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„Ohne päpstliches Machtwort werden sich nicht nur die Synodalen bestätigt sehen…“14. November 2022 in Interview, 11 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
„… sondern werden Heerscharen Rechtgläubiger zu den Piusbrüdern überlaufen“. Thommy M. Schott im Interview zu seinem neuen Buch: „Einspruch, Exzellenzen! Tacheles zum Synodalen Weg“. Von Martin Lohmann
Bonn-Vatikan (kath.net) Auf dem Synodalen Weg wurden – kirchenrechtlich unverbindlich – drei der vier Synodalthemen durchgebracht. Das negative Abstimmungsergebnis über eine neue Sexualmoral wird vom synodalen Mainstream nicht hingenommen. Stattdessen hat man für die Zeit nach dem Synodalen Weg einen Synodalen Rat installiert, der das gescheiterte Reformthema durchbringen soll. Reformismus wird nicht zum Ausläufer, sondern zum Selbstläufer.
Wo aber kommen die Ideen her, mit welchen Mechanismen sollen sie transplantiert werden und wer sind seine Protagonisten? In seinem Buch „Einspruch, Exzellenzen!“ nimmt Thommy M. Schott kein Blatt vor den Mund und erklärt von Laie zu Laie, welche Irrtümer Synodale verbreiten. Mit Schott sprach der katholische Publizist und Theologe Martin Lohmann.
Martin Lohmann: Sie haben ein ziemlich untheologisches Buch über einen kirchlichen Vorgang geschrieben, das finde ich mutig. Der Vorteil liegt bei den Lesern, die kein Kirchensprech bekommen, sondern klare Worte. War das Absicht?
Thommy M. Schott: Am Anfang hab ich nicht daran gedacht, ein Buch zu schreiben. Ich konnte einfach nicht glauben, dass ausgerechnet Bischöfe den Zölibat abschaffen, die permanente Interkommunion oder die Demokratie in die Kirche einführen wollten. Ich ging ihren Behauptungen von angeblichen Epochenenden und überwältigenden Mehrheiten nach und machte mir Notizen. Daraus entstanden nach und nach Manuskript, Arbeitstitel und dann dieses Buch. Es ist nicht theologisch, weil ich kein Theologe bin. Aber das sind die allermeisten der 230 Synodalabgeordneten ja auch nicht. Dennoch oder gerade deshalb habe auch ich als einfacher Gläubiger das Recht auf Widerspruch.
Lohmann: Deutsche Bischöfe und die sogenannten Synodalen wollen, so sehen es viele, nicht nur für Deutschland, sondern für alle Katholiken Veränderungen. Ist das nicht konsequent?
Schott: Was die Folgen ihres Reformismus betrifft, ist das natürlich konsequent, denn wir sind eine Weltkirche. Falsch ist aber, dass sie im Alleingang Veränderungen für alle suchen, wohl aus Angst vor Widerspruch. Die Mehrheit wird ausgeschlossen und gleichzeitig wird behauptet, sie stünde hinter den Reformen. Das ist zynisch. In einem politischen Kartenspiel würden diese Reformer ins Quartett der Isolationisten gehören und wechseln bei Erfolg in die Rolle von Putschisten. Das gilt übrigens auch für ihre Methode der Abgeordnetenbeschaffung, die nach dem Kriterium der Konformität ablief.
Lohmann: Im Buch nennen Sie das Demokratur. Aber viele der Synodalen sind seit Jahren im ZdK, haben gewisses Expertenwissen. Ist das nicht vorteilhaft?
Schott: Wer demokratisch handeln will und angeblich die überwältigende Mehrheit hinter sich hat, handelt widersprüchlich, wenn er diese Mehrheiten nicht beteiligt. Und Experten sind diese Leute oft nur im Lobbyismus, nicht aber im Glauben.
Lohmann: Sie sehen darin Kalkül?
Schott: Wenn Synodale fast nur noch Politiker berufen und den Traditionalisten den Erkenntnisfortschritt absprechen, so setzen sie sich selbst an die Vorhut des Fortschritts und ihre Kritiker ans Ende der liegen gebliebenen Nachhut. Sie wollen sich ganz sicher sein, ihre Reformen durchzubringen, deshalb wäre die Beteiligung von Gläubigen, die nicht Mitglieder im ZdK sind, zu riskant. Man hat den Wahlkreis ganz eng gezogen.
Lohmann: Das machen Traditionalisten auch…
Schott: … aber die mit Recht! (lacht)
Lohmann: Synodale sagen, Erneuerung tut gut.
Schott: Ja, dabei könnten sie es so einfach haben und den Protestanten beitreten, da ist das ganze Synodalprogramm realisiert.
Lohmann: In Ihrem Buch gehen Sie hart mit den Synodalen ins Gericht. Doch können wir uns sicher sein, dass sie sich irren?
Schott: Wann immer ich während des Schreibens Zweifel hatte, befragte ich den Heiligen Geist. Lange antwortete er nicht, aber neulich traf ich ihn und er sagte mir, er habe noch nie vom Synodalen Weg gehört.
Lohmann: Gesellschaftlich wachsen die Minderheitenrechte. Was halten Sie von der Argumentation, dass die Kirche bei der Gleichberechtigung hinterherhinke?
Schott: Emanzipation hatte ihren Durchbruch mit der Pille und der Legalisierung pränataler Tötung. Familiengeplante Ein-Kind-Modelle bringen da nicht viel Gegengewicht und resultieren mehr aus der westlichen Bausparmentalität. Nächster Halt: Emanzipation des Islams vom Katholischen.
Lohmann: Man wird Ihnen die Haltung des Papstes entgegenhalten, der den interreligiösen Dialog fördert.
Schott: Das tun alle Päpste seit Johannes Paul dem Großen. Aber wenn man bei uns die Kreuze abnimmt, während man den Muezzin öffentlich zum Gebet rufen lässt, ist das wie die letzte Tanke vor der Grenze des Zerfalls im Abendland.
Lohmann: Erwarten Sie von Franziskus mehr Intervention?
Schott: Ohne päpstliches Machtwort werden sich nicht nur die Synodalen bestätigt sehen, sondern werden Heerscharen Rechtgläubiger zu den Piusbrüdern überlaufen, eine Migration, die ich nicht tragisch fände, aber es wäre danach noch schwieriger, Kompromisse zu finden zwischen Traditionalisten und Modernisten.
Lohmann: In Ihrem Buch kritisieren Sie nicht nur die Absicht, die Demokratie in die Kirche einzuführen, sondern beschreiben auch, was aus der Demokratie geworden ist.
Schott: Wenn Deutsche die Demokratie in die Kirche einführen wollen, muss man Katholiken auch aus anderen Ländern und Regionen zugestehen, ihre eigenen Ideen von Good Gouvernement einzuführen. Immerhin lebt mehr als die Hälfte der Menschheit nicht in einer Demokratie und viele von ihnen finden das gut, wie der Ausgang der nordafrikanischen Revolutionen nach 2011 gezeigt hat. Aber ich bezweifle, dass Synodale ihren Glaubensgeschwistern so viel Zugeständnisse entgegenbringen wie sie seit 2019 behaupten.
kath.net-Buchtipp:
Einspruch, Exzellenzen!
Tacheles zum Synodalen Weg | Thommy M. Schott
Taschenbuch, 235 Seiten
2022 Fe-Medienverlag
ISBN: 978-3-86357-364-5
Preis Österreich 13.20 Euro
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Lesermeinungen | modernchrist 28. November 2022 | | | Ich habe selten in letzter Zeit ein so engagiertes und toll zu genießendes Taschenbuch gelesen! Ein wunderbares Buch für alle tapferen Christen mit einem ungeheuren Daten und Zitatenmaterial vor allem der Synodalisten und der emsigen Reformbischöfe versehen. Man muss das wirklich gelesen haben! Ein hervorragendes kleines Weihnachtsgeschenk. Jeder Interessierte verschlingt es noch in den Feiertagen! Unbedingt weiter bewerben. Aus diesen Zeilen spricht eine ungeheure Sorge, aber auch ein tiefer katholischer Glaube und eine bewundernswerte Demut. Dennoch mit erfrischender Frechheit - so muss man heute schreiben! | 1
| | | Ulrich Motte 15. November 2022 | | | Die Forderungen dees Synodalen Weges erfüllen auch die Altkatholiken. Gleichzeitig bejahren sie im Gegegensatz zur EKD typisch katholische Lehren, wie ich hier schon öfter darlegte, die auch der Synodale Weg nicht antastet. Ein Beitritt "Synoaler" zur AKK machte daher mehr Sinn als einer zur EKD. | 1
| | | Alpenglühen 15. November 2022 | | | @Thomasus - Es ist besser, wenn P. F. die vollen Priesterseminare (der Tradition) nicht! zur Kenntnis nimmt. Sonst ordnet er nur wieder Visitationen an, s. Spanien. Wir haben inzwischen oft genug erlebt, was danach folgte. Etliche Gemeinschaften wurden aufgelöst, gerade weil sie „blühten“, od. weil sie z. B. „zu viel beteten“, oder aber, wie jetzt Philadelphia, weil viel Geld zu holen war. Offiziell waren es natürlich andere Gründe.
https://www.lifesitenews.com/blogs/they-are-profiting-from-the-closure-of-the-monastery-rome-suppresses-carmel-in-philadelphia/
Ein Link zu einem Artikel, der für sich selbst spricht:
https://katholisches.info/2017/07/27/papst-franziskus-und-priesterberufungen-eine-beunruhigende-anekdote-aus-santa-marta/
P.F. ist! informiert, weiß ganz genau was er tut. Sollte er den SW tatsächl. stoppen, dann nur, weil die DBK ihm zu sehr vorprescht u. ihm die Show stiehlt. Wozu sonst hat er etliche Forderungen der DBK ins Arbeitspapier der „Weltsynode“ eintragen lassen? M.E. stehen die Ergebnisse schon fest, u. mit denen soll nicht die DBK sondern P.F. glänzen. | 4
| | | Krysia 14. November 2022 | | |
Thomasius
In der Geschichte des Priesterseminars der Piusbruderschaft Zaitskofen müssen sich die Seminaristen erstmalig seit diesem Herbst zu zwei ein Zimmer teilen, der Zulauf ist so groß. Der Platz reicht einfach nicht mehr aus, über einen Anbau wird zurzeit diskutiert. Wundervolle Nachrichten! | 7
| | | winthir 14. November 2022 | | | "die der Tradition anhängenden Priesterseminare" erwähnte Thomasus, unten. Was mich interessieren würde (tja, man kennt mich ja ,,,) sind Zahlen.
Schwer zu finden (ich jedenfalls war mit meiner Internet-Recherche nicht erfolgreich) - sowohl aktuelle Zahlen über (diözesane) Seminaristen und Ordensbrüder, als auch Anzahl der Seminaristen in traditionellen Seminaren.
Daß "Seminare der Tradition" überfüllt sind, ist wohl möglich - sagt aber noch nichts über Zahlenverhältnisse aus.
Kann jemand helfen? | 0
| | | Coburger 14. November 2022 | | | Enge Verflechtung Die Synodalen (Laien und Bischöfe) sind eng verlinkt mit der Politik, Rot-Grün wie mit gewichtigen Teilen der CDU, den sog. Merkelianern.
Was innerkirchlich abläuft, muß man m.Er. sehen als Teil eines Gesamtpakets, der versuchten Umwälzung der Gesamtgesellschaft durch Politik und Hochfinanz. Das geht weit über Deutschland hinaus und betrifft Europa wie bekanntlich auch Nord-und Südamerika mit den zahlreichen Linksregierungen (zuletzt Brasilien) sowie Australien.
Die Zusammenarbeit zwischen großen Teilen der Bischöfe und Theologen einerseits und den entsprechenden Politikern andererseits zeigt sich in ihrem guten Miteinander in vielen Bereichen wie auch bspw. sehr klar auf "Katholikentagen" erkennbar. | 4
| | | J. Rückert 14. November 2022 | | | Wer ist die Mehrheit beim "Leuchtenden Synodalen Weg"?
Die Bolschewiki, also die Mehrheitler, hatten nur eine Mehrheit in einem von ihnen dominierten Gremium oben.
Ich stehe der Position jener skeptisch gegenüber, die sagen: "Wenn das der Papst wüsste!"
Mir scheint, dem Papst geht der deutsche Weg ein wenig zu schnell und ist ihm ein wenig zu radikal. Ein wenig ... | 4
| | | gebsy 14. November 2022 | | | Die Zeit wird kommen und sie ist schon da,
wenn sich die Verführten
des Irrweges bewusst werden.
Hoffen und beten wir,
dass sie den Verführern Gnade gewähren ... | 3
| | | Thomasus 14. November 2022 | | | Papst Das die der Tradition anhängenden Priesterseminare voll sind nimmt man in Rom nicht zur Kenntnis. Sollte nicht endlich eine klare Absage an den Irrweg erfolgen den viele deutsche Bischöfe mittragen, müssen Pius und Petrusbruderschaften Ihre Seminare erweitern.
Der Krug geht solange zum Brunnen bis er bricht. | 5
| | | naiverkatholik 14. November 2022 | | | Ende mit päpstlichem Langmut! Der Brief des Papstes 2019 an die Kirche in Deutschland war ein Wink mit einem gewaltigen Zaunpfahl. Der Wink half nicht. Jeder kann nachlesen, was der Papst meinte. Er hoffte wohl, dass daraus die richtigen Schlüsse gezogen würden. Primat der Evangelisierung. Sich nicht von der Weltkirche und nicht von der Kirche aller Zeiten trennen.Die Kleinen hören in der Kirche. Exakt nichts ist passiert. Jetzt hilft nur noch Ende mit Langmut. | 4
| | | bibelfreund 14. November 2022 | | | Danke dem FE verlag Solche Bücher zum minipreis sollten massenhaft verteilt u verschenkt werden. Aufklärung vom Feinsten! Gezielte Schüsse gegen das Bollwerk der Kirchensteuer geförderten Zerstörung unseres Glaubens. | 5
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