Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Gregor Maria Hanke tritt zurück – Rückkehr in die Seelsorge als Herzensanliegen
  2. "Das haben leider noch nicht alle begriffen,...
  3. 19.000 Jugendliche bei berühmter Chartres-Wallfahrt und am Ende gab es einen Heiratsantrag
  4. Debakel im Bistum Fulda - Mindestens für die nächsten sieben Jahre keine Priesterweihen!
  5. Diözesankomitee Münster kritisierte Pieperpreis für Bischof Barron – und erntet Gegenkritik
  6. Erzbischof Lackner zur Amoktat in Graz: "Tief betroffen und sprachlos"
  7. Ex-Tagesschausprecher Constantin Schreiber zu seinem Wechsel zum Medienkonzern Axel Springer
  8. Peru: Missbrauchsopfer würdigt Entschlossenheit des neuen Papstes gegen Missbrauchsvergehen
  9. Neuausgabe von Orwells ‚1984‘ mit Warnung vor fehlender politischer Korrektheit
  10. Und ewig lockt die Macht
  11. Auf dem Weg zur Einheit: Papst Leo XIV. und die Rückkehr nach Nizäa
  12. Papst Leo ermutigt geistliche Bewegungen in der Kirche
  13. Zwei Brüder im Abstand von einer Woche zu Priestern geweiht
  14. Der historische Ukraine-Irrtum von rechts
  15. „Ich weiß nicht, wann es den letzten Papst gab, der diesen hochnäsigen Papstjuroren gefallen konnte“

Weint über euch und eure Kinder

27. November 2022 in Spirituelles, 8 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Jesus hat Jerusalem eine Art Gericht vorausgesagt, dass die Feinde sie und ihre Kinder zerschmettern werden, was auch eingetroffen ist. Ist das, was bei uns geschieht, nicht schon eine Art Selbstvollzug des Gerichtes? -Gedanken von Dekan Steinwender.


Salzburg (kath.net)

Im heutigen Evangelium, in Lk 20,27f haben wir gehört, dass einige Sadduzäer, die nicht an die Auferstehung glaubten – sie verkörperten die damalige Oberschicht –  Jesus eine Frage über die Auferstehung bzw. den Himmel stellten. Eigentlich wollten sie den Auferstehungsglauben lächerlich machen, aber Jesus nützte die Gelegenheit für wichtige Aussagen.

Er sagt: Im Himmel werden die Menschen nicht mehr heiraten, nicht mehr sterben, den Engeln gleich sein und zu Söhnen Gottes geworden sein. Und er führt unter Verweis auf Mose beim Dornbusch an, dass Gott ein Gott von Lebenden und nicht der Toten ist.

Gott ist also ein Gott von Lebenden, er ist das Leben selbst und der Urheber des Lebens. Jesus selbst sagt einmal: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ Die Sadduzäer haben nicht an die Auferstehung geglaubt und deswegen auch den nicht erkannt, der das Leben ist. Ein Anlass, über das Leben an sich nachzudenken.

 

Jesus weint über den leiblichen und den geistlichen Tod

Vorgestern haben wir eine Stelle aus Lukas 19, 41-44 gehört, wo sich Jesus der Stadt Jerusalem nähert, und als er sie sah, über sie weinte, weil Jerusalem nicht erkannte, was ihr zum Frieden dient. Wenigstens zweimal wissen wir aus der Heiligen Schrift, dass Jesus geweint hat, beide Male ging es eigentlich um das Leben.

Jesus hat am Grab seines Freundes Lazarus geweint, weil dieser gestorben war. Er weinte, weil er ihn liebte. Der leibliche Tod seines Freundes hat Jesus erschüttert, denn: der Tod ist die Folge der Erbsünde.

Und Jesus weint über Jerusalem, weil die Menschen geistlich tot sind. Sie sehen nicht, was ihnen zum Heil, zum Frieden dient, sie lehnen den ab, der selbst das Leben ist, das Leben in Fülle, das ewige Leben verheißt.

Jesus weint also über den leiblichen Tod, über den geistlichen Tod der Verhärtung, weil er das Leben liebt, weil er das Leben will und weil er Leben schenken will. Jesus sagte Jerusalem auch die Konsequenz ihrer Verhärtung voraus. Die Feinde werden Jerusalem einschließen, von allen Seiten bedrängen und sie und ihre Kinder zerschmettern.

 

Weint über euch und eure Kinder


Vor kurzem hatte ich ein geistliches Gespräch mit einer lieben Bekannten, die öfters geistliche Einsichten vermittelt. Wir sprachen auch über das Phänomen des Weinens, das auch eine Gnadengabe sein kann. Viele Heilige haben im Alter ihre Jugendsünden beweint. Man kann weinen aus Schmerz, aus Trauer, als einen Akt der Selbstreinigung, und besonders auch aus Liebe. Wäre es nicht eine große Gnade, wäre es nicht ein großer Gewinn für die gesellschaftliche Entwicklung, für die Kirche Christi, wenn wir weinen könnten, über unsere Sünden, vielleicht über manches, was in den letzten zwei Jahren geschehen ist, über den gesellschaftlichen Niedergang, über den Verlust Gottes, den tiefsten Grund vieler heutiger Probleme und Situationen.

Jesus selbst fordert einmal zum Weinen auf. Beim Kreuzweg, als er die weinenden Frauen von Jerusalem traf, sagte er zu ihnen: „… weint nicht über mich, sondern weint über euch und eure Kinder!“

Gestern las ich einen ORF-Beitrag über das Thema „Abtreibung scheidet die Geister“ und es ging vor allem um die Schaffung eines entsprechenden „Angebotes“ zur Abtreibung in öffentlichen Krankenhäusern.

Dabei wurde auch ÖVP-Klubobmann Wolf zitiert, der einerseits Aussagen der Landesrätin Pawlata relativierte, dann aber auf die Koalitionsvereinbarung verwies, wo es heißt, man werde einen „bedarfsgerechten, niederschwelligen, medizinisch qualitätsvollen Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen“ sicherstellen und zwar durch den Ausbau des ambulanten Angebotes im niedergelassenen Bereich oder angekoppelt an einer „ausgewählten öffentlichen Einrichtung.“

Wenn wir davon ausgehen, dass es sich bei Ungeborenen um menschliches Leben handelt, und das müsste doch eigentlich klar sein, dann sind diese Worte geradezu erschütternd, ja müsste man nicht sagen, die Aussagen eines Wolfes.

 

  • Was heißt bedarfsgerecht, gibt es etwa einen gerechten Bedarf, unschuldiges Leben zu töten,
  • Was heißt niederschwellig? Bedeutet das etwa, man will die Hemmschwelle zum Töten heruntersetzen?
  • Was heißt medizinisch qualitätsvoll? Medizinisch qualitätsvoll töten?

 

Sind das nicht schreckliche Worte?     

Und diese Passagen stehen in ein Kapitel mit der Überschrift: Gesundheit und Pflege!!

Haben wir wirklich nachgedacht, was da geschieht, in unserem Land Österreich, im Heiligen Land Tirol? Sind wir so verblendet? Sollten wir nicht an Mutter Teresa denken, die ganz eindringlich darauf hingewiesen hat, dass die Abtreibung die größte Gefahr für den Weltfrieden ist?

 

Es tun sich immer mehr große und krasse Widersprüche auf!

  • In letzter Zeit habe ich oft gehört, dass Menschen keinen Operationstermin bekommen oder lange darauf warten müssen, weil unser Gesundheitssystem überlastet ist – oder vielleicht durch die verheerende Coronapolitik geschädigt wurde. Jetzt müssen Menschen auf Operationen verzichten oder warten, wo es um ihre Gesundheit geht und gleichzeitig will man aber Raum und Möglichkeiten schaffen, unschuldiges Leben zu beseitigen, mit Steuergeldern, die eigentlich für die Gesundheit gedacht wären.
  • In letzter Zeit habe ich immer wieder gehört, dass Unternehmer keine Angestellten, keine Arbeiter, keine Fachkräfte bekommen. Oft wird dann die Frage gestellt, wo denn die alle sind. Einerseits ist der Grund eine verfehlte Arbeitsmarktpolitik, die die arbeitenden Menschen benachteiligt durch willkürliches Verteilen von Geldern mit wenig Bezug zur Leistung, zu einem Teil wird man auch sagen können, es fehlen Menschen, die nicht zum Leben zugelassen wurden. Wir finanzieren die Tötung der eigenen Kinder und schaffen großzügig Raum für jene, die uns dann ablösen werden?
  • Jesus hat Jerusalem eine Art Gericht vorausgesagt, dass die Feinde sie und ihre Kinder zerschmettern werden, was auch eingetroffen ist. Ist das, was bei uns geschieht, nicht schon eine Art Selbstvollzug des Gerichtes?!

 

Die Antwort von uns Christen – fünf Punkte:

Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage: Was sollen wir Christen tun angesichts dieser Entwicklungen, was erwartet der Herr von uns?

  1. Wir sollen um die Gabe der Tränen, des Weines bitten, wir sollten vor allem aus Liebe und zuallererst über uns selbst weinen. Wir sollen weinen über unsere Lauheit, über unsere Feigheit, über unsere Untätigkeit, unseren Egoismus, und dann über vieles, das heute geschieht, z B das Wegwerfen von Lebensmitteln usw.
  2. Wir sollen die Barmherzigkeit Gottes annehmen und vermitteln! Gott ist unendlich barmherzig und es gibt viele Beispiele, wie Menschen, die schwer gesündigt haben, umgekehrt sind und Heilige wurden. Es ist auch notwendig, vieles, was in den letzten zwei Jahren passiert ist, vor den barmherzigen Gott zu bringen.
  3. Eine Politikerin verlangte jüngst ein flächendeckendes Angebot für Abtreibungen. Wir Christen, wir Katholiken sollen flächendeckend für das Leben eintreten, d. h. flächendeckend handeln, in jeder Pfarrgemeinde sollen sich Menschen aufmachen, reden, nicht ideologiefrei, sondern überzeugt, leidenschaftlich und von einer tiefen Liebe getragen, wir sollen flächendeckend beten, flächendeckend Widerstand leisten. Papst Leo XIII. hat in einer Enzyklika schon vor über 100 Jahren geschrieben, wenn ein Gesetz der göttlichen Ordnung widerspricht, dann ist es ein Frevel, zu gehorchen und Widerstand wird zur Pflicht. Schließlich sollen wir flächendeckend lieben, um alles zum Guten zu wenden.
  4. Wir sollen leben, d. h. wirklich leben, nicht am Leben vorbeigehen, nicht an der Oberfläche bleiben, die Tiefen des Lebens erkunden, tiefe Beziehungen pflegen, die viele Schönheiten des Lebens entdecken.
  5. Der fünfte Punkt ist eine besondere Gnadengabe. Wir sollen nicht wie die herrschende Kaste der Sadduzäer sein, sondern wir sollen an die Auferstehung von den Toten glauben. Wir sind von Gott erwählt, als Kinder Gottes, als Ebenbilder, um ihm einmal ähnlich zu werden. Jeder Mensch ist einzigartig, unersetzbar und einmalig. Wir sind zur Herrlichkeit bei Gott berufen. Wenn wir das vor Augen haben, dann werden wir eine heilige Ehrfrucht vor jeglichem Leben haben und die Kraft haben, dem Leben zu dienen.

Wenn wir jetzt die Heilige Messe feiern, dann sind wir an der Quelle des Lebens. Jesus hat sein Blut vergossen, damit wir das Leben haben, damit wir das Leben in Fülle haben und dem Leben dienen. Aus dieser Quelle wollen wir jetzt schöpfen.  Amen.

Foto: Dekan Steinwender (C) Youtube


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Bischof Gregor Maria Hanke tritt zurück – Rückkehr in die Seelsorge als Herzensanliegen
  2. Evangelische Pfarrerin wird katholische Ordensfrau: Sr. M. Pauline, Auerbacher Schulschwester
  3. „Ich weiß nicht, wann es den letzten Papst gab, der diesen hochnäsigen Papstjuroren gefallen konnte“
  4. Debakel im Bistum Fulda - Mindestens für die nächsten sieben Jahre keine Priesterweihen!
  5. Kardinal Burke einer der treibenden Kräfte hinter der Wahl von Papst Leo XIV.?
  6. Diözesankomitee Münster kritisierte Pieperpreis für Bischof Barron – und erntet Gegenkritik
  7. "Das haben leider noch nicht alle begriffen,...
  8. Und ewig lockt die Macht
  9. 19.000 Jugendliche bei berühmter Chartres-Wallfahrt und am Ende gab es einen Heiratsantrag
  10. Zwei Brüder im Abstand von einer Woche zu Priestern geweiht
  11. Ex-Tagesschausprecher Constantin Schreiber zu seinem Wechsel zum Medienkonzern Axel Springer
  12. Auf dem Weg zur Einheit: Papst Leo XIV. und die Rückkehr nach Nizäa
  13. Papst Leo XIV. plant fünf Männer und drei Frauen heiligzusprechen
  14. Papst Leo räumt auf! - Mosaike von Pater Rupnik verschwinden von der Website von Vatican News
  15. Feuer, das verwandelt und verbindet

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz