Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Werden Sie auch an einem Sonntag mit einem Wortgottesdienst beglückt? Dann fliehen Sie!
  2. Vance: 'Das ist orwellianisch und jeder in Europa und den USA muss diesen Wahnsinn zurückweisen'
  3. Klinikgruppe Elisabethenstift Darmstadt: ‚Wer sich für die AfD einsetzt, muss gehen‘
  4. Unsere Kirchen tragen Mitverantwortung für die Islamisten-Anschläge!
  5. Münsteraner Diözesanverband verlangt Rücktritt von kfd-Bundeschefin Mechthild Heil
  6. Franziskus zeigt Beginn einer beidseitigen Lungenentzündung
  7. Mit diesem Wahlaufruf ist die Kirche endgültig kommunikativ als NGO im „Deep state“ gelandet
  8. Nächster Islamisten-Anschlag - diesmal in Villach - 14-jähriger Bub ist tot
  9. Erzbischof Magri entschuldigte sich für „unbeabsichtigte Verletzung der liturgischen Normen“
  10. Kommt Papst-Rücktritt?
  11. US-Bischofskonferenz verklagt die Regierung Trump
  12. Terrordrohung gegen Österreich und Deutschland: Der IS fordert zu Autoattentaten auf
  13. Ahmad Mansour: ‚Islamismus ist eine ernstzunehmende Bedrohung, die Menschenleben kostet‘
  14. Zeitung: Zustand des Papstes war sehr ernst
  15. Die Selbststrangulation der Kirche in den deutschsprachigen Ländern

Die Ordensleute: das schlagende Herz der Verkündigung, ihr Gebet: dem missionarischen Wirken

26. April 2023 in Aktuelles, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Franziskus: gerade die monastische „Entweltlichung“ ermöglichte es Gregor von Narek, die ganze Welt vor Gott zu tragen. Fürbitte – er nimmt die Sünden aller auf sich, um als universaler Bruder Vergebung und Heilung zu erflehen Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Nachdem er vieles ertrug, erblickt er das Licht. / Er sättigt sich an Erkenntnis. Mein Knecht, der gerechte, macht die Vielen gerecht; / er lädt ihre Schuld auf sich. Deshalb gebe ich ihm Anteil unter den Großen / und mit Mächtigen teilt er die Beute, weil er sein Leben dem Tod preisgab / und sich unter die Abtrünnigen rechnen ließ. Er hob die Sünden der Vielen auf / und trat für die Abtrünnigen ein (Jes 53,11-12).

Fünfzehnte Generalaudienz 2023. Papst Franziskus setzte seine Katechesenreihe zum Thema „Eine Leidenschaft für die Evangelisierung“ fort. Die zwölfte Katechese war dem Thema gewidmet: „Zeugen: das Mönchtum und die Macht der Fürbitte. Gregor von Narek“.

In der heutigen Katechese über den Eifer in der Verkündigung des Evangeliums blickte der Papst auf die Ordensleute, also jene Brüder und Schwestern, die dem Herrn auf dem Weg der evangelischen Räte der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams nachfolgten. „Wie aber dient man in klösterlicher Zurückgezogenheit der Verkündigung des Evangeliums in der Welt?“, fragte sich Franziskus. Es könne erstaunen, aber gerade auf diese Weise seien die Ordensleute das schlagende Herz der Verkündigung. Ihr Gebet verleihe dem missionarischen Wirken der Kirche seine Fruchtbarkeit.

Nicht von ungefähr sei die heilige Therese von Lisieux als kontemplative Ordensfrau zur Patronin der Missionare erwählt worden. Sie hätte erkannt, dass die Liebe die treibende Kraft hinter allem Tun der Kirche sein müsse, und so habe sie sich vor allem anderen zur Liebe berufen gewusst:

„Ich verstand, dass die Kirche ein Herz hat, ein Herz, das von der Liebe brennt. Ich verstand, dass nur die Liebe die Glieder der Kirche zum Handeln antreibt und dass, wenn diese Liebe erlischt, die Apostel nicht mehr das Evangelium verkünden, die Märtyrer nicht mehr ihr Blut vergießen würden. Ich verstand und wusste, dass die Liebe in sich selbst alle Berufungen umfasst [...]. Dann rief ich mit großer Freude und Ekstase der Seele: O Jesus, meine Liebe, ich habe endlich meine Berufung gefunden. Meine Berufung ist die Liebe. [...] Im Herzen der Kirche, meiner Mutter, werde ich die Liebe sein“ (Autobiographisches Manuskript "B", 8. September 1896).


