Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. In Geist und Wahrheit. Sechzig Jahre ‚Nostra aetate‘. Der Durst Gottes nach dem Menschen
  2. „Wie Leo still und leise Franziskus korrigiert“
  3. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  4. Benjamin Leven: „Was läuft schief in einer Kirche, die sich vor Zulauf fürchtet?“
  5. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  6. 'Wir müssen Halloween wieder katholisch machen'
  7. Vatikanankündigung: Neues Dokument „Mater Populi Fidelis“ wird am 4.11. veröffentlicht
  8. Eklat durch NS-Vergleich gegenüber Israel bei interreligiösem Kongress in Rom
  9. Keine Religion hat derzeit einen so hohen Blutzoll zu zahlen wie das Christentum
  10. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  11. Microsoft-Gründer Bill Gates hat genug von Klima-Angstmache
  12. „Eine Kernfrage für Peter Seewald ist: Warum tun wir uns so schwer, an unser Lebensende zu denken?“
  13. Gedanken zum Reformationstag – Zwischen Reform, Reformation und Verantwortung
  14. Asyl in den USA - Eine AfD-Influencerin fühlt sich in Deutschland verfolgt
  15. Der Cheftrainer mit dem Rosenkranz

US-Jesuitenmagazin: Die Papstäußerungen über „reaktionäre“ Katholiken „polarisieren“

5. September 2023 in Aktuelles, 30 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Erstaunlicher Kommentar eines leitenden Redakteurs des Jesuitenmagazins „America“, Long-García – Er wünsche, Papst „hätte gesagt: Ja, die Menschen in den USA und anderen Ländern waren kritisch. Aber das ist in Ordnung. Zum Dialog gehört auch Kritik“


New York (kath.net/pl) In die Kritik an Äußerungen von Papst Franziskus über sogenannte „rückwärtsgewandte“ Katholiken stimmt nun überraschenderweise auch das „America Magazine“ ein. Das „America Magazine“ ist ein von den Jesuiten herausgegebenes christliches Monatsmagazin, in den Pontifikaten von Johannes Paul II. und Benedikt XVI. lancierte das Magazin Standpunkte bsp. zu künstlicher Schwangerschaftsverhütung, Abtreibung und Zölibat, die ein Eingreifen der Glaubenskongregation nötig machten. Dass nun ein leitender „America Magazine“-Redakteur, J.D. Long-García, sein Unbehagen an Äußerungen von Papst Franziskus ausdrückt, kann als ungewöhnlich eingestuft werden. Der Papst hatte neulich beim Weltjugendtag in Portugal im Gespräch mit Journalisten gesagt, dass in den USA „eine sehr starke reaktionäre Haltung“ herrsche, doch „ich möchte diese Leute daran erinnern, dass Indietrismo (Rückwärtsgewandtheit) nutzlos ist“. Man könne dabei „die wahre Tradition verlieren und sich zur Unterstützung Ideologien zuwenden“. Unter Bezug auf die Aussage eines Jesuiten, der behauptet hatte, dass er in Amerika viele gesehen habe, „sogar Bischöfe, die Ihre Führung der Kirche kritisierten“, hatte Papst Franziskus erläutert: „Diese amerikanischen Gruppen, von denen Sie sprechen, die so verschlossen sind, isolieren sich. Anstatt nach der Lehre zu leben, nach der wahren Lehre, die sich immer weiterentwickelt und Früchte trägt, leben sie nach Ideologien.“


Long-García schreibt nun mit Blick auf die katholische Kirche in den USA, dass die Papstäußerungen über „reaktionäre Katholiken“ „polarisieren und es verfehlen, die Unterschiede in Einklang zu bringen. Ich habe an die US-Katholiken gedacht, die nächsten Monat zur Synode gehen (von denen ich kürzlich einige interviewt habe). Die vom Papst persönlich eingeladenen Synodenteilnehmer können ziemlich sicher sein, dass Franziskus nicht über sie gesprochen hat“. Diese Sicherheit relativiert Long-García dann allerdings selbst mit Blick darauf, dass „der Papst auch lautstarke Kritiker der Synode eingeladen hat, darunter Kardinal Gerhard Müller“, deshalb schränkte der Journalist dann ein, dass auch die vom Papst geladenen Synodenteilnehmer sich nicht völlig sicher sein könnten. Dann fragte er aber weiter: „Und was ist mit den Synodenmitgliedern, die nicht vom Papst, sondern von der US-amerikanischen Bischofskonferenz ausgewählt wurden? Sollten sie sich fragen, ob der Papst sie als Teil dieser ‚reaktionären‘ Fraktion betrachtet? Geben die Kritiken des Papstes an einigen US-Katholiken diesen Bischöfen das Gefühl, auf dem Weg zum Aufbau einer einladenden Kirche willkommen zu sein?“

Der „America Magazine“-Redakteur erläuterte weiter, dass er sich wünsche, „Franziskus hätte in diesem Austausch auf diese Offenheit für Rückmeldungen hingewiesen. Ich wünschte, er hätte gesagt: Ja, die Menschen in den Vereinigten Staaten und anderen Ländern waren kritisch. Aber das ist in Ordnung. Zum Dialog gehört auch Kritik, und Franziskus hätte sagen können, dass er keine Angst davor hat. Manchmal spricht Gott durch unsere Kritiker zu uns.“

Long-García betont, dass er „hoffe, dass die namentlich nicht genannten amerikanischen Katholiken, an die Franziskus gedacht hat, aus der Kritik des Papstes lernen werden. Kritik wird zweifellos Teil des Synodendialogs sein, und ich bin sicher, dass auch die Teilnehmer daraus lernen werden.“

- Link zum Kommentar im „America Magazine“ in voller Länge: Pope Francis’ criticisms of ‘reactionary’ U.S. Catholics are counterproductive

- Vgl. dazu auch den kath.net-Artikel: „Der Papst machte deutlich, dass er die US-Kirche nicht mag, ich vermute, er meint Leute wie mich“ - Renommierter US-Laienkatholik Jayd Henricks: „Inmitten all dieser Missverständnisse versuche ich mit aller Kraft, Papst Franziskus zu lieben. Ich wünschte nur, er würde das weniger schwierig machen.“


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. „Wie Leo still und leise Franziskus korrigiert“
  2. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  3. Benjamin Leven: „Was läuft schief in einer Kirche, die sich vor Zulauf fürchtet?“
  4. Karmeliter bauen gotisches Kloster in den Rocky Mountains
  5. Vatikanankündigung: Neues Dokument „Mater Populi Fidelis“ wird am 4.11. veröffentlicht
  6. Er hat den Tod für immer verschlungen. Auf dem Weg zum Fest ohne Ende, wo wir erwartet werden
  7. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  8. Keine Religion hat derzeit einen so hohen Blutzoll zu zahlen wie das Christentum
  9. 'Wir müssen Halloween wieder katholisch machen'
  10. „Eine Kernfrage für Peter Seewald ist: Warum tun wir uns so schwer, an unser Lebensende zu denken?“
  11. Massive Kritik am „Spiegel“ nach skandalösem Artikel über „Dragqueen“ Jurassica Parka
  12. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  13. Der Vatikan veröffentlicht neues Apostolisches Schreiben "Gravissimum educationis"von Leo XIV.
  14. Euthanasie in Kanada: Menschen mit Behinderung haben mittlerweile Angst vor dem Gesundheitssystem
  15. Frankreich: Gericht von Marseille gibt katholischen Filmemachern recht

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz