Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Oster: Das DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt „spricht nicht in meinem Namen“
  2. Bätzing spaltet politisch! Ein absoluter Tiefpunkt in der deutschen Kirchengeschichte!
  3. Kolping Deutschland: Kein Platz für AfD-Mitglieder
  4. R.I.P. Paul Badde!
  5. Bischof Voderholzer schließt sich Bischof Oster bei Ablehnung des DBK-Papiers an!
  6. Chrupalla ODER wie moralisch verkommen kann man eigentlich in der Politik noch agieren?
  7. Papst Leo ist keine ‚mildere Version‘ von Papst Franziskus
  8. Berliner Landeskirche wehrt sich gegen Polygamievorwürfe
  9. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  10. „Regenbogenfahne ja, Deutschlandflagge nein?“
  11. Maria - Causa Salutis
  12. Politikberater Petschner-Multari: ‚Die evangelische Kirche in Deutschland ist einfach hirntot‘
  13. Wenn der Papst die Kardinäle ruft
  14. "Der Dialog war erneut von einer ehrlichen, offenen und konstruktiven Atmosphäre geprägt"
  15. Liturgie – ein „katholischer Queer-Gottesdienst“ – oder kirchliche „Identitätspolitik“

Die Demut des Auferstandenen. Die stille Gegenwart Christi

8. Oktober 2025 in Aktuelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Leo XIV.: über die österliche Gegenwart Christi. Die Auferstehung als Zeichen der Nähe Gottes im Gewöhnlichen des Lebens. Das österliche Licht in der Demut des Alltäglichen. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Und es geschah, als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach es und gab es ihnen. Da wurden ihre Augen aufgetan und sie erkannten ihn; und er entschwand ihren Blicken. Und sie sagten zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schriften eröffnete?“ (Lk 24,30-32).

In seiner Katechese bei der Generalaudienz am Mittwoch sprach Papst Leo XIV. über ein Thema, das er als „überraschenden Aspekt der Auferstehung Christi“ bezeichnete: ihre Demut. Er begann mit der Einladung, auf die Evangelien zu schauen, um zu erkennen, „dass der auferstandene Herr nichts Spektakuläres tut, um sich dem Glauben seiner Jünger aufzudrängen. Er tritt nicht auf, umgeben von Scharen von Engeln, vollbringt keine auffälligen Taten, hält keine feierlichen Reden, um die Geheimnisse des Universums zu offenbaren. Im Gegenteil, er nähert sich mit Zurückhaltung, wie ein gewöhnlicher Wanderer, wie ein hungriger Mensch, der bittet, ein wenig Brot zu teilen“.

Der Papst erinnerte daran, dass Maria von Magdala ihn für einen Gärtner hielt (vgl. Joh 20,15), die Jünger von Emmaus ihn für einen Fremden (vgl. Lk 24,18) und Petrus mit den anderen Fischern ihn für einen zufälligen Passanten (vgl. Joh 21,4) hielten. Dazu sagte er: „Wir hätten spezielle Effekte erwartet, Zeichen der Macht, unwiderlegbare Beweise. Aber der Herr sucht dies nicht: Er bevorzugt die Sprache der Nähe, der Normalität, des geteilten Tisches“. Aus dieser Beobachtung leitete Leo XIV. eine zentrale Aussage ab: „In diesem liegt eine wertvolle Botschaft: Die Auferstehung ist kein theatralischer Überraschungseffekt, sondern eine stille Verwandlung, die jede menschliche Handlung mit Sinn erfüllt“. Als Zeichen dieser Verwandlung nannte er die Szene, in der Jesus vor den Jüngern ein Stück Fisch isst. „Das ist kein nebensächliches Detail“, so der Papst, „es ist die Bestätigung, dass unser Leib, unsere Geschichte, unsere Beziehungen keine Hülle sind, die weggeworfen werden muss. Sie sind zur Fülle des Lebens bestimmt. Auferstehen bedeutet nicht, zu vergeistigten Wesen zu werden, sondern in eine tiefere Gemeinschaft mit Gott und mit den Brüdern einzutreten, in eine von der Liebe verwandelte Menschheit“.


Papst Leo XIV. führte fort: „In der Osterwirklichkeit Christi kann alles Gnade werden. Auch die gewöhnlichsten Dinge: essen, arbeiten, warten, das Haus in Ordnung halten, einem Freund beistehen. Die Auferstehung entzieht das Leben nicht der Zeit und der Mühe, sondern verändert deren Sinn und ‚Geschmack‘. Jede Handlung, die in Dankbarkeit und Gemeinschaft vollzogen wird, nimmt das Reich Gottes vorweg“.

