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22. Mai 2023 in Kommentar, 22 Lesermeinungen
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Sollte Lukas Färber, der jetzt aus der Kirche austrat, seine Stelle beim BDKJ in Münster behalten dürfen, liefert das erneut starke Argumente gegen die Kirchensteuer - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Linz (kath.net)

Der Austritt aus der Kirche, etwas konkreter gefasst, die Verweigerung der Kirchensteuerzahlung und der dazu nötige Austritt aus der KdöR ist dem Grunde nach keine Schlagzeile mehr wert. Dereinst als der eine Star oder das eine andere Sternchen die Kirchenbrocken warf, mochte es ein Thema für die Yellowpress sein. OK, der Austritt von Christiane Florin, Mitglieder der Redaktion „Religion und Gesellschaft“ beim Deutschlandfunk löste ein paar Wellen aus. Als ehemalige Leiterin der Redaktion „Christ und Welt“ und weil die Journalistin sich in zwei Büchern mühsam für ihren Verbleib in eben jener Kirche rechtfertigte, war der Austritt eine Nachricht. Dabei hatte sie im Buch „Weiberaufstand“ schon längst innerlich das Handtuch geworfen. Trotz hat auch bei großen Mädchen (wie auch bei großen Jungs) nur eine begrenzte Halbwertzeit.

In der vergangenen Woche schaffte es erneut ein Kirchenaustritt immerhin eine kirchenbubbleinterne Mikroschlagzeile auszulösen. Der Student und Referent für die 72-Stunden-Aktion des BDKJ im Bistum Münster, Lukas Färber, hat seinen behördlichen Kirchenaustritt erklärt. Färber hatte sich auch in der Aktion „Out in Church“ engagiert und war in der Vergangenheit angestellter Jugendreferent in einer Pfarrei im Bistum Münster. Ferner gehörte er zur Gruppe der vom BDKJ ausgewählten unter 30-jährigen Teilnehmern am umstrittenen Synodalen Weg von DBK und „ZdK“. In einem längeren Twitterthread von 20 einzelnen Tweets erklärt Färber die Gründe für seinen Austritt. In eben diesem Thread erklärt er allerdings auch, weiter KJGler und BDKJler bleiben zu wollen. Unter normalen Umständen sollte die Mitgliedschaft in einem katholischen Jugendverband die Mitgliedschaft in der Kirche voraussetzen. Wirklich spannend wird es, wenn der Aktivist schreibt, er werde auch künftig Referent für die 72-Stunden-Aktion des BDKJ im Bistum Münster sein.

Man muss an dieser Stelle einen Cut machen und sich einmal ansehen, was die deutschen Bischöfe über den allgemein „Kirchenaustritt“ genannten behördlichen Verwaltungsakt schreiben. Auf ihrer Webseite schreibt die Deutsche Bischofskonferenz zur Veröffentlichung des „Allgemeinen Dekrets der Deutschen Bischofskonferenz zum Kirchenaustritt“ (20.9.2012), dass „ein ziviler ‚Kirchenaustritt‘ als förmliche Distanzierung von der Kirche eine schwere Verfehlung gegenüber der kirchlichen Gemeinschaft darstellt und für jeden, der auf diese Weise auf Distanz zur Kirche geht, die aktive Teilnahme am kirchlichen Leben eingeschränkt ist.“ Im Dekret findet sich der folgende Satz: „Die Erklärung des Kirchenaustritts zieht folgende Rechtsfolgen nach sich:



1. Die aus der Kirche ausgetretene Person […]
- kann keine kirchlichen Ämter bekleiden und keine Funktionen in der Kirche wahrnehmen, […]

Da nun aber der BDKJ in seinen Selbstbeschreibungen immer sehr großen Wert auf seine Kirchlichkeit legt und sich der Verband außer von den Mitgliedsbeiträgen hauptsächlich aus Kirchensteuermitteln finanziert, dürfte der oben zitierte Satz auf die Funktion eines Referenten für die 72-Stunden-Aktion des BDKJ im Bistum Münster sehr wohl zutreffen. Nun wird man gespannt beobachten dürfen, ob Färbers Ankündigung, seine Aufgabe zu behalten, der Wirklichkeit standhalten wird. Selbst in der reformierten Grundordnung des kirchlichen Arbeitsrechts wird der Kirchenaustritt noch als Kündigungsgrund angesehen.

