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Kardinal Kasper verschärft Kritik am Synodalen Weg - „... der bricht der Kirche das Genick“

22. Juni 2022 in Aktuelles, 13 Lesermeinungen
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In eindringlichem Ton erinnert der fast neunzigjährige Kardinal die deutschen Bischöfe an das, was „jeder Bischof bei seiner Bischofsweihe öffentlich versprochen (hat). Darüber werden wir einmal Rechenschaft abgeben müssen.“


Neuss (kath.net/Pressemeldung Neuer Anfang) Wenige Tage, nachdem der Wiener Kardinal Christoph Schönborn auf klare Distanz zum deutschen Synodalen Weg ging, hat der ebenfalls zum Reformflügel zählende Kardinal Walter Kasper schärfste Kritik am deutschen Vorgehen geübt. In einem Beitrag für die Initiative „Neuer Anfang“ unterzieht der ehemalige vatikanische Ökumene-Chef die deutschen Bischöfe mit dem Vorwurf, einen von drei Pfeilern, auf denen die Kirche ruht - nämlich das Bischofsamt - zu zerstören. Das Bischofsamt sei „bis heute in Ost und West allen Kirchen des ersten Jahrtausends gemeinsam ... Wer an diesem Pfeiler sägt, der bricht der Kirche das Genick.“

Kasper bezieht sich auf die Absicht einiger deutsche Bischöfe, sich dauerhaft einem Synodalrat unterstellen und durch „Selbstverpflichtung“ die moralische Lebensführung ihrer Mitarbeiter nicht mehr in Betracht zu ziehen. „Bischöfe“, so Kasper, „können die ihnen übertragene Aufgabe und Autorität faktisch nicht mehr ausüben. Wenn sie in einem Akt der Selbstverpflichtung freiwillig darauf verzichten und erklären, den Entscheidungen der Synode oder des künftigen Synodalrats zu folgen.“


Die vom Synodalen Weg geforderten „Selbstverpflichtungen“ der Bischöfe hält Kasper für einen „faulen Trick“. Kein Bischof könne für sich (und schon gar nicht für seine Amtsnachfolger) auf die Ausübung seiner Rechtspflichten verzichten. „Man stelle sich einmal einen Beamten vor, der sich ernennen lässt, dann auf die Ausübung seine Rechtspflichten verzichtet. Ein dienstrechtliches Verfahren wäre ihm sicher.“ Kasper sieht in dem strategischen Manöver mit den Selbstverpflichtungen verfassungsrechtlich sogar „einen, Coup, ... einen versuchten Staatsstreich“ in der Kirche. Kasper: „Letztlich käme eine solche Selbstverpflichtung einem kollektiven Rücktritt der Bischöfe gleich.“

In eindringlichem Ton erinnert der fast neunzigjährige Kardinal die deutschen Bischöfe an das, was „jeder Bischof bei seiner Bischofsweihe öffentlich versprochen (hat). Darüber werden wir einmal Rechenschaft abgeben müssen.“ Kasper beschwört seine Mitbrüder: „Dabei werden wir mit rein taktischen Gesichtspunkten nicht durchkommen.“ Ebenso vornehm, wie klar in der Sache, spricht der Kirchenführer Kasper den Richterstuhl Gottes nur in eigener Sache an: „Ich habe nicht über andere zu urteilen; ich kann nur sagen, dass ich nicht sehen kann, wie ich beim letzten Gericht einzelne schon beschlossene Aussagen (gemeint ist: auf dem Synodalen Weg) als mit dem Evangelium vereinbar vertreten könnte.“

Link zum Beitrag von Kardinal Kasper bei "Neuer Anfang" in voller Länge: "Synodalität und Erneuerung der Kirche"

Archivfoto Kardinal Kasper (c) kath.net/Petra Lorleberg


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Lesermeinungen

 Anaximander Ansorg 29. Juni 2022 
 

Mehr "Struktur", weniger Kirche.

Nicht nur mit der Einrichtung eines solchen "Synodalrates" brächen die Bischöfe ihren Amtseid, sie tum es täglich mit ihrer Kaltstellung der zahlreichen Mitbrüder (zuletzt Kard. Schönborn), die sie über ihren Irrweg warnen. Solidarität ist gemäß Lumen gentium im Bischofskolleg zweites Gebot, das erste ist natürlich Treue zu Gott. Nicht nur wäre die Einberufung eines solchen Gremiums als weitere Protestantisierung unserer Kirche zu vermeiden, wir müßten endlich den Fehler der 70'er Jahre beseitigen, indem wir die "Minisynoden" abschaffen, die die Pfarrgemeinderäte bilden. Auch das ist "Struktur" und bloße Vereinsmeierei.


0
 
 Critilo 23. Juni 2022 
 

Wer ist dieser Mann?

