Kostüm oder Jumpsuit? Gedanken zum Dresscode bei der Sonntagsmesse von Father Mike Schmitz.
Saint Paul (kath.net / pk) Anzug oder Jeans, Hoodie oder Bluse? Gibt es eigentlich einen Dresscode für die Teilnahme an einer Messfeier? In einem neuen You-Tube-Video teilt Father Mike Schmitz seine Gedanken zu diesem Thema. Eine seiner Lieblingsstellen im Alten Testament stamme aus dem ersten Buch Samuel, wo der Prophet Samuel zu Isai geht, um einen seiner Söhne zum nächsten König zu salben, erzählt Father Schmitz. Als Samuel den ersten Sohn sah, war er beeindruckt und dachte, er würde König. In Samuel 16 heißt es dazu: „Der Herr aber sagte zu Samuel: Sieh nicht auf sein Aussehen und seine stattliche Gestalt, denn ich habe ihn verworfen; Gott sieht nämlich nicht auf das, worauf der Mensch sieht. Der Mensch sieht, was vor den Augen ist, der Herr aber sieht das Herz.“ „Wenn das Herz letztlich zählt, ist es dann auch wahr, dass nur das Herz zählt?“, führt Schmitz den Gedanken weiter. Manchmal sei es so, dass das Äußere das Innere verdeckt, etwa bei einem Heuchler. Er gibt vor, etwas zu sein, das er innerlich gar nicht ist. „In diesem Fall verdeckt das Äußere das Innere“, erläutert der Priester.
Dies sei die Gefahr, in die jeder geraten kann. Auf der anderen Seite sei es wichtig zu begreifen, dass unsere äußere Erscheinung auch unser Innenleben reflektiere. Wer wisse, wie unendlich wichtig Anbetung sei, wer würde dann nicht wollen, dass dies auch nach außen sichtbar wird, fragt Schmitz. „Wir wissen, dass im Letzten das Innere zählt“, räumt er ein. „Aber ist es das Einzige, das zählt? Ich glaube das nicht.“ Er erinnert an Jesu Gleichnis vom Festmahl, wo Jesus alle einlädt. Als ein Gast ohne Festgewand erscheint, darf er jedoch nicht teilnehmen. Hier gehe es nicht unbedingt um die Kleidung sondern um die „innere Disposition“, erklärt Schmitz. „Ich habe den Eindruck, dass Jesus eine Verbindung zwischen unserer inneren Einstellung und unserer äußeren Realität herstellt.“
Die äußere Kleidung könne von Ort zu Ort, von Kultur zu Kultur variieren; die Sonntagskleidung in Downtown Manhattan sei nicht unbedingt die Sonntagskleidung in Simbabwe, jene in Kiew anders als jene in Bogota. „Aber in all diesen Fällen möchte ich mein Bestes tragen“, betont Schmitz. Auch dies sei individuell. „Mein Bestes ist vielleicht nicht dasselbe wie das Beste von jemand anderem. Vielleicht besitze ich nur zerrissene Jeans und trage aber meine schönsten zerrissenen Jeans…“ „Es gibt keine Regel dazu, was man anziehen muss“, meint Schmitz. „Ich denke einfach, dass Gott unser Bestes verdient. Deshalb geben wir ihm unser Herz, und das ist das, was er mehr als alles andere will. Ich gebe ihm mein bestes Selbst, aber ich muss auch bereit sein ihm mein schlechtestes Selbst zu geben. Selbst wenn es um Äußerlichkeiten geht, gebe ich ihm mein Bestes. Natürlich könnt ihr euch auch von eurer schlechtesten Seite zeigen, mit eurer schlechtesten Kleidung – aber mit eurem besten Herzen. Gott nimmt alles, weil er euch alle will und alles von euch.“ Seine Einladung sei, sich nicht von der Messe abhalten zu lassen, nur weil man keine schönen Kleider habe. „Verurteile keinen, weil er keine schönen Kleider trägt. Es geht nicht um die Kleidung, es geht um das Herz. Aber deckt mein Äußeres das innere Herz zu oder vermittelt mein Äußeres das, was in meinem Herzen drinnen ist?“
Mormonen und Jehovas Zeugen in dieser Frage loben, die zu ihren Riten offenbar immer schicklich gekleidet erscheinen. Das sollte doch möglich sein. Leider werden aber in der CH beispielsweise korrekt gekleidete Kleriker und Laien oftmals geradezu ostrakisiert.
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SalvatoreMio vor 9 Stunden
Kleider machen Leute
Diesen Spruch kann man unterschiedlich verstehen: man will sich z. B. aufplustern und zeigen, was gar nicht in einem "drin" ist; sich wohlhabend geben, obwohl man "ein armer Teufel ist". - Aber Kleidung macht schon etwas mit uns persönlich; es versetzt uns in eine andere Stimmung, und wir benehmen uns darin dementsprechend würdig. - Schaut man sich die Tierwelt und Pflanzenwelt an: rundweg welche Schönheit und Harmonie! Schaue ich uns Menschen dagegen an: viele haben völlig den Sinn für das Schöne verloren! In Kindern aber ist der Sinn dafür durchweg noch erhalten. Auch an den Trachten, die es weltweit gibt sieht man, dass wir Menschen eigentlich das Bedürfnis haben, uns schön zu machen. - Warum ist das gerade in den Industrienationen so verlorengegangen? Eigentlich sehr schade!
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Stefan Fleischer vor 12 Stunden
Ich deneke einfach
was ich heute der Aphorismenseite www.aphorismen.de eingereicht habe (ob er veröffentlicht werden wir, seht noch in den Sternen):
Christus ist nicht Mensch geworden um uns zu sagen, was und wie wir es tun müssen, sondern was und wie wir sein sollten.
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WahrerGlaube24 vor 13 Stunden
kleingläubiger
Das ist tatsächlich uns schon passiert dass wir in Monaco bei sommerlichen Temperaturen ärmelose Shirts und gerade kniielange Hosen trugen und meine Schwester und ich spontan in die Kathedrale gehen wollten. Am Eingang stand ein älterer Herr in der Kleidung eines Diakons o.ä. und begutachtete jeden einzelnen Besucher. Viele junge Mädchen wurden nicht eingelassen und meine Schwester und ich hatten mit unserer Hosenlänge Glück und bekamen lediglich für den Oberkörper ein weißes „Bettlaken mit Kopföffnung und seitlichen Armöffnungen“ übergeworfen. In Rom wurde uns im Vorfeld für den Petersdom schon mitgeteilt was wir tragen können. Auch hier gab es am Eingang Herren in schwarzen Anzügen die auf die Kleidung schauten und ggf Personen abwiesen.
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kleingläubiger vor 13 Stunden
In der Tat sollte man sich schon fragen, wie man in eine Kirche geht, besonders wenn man einen Gottesdienst besucht. Ich erinnere mich daran, dass in Pilgerzentren wie in Lourdes oder in Fatima darauf geachtet wird, dass selbst bei sommerlichen Temperaturen niemand in Sandalen oder kurzen Hosen in den Heiligen Bereich gelassen wurde.
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WahrerGlaube24 vor 14 Stunden
Kleidung für die Kirche
Ich bin aus einer Generation wo es noch das Sonntagskleid gab, mit dem man in die Kirche ging. Die Mutter hat uns Kindern die Haare gemacht und darauf geschaut dass unsere Kleidung sauber war bevor wir in den Gottesdienst gingen. Mein Vater zog immer einen seiner wenigen Sonntagsanzüge und saubere schwarze Schuhe an. Mutter stets ein Kleid und meistens auch ein dünnes Kopftuch. Wenn ich hier schaue wie manche Leute zum Gottesdienst kommen, dann bin ich immer etwas überrascht. Gut, ich selber gehe auch nicht mit extra Sonntagskleidung in den Gottesdienst, aber meine Hose und Schuhe sind zumindest sauber. Da staune ich immer über die Pfingstkirche hier, die seit kurzen eine Kirche hier in der Stadt errichtet haben. Sonntag morgens viele viele Menschen verlassen den Gottesdienst, auffallend viele junge Menschen. Mädchen im schicken Rock und Bluse und sorgfältig frisiert. Die jungen Männer mit weißem Hemd, Sakko und Dunkler Hose. Was für ein unterschied!
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