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Die „Jesus liebt“-Ausstellung verletzt und verstört ökumenisch

14. August 2023 in Kommentar, 10 Lesermeinungen
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„Die Frage bleibt, warum ausgerechnet eine evangelische Kirchengemeinde solcher ‚Kunst‘ Bühne und Podium bietet und hier in einer evangelischen Kirche über katholische Symbole Schmutz ausgegossen wird.“ Kommentar vom evangelischen Pfr. Jürgen Henkel


Nürnberg (kath.net/jh) Vieles ist mittlerweile geschrieben und gesagt worden über die Ausstellung des homosexuellen Regisseurs und Künstlers Rosa von Praunheim mit dem harmlosen Titel „Jesus liebt“ in der evangelischen Egidienkirche in Nürnberg. Innerkirchliche Proteste haben dazu geführt, dass die Ausstellung nicht mehr in dieser evangelischen Kirche gezeigt wird. Jene Kehrtwende erfolgte allerdings nicht aus der Einsicht heraus, dass vor allem die pornographischen – und auch blasphemischen – Darstellungen einzelner Bilder in einer Kirche schlicht nichts zu suchen haben, sondern nur wegen des Drucks böser, finsterer konservativer, reaktionärer und – natürlich! – „rechter“ Mächte. Dabei stellt sich eine Kirchengemeinde, die solche Bilder überhaupt in einem Gotteshaus zeigt, selbst ins Abseits. Es gibt in Deutschland genügend Anbieter und auch Ausstellungsorte, wo solcherlei Machwerke zu sehen sind bzw. gezeigt werden können. Da braucht es keine Kirche, um als sakraler Raum für derlei Geschmacklosigkeiten und Blasphemien herzuhalten. Wobei wohlgemerkt auch heterosexuelle pornographische Darstellungen in einer Kirche nichts verloren hätten. Es geht hier also gerade nicht um Homophobie!

Zur Erinnerung: In dieser „Kunst-Ausstellung“ wurden anal kopulierende und sich oral befriedigende Männer gezeigt. Daneben bzw. dazwischen sind der segnende Jesus und Papst Benedikt XVI. sowie Herz-Jesu-Motive zu sehen. Nun wurde die Ausstellung in der Egidienkirche wie gesagt abgebrochen. Doch selbstverständlich gab es im „woken“ Regenbogen-Deutschland des Jahres 2023 sofort eine Alternative, auch im Land der Bayern. Jetzt wird die Ausstellung in der Kreisgalerie in Nürnberg zu sehen sein.

Der junge seit 2020 amtierende CSU-Oberbürgermeister Marcus König profiliert sich derzeit als Vorreiter der Queer-Bewegung in seiner Stadt. So ließ sich der Christsoziale als Reaktion auf die Kritik an der Ausstellung jüngst stolz mit Regenbogenschirm auf einem Regenbogen-Zebrastreifen seiner Stadt ablichten und führte mit „Drag-Queens“ am 5. August den Christopher-Street-Day in der Innenstadt persönlich an. Ob er auch schon einmal an einer Fronleichnamsprozession teilgenommen hat, ist nicht bekannt. Man wird unweigerlich erinnert an den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner in Berlin, der als Jungkonservativer in der Union startete, dafür sogar angefeindet wurde, dann auf CDU-Ticket jüngst Regierungschef der Bundeshauptstadt wurde und nun – ähnlich wie die „CDU-Kanzlerin“ Merkel – begeistert die grüne und „woke“ Agenda bedient und sich ebenfalls als glühender Queer-Fan präsentiert. Ob dies bei König und Wegner aus innerer Überzeugung geschieht oder in der Absicht, sich bei den linksgrünen Medien und bestimmten Milieus Liebkind zu machen, steht in den Sternen. In Markus Söders Heimatstadt Nürnberg waren die örtliche CSU und die Junge Union übrigens so begeistert von der Homo- und Queer-Parade zum Christopher-Street-Day, dass sie gleich Infostände beisteuerten. Nun werden die Drag-Queens aus Bayern im Oktober bei der Landtagswahl ganz bestimmt die CSU wählen.