Ein Hindernis, das den Menschen oft daran hindere, die Gegenwart Christi im Alltag zu erkennen, sei „der Anspruch, dass Freude ohne Wunden sein müsse“. Er verwies auf die Emmausjünger, die traurig gingen, „weil sie auf ein anderes Ende gehofft hatten, auf einen Messias, der das Kreuz nicht kannte“. Trotz der Nachricht vom leeren Grab konnten sie nicht lächeln. Aber „Jesus stellt sich an ihre Seite und hilft ihnen mit Geduld zu verstehen, dass der Schmerz keine Widerlegung der Verheißung ist, sondern der Weg, auf dem Gott das Maß seiner Liebe offenbart hat (vgl. Lk 24,13–27)“. Als sie schließlich mit ihm zu Tisch sitzen und das Brot brechen, „öffneten sich ihre Augen. Und sie erkannten, dass ihr Herz schon brannte, auch wenn sie es nicht wussten (vgl. Lk 24,28–32)“. Daraus zog der Papst eine zentrale Einsicht: „Das ist die größte Überraschung: zu entdecken, dass unter der Asche der Ernüchterung und Müdigkeit immer eine lebendige Glut liegt, die nur darauf wartet, neu entfacht zu werden“.

Die Auferstehung Christi lehre uns also, „dass es keine Geschichte gibt, die so sehr von Enttäuschung oder Sünde gezeichnet ist, dass sie nicht von der Hoffnung besucht werden könnte. Kein Fall ist endgültig, keine Nacht ewig, keine Wunde dazu bestimmt, für immer offen zu bleiben. So fern, verloren oder unwürdig wir uns fühlen mögen – keine Distanz kann die unfehlbare Kraft der Liebe Gottes auslöschen“. Christus erscheine nicht nur in Momenten der Sammlung oder des geistlichen Eifers, „wenn unser Leben geordnet und hell erscheint“. Vielmehr komme der Auferstandene gerade „in den dunkelsten Orten: in unseren Misserfolgen, in den erschöpften Beziehungen, in den täglichen Mühen, die uns beschweren, in den Zweifeln, die uns entmutigen. Nichts von dem, was wir sind, kein Fragment unserer Existenz ist ihm fremd“.

Für diese Zeit gelte: „Heute stellt sich der auferstandene Herr an die Seite eines jeden von uns, gerade auf unseren Wegen - denen der Arbeit und des Engagements, aber auch denen des Leidens und der Einsamkeit - und bittet uns mit unendlicher Zartheit, uns das Herz wärmen zu lassen. Er drängt sich nicht mit Lärm auf, er verlangt nicht, sofort erkannt zu werden. Mit Geduld wartet er auf den Augenblick, in dem unsere Augen sich öffnen, um sein freundliches Gesicht zu sehen, das fähig ist, Enttäuschung in vertrauendes Warten, Traurigkeit in Dankbarkeit, Resignation in Hoffnung zu verwandeln“.

Zum Abschluss fasste Papst Leo XIV. das Ziel des österlichen Weges zusammen: „Der Auferstandene will nur eines: seine Gegenwart zeigen, unser Weggefährte werden und in uns die Gewissheit entzünden, dass sein Leben stärker ist als jeder Tod. Bitten wir also um die Gnade, seine demütige und zurückhaltende Gegenwart zu erkennen, nicht ein Leben ohne Prüfungen zu fordern, zu entdecken, dass jeder Schmerz, wenn er von der Liebe bewohnt ist, Ort der Gemeinschaft werden kann“. Der Papst schloss mit einem Bild, das an den Emmausbericht erinnert: „Und so kehren auch wir, wie die Jünger von Emmaus, in unsere Häuser zurück mit einem Herzen, das vor Freude brennt. Eine einfache Freude, die die Wunden nicht auslöscht, sondern sie erhellt. Eine Freude, die aus der Gewissheit geboren wird, dass der Herr lebt, mit uns geht und uns in jedem Augenblick die Möglichkeit schenkt, neu zu beginnen“.

Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Liebe Brüder und Schwestern, der Monat Oktober ist dem heiligen Rosenkranz gewidmet. Ich möchte daher euch alle einladen, jeden Tag den Rosenkranz für den Frieden in der Welt zu beten. Möge die selige Jungfrau Maria euch stets begleiten.

Foto (c) Vatican Media

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Paul Badde!
  2. Bischof Oster: Das DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt „spricht nicht in meinem Namen“
  3. Wiederentdecker des Antlitzes Jesu: Paul Badde (1948-2025)
  4. Bätzing spaltet politisch! Ein absoluter Tiefpunkt in der deutschen Kirchengeschichte!
  5. Chrupalla ODER wie moralisch verkommen kann man eigentlich in der Politik noch agieren?
  6. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  7. Eine strahlende Braut Christi im isländischen Karmel - Sr. Bianca hat ihre Lebensberufung gefunden
  8. Bischof Voderholzer schließt sich Bischof Oster bei Ablehnung des DBK-Papiers an!
  9. Bevor ich diese Manifestationen gesehen habe, dachte ich, es wäre nur eine Erfindung“
  10. Papst Leo ist keine ‚mildere Version‘ von Papst Franziskus
  11. Berliner Landeskirche wehrt sich gegen Polygamievorwürfe
  12. Politikberater Petschner-Multari: ‚Die evangelische Kirche in Deutschland ist einfach hirntot‘
  13. Palantir-CEO: Unsere Firma ist völlig "anti-woke"
  14. „Regenbogenfahne ja, Deutschlandflagge nein?“
  15. Jüngster katholischer Priester Spaniens segnet Tennischampion Carlos Alcaraz

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz