Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Medien: Vatikan gab grünes Licht für 'Homo-Wallfahrt' zum Heiligen Jahr
  2. Merkel verteidigt ihre fatale Flüchtlingspolitik von 2015
  3. Tote und über 200 Verletzte bei Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg
  4. Truthahn, Zahnschmerzen und die Schwiegermutter
  5. Moschee unter Salafismus-Verdacht zitiert Koranstelle mit Aufforderung zur Tötung Ungläubiger
  6. Alexander Kissler: "Ich finde mittlerweile, @Pontifex schadet seiner Kirche"
  7. SPD definiert Familie ohne ‚Vater‘, ‚Mutter‘ und ‚Kinder‘
  8. Kardinal Schönborn: Zeit der traditionellen europäischen Kardinalssitze vorbei
  9. Österreichischer Verfassungsgerichtshof (VfGH) kippt Kärntner Veranstaltungsverbot am Karfreitag
  10. Wie tief kann eine evangelische Kirche noch sinken? - Weihnachtsmarkt mit Hamas-Symbolen!
  11. Zerstörte Linzer "Marienstatue" - Zwei Verdächtige entlastet
  12. Papst beim Rückflug von Korsika: „Haben Sie gesehen, wie viele Kinder da waren?“
  13. "Der Synodale Weg nimmt sich selbst nicht mehr ernst"
  14. Katholisches Bistum übernimmt 2025 „St. Johannes“ als vierte katholische Kirche in Stockholm
  15. Geschenk zum 88er: Autobiografie des Papstes soll verfilmt werden

Libanon: Ein interreligiöses Wunder am Stadtrand von Beirut

3. Oktober 2021 in Weltkirche, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Kloster ist Begegnungsort für christliche und muslimische Familien


München-Wien (kath.net/KIN)

Ein Karmelitenkloster mit einem französischen Ehepaar als Patronen, das Christen und Muslime im Libanon gleichermaßen anzieht: Dieses „interreligiöse Wunder“ geschieht im Beiruter Vorort Hazmiyeh. Das kleine christliche Heiligtum dort ist den heiligen Louis und Zélie Martin geweiht, den Eltern der heiligen Theresia von Lisieux. Das Ehepaar wurde 2015 im Rahmen der römischen Bischofssynode zur Ehe- und Familienpastoral heiliggesprochen.

Mit der Wertschätzung für Ehe- und Familienleben hat auch die interreligiöse Anziehung des kleinen Wallfahrtsorts zu tun, erklärt der Provinzial der Unbeschuhten Karmeliten im Libanon, Pater Raymond Abdo: „Der Ort weckt großes Interesse. Auch Muslime besuchen ihn. Viele Paare kommen zu uns, vor allem Paare aus religionsverschiedenen Ehen. Es gibt auch Bekehrungen zum Christentum.“


Erster Wallfahrtsort für heiliges Ehepaar Martin

Die Karmeliten betreiben ein geistliches Zentrum, in dem sie Menschen seelsorgerisch begleiten oder Gebetskreise anbieten. Im Gespräch mit dem päpstlichen Hilfswerk „Kirche in Not“ erklärt der Ordensmann, dass es sich beim Heiligtum am Stadtrand von Beirut um den ersten Wallfahrtsort weltweit handle, der Louis und Zélie Martin gewidmet ist.

Doch nicht nur die Gedenkstätte für das heilige Ehepaar wird den ganzen Tag über von Christen wie Muslimen besucht: „Ich weiß nicht genau warum, aber auch die Statue Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel zieht viele Menschen an. Mehrere Jahre lang war die Kirche zu klein. Wegen des Platzmangels mussten vor allem am Sonntag viele Menschen draußen stehen.“

Wirtschaftskrise im Libanon erschwerte Bauvorhaben

Der ursprüngliche Plan, eine neue Kirche zu bauen, musste als zu teuer verworfen werden. Stattdessen haben sich die Karmeliten für einen Anbau entscheiden. Doch auch hier gab es Schwierigkeiten, die die prekäre Lage im Libanon widerspiegeln: „Viele unserer Wohltäter vor Ort wurden schwer von der Krise getroffen. Seit fast zwei Jahren sind die Schecks im Libanon nahezu wertlos.“

Unterstützung kam von „Kirche in Not“, weiteren Hilfswerken sowie privaten Spendern aus dem Ausland. Mitte September konnte nun die neue Kirche geweiht werden ‒ auch wenn noch nicht alles fertig ist, erzählt Pater Raymond. „Die heilige Messe wird noch auf dem provisorischen Altar aus Holz gefeiert. Der neue Altar soll im kommenden Jahr fertig sein.“

Christen stellen heute im Libanon rund ein Drittel der Bevölkerung, der nach wie vor stärkste christliche Bevölkerungsanteil im Nahen Osten. Doch ihre Zahl ist im Sinkflug: Ursachen sind der libanesische Bürgerkrieg (1975-1990), die anhaltende Polit- und Wirtschaftskrise seit 2019 und vor allem die verheerende Explosion vom 4. August 2020, die weite Teile Beiruts verwüstete. Aufgrund der steigenden Armut und der fehlenden Perspektiven sind die Christen in Scharen ausgewandert. Die katholische Kirche des lateinischen Ritus macht weniger als ein Prozent der Christen im Libanon aus. Dennoch verfügen sie über eine Anziehungskraft – wie das kleine interreligiöse Wunder am Stadtrand von Beirut beweist.

Foto: Finale Arbeiten im Kirchen-Anbau. © Jacques Berset/Kirche in Not


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Libanon

  1. Libanon und Syrien: „Die Menschen versuchen, mit einem US-Dollar pro Tag zu überleben“
  2. Libanon: Ein Weihnachtswunder inmitten von Hitze, Verwüstung und Tod
  3. Beiruter Erzbischof: „Wir wollen die Wahrheit über die Explosion wissen”
  4. Libanon: „Die Menschen zählen darauf, dass wir ihnen zur Seite stehen“
  5. Der Libanon in der Krise: „Wir brauchen ein Wunder“
  6. Der maronitische Pater Charbel Eid Rizkallah spricht Klartext
  7. Libanon: Junge Christen leisten Nothilfe für Überlebende der Explosion von Beirut
  8. Libanon: „Explosion erschüttert die ganze Welt“
  9. Patriarch Rai: "Libanon riskiert wirtschaftlichen Kollaps"
  10. Libanon: Syrisch-Orthodoxe starten Kirchensender ‘Suboro TV’







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN und PLATZ SICHERN!
  2. DRINGEND - Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE für das Heilige Jahr 2025
  3. Medien: Vatikan gab grünes Licht für 'Homo-Wallfahrt' zum Heiligen Jahr
  4. Alexander Kissler: "Ich finde mittlerweile, @Pontifex schadet seiner Kirche"
  5. "Der Synodale Weg nimmt sich selbst nicht mehr ernst"
  6. O Sapientia, quae ex ore Altissimi prodiisti
  7. Tote und über 200 Verletzte bei Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg
  8. Paris: Die Dornenkrone ist zurück in Notre-Dame
  9. Moschee unter Salafismus-Verdacht zitiert Koranstelle mit Aufforderung zur Tötung Ungläubiger
  10. O Adonai, et Dux domus Israel
  11. Kardinal Schönborn: Zeit der traditionellen europäischen Kardinalssitze vorbei
  12. Merkel verteidigt ihre fatale Flüchtlingspolitik von 2015
  13. Weihnachtswunder‘: US-Pilger aus syrischem Gefängnis befreit
  14. Katholisches Bistum übernimmt 2025 „St. Johannes“ als vierte katholische Kirche in Stockholm
  15. O radix Jesse

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz