Wallner übt bei Kritik an AfD-Erklärung der DBK: "Totentanz" der deutsch-synodalen Kirche. Es könnte der "Total-Crash" kommen. "Liberale Strömungen haben keine Zukunft" – Lebensrechtsbewegung wird in Deutschland nicht ausreichend unterstützt!
Wien (kath.net/rn)
„Bei der Weltsynode spielen deutsche Bischöfe keine Rolle mehr“. P. Karl Wallner, der bekannte Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Österreich und Zisterzienser des Stiftes Heiligenkreuz, hat bei einem Gespräch bei K-TV über ein jüngstes Gespräch mit Kardinal Schönborn erzählt, bei dem der Kardinal ihm mitgeteilt habe, dass deutsche Bischöfe bei der Weltsynode keine Rolle mehr spielen. P. Karl bezeichnete die synodalen Vorgänge in Deutschland als einen „Totentanz“. „Die Deutsche Kirche soll missionarisch werden. Wo sind denn diese Themen? Wo ist denn das alles in der deutschen Kirche?“, frage er sich und erinnert dann daran, dass das ständige Abdriften vom Evangelium zu nichts geführt habe. Man sollte auch ein „bisschen Mut“ haben und eine Alternative darzustellen und nicht dem Zeitgeist nachzulaufen. Wallner warnt davor, dass es in der katholischen Kirche in Deutschland zu einem „Total-Crash“ kommen könnte. „Liberale Strömungen haben keine Zukunft und sind irrelevant. Kirche bekehre Dich in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz. Wir brauchen eine Binnenmission in den Glauben hinein.“
Angesprochen auf die jüngste Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz zur AfD verweist P. Karl Wallner auf Österreich und betont, dass so etwas in Österreich nicht möglich wäre. Es sei nicht klug, explizit eine Partei in einer Stellungnahme einer Bischofskonferenz zu benennen. „Österreichische Bischöfe würden nie eine Partei nennen.“ Er sehe eher auch Gefahren, die aus dem linken Spektrum kommen. „Ich sehe, wie die Lebensrechtsbewegung in Deutschland nicht in dem Maß unterstützt wird, wie es notwendig wäre. Auch das wird in 30 Jahren ein Thema sein. Warum hat die Kirche da geschwiegen. Es gibt verschiedene Themen, wo ich mir Lautstärke von der Kirche wünschen würde“, betont der Theologe.
P. Karl Waller kritisiert dann, dass deutsche Bischöfe stark das Bedürfnis haben, auf gewisse Trends aufspringen. Es sei leicht gegen rechts zu sein und schwierig gegen linke Ideologie aufzutreten. Doch „Linksideologie“ ist auch tödlich. „Wo ist die allgemeine Ächtung des Staatskommunismus?“
Großen Dank an Pfarrer Dr. Thomas Rimmel und Prof. Pater Dr. Karl Wallner für dieses wichtige Zeugni
Als begeisterter Zuschauer (immer wenn es möglich ist) des K-TV Formats "Stunde der Seelsorge", sicher ein, wenn nicht inzwischen DAS Highlight im deutschsprachigen geistlichen TV, habe ich mich über diese Sendung ganz besonders gefreut, weil endlich einmal der Mut aufgebracht wurde, öffentlich den das menschliche Leben von Anbeginn verachtenden Linksextremismus anzuprangern, wozu die Deutschen Bischöfe stets zu feige waren und weiterhin sind. Und das, so mein Eindruck, mit ebensolchen wenn nicht gar mehr Nachdruck als den genauso für Christen indiskutablen Rechtsextremismus.
Tatsächlich sehr betrübt hat mich das Verhalten des von mir äußerst geschätzten Passauer Bischofs Stefan Oster. Allein seine Einschätzung, dass die AfD ihren Einsatz für den Lebensschutz aus Wahl-taktischen Gründen in ihrem Programm aufgenommen hat, würde ich tatsächlich nicht widersprechen.
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Felmy 29. Februar 2024
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.Ach was wünschte ich mir,wir hätten in D auch so eine laute und klare Stimme aus den Reihen der Röm.-Katholischen Kirche.
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Zeitzeuge 29. Februar 2024
Im Link kritische Bemerkungen von Kardinal Müller über die
Pater Karl schafft es immer wieder komplexe Themen ohne akademisch theologische Schwirbelungen auf den Punkt treffend und für jedermann verständlich zu erklären. Den deutschen Bischöfen sei geraten, einen Blick und ein Ohr in Richtung Österreich zu bringen
Danke den Patres Wallner und Rimmel für ihre gemeinsame Sendung.
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ottokar 29. Februar 2024
Danke, verehrter Prof. Wallner für diese klare Auskunft und Analyse
Hoffen wir, dass das gute Verhältnis zwischen Kardinal Schönborn und Prof. Karl Wallner , sowie die hervorragende Beziehung zwischen Schönborn und dem Papst dazu führt, dass der Kardinal Prof. Wallner dem Papst Pater Karl seinen Nachfolger empfiehlt.
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modernchrist 29. Februar 2024
Pater Wallner, der die Weltkirche immer wieder vor Augen hat
durch seine Reisen, spricht treffend von "Totentanz" in Deutschland, wenn man auf die Mehrheit der Bischöfe hierzulande blickt. Und er zitiert Jesus mit seinem interessanten, rätselhaften, ja fast brutalen Wort: "Lasst die Toten ihre Toten begraben". Da kam mir die Idee: Ja, lasst die toten Funktionäre und Hirten ihre toten Ideen begraben! Auch Jesus spricht ja von "übertünchten Gräbern". Ein hartes Urteil! Daher schnell nach vorne auf Christus wieder blicken, dort und nur dort den Anschluss suchen! Nur er ist die Rettung, keinesfalls der infantile Anschluss an "Demokratie und Moderne".
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Hängematte 29. Februar 2024
Kardinal Schönborn hat nach der Weltsynode im Oktober 2023
der großformatigen Tageszeitung "Die Presse" ein ganzseitiges Interview gegeben. Dabei hat er festgestellt, dass der deutsche synodale Weg auf der Weltsynode keine Rolle gespielt hat und auch die deutschen Bischöfe nicht. Die europäische Kontinentalsynode hat sich schlecht vorbereitet gehabt, andere Kontinentalsynoden waren viel besser. Außerdem konnte man bemerken, dass der Schwerpunkt der Kirche sich in den globalen Süden verschoben hat.
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lakota 29. Februar 2024
Herzlichen Dank, Pater Wallner!
Es ist so wohltuend einmal Worte zu hören, mit Herz und Verstand!
"Er sehe eher auch Gefahren, die aus dem linken Spektrum kommen. „Ich sehe, wie die Lebensrechtsbewegung in Deutschland nicht in dem Maß unterstützt wird, wie es notwendig wäre. Auch das wird in 30 Jahren ein Thema sein. Warum hat die Kirche da geschwiegen."
Wie oft haben hier schon andere darauf hingewiesen und gleich eins vors Schienbein bekommen.
Vielleicht dringt ja Pater Wallner mit seinen gute, katholischen Ansichten bei einigen durch.
Ich würde es mir wünschen.
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golden 29. Februar 2024
Beide Patres,Wallner und Rimmel, SIND missionarisch,
wagen klare Beiträge,wählen in der Seelsorge-Sendung unbequeme Themen aus,regen m. E. an,selbst mehr zu wagen für unseren HERRN !
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SalvatoreMio 28. Februar 2024
Ja, der Niedergang ist gewaltig ...
@Zeitzeuge: was nur ist aus Belgien geworden! Von den Niederlanden ganz zu schweigen! Und das große Deutschland, gründlich, wie immer, ist womöglich auf dem Weg, wieder mal "den Vogel abzuschießen" - wie damals zu Martin Luthers Zeiten - aber das ist lange her. Die Martinsgänse schmecken uns jedenfalls immer noch gut.
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KatzeLisa 28. Februar 2024
Danke
Ein herzliches Dankeschön an P.Karl für seine guten Worte.
Karl Wallner kommt als Missio-Direktor für Österreich in viele Krisengebiete der Welt und erfährt dort hautnah, wie sehr die Christen dort von Anhängern anderer Religionen drangsaliert und verfolgt werden.
Dennoch gibt es dort einen starken Glauben und die ansteckende Freude am Christentum, während im saturierten Europa das Christentum einen "Totentanz" zelebriert.
Man kann nur hoffen und beten, daß die deutschen Bischöfe endlich aufwachen und statt in das Lied der Politiker und Ideologen einzustimmen die Frohe Botschaft verkünden, und zwar ungekürzt und unverfälscht.
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Zeitzeuge 28. Februar 2024
Wahrlich nicht nur die DBK ist auf dem synodalen Holzweg, auch z.B.
die belgischen Bischöfe, siehe Link!
Der Liberalismus der belgischen Bischöfe begann
mit Bischof De Smedt nach dem Konzil, dann kamen
einige "homofreundliche Bischöfe" und Kardinal
Danneels war ebenfalls "progressiv" - und auch
Mitglied der "St.-Gallen-Mafia"...... .
Unsere Schweizer Mitforisten wissen sicher, daß
auch in der Schweiz mehr als ein "progressiver"
Bischof residiert.
Bevor die Deutsche Bischofskonferenz gegen linke Ideologie auftritt, wird sie wohl eher der „Nachhaltigkeit“ der Deutschen Welle nacheifern, Zitat aus „DW-Nachhaltigkeitsbericht: Klimaschutz und soziale Vielfalt“ (siehe Link): „Die DW erreichte 2023 außerdem die höchste Punktzahl im PRIDE-Index der Uhlala-Gruppe für LGBTQI+-Gleichstellung am Arbeitsplatz und wurde mit dem Gold-Siegel ausgezeichnet.“ Zeitgeistiger, also erstrebenswerter geht doch wohl kaum, oder?
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