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| Die Ordensleute: das schlagende Herz der Verkündigung, ihr Gebet: dem missionarischen Wirken26. April 2023 in Aktuelles, 3 Lesermeinungen Franziskus: gerade die monastische „Entweltlichung“ ermöglichte es Gregor von Narek, die ganze Welt vor Gott zu tragen. Fürbitte – er nimmt die Sünden aller auf sich, um als universaler Bruder Vergebung und Heilung zu erflehen Von Armin Schwibach Rom (kath.net/as) „Nachdem er vieles ertrug, erblickt er das Licht. / Er sättigt sich an Erkenntnis. Mein Knecht, der gerechte, macht die Vielen gerecht; / er lädt ihre Schuld auf sich. Deshalb gebe ich ihm Anteil unter den Großen / und mit Mächtigen teilt er die Beute, weil er sein Leben dem Tod preisgab / und sich unter die Abtrünnigen rechnen ließ. Er hob die Sünden der Vielen auf / und trat für die Abtrünnigen ein (Jes 53,11-12). Fünfzehnte Generalaudienz 2023. Papst Franziskus setzte seine Katechesenreihe zum Thema „Eine Leidenschaft für die Evangelisierung“ fort. Die zwölfte Katechese war dem Thema gewidmet: „Zeugen: das Mönchtum und die Macht der Fürbitte. Gregor von Narek“. In der heutigen Katechese über den Eifer in der Verkündigung des Evangeliums blickte der Papst auf die Ordensleute, also jene Brüder und Schwestern, die dem Herrn auf dem Weg der evangelischen Räte der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams nachfolgten. „Wie aber dient man in klösterlicher Zurückgezogenheit der Verkündigung des Evangeliums in der Welt?“, fragte sich Franziskus. Es könne erstaunen, aber gerade auf diese Weise seien die Ordensleute das schlagende Herz der Verkündigung. Ihr Gebet verleihe dem missionarischen Wirken der Kirche seine Fruchtbarkeit. Nicht von ungefähr sei die heilige Therese von Lisieux als kontemplative Ordensfrau zur Patronin der Missionare erwählt worden. Sie hätte erkannt, dass die Liebe die treibende Kraft hinter allem Tun der Kirche sein müsse, und so habe sie sich vor allem anderen zur Liebe berufen gewusst: „Ich verstand, dass die Kirche ein Herz hat, ein Herz, das von der Liebe brennt. Ich verstand, dass nur die Liebe die Glieder der Kirche zum Handeln antreibt und dass, wenn diese Liebe erlischt, die Apostel nicht mehr das Evangelium verkünden, die Märtyrer nicht mehr ihr Blut vergießen würden. Ich verstand und wusste, dass die Liebe in sich selbst alle Berufungen umfasst [...]. Dann rief ich mit großer Freude und Ekstase der Seele: O Jesus, meine Liebe, ich habe endlich meine Berufung gefunden. Meine Berufung ist die Liebe. [...] Im Herzen der Kirche, meiner Mutter, werde ich die Liebe sein“ (Autobiographisches Manuskript "B", 8. September 1896). Diese Liebe finde ihren Ausdruck im Gebet – im Gebet für andere, in der Fürbitte. Der heilige Kirchenlehrer Gregor von Narek sei ein herausragender Zeuge dieser Solidarität im Gebet. Er bitte mit den Bedürftigen, er bereue mit den Sündern, er flehe um Gottes Erbarmen für die, die Gott nicht kennen. Gerade die monastische „Entweltlichung“ ermögliche es ihm, die ganze Welt vor Gott zu tragen. Diese Liebe zu allen Menschen beseele also das Leben der Mönche und drücke sich in ihrem fürbittenden Gebet aus. In diesem Zusammenhang stellte der Papst den heiligen Gregor von Narek dann weiter vor, „den Kirchenlehrer, als Beispiel nennen. Er ist ein armenischer Mönch, der um das Jahr 1000 lebte und uns ein Gebetbuch hinterlassen hat, in dem der Glaube des armenischen Volkes, das als erstes das Christentum angenommen hat, ausgegossen wurde. Eines Volkes, das am Kreuz Christi festhielt und im Laufe der Geschichte so viel gelitten hat“. Der heilige Gregor „verbrachte fast sein ganzes Leben im Kloster Narek. Dort lernte er, in die Tiefen der menschlichen Seele zu blicken, und durch die Verschmelzung von Poesie und Gebet wurde er zum Höhepunkt der armenischen Literatur und Spiritualität. Was an ihm am meisten auffällt, ist die universelle Solidarität, die er verkörpert. Er teilt das Schicksal aller Menschen und widmet sein Leben der Fürbitte für sie“. Er schreibe: „ich trage die ganze Erde in mir, und doch bin ich der Stellvertreter der ganzen Welt, um ihre Gebete darzubringen“. Er nenne sich selbst „den Bittsteller der ganzen Welt“ (Buch der Klagelieder, 28). Er lebe in Einheit mit allen und bittet für alle um Erbarmen (vgl. ebd., 32), ausgehend vom Elend des Menschen, das er nicht bei anderen, sondern vor allem bei sich selbst sehe. Er sage: „Ich habe freiwillig alle Fehler auf mich genommen, vom ersten Vater bis zum letzten seiner Nachkommen, und ich habe mich für sie verantwortlich gemacht“ (ebd., 72). Er weine nicht nur über seine eigenen Sünden, sondern über die aller Menschen. Er bete mit Tränen, die aus einem mitfühlenden Herzen kommen. So identifiziere er sich im Bewusstsein und in der Teilhabe an der allgemeinen Heilsnotwendigkeit vor allem mit den Geringsten, den Schwachen und den Sündern, um für sie einzutreten (vgl. ebd., 31,47). Er nehme die Sünden aller auf sich, um als universaler Bruder Vergebung und Heilung zu erflehen. Er tue dies sogar für seine Feinde, indem er bete: „gedenke [Herr] derer im Menschengeschlecht, die unsere Feinde sind, doch um ihretwillen: Erfülle sie mit Vergebung und Barmherzigkeit“ (ebd., 83). Für Gregor von Narek genüge es nicht, zu bitten, sondern es sei wichtig, wie man bitte. Akribisch liste er die Ängste, die Nöte, die Fehler auf: damit die göttliche Barmherzigkeit sie auslösche, unternehme er es, das menschliche Elend bis ins Detail darzustellen. Und er ringe mit Gott, indem er zu ihm sage: „es ist leichter für Dich, sie aufzulösen, als für mich, sie mit meiner erschöpften rechten Hand zu malen! Deshalb habe ich sie schonungslos aufgeschrieben, damit Du, Gesegneter, sie großzügig auslöschen mögest“ (ebd., 28). Der heilige Mönch lehre uns also, nicht voreilig Fürsprache zu halten, sondern Situationen, Geschichten, Ängste und Probleme vor den Herrn zu bringen: „er lehrt uns den Eifer, Barmherzigkeit für die Welt zu erlangen, er lädt uns ein, für diejenigen zu beten, die nicht beten und Gott nicht kennen“. Aber wir könnten uns fragen: „warum ist das nötig, warum sorgt Gott nicht ohne unsere Gebete für uns? Hier berühren wir ein großes Geheimnis. Weil Gott immer unsere Freiheit respektiert; und deshalb braucht er, um seine Heilspläne zu verwirklichen, jemanden, der frei betet und auch für andere opfert, der die Fernstehenden zu ihm bringt, damit er in ihren Herzen, in ihrem Leben handeln kann“. Gregor von Narek spüre dies sehr stark und bete nicht allein, sondern in ein chorisches Bittgebet vertieft, in Gemeinschaft mit den Engeln und Heiligen (vgl. ebd., 81-82), mit jedem Sterbenden und Bedürftigen (vgl. ebd., 85,50), er selbst sei bedürftig des Gebets der anderen (vgl. ebd., 73). „Nimm mich an“, sage er zu Gott, „zusammen mit ihnen, die deiner großen Liebe zu den Menschen bedürftig sind“ (ebd., 33). Spüren auch wir, dass wir von Gott genauso bedürftig sind wie alle anderen und Fürsprecher bei Gott für alle“. Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten: Liebe Brüder und Schwestern deutscher Sprache, das fürbittende Gebet macht uns in besonderer Weise bewusst, dass wir Kinder des einen Vaters und untereinander Brüder und Schwestern sind. Wir alle. Bitte betet für mich, ich bete auch für euch
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