Und was hat er mit dem echten Kard. Kasper gemacht?


0
 
 SalvatoreMio 23. Juni 2022 
 

Bischofsamt an die Kette von Revolutionären!

@Modernchrist: "Das ist das Gegenteil von Entweltlichung" - schreiben Sie, doch genau das will der Synodale Weg: sich der Welt anpassen, während Paulus deutlich sagte: "Gleicht euch nicht dieser Welt an ..." (Römer 12,2). Paulus hat sein Leben für Christus hingegeben; die Leute vom Synodalen Weg kann ich nicht ernst nehmen.


0
 
 Peter2021 23. Juni 2022 
 

Was wir folglich tun müssen:

Nichts ist wichtiger in dieser Zeit, als den Rosenkranz zu beten. Er ist die Himmelsleiter und das Tor zum Unbefleckten Herzen der Gottesmutter, das triumphieren wird!


3
 
 lesa 22. Juni 2022 

Danke, das tut gut!


2
 
 Smaragdos 22. Juni 2022 
 

„Man stelle sich einmal einen Beamten vor, der sich ernennen lässt, dann auf die Ausübung seiner Rechtspflichten verzichtet. Ein dienstrechtliches Verfahren wäre ihm sicher.“

Auf ein solches dienstrechtliches Verfahren für die deutschen Bischöfe warte ich schon lange. Doch vermutlich haben eher Priester, die die Alte Messe feiern, damit zu rechnen, als apostatische Bischöfe.


7
 
 Chris2 22. Juni 2022 
 

Eine buchstäblich eminent wichtige Stimme

Mögen immer mehr Bischöfe erkennen, in welch gefährliche Sackgasse die Kirche in Deutschland geraten ist. Und keine Angst, es gibt vor Gott immer einen Weg zur Umkehr. Vergelt's Gott, Eminenz!


5
 
 Adamo 22. Juni 2022 
 

Im fortgeschrittenen Alter denkt man schon daran,

dass jeder Mensch für sein Tun vor Gott Rechenschaft ablegen muß.

Nur schade, dass manch falsch gestellte Weiche im Leben nicht mehr rückgängig zu machen ist.


5
 
 Dottrina 22. Juni 2022 
 

Hier hat Kard. Kasper natürlich völlig recht.

Vom Verständnis des Bischofsamts her müssten eigentlich alle den Synodalen Irrweg befürwortenden Bischöfe abgesetzt werden. Sie brechen dauernd ihre Weiheversprechen. Gott und Jesus Christus, der immerhin salopp gesagt ihr "Boss" ist, kommt bei diesen zeitgeistaffinen Herren schon gar nicht mehr vor. Die guten Bischöfe, die wir in unserem Land noch haben, sind zahlenmäßig so wenige, dass sie sich nicht gegen die Häretiker-Bischöfe durchsetzen können. Auch wenn ich oft über Kard. Kasper "gemeckert" habe - hier stimme ich ihm vollständig zu.


8
 
 Peter2021 22. Juni 2022 
 

Genau so ist es!!

Der deutsche synodale Weg ist satanisch. Wer das Priesteramt infrage stellt, zerstört die Kirche.

angelusnews-com.translate.goog/news/world/bishops-from-four-continents-express-concern-about-germanys-synodal-path/?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=d


8
 
 girsberg74 22. Juni 2022 
 

Umso mehr erfreut bin ich Kardinal Kaspers Stellungnahme,

als ich gerade mit ihm so nicht gerechent hatte.


8
 
 Herbstlicht 22. Juni 2022 
 

Sinneswandel?

Angesichts seines hohen Alters mag Kardinal Kasper zur Einsicht gekommen sein.
Denn er weiß darum und spricht es aus:
"Darüber werden wir einmal Rechenschaft abgeben müssen."
Mögen auch andere Bischöfe zur Einsicht kommen, spätestens dann, wenn ihr Alter voranschreitet!


8
 
 modernchrist 22. Juni 2022 
 

modernchrist

Kardinal Kasper ist in allen Gedanken zuzustimmen.
Ein Bischof, der sich einer solchen "Selbstverplichtung" unterworfen hat, ein solcher kann keine Priesterweihen mehr durchführen. Er kann nicht mehr Gehorsam in seine Bischofshände hinein versprochen fordern. Denn er ist nicht mehr nur Gott, dem Lehramt und seinem Gewissen verantwortlich, sondern hat sich Gremienentscheidungen "freiwillig" verpflichtet. Das ist ein völliges Unding! Es unterbricht die Sukkzession. Das legt das Bischofsamt an eine Kette! An die Kette von Funktionären und Revolutionären! Machen wir uns nichts vor! Das ist tatsächlich die Zerstörung der katholischen Kirche. Es ist das genaue Gegenteil von Entweltlichung!


9
 

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