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Der Synodal-Säkulare Weg in Deutschland

9. Februar 2023 in Kommentar, 29 Lesermeinungen
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„Die Vordenker des deutschen Synodalen Weges bleiben auf ihrem dezidiert konzilswidrigen Irrweg und möchten etwa das Bischofsamt ganz anders denken – gewissermaßen in eine Synodale Räterepublik einbetten.“ Gastbeitrag von Thorsten Paprotny


Prag-Bonn (kath.net) In Prag tagt die „Kontinentalversammlung zur Weltsynode“ – und die Führungsspitze des deutschen Synodalen Weges bringt ihre bekannten Statements vor. Der Entfremdungsprozess von der Kirche aller Zeiten und Orte, von dem Sakrament des Heils, von der Stiftung Jesu Christi, hält an. Für ein postmodernes katholisches Kulturchristentum, das auf dem Synodalen Weg zeitgeistlich inszeniert wird, werben die Vordenker dieser Funktionärsbewegung.

Professor Thomas Söding, der Vizepräsident des demokratisch nicht legitimierten ZdK – oder erinnern Sie sich daran, je das „Zentralkomitee der deutschen Katholiken“ gewählt zu haben? –, schwärmt von den Erneuerungsprozessen in der Kirchenprovinz Deutschland in einem Interview mit „Himmelklar“ (siehe Link). Söding erklärt: „Das Hören auf Volkes Stimme gehört zum Kirche-Sein.“ Das könnte stimmen. Wie viele Katholiken in Deutschland sind verdrießlich gestimmt über die Agenda des deutschen Synodalen Weges und wie viele würden sich über die von Papst Franziskus gewünschte Neuevangelisierung freuen? Allerdings wird das Volk Gottes nicht gefragt.

Zugleich kritisiert Professor Söding das Zweite Vatikanische Konzil: „Was aber nicht auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil zu Ende gedacht worden ist: Wo bleibt eigentlich das Volk Gottes? Hört das nur, und die Bischöfe lehren? Das ist eigentlich nie – ich rede als Neutestamentler – die Grundidee von Kirche gewesen. Von daher ist das meine Frage auf der theologischen Ebene: Gelingt es uns, die bischöfliche Ordnung, die meines Erachtens zur DNA des Katholischen gehört, mit einer synodalen Ordnung zu verbinden, in der wir neue Formen finden, die Stimme des Gottesvolkes zu Wort kommen zu lassen? Und zwar nicht, um die Bischöfe zum Schweigen zu bringen, sondern um eine neue Form der Gemeinsamkeit aufzubauen.“ Der Kirche liegt keine Idee zugrunde. Was ist die Kirche des Herrn? In der Dogmatischen Konstitution „Lumen gentium“ lesen wir im ersten Abschnitt: „Christus ist das Licht der Völker. Darum ist es der dringende Wunsch dieser im Heiligen Geist versammelten Heiligen Synode, alle Menschen durch seine Herrlichkeit, die auf dem Antlitz der Kirche widerscheint, zu erleuchten, indem sie das Evangelium allen Geschöpfen verkündet (vgl. Mk 16,15). Die Kirche ist ja in Christus gleichsam das Sakrament, das heißt Zeichen und Werkzeug für die innigste Vereinigung mit Gott wie für die Einheit der ganzen Menschheit.“ Ich bin mir sicher, Sie stimmen dem mit vollem Herzen zu, liebe Schwestern und Brüder im Glauben, und erwägen nicht, ob auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil hier möglicherweise etwas nicht zu Ende gedacht wurde.


Weiterhin kennt Professor Söding noch Mächtige in der Kirche, die nun besorgt sind über die Reformagenda des deutschen Synodalen Weges. Es gebe die „Interventionen derjenigen, die die Macht in der katholischen Kirche haben und überzeugt sind, sie behalten zu müssen. Es gibt aber nicht nur diese lauten Stimmen, es gibt unglaublich viele, ich nenne sie jetzt mal ganz bewusst, leise Stimmen. Wir hören sehr viel Zustimmung aus der ganzen Welt. Da heißt es dann: Bitte, versucht mit Euren Möglichkeiten, mit den Erfahrungen, die Ihr auf dem Synodalen Weg in Deutschland sammelt, diesen weltkirchlichen Prozess so voranzutreiben, dass wir wirklich in ein qualifiziertes Gemeinsam in der katholischen Kirche kommen“.

In den meisten Medien hören wir tatsächlich die „lauten Stimmen“ – nämlich die Stimmen jener, die Papst Franziskus und seinen verstorbenen Vorgänger Benedikt XVI. kritisieren, die säkulare Reformvorhaben vorbringen und weltkirchlich implementieren wollen.

Die „leisen Stimmen“, die Stimmen der einfach gläubigen Katholiken, die Stimmen der Suchenden und die Stimmen jener, die in der Kirche nicht mehr und nicht weniger als Begegnung mit Gott suchen, werden nicht gehört.

Doch die Vordenker des deutschen Synodalen Weges bleiben auf ihrem dezidiert konzilswidrigen Irrweg und möchten etwa das Bischofsamt ganz anders denken – gewissermaßen in eine Synodale Räterepublik (siehe Link) einbetten. Söding wirbt dafür: „Persönlich bin ich der Auffassung, die bischöfliche Struktur der katholischen Kirche muss sich weiterentwickeln, wenn die Impulse, die ich in erster Linie aus der Betrachtung der Heiligen Schrift ableiten würde, sich als fruchtbar erweisen. Und ich bin überzeugt, dass das Bischofsamt am Ende nicht verliert, sondern gewinnt, wenn zum Beispiel die Verpflichtung des Bischofs der Ortskirche gegenüber qualifiziert wird. Das ist ja ein Teil der synodalen Reformagenda.“

Die katholische Kirchenprovinz Deutschland arbeitet beharrlich nicht nur an der Selbstauflösung der Institution, sondern auch an der Marginalisierung des christlichen Glaubens.

Persönlich bin ich übrigens der Auffassung, dass der unverbrüchlichen Treue zum Evangelium Jesu Christi, zum Credo und zur Lehre der Kirche sowie zum Papst nichts vorzuziehen ist. Die „lauten Stimmen“ auf den Schaubühnen dieser Welt sind aufs Ganze gesehen ohne Bedeutung. In der Kirche des Herrn geht es nur um Gott. Von Ihm sollte die Rede sein. Dies wünschen sich einfach gläubige Katholiken so sehr. Aber in Deutschland scheint niemand auf diese „leisen Stimmen“ zu hören. Der Herr wird auch einmal das letzte Wort haben, über alles und über alle, über jeden Einzelnen von uns – und natürlich auch über alle, die nicht mehr mit dem Gericht rechnen.  

Der Autor Dr. Thorsten Paprotny (siehe Link) lehrte von 1998-2010 am Philosophischen Seminar und von 2010 bis 2017 am Institut für Theologie und Religionswissenschaft der Leibniz Universität Hannover. Er publizierte 2018 den Band „Theologisch denken mit Benedikt XVI.“ im Verlag Traugott Bautz und arbeitet an einer Studie zum Verhältnis von Systematischer Theologie und Exegese im Werk von Joseph Ratzinger / Benedikt XVI.

kath.net-Buchtipp
Theologisch denken mit Benedikt XVI.
Von Thorsten Paprotny
Taschenbuch, 112 Seiten
2018 Bautz
ISBN 978-3-95948-336-0
Preis Österreich: 15.50 EUR


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