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| Theologe: Treffen zwischen Kyrill und Franziskus hätte kaum Effekte20. September 2022 in Aktuelles, keine Lesermeinung Rektor der KU Linz, Niemand: "Russische Orthodoxie muss sich aus der katastrophalen Situation, in die sie gekommen ist, herausarbeiten" Linz (kath.net/KAP) Ein Treffen von Papst Franziskus mit dem russischen Patriarchen Kyrill I. in Kasachstan im Rahmen des jüngsten Weltkongresses der Religionen wäre wohl ohne größere Wirkung auf den Verlauf des Krieges in der Ukraine geblieben. Das hat der Theologe und Rektor der Katholischen Privat-Universität Linz (KU), Prof. Christoph Niemand, in einem Interview in den "Oberösterreichischen Nachrichten" (Ausgabe vom 19. September) vermutet. Kyrill habe sich "wo hingesetzt, wo es ganz schlecht sitzen ist" - und es liege zunächst an der russischen Kirche, "jetzt Brücken zu bauen". Vielleicht hätte Franziskus Kyrill "in einem Vier-Augen-Gespräch ins Gewissen reden können" - aber letztlich sei die russische Orthodoxie aufgrund ihrer Unterstützung des russischen Angriffskrieges in der Ukraine in einer "katastrophalen Situation", aus der sie sich erst mühsam wieder "herausarbeiten" müsse, so Niemand. Dazu brauche es "diplomatische und theologische Hilfe". Dieser Prozess an sich könne aber nur "intern" stattfinden. "Da bringt eine Meinung von außen rein gar nichts." Dennoch zeigte sich der Theologe überzeugt, dass "auf Toplevel die diplomatischen Kanäle offen sind". Im Blick auf die Orthodoxie insgesamt und den katholisch-orthodoxen theologischen Dialog warnte Niemand zudem vor jedem überheblichen Dünkel nach dem Motto "Wir sind die Westler und ihr seid noch nicht so weit". In der Liturgie etwa könne man katholischerseits vieles von der Orthodoxie lernen, zeigte sich der Uni-Rektor überzeugt: "Nicht wenige Gottesdienste hierzulande leiden an einem Zuviel der Worte, einer 'Bequatsch-Liturgie'". Wichtige Aspekte wie die Anbetung würden da zu kurz kommen. Und im Bereich der Theologie könne man von der Orthodoxie neu die Hochachtung vor den Kirchenvätern lernen. Copyright 2022 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | Mehr zu | Top-15meist-gelesen
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