Doch zurück zu Praunheims Bilderreigen. Ein Aspekt wurde bisher kaum diskutiert. Warum zeigt eine evangelische Kirchengemeinde in ihrer Kirche ausgerechnet solche homoerotischen Darstellungen mit Papst Benedikt XVI. (wie ja auch Christus selbst), die den Papst und den Erlöser in die Nähe von Homosexualität rücken, in Verbindung mit katholischen Herz-Jesu-Motiven? Dadurch verletzt und verstört die Ausstellung „Jesus liebt“ auch ökumenisch.

Rosa von Praunheim macht aus der dezidiert antikatholischen Stoßrichtung seiner „Kunstwerke“ übrigens überhaupt kein Geheimnis. Im Gegenteil. In den Medien hetzt er gegen die Katholische Kirche und arbeitet sich an seiner katholischen Erziehung ab. So heißt es zum Beispiel in der „Frankenpost“ (28.07.2023): „Er selbst sei streng katholisch und autoritär erzogen worden. ‚Ich bin erzogen worden, dass ich als Schwuler eben Höllenstrafen leiden muss.‘ Davon habe er sich langsam befreien und zu seinem Schwulsein stehen können.“ Zu den Herz-Jesu-Motiven meint er: „Wir sind seit Jahrhunderten beschallt worden mit diesen Kitschbildern der Kirche mit den Helden, den Maria- und-Jesus Kitschbildern. Das ist ja eine größere Beleidigung als meine Bilder.“ Jesus-, Marien- und Herz-Jesu-Bilder als „Beleidigung“? So viel nur mal wieder zur Toleranz der Toleranzforderer.

Also bei Praunheim selbst ist klar: hier versucht jemand, seine persönlichen Hassgefühle gegenüber der Katholischen Kirche und die Verbitterung über seine katholische Erziehung künstlerisch zu bewältigen. Das mag er alles tun, wir leben in einem freien Land. Die Frage bleibt jedoch, warum ausgerechnet eine evangelische Kirchengemeinde solcher „Kunst“ dann Bühne und Podium bietet und hier in einer evangelischen Kirche über katholische Symbole Schmutz ausgegossen wird. Identifizieren sich die Veranstalter mit Praunheims antikatholischer Botschaft und seinen Ressentiments?

Wie würden wohl evangelische Christen und Kirchen reagieren, wenn in einer katholischen Kirche Bilder kopulierender Menschen neben der Lutherrose zu sehen wären oder Luther eine polyamore Pornoszene lächelnd segnet und Zwingli (oder wem auch immer) verdrängte Homoerotik vorgeworden werden würde? Der Aufschrei wäre wohl groß – und das zu Recht! Gleichzeitig wäre es wohl undenkbar, dass in einer evangelischen Kirche mit den Bildern Praunheims vergleichbare Darstellungen des Propheten Mohammed ausgestellt würden. Da wären schon Karikaturen ein islamophober, rassistischer und rechter Angriff auf den Islam und eine Verletzung religiöser Gefühle.

An der Katholischen Kirche darf man sich mittlerweile in Deutschland freilich hemmungslos austoben. Das ist ja auch im Fernsehen zu besichtigen bei „Kabarett“- und „Comedy“-Sendungen von Carolin Kebekus bis zur unsäglichen „Heute-Show“ des Oliver Welke, jenem ZDF-Aufguss der Sendung „Der Schwarze Kanal“ des DDR-Fernsehens. Hierfür gibt es allerdings keinen so schillernden Begriff wie Islamophobie. Man müsste vielleicht den Begriff „Katholophobie“ oder „Katholizismusphobie“ etablieren für solche feindseligen antikatholischen Haltungen. Völlig unverständlich bleibt allerdings trotzdem, warum eine evangelische Kirchengemeinde dafür noch die eigene Kirche als Podium und Bühne hergibt. Der in hehren Worten regelmäßig beschworenen Ökumene hat dies sicher nicht zum Wohle gereicht.

Dr. Jürgen Henkel ist Gemeindepfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern in Selb, Professor h. c. an der Universität Klausenburg/Cluj-Napoca in Siebenbürgen und Schriftleiter der Zeitschrift „Auftrag und Wahrheit. Ökumenische Quartalsschrift für Predigt, Liturgie und Theologie“.


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