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Maria Knotenlöserin: Papst-Krone ziert künftig das Gnadenbild in der Kirche St. Peter am Perlach

26. Mai 2022 in Spirituelles, 5 Lesermeinungen
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Papst Franziskus hatte in Rom eine Kopie des Gnadenbildes gekrönt und ebenso eine Krone an Bischof Meier überreicht - Augsburger Bischof befestigte die päpstliche Krone "nahe am Bild"


Augsburg (kath.net/pba). Die große Wertschätzung von Papst Franziskus für das Gnadenbild Maria Knotenlöserin in der Kirche St. Peter am Perlach in Augsburg ist weithin bekannt. Einen besonderen Ausdruck fand diese, als er für das Bildnis eine Krone anfertigen ließ, eine Kopie des Originals in Rom damit krönte und das kostbare Stück Bischof Bertram überreichte. An diesem Mittwoch feierte der Bischof eine Maiandacht in der Kirche St. Peter am Perlach, wo er die päpstliche Krone nahe dem Bild befestigte.

In seiner Predigt lud Bischof Bertram die Gottesdienstbesucher zu einem Gedankenexperiment ein, sich vorzustellen wie die Kirchengeschichte aussähe, wenn sie ganz anders geschrieben wäre: „nicht als Papstgeschichte, nicht als Geschichte der Triumphe und Skandale, sondern als Geschichte des Gebetes“. Dies sei zwar ein schwieriges Unterfangen, gab er zu, aber gerade daran wäre zu erkennen, wie oft durch das Gebet die Entscheidungen der Kirche vorbereitet und mitgestaltet wurden. „In den Hauptrollen fänden wir die Stillen und Schwachen, die gleichzeitig stark sind im Gebet“, betonte der Bischof. Ein wichtiges Kapitel dieser Geschichte gebühre der heiligen Crescentia von Kaufbeuren, deren Reliquien sich ebenfalls in dieser Kirche befänden.

Das erste Kapitel einer solchen Gebetsgeschichte würde Bischof Bertram jedoch der Gottesmutter widmen. „Einzig in ihrer Ohnmacht liegt ihre Vollmacht; in ihrer Feinheit und Unaufdringlichkeit liegt das Geheimnis ihrer Kraft.“ Auch wenn sich derartige Aussagen nicht allein logisch belegen ließen, müssten Bilder und Vergleiche herhalten, sie zu erschließen – wie eben das Gnadenbild der Maria Knotenlöserin rechts über dem Seitenaltar, das der Bischof in seiner Detailfülle beschreibt. „Ein Gemälde – fast zu lieblich ist es arrangiert; die Engel sind dem Geschmack zu viel; es sieht alles zu glatt aus.“ Aber gerade dieses Bild rühre uns an. „Nie ist der Mensch mächtiger als wenn er betet. Feinheit und Geduld sind der lange Atem der Gottesmutter.“ Darin liege für Bischof Bertram auch die Botschaft des Bildes: „Wer mit Maria das Leben Jesu mitgeht, wer mit ihr betet, vermag das Wirre zu glätten und die Verknotung aufzulösen.“


Und das Leben sei, so der Bischof, voll von Verknotungen: Verstrittene Ehepaare, Menschen, die sich ihren persönlichen Problemen hilflos ausgesetzt fühlen. „Eine Schleife an unserem Lebensband hat sich zu einem kleinen, harten Knoten zusammengezogen, er schnürt das Leben ein, er sperrt das Blut ab, er verleitet zu verbissenen Anstrengungen. Aber unser eigenes Ziehen und Rucken macht den Knoten nur noch fester.“ Es sei vor allem eine Kunst von Frauen, diese Verknotungen zärtlich zu lösen.

Daher passe das Bild der Knotenlöserin auch gut in eine Gebetsschule, denn bei der Mutter Jesu sei in ihrem Leben auch nicht alles glatt gelaufen, betonte der Bischof. „Gerne hätte ich Maria gefragt: Wie hast du es geschafft, die Verknotungen deines Lebens zu lösen?“ Da er sie nicht direkt fragen könne, genüge ihm der Blick auf ihr Leben als Antwort: „Sie bewahrte alles, was geschah, in ihrem Herzen. Sie bewegte alles in ihrem Innern. Sie war ganz erfüllt vom Heiligen Geist.“ Der Heilige Geist sei auch unser Begleiter, wenn wir den Rosenkranz durch unsere Finger gleiten ließen. So wie Papst Franziskus vor etwa einem Jahr.

Ende Mai vergangenen Jahres hatte der Papst in den Vatikanischen Gärten vor dem Bild Maria Knotenlöserin - es war eine Kopie des Gnadenbilds aus Augsburg - einen Rosenkranz für das Ende der Pandemie gebetet. Dem voraus ging ein einmonatiger „Gebetsmarathon“. Am Ende dieser Feier fand die Krönungszeremonie des Marienbildes mit einer kostbaren Krone der Juweliere Fratelli Savi statt. Diese vom Papst gesegnete Krone brachte Bischof Bertram dann mit zurück nach Augsburg, wo sie nun in der Nähe des Originalbilds der Knotenlöserin in St. Peter am Perlach befestigt wird.

Der Brauch der Krönung von Marienbildern hat sich im Westen seit Ende des 16. Jahrhunderts ausgebreitet. Die Päpste haben diese Form der Volksfrömmigkeit nicht nur geduldet, sondern sie haben oft schon berühmte Gnadenbilder der Gottesmutter mit eigenen Händen gekrönt oder Bischöfe damit beauftragt.

Seit Beginn der Corona-Pandemie ist die Augsburger Kirche St. Peter am Perlach mit dem bekannten Gnadenbild Maria Knotenlöserin nun bereits für die Öffentlichkeit geschlossen. Inzwischen finden an den Sonn- und Feiertagen sowie mittwochs jeweils um 9 Uhr wieder Eucharistiefeiern statt, zu der die Gläubigen herzlich eingeladen sind. Eine Kopie des Gnadenbilds hängt nach wie vor im Eingangsbereich der Wallfahrtskirche Heilig Kreuz (Heilig-Kreuz-Straße 5). Hier können einzelne Pilger auch weiterhin ihre Anliegen, Nöte und Sorgen vor die Gottesmutter tragen und eine Kerze anzünden, so lange bis St. Peter wieder für die Öffentlichkeit zugänglich ist.

Maria Knotenlöserin ist eine außergewöhnliche Mariendarstellung, die besonders durch die Verbundenheit von Papst Franziskus mit dem Gemälde und dessen Verbreitung - vor allem in Südamerika - auch über Augsburgs Stadtgrenzen hinaus an Bekanntheit zunahm.  Im Jahr 1700 soll der Augsburger Patrizier Hieronymus Ambrosius Langenmantel (Kanoniker von St. Peter 1666-1709) den Altar Beatae Mariae Virginis mit dem jetzigen Wallfahrtsbild der Maria Knotenlöserin gestiftet haben. Das Originalbild wird dem Künstler Johann Georg Melchior Schmidtner zugeschrieben. Die Darstellung in der südlichen Apsis zeigt die Mutter Gottes, wie sie die verwickelten Knoten in einem langen Band löst und zugleich mit einem Fuß den Kopf der Schlange zertritt.

Foto: Gnadenbild Maria Knotenlöserin und päpstliche Krone (c) Bistum Augsburg


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