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Ukrainische Bischöfe beim Papst

7. September 2023 in Weltkirche, 4 Lesermeinungen
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Bischöfe bekunden Enttäuschung über Papst-Äußerungen zu Russland, danken Franziskus aber auch für ständiges Engagement für die Ukraine auf internationaler Ebene und humanitären Initiativen


Vatikanstadt/Rom (kath.net/KAP) Papst Franziskus hat am Mittwoch eine große Gruppe von Bischöfen der Ukrainischen griechisch-katholischen Kirche (UGKK) empfangen und mit ihnen lange gesprochen. In der fast zweistündigen Begegnung, die noch vor der morgendlichen Generalaudienz im Vatikan stattfand, bekundeten einige Bischöfe ihre Enttäuschung über die Äußerungen des Papstes zu Russland (siehe Link). Dies geht aus einer nach der Begegnung vom Sekretariat des Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk veröffentlichten Presseerklärung hervor. Während des Treffens dankten die Bischöfe dem Papst aber auch für dessen ständiges Engagement für die Ukraine auf internationaler Ebene, seine humanitären Initiativen und den persönlichen Einsatz für die Befreiung von Gefangenen.

In einer eigenen, inhaltlich anders gefassten und deutlich kürzeren Presseerklärung des Vatikans hieß es am Mittwoch nach der Begegnung, Papst Franziskus habe aufmerksam zugehört und mit einigen Einlassungen seine Nähe zum ukrainischen Volk betont. Die Ukrainer seien Grausamkeit und Verbrechen ausgesetzt, mit einer "Dimension des Martyriums", über die nicht genug gesprochen werde, gab die Mitteilung den Papst wieder. Franziskus habe das Gefühl der Ohnmacht angesichts des Krieges bedauert; dieser sei "eine Sache des Teufels, der zerstören will".


Die rund 50 Bischöfe und Kirchenvertreter aus Europa, den USA, Kanada, Brasilien, Argentinien und Australien halten sich derzeit zur Synode der UGKK unter Leitung von Schewtschuk in Rom auf. Bis kommende Woche beraten sie angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine über Seelsorgefragen. Der Wiener Ostkirchen-Generalvikar Yuriy Kolasa nimmt an der Versammlung für die ukrainischen griechisch-katholischen Gemeinden in Österreich teil.

Bischöfe an Papst: Jedes Wort zählt

Laut Vatikan-Erklärung kam bei der Begegnung der Bischöfe mit Franziskus auch die Debatte um die umstrittenen Sätze des Papstes über die geistige Größe Russlands zur Sprache. Der Papst habe in diesem Kontext auf das verwiesen, was er am Montag auf dem Rückflug von der Mongolei vor Journalisten gesagt hatte. Bei dieser Gelegenheit hatte er sinngemäß betont, er habe mit seinen Worten über das geistig-kulturelle Erbe Russlands sprechen wollen und nicht das imperialistische Handeln oder Denken der Zaren gemeint. Das daraus entstandene Missverständnis hatte er ausdrücklich bedauert.

In der UGKK-Erklärung bezeichnete Großerzbischof Schewtschuk das Treffen als einen "Moment des gegenseitigen Zuhörens sowie eine Gelegenheit für einen direkten und aufrichtigen Dialog". Die Bischöfe, so die Erklärung weiter, hätten Franziskus gesagt, dass "bestimmte Stellungnahmen und Gesten" des Vatikans und des Papstes "schmerzhaft und schwierig für das ukrainische Volk sind". Sie hätten darauf hingewiesen, dass die "russische Propaganda Missverständnisse zwischen der Ukraine und dem Vatikan benutzt, um die mörderische Ideologie der 'Russischen Welt' zu rechtfertigen".

Weiter hätten die Bischöfe dem Papst gesagt: "Die Gläubigen unserer Kirche achten sehr genau auf jedes Wort Eurer Heiligkeit als weltweite Stimme der Wahrheit und der Gerechtigkeit." Laut dem Statement der Ukrainer sagte der Papst zu diesem Thema: "Die Tatsache, dass ihr Zweifel hattet, mit wem der Papst ist, war besonders schmerzhaft für das ukrainische Volk. Ich möchte euch meine Solidarität zusichern und meine konstante Nähe im Gebet. Ich bin mit dem ukrainischen Volk."

Auch Treffen mit Kardinal Parolin

Die ukrainischen griechisch-katholischen Bischöfe sind seit Sonntag in Rom versammelt. In den vergangenen Tagen trafen sich u.a. bereits mit dem vatikanischen Chefdiplomaten Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin zusammen. Angesichts der "wiederholten und bedeutsamen Gesten" des Papstes sei es unfair, "an seiner Zuneigung zum ukrainischen Volk und an seinen nicht immer verstandenen und geschätzten Bemühungen zu zweifeln, der anhaltenden Tragödie ein Ende zu setzen und durch Verhandlungen einen gerechten und stabilen Frieden zu sichern", sagte Parolin laut "Vatican News".

Nach UGKK-Angaben würdigte Parolin vor den Bischöfen auch, dass sich die ukrainischen Kirchenvertreter angesichts der Realität des Krieges "nicht auf theoretisch-theologische Überlegungen beschränkten", sondern konkret Hilfe für die Menschen leisteten. Der Kardinalstaatssekretär würdigte demnach das Engagement in ukrainisch-katholischen Pfarren und Gemeinden in aller Welt, wo Zentren für die Sammlung humanitärer Hilfsgüter wie Lebensmittel, Kleidung und Medikamente eingerichtet wurden.

Copyright 2023 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten
Foto: Archivbild


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