Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. R.I.P. Papst Franziskus
  2. Papa Francesco – ein Papst, der die Menschen liebte
  3. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  4. Initiative "Neuer Anfang" protestiert gegen Handreichung von DBK/ZDK "für die Praxis der Segnung"
  5. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“
  6. "Es gibt nichts Schöneres, als Ihn zu kennen und anderen die Freundschaft mit Ihm zu schenken"
  7. Kardinal Müller: „Es gibt legitim über 20 verschiedene Riten derselben katholischen Messe“
  8. Der Anker und der Mann mit dem hörenden Herzen
  9. Kardinal Erdö ist bereits in Rom - "Franziskus war Papst der Völker"
  10. US-Präsident Donald Trump reist zum Papst-Begräbnis
  11. Papst Franziskus nach Überführung im Petersdom aufgebahrt
  12. US-Regierung lässt negative Folgen von ‚Geschlechtsänderungen‘ erforschen
  13. Bischof Hanke: „Als Christen und als Staatsbürger für das Lebensrecht der Schwächsten demonstrieren“
  14. Kardinal Müller hofft, dass der zukünftige Papst den Islam-Dialog überdenkt
  15. Papst Franziskus wird am Samstag beigesetzt

„Tatsächlich eingetreten: Der Synodale Weg stellt sich eindeutig gegen das kirchliche Lehramt“

7. Februar 2022 in Kommentar, 65 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


„Wie soll man sich als Katholik verhalten, wenn es tatsächlich zur Kirchenspaltung, zum Schisma kommt?“ Gastkommentar von Kirchenrechtler Gero P. Weishaupt


Aachen-Vatikan (kath.net/pl)

Was viele Katholiken befürchtet haben, ist tatsächlich eingetreten: Der Synodale Weg stellt sich eindeutig gegen das kirchliche Lehramt. Es hat auch etwas Gutes für sich. Denn nun bricht tatsächlich aus, was schon seit Jahrzehnten in der Kirche gärt. Leider ist es wahr: Die Frankfurter „Räubersynode“ hat die Opfer sexuellen Missbrauchs tatsächlich instrumentalisiert, um ihre antikirchliche Agenda durchzusetzen. Denn was hat der Zölibat, was hat die Forderung des Weiheamtes, was künstliche Empfängnisverhütung mit sexuellem Missbrauch zu tun? Statt Neuevangelisierung, wie der Papst sie fordert, will man eine andere Kirche. Kirche soll nicht Sauerteig und Salz der Erde sein, sondern sich ihr anpassen. Nicht Reform in Kontinuität mit der Heiligen Schrift, der Tradition und dem Lehramt, sondern Revolution  war von Anfang an das Ziel des Synodalen Weges. Man ruft dazu auf, die universale Sexuallehre der katholischen Kirche zu verändern und das Weiheamt – inklusive der Priesterweihe – für Frauen zu öffnen, trotz der Unfehlbarkeit und Unveränderlichkeit dieser kirchlichen Lehre.  Daraus folgt wie von selbst die Forderung des Synodalen Weges nach einer Anpassung des Welt-Katechismus. Es wird dazu aufgerufen, in zentralen Fragen der Sexualmoral (z. B. Neubewertung der Homosexualität, künstliche Verhütungsmittel) ungeachtet der menschlichen Wesensnatur und des darauf beruhenden Sittengesetzes und Naturrechtes gegen den Willen des kirchlichen Lehramtes zu handeln. Die Bischöfe werden sogar aufgefordert, auch gegen den Willen des Papstes Anleitungen zur Durchführung von Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare zu erstellen.