Diese Liebe finde ihren Ausdruck im Gebet – im Gebet für andere, in der Fürbitte. Der heilige Kirchenlehrer Gregor von Narek sei ein herausragender Zeuge dieser Solidarität im Gebet. Er bitte mit den Bedürftigen, er bereue mit den Sündern, er flehe um Gottes Erbarmen für die, die Gott nicht kennen. Gerade die monastische „Entweltlichung“ ermögliche es ihm, die ganze Welt vor Gott zu tragen.

Diese Liebe zu allen Menschen beseele also das Leben der Mönche und drücke sich in ihrem fürbittenden Gebet aus. In diesem Zusammenhang stellte der Papst den heiligen Gregor von Narek dann weiter vor, „den Kirchenlehrer, als Beispiel nennen. Er ist ein armenischer Mönch, der um das Jahr 1000 lebte und uns ein Gebetbuch hinterlassen hat, in dem der Glaube des armenischen Volkes, das als erstes das Christentum angenommen hat, ausgegossen wurde. Eines Volkes, das am Kreuz Christi festhielt und im Laufe der Geschichte so viel gelitten hat“.

Der heilige Gregor „verbrachte fast sein ganzes Leben im Kloster Narek. Dort lernte er, in die Tiefen der menschlichen Seele zu blicken, und durch die Verschmelzung von Poesie und Gebet wurde er zum Höhepunkt der armenischen Literatur und Spiritualität. Was an ihm am meisten auffällt, ist die universelle Solidarität, die er verkörpert. Er teilt das Schicksal aller Menschen und widmet sein Leben der Fürbitte für sie“. Er schreibe: „ich trage die ganze Erde in mir, und doch bin ich der Stellvertreter der ganzen Welt, um ihre Gebete darzubringen“. Er nenne sich selbst „den Bittsteller der ganzen Welt“ (Buch der Klagelieder, 28). Er lebe in Einheit mit allen und bittet für alle um Erbarmen (vgl. ebd., 32), ausgehend vom Elend des Menschen, das er nicht bei anderen, sondern vor allem bei sich selbst sehe. Er sage: „Ich habe freiwillig alle Fehler auf mich genommen, vom ersten Vater bis zum letzten seiner Nachkommen, und ich habe mich für sie verantwortlich gemacht“ (ebd., 72).

Er weine nicht nur über seine eigenen Sünden, sondern über die aller Menschen. Er bete mit Tränen, die aus einem mitfühlenden Herzen kommen. So identifiziere er sich im Bewusstsein und in der Teilhabe an der allgemeinen Heilsnotwendigkeit vor allem mit den Geringsten, den Schwachen und den Sündern, um für sie einzutreten (vgl. ebd., 31,47). Er nehme die Sünden aller auf sich, um als universaler Bruder Vergebung und Heilung zu erflehen. Er tue dies sogar für seine Feinde, indem er bete: „gedenke [Herr] derer im Menschengeschlecht, die unsere Feinde sind, doch um ihretwillen: Erfülle sie mit Vergebung und Barmherzigkeit“ (ebd., 83).

Für Gregor von Narek genüge es nicht, zu bitten, sondern es sei wichtig, wie man bitte. Akribisch liste er die Ängste, die Nöte, die Fehler auf: damit die göttliche Barmherzigkeit sie auslösche, unternehme er es, das menschliche Elend bis ins Detail darzustellen. Und er ringe mit Gott, indem er zu ihm sage: „es ist leichter für Dich, sie aufzulösen, als für mich, sie mit meiner erschöpften rechten Hand zu malen! Deshalb habe ich sie schonungslos aufgeschrieben, damit Du, Gesegneter, sie großzügig auslöschen mögest“ (ebd., 28).

Der heilige Mönch lehre uns also, nicht voreilig Fürsprache zu halten, sondern Situationen, Geschichten, Ängste und Probleme vor den Herrn zu bringen: „er lehrt uns den Eifer, Barmherzigkeit für die Welt zu erlangen, er lädt uns ein, für diejenigen zu beten, die nicht beten und Gott nicht kennen“. Aber wir könnten uns fragen: „warum ist das nötig, warum sorgt Gott nicht ohne unsere Gebete für uns? Hier berühren wir ein großes Geheimnis. Weil Gott immer unsere Freiheit respektiert; und deshalb braucht er, um seine Heilspläne zu verwirklichen, jemanden, der frei betet und auch für andere opfert, der die Fernstehenden zu ihm bringt, damit er in ihren Herzen, in ihrem Leben handeln kann“.

Gregor von Narek spüre dies sehr stark und bete nicht allein, sondern in ein chorisches Bittgebet vertieft, in Gemeinschaft mit den Engeln und Heiligen (vgl. ebd., 81-82), mit jedem Sterbenden und Bedürftigen (vgl. ebd., 85,50), er selbst sei  bedürftig des Gebets der anderen (vgl. ebd., 73). „Nimm mich an“, sage er zu Gott, „zusammen mit ihnen, die deiner großen Liebe zu den Menschen bedürftig sind“ (ebd., 33). Spüren auch wir, dass wir von Gott genauso bedürftig sind wie alle anderen und Fürsprecher bei Gott für alle“.

Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Liebe Brüder und Schwestern deutscher Sprache, das fürbittende Gebet macht uns in besonderer Weise bewusst, dass wir Kinder des einen Vaters und untereinander Brüder und Schwestern sind. Wir alle. Bitte betet für mich, ich bete auch für euch

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 723Mac 27. April 2023 
 

@GlaubeHoffnung

In München läuft momentan ein sehr interessantes Projekt Erneuerung der Anbetung in der heilig Geist Kirche- mit einigen jungen Besuchern und sehr interessanten Gruppen (es ist schließlich eine Großstadt)

Trotzdem das Herz dieser Stadt schlägt im Herzogspital- es sind eigentlich zwei Herzen die dort versteckt in einem Innenhof der Großstadt schlagen : des Herren und der Mutter.

Bei Erneuerung der Anbetung kann ich ermuntern mit kleinen Projekten zu beginnen und das Gelingen in die Hände der Mutter anvertrauen. Sie war schließlich die erste Person die den Herren sowohl in der Krippe als auch am Kreuze angebetet hat.

Möge es z.B. eucharistischer Rosenkranz sein z.B. vor der Abendmesse am Samstag?

Oder Erneuerung der Anbetung vordem Tabernakel?, wie es der Hlg, JOhannes XXIII praktizierte

Erneuerung der Anbetung kann z.B. auch die Einladung der Schwestern vom Hlg. Blut in Aufhausen einmal im Monat in eigene Pfarre dienen (in Aufhausen wird ewige Anbetung 24Std/Tag gehalten)


0
 
 GlaubeHoffnung 26. April 2023 
 

Interessant 723Mac

Bei uns gab es da früher als wir Kinder waren aber heutzutage wird es mangels Interesse und Gläubigen nicht mehr angeboten. Eine Gruppe älter Herrschaften hatten das Mal beim Pfarrer beantragt und es gab einen Sonntag Nachmittag mit 3 Stunden Anbetung. Resonanz enttäuschend. Ich selber war auch dort aber ansonsten stieß es auf äußerst wenig Interesse. Man hat’s dann noch zweimal angeboten aber es kamen immer die gleichen Personen und das waren fast ausschließlich die Organisatoren und ein paar ältere Herrschaften. Dann hat der Pfarrer es gestoppt weil er meinte, wir als Stadtpfarrei wären dafür zu „modern“. Im Nachbardorf (eine kleine Bauernschaft mit kleiner Kapelle) hingegen läuft es hervorragend und auch die Landjugend nimmt Teil.


1
 
 723Mac 26. April 2023 
 

Herz von München schlägt im Herzogspital

wo die Münchner Servitinnen zusammen mit der schmerzhaften Gottesmutter die ewige Anbetung des Allerheiligsten seit über 300 Jahren halten und die ganze Kirche (auch den Papst) mit Ihrem Gebet begleiten und dem Herren in der eucharistischen Gestalt anvertrauen


0
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Werden Sie auch an einem Sonntag mit einem Wortgottesdienst beglückt? Dann fliehen Sie!
  3. Vance: 'Das ist orwellianisch und jeder in Europa und den USA muss diesen Wahnsinn zurückweisen'
  4. Franziskus zeigt Beginn einer beidseitigen Lungenentzündung
  5. Mit diesem Wahlaufruf ist die Kirche endgültig kommunikativ als NGO im „Deep state“ gelandet
  6. Kommt Papst-Rücktritt?
  7. Dikasterium für die Heiligsprechungen: „Lasst uns für unseren Papst Franziskus beten“
  8. Wie schwer ist der Papst wirklich erkrankt? - Krankheit ist "komplex": Therapie erneut angepasst
  9. Klinikgruppe Elisabethenstift Darmstadt: ‚Wer sich für die AfD einsetzt, muss gehen‘
  10. Papst weiter im Spital: Kaum Kommunikation über Zustand - Ist sein Zustand ernst?
  11. Unsere Kirchen tragen Mitverantwortung für die Islamisten-Anschläge!
  12. Zeitung: Zustand des Papstes war sehr ernst
  13. Terrordrohung gegen Österreich und Deutschland: Der IS fordert zu Autoattentaten auf
  14. Münsteraner Diözesanverband verlangt Rücktritt von kfd-Bundeschefin Mechthild Heil
  15. Die Selbststrangulation der Kirche in den deutschsprachigen Ländern

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz