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| Über die Bedeutung des Leidens im Leben eines Christen.18. November 2023 in Buchtipp, keine Lesermeinung Freispruch durch den Obersten Gerichtshof – Das Gefängnistagebuch, Band III Das 3. Buch von George Kardinal Pell. Leseprobe 1 Linz (kath.net) Leseprobe 1 Freitag, 20. Dezember 2019 In New South Wales brennen rund hundert Buschfeuer und auch Südaustralien wird von schlimmen Bränden heimgesucht. Auch wenn es inzwischen üblich ist, ungewöhnlich hohe Temperaturen als „noch nie dagewesen“ (seit 1971!) zu bezeichnen, könnten einige oder viele der in Südaustralien, Victoria und vielleicht auch in New South Wales gemessenen Temperaturen durchaus die höchsten seit 50 oder mehr Jahren sein. Wenn meine vagen Erinnerungen mich nicht täuschen, bleiben die frühesten Aufzeichnungen unberücksichtigt. Jedenfalls wird der Begriff „nie dagewesen“ ungenau verwendet, und die extreme Gefahr von Buschfeuern wird, lange bevor die Katastrophe eintritt, schon als „katastrophal“ bezeichnet. In New South Wales sind zwei Feuerwehrmänner ums Leben gekommen (Mögen sie in Frieden ruhen), als ihr Feuerwehrauto gegen einen umgestürzten Baum prallte. Der Premierminister hat seinen Urlaub auf Hawaii abgebrochen und ist nach Hause gekommen, und vor seinem Amtssitz in Canberra haben Demonstranten dagegen protestiert, dass die Regierung dem Klimawandel tatenlos zusehe. Tatsächlich können wir nur wenig tun, um Buschfeuer zu verhindern – außer Brandstifter abzuschrecken und überflüssiges Unterholz abzubrennen (eine Maßnahme, der sich viele widersetzen) –, und ein Verbot des Kohlebergbaus hätte keinerlei Auswirkungen auf die Brände, doch das ist ein Punkt, der den wenigen extremistischen Protestlern völlig entgeht. Wenn man Gott aus der Gleichung streicht und die Hölle aus der öffentlichen Vorstellungswelt verbannt, wird der freigewordene Platz stattdessen durch die Angst vor dem katastrophalen Klimawandel besetzt, und nur die wenigsten wollen einsehen, dass wir den tausendjährigen Strukturen des Klimawandels gegenüber machtlos sind. In den SBS-Nachrichten wurde ein Bericht über eine Barriere vor der israelischen Küste gesendet, die vor über 2000 Jahren von Menschenhand errichtet worden war. Inzwischen war sie in den Wellen versunken, da sie dem steigenden Meeresspiegel nicht standhalten konnte. Wenn man bedenkt, mit welchem missionarischen Eifer die Panikmacher ihre Botschaft vom beispiellosen Anstieg des Meeresspiegels und der Temperaturen verkünden, wäre es vielleicht eher in ihrem Interesse gewesen, diesen Bericht zurückzuhalten. Kartya und Paul sind gekommen und haben mir einen Entwurf des Materials zur Durchsicht mitgebracht, das dem Obersten Gerichtshof vorgelegt werden soll. Ruth war zu Hause geblieben, um weiter an den Entwürfen zu arbeiten, damit sie noch vor Weihnachten oder Neujahr eingereicht werden können. Sie haben den Schriftsatz neu gestaltet, um die Richter von Anfang an so energisch wie möglich mit der Auffassung zu konfrontieren, dass hier schweres Unrecht geschehen sei. Ich musste den Anwälten das besagte Material zurückgeben, damit es mir über den vorgesehenen Umlauf wieder ausgehändigt wird! Ein Teil der Bestrafung im Gefängnis besteht darin, dass alles sehr langsam vonstattengeht. Für diejenigen Bürokraten, die ein besonderes Vergnügen daran finden, sich Schwierigkeiten auszudenken und eine rasche Ausführung zu behindern, muss das Gefängnis der Himmel auf Erden sein. Heute kam eine große Papiertüte mit Karten und Briefen an – gestern waren es 50 bis 60 gewesen – aus allen Teilen der Welt und mit den unterschiedlichsten Botschaften. Eine Dame aus Asien ist seit vielen Jahren ein großer Fan, und als die Angriffe auf mich begannen, dachte sie in ihrem Herzen, dass „Sie eine große Bedrohung für den Teufel sein müssen“. Sie hat meine Bücher gelesen und mich sprechen hören, aber sie beklagt sich über meine schlechte Haltung, die sich ihrer Meinung nach mit den Jahren noch verschlechtert hat. „Ich hätte mir gewünscht, dass Sie sich gerade halten, denn Sie sind ein hochgewachsener Mann und diese Größe würde ihnen wenigstens einen Vorteil verschaffen.“ Sie klingt wie meine Mutter. Am Ende hat sie sich damit getröstet, dass Mutter Teresa von Kalkutta klein und zäh gewesen sei, und mir für meinen Beitrag gedankt. Der Brief einer anderen Dame, diesmal aus New South Wales, begann mit den Worten: „Ich ertappte mich dabei, dass ich etwas getan habe, was schon lange nicht mehr getan hatte“, nämlich in die Messe zu gehen. „Ihre Schwierigkeiten haben mich veranlasst, zu meinem katholischen Glauben zurückzukehren. Ich will Ihnen zur Seite stehen … Ich bete oft für Sie.“ Dann wandte sie sich kontroverseren Themen zu, und in diesem Punkt stimme ich von ganzem Herzen mit ihr überein: „In Zukunft wird die katholische Kirche mehr Männer brauchen wie Sie. Männer, die stark genug sind, die katholischen Werte in die nächsten Jahrhunderte zu tragen. Ich sage Männer, nicht Frauen. Männliche Führung ist offenbar aus der Mode gekommen und wird dringend benötigt.“ Für die katholische Kirche trifft diese Aussage – wenn man den Vergleichspunkt einmal beiseitelässt – zwangsläufig zu, denn unsere Führung ist männlich: Papst, Bischöfe und Priester. Ich würde mir nur wünschen, dass wir heute in der westlichen Welt solche Führungspersönlichkeiten hätten, wie sie die Frauenklöster und -orden rund 1.500 Jahre lang in großer Fülle hervorgebracht haben, denn dieser Beitrag war keine Alternative oder Konkurrenz, sondern eine Ergänzung zur Arbeit des Papstes, der Bischöfe und der Pfarreien. Der Brief endet mit den Worten: „Bleiben Sie stark, Eminenz. Achten Sie auf Ihre Gesundheit. Ruhen Sie häufig. Denken Sie daran, dass es Menschen gibt, die an Sie glauben.“ Mir ist deutlich bewusst, dass viele Menschen meine „Schuld“ zum Vorwand nehmen, der Kirche feindselig zu begegnen oder manchmal auch auszutreten, und deshalb ist eine Wiedereintrittsgeschichte wie diese eine besondere Wohltat.
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