Der zivile Kirchenaustritt zieht ferner die faktische Exkommunikation nach sich. Mehrfach wurde dieser Sachverhalt an dieser Stelle kritisiert, da die deutschen Bischöfe auf einem kirchenrechtlich dünnen Eis agieren. Nach wie vor wird von den deutschen Bischöfen der Austritt aus der Kirchensteuerzahlung als apostatischer Akt gewertet. Selten, wirklich sehr selten, kann man in der Realität davon ausgehen, dass dem zivilen Austritt ein Glaubensabfall zu Grunde liegt. Mehr noch sollte in jedem Fall sehr genau hingesehen werden. Eine Apostasie ist nicht harmlos. Im Fall des Münsteraner BDKJ- Referenten muss von einer Apostasie ausgegangen werden. Das ist keine boshafte Unterstellung, vielmehr beruht diese Einschätzung auf den eigenen Aussagen Färbers. In seinem Thread zum Austritt aus der Kirche schreibt er im Tweet 7 von 20: „Mein Engagement hat mir auch gezeigt, dass mein Verständnis von Christ*insein, von Glauben, von Kirche wenig mit dem zu tun hat, was die Amtskirche lehrt und was sich in ihrem Handeln niederschlägt.“ Färber schreibt hier unumwunden, dass er den Glauben der Kirche nicht (mehr) teilt. In einem freiheitlich demokratischen Rechtsstaat, das unser Land ist, hat die Bekenntnisfreiheit Verfassungsrang und jeder, der Färber für sein offenes Bekenntnis anfeindet, stellt sich in eine problematische Position zu unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung. Färber kritisiert in seinem Twitterthread durch Kommentare und Zuschriften rechter Katholiken diskriminiert worden zu sein. Sollte dies geschehen sein, so ist das eindeutig abzulehnen. Argumente ad Personam verbieten sich. Sollte es sich allerdings um ein heute so modernes einnehmen der Opferhaltung sein, Sachargumente auf die eigene Person zu beziehen, geht der Vorwurf ins Leere.

Die Kirche hat ein eignes Recht. Auch dieses Recht gilt ohne Ansehen der Person. Dieser Rechtssystematik zu Folge zieht eine Apostasie die Exkommunikation als Tatstrafe nach sich. Während den allermeisten Fällen von Kirchenaustritt das Vorliegen einer Apostasie zumindest bezweifelt werden muss, kann die grundsätzliche Ablehnung des Glaubens der Kirche im Fall von Lukas Färber sehr wohl und wohlbegründet aufgrund dessen eigener Aussage angenommen werden. Dass die Exkommunikation in diesem Fall als Tatstrafe eintritt bedeutet, dass kein Gericht die Strafe feststellen muss. Sie tritt in Folge der Handlung von selber ein.

Jetzt wird es natürlich spannend. Sollte Lukas Färber seine Stelle beim BDKJ in Münster behalten dürfen, liefert das erneut starke Argumente gegen die Kirchensteuer. Viele Katholiken hadern mit dieser Abgabe, die gezwungenermaßen in die vorhandenen Strukturen fließen muss. Zahlreiche mit dem Glauben der Kirche nur schwer in Verbindung zu bringende Projekte, nicht zuletzt der Synodale Weg, werden aus Kirchensteuermitteln finanziert. Andere Projekte, die sich ernsthaft der Neuevangelisierung verschrieben haben, müssen vollständig ohne Kirchensteuer auskommen. Das Kirchenrecht verpflichtet Gläubige, die Kirche angemessen zu unterstützen. Was aber, wenn gerade diese Unterstützungsmittel in nennenswertem Umfang in kirchen- und glaubensfeindliche Projekte fließen? Das Gehalt für einen Referenten beim BDKJ, der aus der Kirche ausgetreten im Job verbleibt, wird niemand in Prozenten, nicht einmal in Promille, seiner Kirchensteuerzahlungen ausdrücken können, doch es ist ein Fanal.

Sollte also in diesem Fall der Bischof von Münster nicht reagieren, gäbe ein kein Halten mehr. Man müsste sofort und im großen Stil alle gläubigen Katholiken zum Austritt aus der Kirche aufrufen. Dem Aufruf müsste man allerdings die ernsthafte Mahnung hinzufügen, sich der Unterstützung der Kirche nicht zu entziehen. Das heißt es gälte unbedingt und seinem Bischof jederzeit durch Belege nachweisbar, das Äquivalent zur Kirchensteuer an gute kirchliche Werke zu überweisen. Zudem ist hier die römische Kurie zu kritisieren, die trotz vieler Anfragen die Rechtspraxis der deutschen Bischöfe nicht endlich einer ernsthaften kritischen Prüfung unterzieht.