Wie soll man sich als Katholik verhalten, wenn es tatsächlich zur Kirchenspaltung, zum Schisma kommt? Sollte Rom die Forderungen des Synodalen Weges ausnahmslos absegnen – was ich mir nicht vorstellen kann –, dann wäre für mich der Zeitpunkt gekommen, ungehorsam zu sein, mich nicht mehr unterzuordnen, und das guten Gewissens, denn die Kirche des Synodalen Weges ist eindeutig nicht mehr die Kirche, wie Christus sie gewollt hat, nicht mehr die Kirche des Apostolischen Glaubensbekenntnisses. Ihre Forderungen beruhen auf einem anderen Kirchenverständnis und auf einem anderen Menschbild, das der Offenbarung und dem gesunden Menschenverstand diametral widerspricht. Eine Anerkennung der die Glaubenslehre und die Sexualmoral betreffenden Forderungen des Synodalen Weges durch den Apostolischen Stuhl würde ein Schisma auf weltkirchlicher Ebene zur Folge haben. Ein formeller Kirchenaustritt wäre dennoch für treue Katholiken nicht notwendig, da nicht sie aus der Kirche Christi ausscheiden, sondern alle jene, die den Forderungen des Synodalen Weges nachgegeben haben.

Sollte der Apostolische Stuhl jedoch die Forderungen des Synodalen Weges, wie zu erwarten ist, zurückweisen, sie aber dennoch von einigen Bischöfen in Deutschland umgesetzt werden, würde dies die Trennung dieser Bischöfe und aller, die ihnen folgen, vom Papst und dem Bischofskollegium bedeuten, dessen Haupt der Papst ist. Die deutsche Teilkirche als Ganze oder einige Bistümer, deren Bischöfe sich dem Papst und dem Lehramt widersetzen, würden sich von der Weltkirche abtrennen. Auch in diesem Fall wäre für die papst- und kirchentreuen Katholiken ein formeller Austritt nicht notwendig, da sie, soweit sie die Einheit mit dem Papst und dem Bischofskollegium wahren, in der wahren Kirche Christi verbleiben. Ausgeschieden aus der Römisch Katholischen Kirche, in der die einzige und wahre Kirche Christi in ihrer ganzen Fülle subsistiert (LG, 8), sind ausschließlich die schismatischen Bischöfe mit den ihnen folgenden Gläubigen. Katholische Gläubige müssten sich, sofern ihre Diözesanbischof sich durch die Umsetzung der kirchenspaltenden Forderungen der Frankfurter „Räubersynode“ in ihren Bistümern vom Papst und dem Bischofskollegium getrennt haben, einem Bischof anschließen, der dem Papst treu geblieben ist und in der Einheit mit der Weltkirche in ihrer synchronen wie diachronen Dimension steht.

Dr. Gero P. Weishaupt (siehe Link) ist Priester und promovierter Kirchenrechtler. Er war 2008-2013 Offizial des Bistums ´s-Hertogenbosch (Niederlande), seit 2012 ist er Richter des Interdiözesanen Strafgerichtes der niederländischen Kirchenprovinz, seit 1997 ist er hauptamtlicher Diözesanrichter am Bischöflichen Offizialat in Roermond (NL) und seit 2013 am Erzbischöflichen Offizialat des Erzbistums Köln, seit 2006 doziert er Kirchenrecht im diözesanen Priesterseminar des Bistums Roermond, außerdem ist er seit 2015 Gastdozent für Kirchenrecht und Latein an der Hochschule Benedikt XVI. in Heiligenkreuz bei Wien. Er hat mehrere Bücher sowie kanonistische Fachartikel veröffentlicht und führt eine eigene Homepage, siehe Link.

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Papst Franziskus
  2. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  3. Vatikan veröffentlicht Testament von Papst Franziskus
  4. Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  5. Vandalismus in deutschen Kirchen: Beobachtungsstelle OIDAC alarmiert
  6. Urbi et Orbi Ostern 2025 - Das Lamm Gottes hat gesiegt! Er lebt, der Herr, meine Hoffnung
  7. Papst trifft US-Vizepräsident Vance im Vatikan
  8. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“
  9. Jerusalem: Die geheimnisvolle "Liturgie des Heiligen Feuers"
  10. Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. bleibt für uns ein starker Segen!
  11. US-Vizepräsident Vance bei Karfreitagsliturgie im Petersdom
  12. Papa Francesco – ein Papst, der die Menschen liebte
  13. Ostermesse auf dem Petersplatz. Im Staunen des Osterglaubens
  14. Patriarch Bartholomaios: Ostern immer gemeinsam feiern
  15. Kardinal Müller: „Es gibt legitim über 20 verschiedene Riten derselben katholischen Messe“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz