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Urbi et Orbi Weihnachten 2024: Jesus ist die Pforte des Friedens

vor 22 Stunden in Aktuelles, 1 Lesermeinung
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Franziskus vor dem Segen ‚Urbi et Orbi’: Die Barmherzigkeit Gottes vermag alles, sie löst jeden Knoten, sie reißt jede trennende Mauer ein, sie lässt Hass und Rachegelüste verschwinden. Kommt! Jesus ist die Pforte des Friedens


Rom (kath.net) Die Welt im Blick des Papstes im Heiligen Jahr 2025. „Das Heilige Jahr soll eine Gelegenheit sein, um Schulden zu erlassen, insbesondere solche, die die ärmsten Länder belasten. Alle sind aufgerufen, erfahrenes Unrecht zu vergeben, denn der Sohn Gottes, der in der Kälte und Dunkelheit der Nacht geboren wurde, vergibt uns all unsere Schuld. Er ist gekommen, um uns zu heilen und um uns zu vergeben. Lasst uns ihm als Pilger der Hoffnung entgegengehen! Öffnen wir ihm die Türen unserer Herzen, so wie er die Tür seines Herzens für uns weit geöffnet hat.“

Botschaft „Urbi et Orbi“ am Weihnachtstag 2024:

Liebe Brüder und Schwestern, frohe Weihnachten!

In dieser Nacht hat sich das Geheimnis erneut zugetragen, das nicht aufhört, uns zu erstaunen und zu berühren: Die Jungfrau Maria hat Jesus geboren, den Sohn Gottes, ihn in Windeln gewickelt und in eine Krippe gelegt. So haben ihn die Hirten von Betlehem voll Freude aufgefunden, während die Engel sangen: „Ehre sei Gott und Friede den Menschen“ (vgl. Lk 2,6-14).

Ja, dieses Ereignis, das vor mehr als zweitausend Jahren stattfand, erneuert sich durch das Wirken des Heiligen Geistes, desselben Geistes der Liebe und des Lebens, der Marias Schoß befruchtete und aus ihrem menschlichen Fleisch Jesus formte. Und so wird heute, in der Mühsal unserer Zeit, das ewige Wort der Erlösung noch einmal und wirklich Mensch und sagt zu jedem Mann und jeder Frau, zu der ganzen Welt: Ich liebe dich, ich vergebe dir, kehr zu mir zurück, die Tür meines Herzens ist offen!

Brüder und Schwestern, die Tür des Herzens Gottes steht immer offen, kehren wir zu ihm zurück! Kehren wir zu jenem Herzen zurück, das uns liebt und uns vergibt! Lassen wir uns von ihm vergeben, lassen wir uns mit ihm versöhnen!

Das ist die Bedeutung der Heiligen Pforte im Jubiläumsjahr, die ich gestern Abend hier in Sankt Peter geöffnet habe: Sie steht für Jesus, die Pforte des Heils, die für alle offen steht. Jesus ist die Pforte, die der barmherzige Vater inmitten der Welt, inmitten der Geschichte, geöffnet hat, damit wir alle zu ihm zurückkehren können. Wir alle sind wie verlorene Schafe und brauchen einen Hirten und eine Pforte, um zum Haus des Vaters zurückzukehren. Jesus ist der Hirte, Jesus ist die Pforte.


Brüder und Schwestern, habt keine Angst! Die Pforte ist geöffnet, sie steht weit offen! Kommt! Lassen wir uns mit Gott versöhnen, dann werden wir auch mit uns selbst versöhnt sein und werden uns untereinander versöhnen können, sogar mit unseren Feinden. Ja, die Barmherzigkeit Gottes vermag alles, sie löst jeden Knoten, sie reißt jede trennende Mauer ein, sie lässt Hass und Rachegelüste verschwinden. Kommt! Jesus ist die Pforte des Friedens.

Oft bleiben wir auf der Schwelle stehen; wir haben nicht den Mut, sie zu überschreiten, weil sie uns in Frage stellt. Durch die Pforte hindurchzugehen erfordert das Opfer, einen Schritt zu gehen, Streitigkeiten und Spaltungen hinter sich zu lassen, um sich den offenen Armen des Kindes, das der Friedensfürst ist, zu überlassen. An diesem Weihnachtsfest, dem Beginn des Heiligen Jahres, lade ich alle Menschen, alle Völker und Nationen ein, den Mut zu haben, durch die Pforte hindurchzugehen, zu Pilgern der Hoffnung zu werden, die Waffen zum Schweigen zu bringen und die Spaltungen zu überwinden!

Die Waffen sollen in der gemarterten Ukraine schweigen! Habt den Mut, die Tür für Verhandlungen sowie für Gesten des Dialogs und der Begegnung zu öffnen, um zu einem gerechten und dauerhaften Frieden zu gelangen.

Die Waffen sollen im Nahen Osten schweigen! Mit festem Blick auf die Krippe von Betlehem denke ich an die christlichen Gemeinden in Israel und Palästina, insbesondere in Gaza, wo die humanitäre Lage äußerst ernst ist. Es gebe eine Waffenruhe, die Geiseln sollen freigelassen und die von Hunger und Krieg zermürbte Bevölkerung versorgt werden. Ich bin auch der christlichen Gemeinschaft im Libanon nahe, vor allem im Süden, und derjenigen in Syrien in diesem besonders heiklen Moment. Es sollen sich die Türen des Dialogs und des Friedens in der ganzen durch Konflikte zerrissenen Region öffnen. Und ich möchte an dieser Stelle auch an das libysche Volk denken und dazu ermutigen, Lösungen zu suchen, die eine nationale Versöhnung ermöglichen.

Die Geburt des Erlösers möge den Familien von Tausenden Kindern, die an einer Masernepidemie in der Demokratischen Republik Kongo sterben, sowie den Menschen im Osten des Landes und denen in Burkina Faso, Mali, Niger und Mosambik eine Zeit der Hoffnung bringen. Die humanitäre Krise, von der sie betroffen sind, wird hauptsächlich durch bewaffnete Konflikte und die Geißel des Terrorismus verursacht sowie durch die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels verschärft, die zum Verlust von Menschenleben und zur Flucht von Millionen von Menschen führen. Ich denke auch an die Völker in den Ländern am Horn von Afrika, für die ich das Geschenk des Friedens, der Eintracht und der Geschwisterlichkeit erflehe. Der Sohn des Allmächtigen Gottes unterstütze die Bemühungen der internationalen Gemeinschaft, den Zugang der Zivilbevölkerung im Sudan zu humanitärer Hilfe zu begünstigen und neue Verhandlungen im Hinblick auf einen Waffenstillstand einzuleiten. Die Botschaft von Weihnachten möge den Menschen in Myanmar Trost spenden, die aufgrund der anhaltenden bewaffneten Auseinandersetzungen schwer leiden und zur Flucht aus ihren Wohnorten gezwungen sind.

Das Christkind erleuchte die politischen Verantwortlichen und alle Menschen guten Willens auf dem amerikanischen Kontinent, um in der Wahrheit und in der Gerechtigkeit so schnell wie möglich wirkungsvolle Lösungen zu finden, um die soziale Eintracht zu fördern, insbesondere auf Haiti, in Venezuela, Kolumbien und Nicaragua. Gerade in diesem Heiligen Jahr sollen sie sich dafür einsetzen, das Gemeinwohl aufzubauen, die Würde eines jeden Menschen wiederzuentdecken und die politischen Spaltungen zu überwinden.

Das Heilige Jahr soll eine Gelegenheit sein, alle trennenden Mauern einzureißen: die ideologischen, die oft das politische Leben prägen, und die tatsächlichen, wie die Teilung, die seit fünfzig Jahren die Insel Zypern betrifft und deren menschliches und soziales Gefüge zerrissen hat. Ich hoffe, dass eine einvernehmliche Lösung gefunden werden kann, die der Teilung ein Ende setzt und gleichzeitig die Rechte und die Würde aller Gemeinschaften Zyperns vollumfänglich respektiert.

Jesus, das menschgewordene, ewige Wort Gottes, ist die weit geöffnete Pforte und wir sind eingeladen, durch sie hindurchzugehen, um den Sinn unseres Daseins und die Heiligkeit jeglichen Lebens wiederzuentdecken, um zu den Grundwerten der Menschheitsfamilie zurückzufinden. Er erwartet uns auf der Schwelle. Er erwartet jeden von uns, besonders die Schwächsten. Er erwartet die Kinder, alle Kinder, die unter Krieg und Hunger leiden. Er erwartet die alten Menschen, die oft gezwungen sind, in Einsamkeit und Verlassenheit zu leben. Er erwartet diejenigen, die ihr Zuhause verloren haben oder aus ihrer Heimat fliehen, um eine sichere Zufluchtsstätte zu finden. Er erwartet diejenigen, die ihre Arbeit verloren haben oder keine finden können. Er erwartet die Gefangenen, die trotz allem Kinder Gottes bleiben. Er erwartet diejenigen, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden.

An diesem Festtag dürfen wir es nicht versäumen, all jenen zu danken, die im Stillen und in Treue so viel Gutes tun: Ich denke an die Eltern, Erzieher und Lehrer, die die große Verantwortung tragen, die künftigen Generationen heranzubilden. Ich denke an die Mitarbeiter im Gesundheitswesen, an die Ordnungskräfte, an diejenigen, die in Wohltätigkeitsorganisationen arbeiten, und besonders an die Missionare, die über die ganze Welt verstreut sind und so vielen Menschen in Not Licht und Trost bringen. Ihnen allen sagen wir: danke!

Brüder und Schwestern, das Heilige Jahr soll eine Gelegenheit sein, um Schulden zu erlassen, insbesondere solche, die die ärmsten Länder belasten. Alle sind aufgerufen, erfahrenes Unrecht zu vergeben, denn der Sohn Gottes, der in der Kälte und Dunkelheit der Nacht geboren wurde, vergibt uns all unsere Schuld. Er ist gekommen, um uns zu heilen und um uns zu vergeben. Lasst uns ihm als Pilger der Hoffnung entgegengehen! Öffnen wir ihm die Türen unserer Herzen, so wie er die Tür seines Herzens für uns weit geöffnet hat.

Allen wünsche ich ein friedvolles, heiliges Weihnachtsfest.

 


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Lesermeinungen

 Stefan Fleischer vor 4 Stunden 

Jesus ist die Pforte des Friedens

EEr sagt deutlich: «Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht». (Joh 14,27


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