Außer der möglichen Erschütterung der Kirchensteuer zeigt sich hier erneut eine weitere der zu erwartenden Früchte des Synodalen Weges von DBK und „ZdK“. Genau jene Enttäuschungen, die jetzt Lukas Färber in den Kirchenaustritt getrieben haben und die in den nächsten Monaten noch zahlreiche weitere Kirchenaustritte nach sich ziehen wird, war schon zu Beginn der Veranstaltungsreihe zu erwarten. Rom kassiert einen Beschluss nach dem anderen und untersagt den Umbau der deutschen Bistümer zu einer deutschen Nationalkirche mit Kirchenparlament. Es wird in der katholischen Kirche weder zur Priesterweihe für Frauen noch zu einer Ehe für alle kommen. Illegale Predigten und unerlaubte Sakramentenspendungen durch Laien wird nur so lange geben, wie das gläubige Volk das toleriert. Am besten wäre die einfache Abstimmung mit den Füßen. Wenn die Gemeindereferentin vor leerer Kirche predigt, predigt sie bald nicht mehr. Wenn Gläubige dem Pfarrer die Bude einrennen, dass sie ihr Kind vom Priester getauft haben wollen oder woanders hingehen, hat auch die Laientaufe bald ein Ende. Wenn Laienbeerdigung dazu führt, dass das Requiem mit fetter Spende zur Petrusbruderschaft geht und die Beisetzung mit christlichen Gebeten der nette Trauerredner von nebenan macht, werden die Pfarrherren vielleicht irgendwann nachdenklich. Auch wenn keine der Optionen ad hoc das Zeug zur Massenbewegung hat, auch Nadelstiche wirken.

Und ja, die Enttäuschungen der Reformbewegten sind nachvollziehbar, denn lange, viel zu lange wurden sie von verantwortungslosen Bischöfen und Priestern gepflegt oder geduldet. Beim Synodalen Weg haben Bischöfe für Häresien die Hand gehoben, jetzt ernten sie die Früchte der Enttäuschungen, dass sie nämlich mit ihrer Zustimmung gelogen und betrogen haben. Nichts davon können sie einhalten! Nichts! Wer kann denn einen Bischof noch ernst nehmen, der in Kenntnis von „Ordination sacerdotalis“ und der in Rom mehrfach bestätigten Tatsache, dass das Schreiben „de fide“ ist, für Frauen in allen Ämtern stimmt. Das ist nichts weniger als ein verlogenes Schurkenstück, dass uns nun in Folge zu Recht enttäuschter und wütender Austritte um die Ohren fliegt. Aus Gründen der Gerechtigkeit – nicht aus Gründen des Glaubens – kann man derzeit jeden dieser enttäuschten medienwirksamen Austritte nur mit einem süffisanten „Tja!“ zur Kenntnis nehmen und den Bischöfen zu Füßen legen, die brav zu allem Mist mit „Ja“ gestimmt haben. Nicht vergessen für die Ausgetreten ein Stoßgebet zum Himmel zu schicken. Am Ende sind die nämlich nicht weniger betrogen als die treuen Gläubigen, die den Mist auch weiterhin noch bezahlen.


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Lesermeinungen

 gebsy 23. Mai 2023 

Wenn selbst Jesus

die Kirche nicht verlässt, ...
Die Leiden des Mystischen Leibes sind unübersehbar.


1
 
 SalvatoreMio 23. Mai 2023 
 

Was hat Gott mit seiner Kirche vor?

Diese Frage hat es für mich bis vor kurzem nie gegeben, doch sie drängt sich auch vielen anderen immer mehr auf, wie man aus unseren Beiträgen liest.
Pater Recktenwald von der Petrus-Bruderschaft, übermittelte vor wenigen Tagen einen wunderbaren Dialog aus dem Priesterseminar Wigratzbad, wo sich 102 Seminaristen auf das Priestertum vorbereiten. Thema: "Auf 7 Stufen zum Altar - Berufungszeugnis eines Diakons".

www.youtube.com/watch?v=xCTjYLXxKQk


4
 
 Johannes14,6 23. Mai 2023 
 

Abstimmung mit den Füssen - an ihren Früchten...

"Es wird in der katholischen Kirche weder zur Priesterweihe für Frauen noch zu einer Ehe für alle kommen".
Ihr Wort in Gottes Ohr, aber nach allem, was an Signalen aus Rom kommt, Stichwort Personalpolitik des Papstes, wäre ich mir da nicht so sicher - und wer weiss, was bei der "Weltsynode" unter der Moderation heterodoxer Kardinäle herauskommt.

" Illegale Predigten und unerlaubte Sakramentenspendungen durch Laien wird nur so lange geben, wie das gläubige Volk das toleriert. Am besten wäre die einfache Abstimmung mit den Füßen. Wenn die Gemeindereferentin vor leerer Kirche predigt, predigt sie bald nicht mehr"

Das sehe ich genau so. Ich hoffe, dass Priester, die jetzt unter Druck geraten, nicht predigen zu dürfen, weil die Pastoralssistentin in der Sonntagsmesse gerne mal ihre Thesen verkünden möchte, oder Paar - Segnungen anbieten zu müssen, den Mut und das Rückgrat haben, sich dem zu widersetzen.

Dann würde man (UND die Bischöfe)
sehen, WO KIRCHLICHES LEBEN BLÜHT.


3
 
 Verborgen vor der Welt 23. Mai 2023 
 

Domradio und das Interview mit Bätzings Pressestelle

@SalvatoreMio - Danke für den Link zum Interview mit Bischof Bätzing. Die kirchlich finanzierten Medien treiben ihr eigenes Spiel, wie Domradio vermeldet: "Das Interview führte die Pressestelle des Bistums Limburg."


0
 
 Freude an der Kirche 22. Mai 2023 
 

Austritt!

Je mehr gute Katholiken so schnell wie möglich austreten, desto schneller bricht das System Kirche zusammen. Wahrhaft katholische Priester spenden die Kommunion und die Beichte auch Ausgetretenen, die austraten, weil sie Häretiker/Apostaten und deren Projekte nicht mehr finanzieren wollen. Ohne Kirchensteuer gehen die ungläubigen Funktionäre, da sie keinen Lohn mehr bekommen. Die treuen Priester könnten dann mit treuen Gläubigen die Kirche in Deutschland neu aufbauen. Die Heiden (auch die hochbezahlten) wären endlich draußen und die kleine Herde könnte wieder von der Wahrheit Zeugnis geben!!!


0
 
 stiegenkirche 22. Mai 2023 
 

Wenn man Zweifel hat und irgendetwas wahrnimmt in sich, was sich aufbaut, sollte man es immer, wenn möglich seinen guten Beichtvater sagen. Er wird dann mitteilen, was dahintersteckt und was man tun soll od. nicht tun soll. Gebet zur Mutter Gottes ist auch immer gut.

Mir erscheint es schlecht auszutreten. Ist man dann nicht ohne Bekenntnis. Das ist doch das Zeugnis in öffentlichen staatlichen Urkunden.

Und heißt es nicht er ist ein katholischer Christ oder er ist evangelisch, altkatholisch od. Orthodox usw. aber zumindest er ist ein Christ.

Wie schlecht wäre ein er ist ohne Bekenntnis. Er hat ein gutes Leben geführt aber in seiner Urkunde scheint auf ohne Bekenntnis. Welch Zeugnis würde man damit seinen Freunden und Verwanden Gläubigen od. Ungläubigen seinen Kindern geben?


1
 
 SalvatoreMio 22. Mai 2023 
 

Warum wird Bischof Bätzing nicht endlich das Handwerk gelegt?

Man braucht nicht das ganze Interview lesen um festzustellen, dass dieser Bischof sich über die ganze Weltkirche erhebt - immer mit dem Argument der Missbräuche. In Wirklichkeit kennen viele Katholiken ihren Glauben schon lange nicht mehr und kümmern sich nicht um ihn. Aber das spielt offenbar keine Rolle.

www.domradio.de/artikel/bischof-baetzing-erlaeutert-seine-haltung-zum-synodalen-weg


5
 
 Tschuschke 22. Mai 2023 
 

Florin

Am Anfang hakt Peter Winnemöller kurz das Thema Christiane Florin ab. Aber da ist noch mehr: Die aus der Kirche ausgetretene Frau Florin bekommt im Bistum Limburg die Bühne für einen großen Auftritt, erhält den Walter-Dirks-Preis und darf im Frankfurter Dom am Ambo eine Rede halten (6. Mai). Am Ambo? Die Grundordnung des Römischen Messbuchs sagt: „Die Würde des Ambos verlangt, dass allein der Diener des Wortes an ihn herantritt“ (309). Also: du kannst aus der Kirche austreten, gleichwohl eine kirchliche Auszeichnung bekommen und darfst im Altarraum einer Kirche deine Thesen verkünden. – Und jetzt der Fall Färber. Irgendwann kommt man sich schon blöd vor, man immer noch brav seine Kirchensteuer bezahlt.
Wolfgang Tschuschke, Pfr.i.R.

hausamdom-frankfurt.de/beitrag/dr-christiane-florin-eine-prophetin-dieser-zeit/


8
 
 Joachim Heimerl 22. Mai 2023 
 

Weil mein Familiengrab ( wenigstens der engsten Familie)leider in Deutschland liegt und

Ich katholisch begraben werden möchte, hoffe ich auf die Petrus- oder Piusbruderschaft, die beide in der Nähe sind. Auf die synodale Pfarrgemeinde vor Ort hoffe ich da lieber nicht; von einer "Pastille" möchte ich nicht begraben sein-auf keinen Fall!!


7
 
 Stefan Fleischer 22. Mai 2023 

Ob man nicht zuerst einmal definieren müsste

was ein Mensch konkret glauben muss und wie stark er der Disziplin dieser Kirche unterworfen ist, damit er vor Gott, der Kirche und der Welt veranworten kann, sich römisch-katholisch zu nennen. Heute scheint das kaum noch jemand zu wissen.

Sicher scheint mir auf alle Fälle. dass niemand öffentlich als Lehrbeauftragter der Kirche auftreten sollte, der eine andere, gekürzete oder verfälschte Lehre verkündet. Das ist doch schlicht und einfach Betrug, nicht nur gegenüber seinem Arbeitgeber, sondern auch gegenüber den einfachen Gläubigen und besonders schlimm gegenünber der einfachen Kinderseelen, welche durch dieses Ägernis Schaden an Seele und Psyche nehmen. (vgl. Mt 18,6)


7
 
 discipulus 22. Mai 2023 
 

Werter Herr Heimerl,

die Frage nach dem "Wann" ist für einen Katholiken doch sehr einfach zu beantworten: Dann, wenn das Lehramt dazu auffordert. Sei es das römische Lehramt oder der sich in ein Einheit mit dem römischen Bischof befindliche Ortsbischof. Dann und nicht früher wird der lehramtstreue Katholik aus der Körperschaft des öffentlichen Rechts austreten. Und nicht dann, wenn irgendeinem Laien oder Priester das gerade in den Sinn kommt. Auch wenn das Leiden bedeutet.


2
 
 SalvatoreMio 22. Mai 2023 
 

Ich trete NICHT aus!

@Ginsterbusch: meine Empfindungen sind den Ihren ähnlich. Mit "Austreten" ist es ja nicht getan. Das "Affentheater" kann und werde ich auch nicht mitmachen. Ich will und muss aber mit der Kirche leben und Christus treu bleiben. Wie man damit umgeht, hängt von vielen Faktoren ab: vom Wohnort und den dortigen Möglichkeiten; an der persönlichen "Beweglichkeit"; an der familiären Situation usw. Dann ist da das Problem "Kirchen-Gemeinde": mehr denn je braucht einer den anderen. Bleibe ich weg, wird es auch für andere u. U. "trauriger" und einsamer. - Nicht leicht, dem Gewissen zu folgen! Aber es bleibt uns nichts Anderes übrig.


3
 
 Waldi 22. Mai 2023 
 

Ich kann als einfacher Katholik nicht begreifen,

dass die irre geleiteten Vertreter des Synodalen Irrweges und die Bischöfe nicht begreifen, dass, wenn die Übeltäter sich an die geltende Kirchenlehre gehalten und das sechte Gebot befolgt hätten, es zu keinen Missbräuchen gekommen wäre! Es ist ein Irrsinn zu glauben, dass mit der Verwässerung der über viele Jahrhunderte geltenden Kirchenlehre Missbräuche verhindert werden können!


6
 
 Herbstlicht 22. Mai 2023 
 

inkonsequent

Wer sich der Kirche und ihrer Lehre dermaßen entfremdet hat, sollte jedoch so konsequent sein, um auch die bisherige Aufgabe, für die man einmal Verantwortung übernahm, niederzulegen.
Weiterzumachen, als ob nichts wäre, ist nicht souveränes Handeln, sondern bequeme Angepasstheit.
Grundlegende Entscheidungen erfordern auch entsprechendes Handeln!
Interessant und vor allem aufschlussreich wird sein, wie ihrerseits die Kirche reagieren wird?


3
 
 golden 22. Mai 2023 
 

DAS Problem ist weniger das Aus- sondern das Wohin-Treten

es kommt auf den Glauben der Leitenden an;
in "spenderfinanzierten" Gemeinden/Freikirchen etc. gibt es das Problem finanziell einflussreicher Gruppen/Familien etwa auch.Fehler sind in der psychologie von Kirchensteuer,stimmt.Aber die Lehr -und Kirchenzucht ist lange schon ins Wanken und Wegfall gekommen.


0
 
 Joachim Heimerl 22. Mai 2023 
 

Eine "Kirche", in der Laien taufen und predigen,

ist nicht mehr die katholische Kirche, ebenso wenig eine "Kirche", in der Bischöfe sich zu Befehlsempfängern von Laiengremien machen und den Zeitgeist für den Heiligen Geist halten. Vor allem ist eine "Kirche" nicht mehr katholisch, wenn sie das bisherige Lehramt ablehnt und die Heilige Überlieferung leugnet. Warum man einer solchen "Kirche" noch Kirchensteuern zahlen soll, verstehe, wer will...?!


10
 
 littlemore 22. Mai 2023 

Sie sägen am eigenen Ast

Sie sägten die Äste ab, auf denen sie saßen
Und schrieen sich zu ihre Erfahrungen
Wie man schneller sägen konnte, und fuhren
Mit Krachen in die Tiefe, und die ihnen zusahen
Schüttelten die Köpfe beim Sägen und Sägten weiter.
- Bertolt Brecht


3
 
 Joachim Heimerl 22. Mai 2023 
 

Man braucht nur Bätzings aktuelle Interview von heute zu lesen, um zu

verstehen, dass die Kirche in Deutschland eben nicht mehr die römisch-katholische Kirche ist und sich allem hartnäckig widersetzt, was Rom fordert. Ein Austritt vor dem Standesamt ist dagegen kein wirksamer Austritt aus der römischen Kirche, das kann man gar nicht oft genug sagen. Die Androhung der Verweigerung der Sakramente ist lediglich eine perfide Form von Erpressung seitens der dt. Bischöfe, die aber dem Kirchenrecht nicht standhält. So sah es auch der Päpstliche Rat für die Gesetztestexte 2006, auf den hier ja schon oft hingewiesen worden ist. Ich bin überzeugt: Schon sehr bald wird die Mitgliedschaft in der "deutschen" Kirche ein Ausschlusskriterium von der römischen sein. Die Frage ist nur noch die, wann man austritt - nicht mehr ob.


7
 
 MarinaH 22. Mai 2023 
 

chriseeb74

das ist ja genau der Grund. WEIL sie nichts mit der Lehre der Kirche anfangen können, wollen sie sie über den "Synodalen Weg" nach ihrem Geschmack umbauen.


3
 
 Erik 22. Mai 2023 
 

Pünktlich

Zum neuen Personlrecht der Herr Referent ...


1
 
 chriseeb74 22. Mai 2023 
 

Unabhängig von der...

Kirchensteuerdiskussion hier ist es m.E. ein ungeheuerlicher Vorgang, jemanden der die Lehre der Kirche leugnet bzw. nicht mehr Glauben schenkt als Delegierter des "synodalen Wegs" zu berufen.
Tut mir leid, das ist entweder hochgradige Verar... oder böser Wille!!!!


5
 
 Ginsterbusch 22. Mai 2023 

Ich trete NICHT aus!

Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!
Ich bin unzufrieden. Sehr unzufrieden. Den Abfall (anders kann man es leider nicht mehr nennen) der Bischöfe und vieler Priester zu sehen, schmerzt mich zutiefst. Und wenn ich mir vorstelle, was mit meiner Kirchensteuer gemacht wird, könnte ich mich stellenweise übergeben.
Aber:
Ich liebe die heilige (!) katholische Kirche und deshalb werde ich die Kirche, die meine Mutter ist, niemals verlassen!
Damit würde ich mich fühlen, als hätte ich Christus verraten. Nein, ich gehe nicht. Was die deutsche Bischofskonferenz mit meiner Kirchensteuer finanziert, müssen sie selbst verantworten. Ich zahle sie sprichwörtlich in gutem Glauben. Selbstverständlich kann und werde ich nicht an dem Regenbogen-Affentheater teilnehmen und würde bei einer Laienpredigt sofort fluchtartig die Kirche verlassen. Es gibt aber auch viele gute Priester, ich kenne viele gute Priester, die wahrhaftig sind. Und die verlasse ich ebenfalls nicht.


5
 

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