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Schreib das Skript neu!

6. November 2023 in Spirituelles, 6 Lesermeinungen
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Der amerikanische Priester Mike Schmitz widmet sich in seinem Allerseelen-Video dem Thema „Ich beichte immer wieder das Gleiche...“


Linz (kath.net / pk) Hand aufs Herz: Begehst du auch immer die gleichen Sünden? Und fühlt sich dein Leben gelegentlich an wie ein schlechter Film, bei dem immer wieder das gleiche traurige Drehbuch abgespielt wird? Wie kommt das? „Rewrite the Script“ – „Schreib das Skript neu“, empfiehlt der bekannte amerikanische Priester Mike Schmitz, der mit seinem Team den erfolgreichen You Tube-Kanal „Ascension Presents“ betreibt.

In einem Video, das er zu Allerseelen veröffentlichte, beschreibt er das Spannungsfeld, in dem viele Gläubige leben. „Ich möchte doch dem Herrn gehören, ich möchte mich doch von dieser Sünde abwenden, aber ich versage immer wieder, und ich will das nicht. Was soll ich tun?“ Mike Schmitz lädt seine Zuhörer ein, mit Hilfe von drei Schritten ihre immer gleichen Muster aufzulösen.

SCHRITT 1: Erkenntnis und Annahme, dass bestimmte Situationen in dir Prozesse auslösen, die du selber nur schwer stoppen kannst. Ein Beispiel: Du bist Lehrer und erkennst, dass du im Lehrerzimmer immer wieder hineinrutscht in das Gerede über andere. Es beginnt ein harmloses Gespräch, und plötzlich rutschst du hinein in Tratsch und Klatsch. Danach stellst du bestürzt fest: „Aber ich wollte das gar nicht!“


„Aber das ist die Geschichte, das ist das Skript“, erläutert Schmitz. Grundsätzlich gebe es unterschiedliche Arten von Sünden. Manche seien Gelegenheitssünden, bei denen es leichtfalle, sie nicht mehr zu begehen. Schwieriger sei es mit jenen Sünden, wo es eine tiefe Wurzel gibt, Sünden, „die mich im Griff haben“, wie es Father Mike formuliert, etwa Zorn, Begierde, Stolz oder Neid.

Der erste Schritt zur Abhilfe sei Selbsterkenntnis und Aufmerksamkeit. Wichtig sei zu wissen, welche Situationen für dich „gefährlich“ sind und in dir einen Ablauf in Gang setzen können, der dich im Moment überrollt und den du nicht mehr stoppen kannst.

SCHRITT 2: Sei proaktiv und schreib das Skript neu! Ein Beispiel: Du weißt, dass du immer wieder in Tratsch und Klatsch rutschst, sobald du im Lehrerzimmer bist. Wichtig sei, vorbereitet zu sein, appelliert Mike Schmitz. „Ich weiß schon, was jetzt passieren wird! Das ist nicht mein erstes Rodeo! Du hast Schritt 1 so oft erlebt, dass du das Skript kennst“, formuliert er.

Das Problem mit Schritt 2 sei, dass du etwas ausprobierst, und es meist nicht sofort funktioniert. „Um das Tratschen zu vermeiden, willst du etwa ablenken und übers Wetter reden“, meint Schmitz.  Aber das funktioniere manchmal deswegen nicht, weil die anderen nicht mitmachen und sofort wieder umlenken aufs Getratsche. Was also tun? Schmitz rät dazu, neue Strategien öfter als einmal auszuprobieren, es sei ein „sich wiederholender Prozess“, wo man laufend adaptieren und testen  müsse, was funktioniert.

Wer schnell zornig werde, dem sei etwa mit dem Rat „Beruhige dich!“ nicht geholfen. „Wenn ich mich einfach so beruhigen könnte, würde ich ja nicht mit dem Zorn kämpfen“, meint Schmitz. Viel hilfreicher sei, in der Hitze des Gefechts zu stoppen, eine kurze Pause einzulegen, den Laptop zuklappen, das Telefon weglegen, um nicht Dinge zu sagen, die dir später leidtun.

SCHRITT 3: 30 Sekunden intensive Anstrengung. Der Sünde zu widerstehen fühle sich kurz an, wie wenn man ein Auto aus dem Dreck herausfahren müsse. Hier benötige es eine kurze massive Anstrengung, um den Karren herauszuziehen, vergleicht Mike Schmitz die Sünden mit tiefen Furchen, die sich in unser Leben gegraben haben. Es helfe mental, wenn einem bewusst sei, dass es höchstwahrscheinlich nur eine halbe Minute brauche, um in einer Situation zu widerstehen.

„Du musst dir selber sagen: ,Nach den 30 Sekunden, die ich dieses neue Skript lebe, wird es leichter werden. Es sind nicht 30 Minuten oder 30 Tage intensiver Anstrengung. Es geht nur um diesen einen Augenblick, wo ich es wirklich ernst meinen muss.‘“ Nach den 30 Sekunden werde man eine neue Freiheit spüren, und die ersten Zeilen eines neuen Skripts seien geschrieben.

Are Your Sins the Same Story Again and Again? Rewrite the Script.

 

 


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Lesermeinungen

 Herbstlicht 6. November 2023 
 

@Stock

Sie haben in Ihrer Antwort an mich die hl. Teresa von Ávila erwähnt.
Diese Heilige ist mir -neben anderen- sehr wichtig.

Teresa´s Worte kennen Sie sicher:
"Nichts soll dich ängstigen,
nichts dich erschrecken, alles vergeht ...." usw.

Dieses Gebet ist mir mit den Jahren sehr teuer geworden und bete es jeden Morgen und Abend.
Allerdings habe ich mir erlaubt, es ein wenig zu verändern, indem ich spreche:
Nichts soll mich ängstigen, nichts mich erschrecken ..."

Ich denke, Gott und die hl. Teresa werden mir diese Inanspruchnahme verzeihen.

Gottes Segen für Sie, geehrter Kommentator!


1
 
 Stock 6. November 2023 
 

@Herbstlicht

"... Aber nicht unmöglich!"

Richtig! Tröstlich, dass unser Herr weiß "aus welchem Ton er uns gemacht hat." Charles de Foucauld;
die hl. Teresa von Ávila empfiehlt strikt, immer "sanft mit unseren Seelen" umzugehen
und mir hilft dabei die Beherzigung des wunderbaren Spruchs des Seelsorgers meines Vertrauens:
"Wen der Teufel nicht hindern kann, den fördert er!"


1
 
 Herbstlicht 6. November 2023 
 

Eine äusserst hilfreicher Verhaltenshinweis!
Mein guter Wille, diesbezüglich zu agieren, ist vorhanden.
Sich allerdings an die oben beschriebenen drei Schritte zu gegebener Zeit zu erinnern und sie dann auch in die Tat umzusetzen, dürfte schwieriger sein.
Aber nicht unmöglich!


1
 
 Stock 6. November 2023 
 

Ausgezeichnete Ratschläge!

Vielen Dank, Herr Pastor Schmitz!*
Behüte unser Herr mich vor schwerer Sünde, aber mir geht es genauso; ein sehr gefährlicher Sachverhalt!
Ich habe mir die Sache so klar gemacht: a) Grober Dreck ist gut sichtbar, feiner Staub nicht. Auf die Dauer ist er aber flächendeckend verschmutzend und bewirkt einen ganz schweren Defekt: Die Trägheit, weil ich sie nicht wahrnehme. ("Do is doch nix!"- "Da ist doch nichts")
b) Analoges Programm für PC-Begeisterte: Dem elektr. Infarkt der Seele beugt man mit regelmäßiger Defragmentierung vor. À la Schmitz!

* Bin Linksrheinländer: Wir hatten früher Pastöre, die Evangelen Pfarrer. Ich bleib dabei ;-)


1
 
 Peter2021 6. November 2023 
 

Was sehr gut hilft:

Jesus in der Beichte bitten, dass Er uns hilft, besser zu werden und sich dem Unbefleckten Herzen Mariens weihen. Jede Minute eucharistische Anbetung macht uns heiliger. "Die Heilige Eucharistie ist meine Autobahn in den Himmel" (Seliger Carlo Acutis).

www.youtube.com/watch?v=BdpF_nt1ysY


2
 
 kleingläubiger 6. November 2023 
 

Tatsächlich ist es auch bei mir so, wie im Artikel beschrieben. Viel schneller und bereitwilliger, als einem lieb ist, gerät man immer wieder in die tiefen Furchen der selben Sünden hinein. Diese alten, tiefen Wurzeln abzuschneiden, ist eine mühsame Aufgabe.


2
 

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