können wir die Neuheiden mit der Botschaft Jesu erreichen?
Joseph Ratzinger äußerte 1958 (!): „Nur wenn die Kirche anfängt, sich selbst wieder als das darzustellen was sie ist, wird sie das Ohr der neuen Heiden mit ihrer Botschaft zu erreichen vermögen“. Es ist das, was die Heiden in den ersten Jahrhunderten mit Erstaunen feststellten: „Seht, wie sie einander lieben“! Offensichtlich hatten sie ein Gespür und eine Sehnsucht, wie das menschliche Verhalten eigentlich sein sollte. Auch säkulare Menschen, die von Gott nichts halten, bewundern z.B. Mutter Teresa von Kalkutta wegen ihrer aufopfernden Fürsorge für Arme und Entrechtete. Sie fragen aber nicht woher sie ihre Kraft für ihr Tun bezog. So versperren sie sich den Weg zu Gott.
Benedikt XVI. hat den weiterführenden Hinweis in seiner ersten Enzyklika „Gott ist Liebe“ gegeben. Er schreibt darin: „Am Anfang des Christseins steht nicht ein ethischer Entschluss oder eine große Idee, sondern die Begegnung mit einer Person, die unserem Leben einen neuen Horizont und damit eine entscheidende Richtung gibt“. Wir können den Hinweis von Benedikt XVI. aufgreifen und so Suchenden eine Perspektive geben.
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Lesermeinungen | Marcoman 6. Oktober 2021 | | | "Volkspartei" Entschuldigung, aber ich sehe schon in unserer Gesellschaft eine gut etablierte und eine werdende "Volkspartei". Gut etabliert ist die Partei "CDU-CSU-FDP-SPD-Freie Wähler", innerhalb der lediglich Priorisierungsdifferenzen, aber keine Grundsatzdifferenzen zu finden sind. Die machen in der Zweitwahl 63,7% des Wahlvolkes aus - als Volksabstimmung nicht zu verachten. Die "werdende" ist dann Die Grünen, die schrödermäßig ungeduldig an den Zaun rüttelt, aber ins gleiche Haus kommen wollen. | 0
| | | Henning 3. Oktober 2021 | | | an ottokar.. wenn die Menschen sich wirklich die Mühe gemacht und Wahl-Programme gelesen hätten,dann wären sie auf die AfD gestoßen, die als einzige Partei sich ganz deutlich für den Schutz der Ungeborenen ausgesprochen hat wie keine andere Partei, die "Ehe für alle" ablehnt und sich für die traditionelle Ehe einsetzt.Aber die AfD wurde von den Altparteien verteufelt, von den Medien, von den Kirchen. Es wird mir ein Rätsel bleiben, warum die katholische Kirche sich den Grünen anbiedert.und die AfD verteufelt.Das Prgramm können sie nicht gelesen haben. Wenn selbst mein Erfurter Bischof mich als Katholik und AfD-Mitglied in die geistige Nähe von Buchenwald stellt, dann bleibt mir die Luft weg. Bei dieser Äußerung des Bischofs war ich entsetzt wie noch nie und hätte heulen können. Auch die Caritas hat aufgerufen, uns nicht zu wählen. Warum, weil wir für die traditionelle Familie und gegen Abtreibung sind?? Warum? verdammt noch mal. Es wird sich als tragisch für Deutschland erweisen, dass dies so geschehen ist und die Menschen mitgemacht haben. | 1
| | | girsberg74 29. September 2021 | | | Wie steht die Mehrheit? @AngelView „Die Ursache ... ist der Verlust von Werten.“
Ist der Verlust von Werten nicht der Ansatz von Korruption? Etwa wenn ich wahrnehme, dass die Politik der Frau Merkel „alternativlos“ sei und viele diesen Anspruch abnicken, weil sie bei den Gewinnern sein und vor allem beim Parteimanagement ihren Wahlkreis sichern wollen? | 4
| | | ottokar 29. September 2021 | | | Tatsächlich wurde Angela Merkels abgewählt: Frau Merkel hat inhaltlich die CDU so nahe an die SPD heran geführt, dass für den Wähler kein entscheidender Unterschied mehr zwischen diesen beiden Parteien erkennbar war. Sie hat die CDU sozialdemokratisiert(Neue Züricher Zeitung 27.09.21).Dem muss man zustimmen, wenn man realisiert, dass der Verlust christlicher Grundsätze, die für einige Wähler doch noch wahlentscheidend waren, in CDU und den anderen Parteien identisch ist.Somit haben nicht Inhalte, sondern allein das Profil des Kanzlerkandidaten zur Entscheidung geführt.Gläubige Katholiken, die nach entsprechenden Inhalten in den zur Wahl angetretenen Parteien suchten, mussten sich enttäuscht abwenden.Meinte doch selbst Herr Söder anbiederisch noch kurz vor dem Wahltag, dass Ehe für Alle eine sinnvolle, der Zeit entsprechende Lösung wäre, die er voll unterstütze.Dem freien Fall der Moral in unserer Gesellschaft hasten Teile unserer Kirche nach, weil es halt dem Zeitgeist und den Ergebnissen der Menschheitsforschung entspricht. | 7
| | | Winrod 29. September 2021 | | | Gottlosigkeit ist zum parteiübergreifenden Programm geworden. Und so ist es nur eine logische Konsequenz, dass es mit der moralischen Qualität unseres Landes bergab geht. Die Logik der Gottlosigkeit ist unerbittlich.
Und dass die Kirche hinterher läuft, ist mehr als tragisch. | 5
| | | golden 29. September 2021 | | | Gott hat uns das Heil in Jesus Christus vorgestellt, in Hl. Schrift und Sakramenten dürfen wir hören, sehen und teilhaben in Ewigkeit.Die anderen haben diese positive Hoffnung nicht.Vermessen verlassen Massen die Kirche und finden sich einst unerrettet am Ort des Unheils.Das Gottesvolk vergeht nicht,weil der HERR es in seiner Hand führt."Zwei Wege hat der Mensch vor sich, oh, Herr, den schmalen führe mich !" | 2
| | | J. Rückert 29. September 2021 | | | Die Welt ist die Blaupause Wir nehmen Abschied vom Volk. Die Volkskirche hinkt hinterher.
Bunt, vielfältig und religionsoffen muss die Kirche sein. So wenig wie homogene ethnische Strukturen noch geduldet werden, so wenig wird ein „homogener Glaube“ noch akzeptiert. Die Welt ist die Blaupause der Kirche. | 5
| | | AngelView 29. September 2021 | | | Profillosigkeit ist das Symtom nicht die Ursache Die Ursache der Profillosigkeit ist der Verlust von Werten. Die Profillosigkeit ist dann nur der äußere Ausdruck davon. Wenn alles egal ist oder alles möglich sein soll, es keine Verbindlichkeit mehr gibt, warum und wie soll sich dann jemand für etwas entscheiden.
Das gilt für Politik wie für Kirche. Bei Politik nicht selten in der Form "was ist das kleinere Übel für die nächsten .. Jahre" und in den Kirchen ist es dann halt der Austritt und/oder der Eintritt bei den Klimaschützern oder den Genderologen.
Man kann nicht die Leute am Ende dafür verantwortlich machen, dass sie nicht wissen, was sie wählen sollen, wenn eine Wahl eigentlich nur die Frage ist, wer die Willkür bringt, nicht ob.
Am Ende wird immer der "gewinnen", der am besten verkaufen kann, dass er wenigstens weiß was er will und eine klare Ansicht hat. Das muss aber nicht der mit den besten Motiven sein, Führer sein reicht da leider voll aus. | 5
| | | Diadochus 29. September 2021 | | | Denn ohne mich könnt ihr nichts tun. Ich bin der Weinstock, ihr die Rebzweige. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viele Frucht. Denn ohne mich könnt ihr nichts tun. Wenn einer nicht in mir bleibt, wird hinausgeworfen wie der Rebzweig und verdorrt. Man liest sie zusammen und wirft sie ins Feuer. Und sie verbrennen. Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, dann bittet, um was ihr wollt, und es wird euch zuteil werden. Dadurch ist mein Vater verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt, und dann werdet ihr meine Jünger sein. (Joh. 15, 5-8)
Ohne Jesus geht nichts. Das ist keine hohle Phrase, sondern bitterer Ernst. Also: Nicht "machen wollen", sondern vertrauen in Jesus. Jesus, ich vertraue auf Dich. | 5
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