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Niemand rettet die Welt allein. Nicht einmal Gott will sie allein retten

vor 11 Stunden in Aktuelles, 3 Lesermeinungen
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Leo XIV.: der Advent, die Kirche und der Auftrag der Gläubigen. Das Lebenszeugnis des seligen Alberto Marvelli. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Bei der Jubiläumsaudienz am Samstag legte Papst Leo XIV. eine Betrachtung zum Advent vor und führte die Gläubigen in eine Deutung dieses liturgischen Abschnitts ein, der aufmerksames Wahrnehmen der Gegenwart Gottes verlangt: „Wir sind vor kurzem in die liturgische Zeit des Advent eingetreten, der uns zur Aufmerksamkeit gegenüber den Zeichen der Zeit erzieht. Wir erinnern uns an die erste Ankunft Jesu, des Gott-mit-uns, um zu lernen, ihn jedes Mal zu erkennen, wenn er kommt, und uns darauf vorzubereiten, wenn er wiederkommen wird. Dann werden wir für immer zusammen sein: mit ihm, mit unseren Brüdern und Schwestern, mit jeder anderen Kreatur, in dieser endlich erlösten Welt: der neuen Schöpfung“.

Der Papst betonte, dass christliche Erwartung nicht untätig bleibt. Die Geburt Jesu mache sichtbar, dass Gott Menschen in sein Werk hineinruft: „Diese Erwartung ist nicht passiv. Die Geburt Jesu offenbart uns einen Gott, der einbezieht. Maria, Josef, die Hirten, Simeon, Hanna, später Johannes der Täufer, die Jünger und alle, die dem Herrn begegnen, sind einbezogen und gerufen, teilzunehmen. Es ist eine große Ehre. Gott zieht uns in seine Geschichte und in seine Träume hinein. Hoffnung bedeutet daher Teilnahme“. Das Jubiläumsmotto kennzeichnete Leo XIV. als bleibende Richtschnur: „Das Motto des Jubiläums ist kein Schlagwort, das in einem Monat vergeht. Es ist ein Lebensprogramm: Menschen, die gehen und erwarten, aber nicht mit verschränkten Armen, sondern indem sie teilnehmen“.


Der Papst erinnerte an das Zweite Vatikanische Konzil und dessen Lehre, dass die Zeichen der Zeit nicht isoliert gedeutet werden können: „Das Konzil hat uns gelehrt, die Zeichen der Zeit zu lesen. Niemand vermag das allein, sondern gemeinsam, in der Kirche und mit vielen Brüdern und Schwestern. Es sind Zeichen Gottes, der mit seinem Reich kommt, durch geschichtliche Umstände. Gott steht nicht außerhalb der Welt. Wir haben bei der ersten Ankunft Jesu gelernt, ihn in den Realitäten des Lebens zu suchen: mit Verstand, mit Herz und mit hochgekrempelten Ärmeln“. Dies führt zum besonderen Auftrag der Laien, in deren Alltag die Welt Gottes erscheint: „In den Schwierigkeiten und in den Schönheiten der Welt erwartet uns Jesus und zieht uns hinein. Er bittet uns, mit ihm zu wirken. Deshalb bedeutet hoffen: teilnehmen“.

Leo XIV. führte anschließend das Lebenszeugnis des seligen Alberto Marvelli an, um die Verbindung von Hoffnung und tätigem Dienst sichtbar zu machen. Er schilderte Marvellis Einsatz in der Zeit des Krieges und danach und fasste zusammen: „Alberto zeigt uns, dass hoffen heißt, teilzunehmen, dass der Dienst am Reich Gottes Freude schenkt, selbst mitten in großen Gefahren. Die Welt wird besser, wenn wir etwas Sicherheit und Bequemlichkeit verlieren, um das Gute zu wählen. Das ist Teilnahme“.

Der Papst richtete konkrete Fragen an die Gläubigen: „Beteilige ich mich an einer guten Initiative, die meine Fähigkeiten fordert? Habe ich den Horizont des Reiches Gottes vor Augen, wenn ich einen Dienst tue? Oder tue ich es murrend und klagend? Das Lächeln auf den Lippen ist das Zeichen der Gnade in uns“

Zum Abschluss fasste Leo XIV. zusammen: „Hoffen heißt teilnehmen: Das ist ein Geschenk, das Gott uns gibt. Niemand rettet die Welt allein. Nicht einmal Gott will sie allein retten. Er könnte es, aber er will es nicht, weil es gemeinsam besser ist. Teilnehmen lässt uns ausdrücken, was wir am Ende für immer schauen werden, wenn Jesus endgültig zurückkehren wird“.

Foto (c) Vatican Media

 


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Lesermeinungen

 Stefan Fleischer vor 7 Stunden 

@ Veritasvincit

Ich glaube, wir müssen hier unterscheiden zwischen dem, was unser Heiliger Vater sagen will und wie er (vermutlich vielerorts) verstanden wird. In der Verkündigung heute – wenigstens in meinem Umfeld – steht immer mehr das irdische Heil des Menschen im Vordergrund, das ewige Heil wird kaum noch erwähnt. Gottes grenzen- und bedingungslose Barmherzigkeit werde schon dafür sorgen. Die Schriftstellen, welche vor einer solchen Haltung warnen, werden kaum je zitiert. Ich kann mich nicht erinnern in den letzten Monaten z.B. gehört zu haben: «Wenn wir unsere Hoffnung nur in diesem Leben auf Christus gesetzt haben, sind wir erbärmlicher daran als alle anderen Menschen.» (1.Kor 15,19) oder «Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein (ewiges) Leben einbüßt?» (Mk 8,36) Und die Weihnachtsbotschaft präzisiert: «…; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen.» (Mt 1,21) Ohne das kreuz steht m.E. nicht nur das ewige Heil auf dem Spiel, sondern auch das irdische.


2
 
 Veritasvincit vor 9 Stunden 
 

@Stefan Fleischer

Der Papst spricht sehr wohl vom kommenden Reich Gottes.Das ewige Heil müssen wir aber in dieser Welt erwirken.


2
 
 Stefan Fleischer vor 10 Stunden 

Wäre es nicht nötig

immer klar zu unerschieden zwischen dem Reich Gottes in dieser Welt und Zeit, in welchem wir hier und jetzt unterwegs sind zu jenem anderen, ewigen Reich Gottes, das unser Ziel ist, und unsere wahre Heimat sein wird?


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