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| Erzbischof Gänswein: Benedikt XVI. ist 'aus Überzeugung' geimpft30. November 2021 in Aktuelles, 10 Lesermeinungen Der Privatsekretär von Benedikt XVI. warnt davor, die Frage des Impfens auf die Glaubensebene zu heben. Man dürfe niemanden zur Impfung zwingen. In vielen deutschen Kirchengemeinden haben Hygienevorschriften die Pastoral ersetzt Vatikan (kath.net/VaticanMagazin) Erzbischof Georg Gänswein, Privatsekretär von Papst em. Benedikt XVI., hat sich für Corona-Impfungen starkgemacht. In einem Interview mit dem „VATICAN-magazin“ (Dezember-Ausgabe) stellte er sich hinter den Impfaufruf von Papst Franziskus. Auch Benedikt XVI. und er seien bereits zum dritten Mal geimpft, betonte Gänswein. „Und zwar aus Überzeugung.“ Mit Blick auf Impfgegner in der katholischen Kirche warnte Gänswein davor, die Frage des Impfens auf die Glaubensebene zu heben. Man dürfe niemanden zur Impfung zwingen. „Aber man sollte an das Gewissen appellieren“, sagte Gänswein. Gefragt, ob der emeritierte Papst das ähnlich sehe, antwortet der Erzbischof: „Sonst hätte er sich nicht dreimal impfen lassen.“ Gänswein erinnerte an den Vorsitzenden der italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Bassetti. Bassetti sei - damals noch ungeimpft - schwer an Corona erkrankt und beinahe gestorben. Bassetti habe berichtet, wie grausam es gewesen sei und dass er nur vor jeder Form eines ideologischen Kreuzzuges gegen die Impfung warnen könne. Kritik übte der Privatsekretär des emeritierten Papstes am Corona-Krisenmanagement der katholischen Kirche in Deutschland. Auch er habe sich gefragt, warum in vielen deutschen Kirchengemeinden Hygienevorschriften die Pastoral ersetzt hätten. „Ich sehe mit einem Auge die kirchliche Situation in Italien und mit dem anderen Auge die deutsche, die gleiche Kirche, der gleiche Glaube in der gleichen Situation und so unterschiedliche Verhaltensweisen in der Krise.“ Was Deutschland betrifft, habe er nie verstanden, dass kirchliche Behörden staatliche Vorgaben teilweise sogar überholt und sich in der Krise so übertrieben staatstreu gezeigt hätten. „Ich verstehe die Sorge um die Sicherheit und um den Schutz. Aber wenn das Leibeswohl über das Seelenheil gestellt wird, und das war nicht nur mein Eindruck, dann stimmt etwas nicht.“ Gänswein selbst hat vor Kurzem das neue Interviewbuch von Papst Franziskus „Gott und die Welt nach der Pandemie“ ins Deutsche übersetzt. „Ich wollte, dass die deutschsprachige Leserschaft von diesem Buch Kenntnis bekommt“, sagte er gegenüber dem „VATICAN-magazin“. Es sei ihm wichtig gewesen, dem Anliegen des Papstes gerecht zu werden, den Menschen aufzuzeigen, welche Lehren aus der Pandemie zu ziehen sind. Das „VATICAN-magazin“ wird vom Fe-Medienverlag (Kißlegg) herausgegeben. Die Dezember-Ausgabe 2021 ist die erste nach einem Relaunch des Magazins unter Chefredakteur Bernhard Müller.
Foto: (c) Armin Schwibach Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! | Mehr zu | Top-15meist-gelesen
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