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Im Geiste des Weltjugendtags

10. August 2008 in Deutschland, keine Lesermeinung
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Besucherrekord beim 13. Internationalen Forum Altötting - Von Matthias Petersen / Die Tagespost


Altötting (kath.net/DT) Einen neuen Besucherrekord hat das 13. internationale Forum Altötting der Gemeinschaft Emmanuel verzeichnet, das am Donnerstag zu Ende gegangen ist. 1900 Teilnehmer zählten die Veranstalter, im vergangenen Jahr waren es 1700 gewesen, vor zwei Jahren gut tausend.

„Wir glauben, dass der gute Zuspruch auf die Sehnsucht vieler Menschen verweist, die neu nach Spiritualität in ihrem Leben suchen“, so Kaplan Andreas Schmidt von der Gemeinschaft Emmanuel, der mit einem Team für das Treffen verantwortlich war.

Das Forum stand unter dem Leitwort „Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen“ und lehnte sich damit an das Motto des Weltjugendtags an.

Auf dem Kapellplatz in Altötting ist eine große Bühne aufgebaut, darauf stehen ein Kreuz und eine Gruppe von Musikern. Hermann Glettler, Priester der Gemeinschaft Emmanuel aus Österreich, leitet das Morgengebet.

Lasst uns in Liedern und Gebeten den Herrn loben“, sagt er und stimmt ein Lied an. Die Teilnehmer vor der Bühne nehmen die Melodie auf und singen begeistert mit. Manche klatschen in die Hände, andere heben die Arme. Zwischen den Gesängen sprechen sie selbst formulierte Gebete – jeder in seiner Sprache, denn sie stammen aus fünfzehn unterschiedlichen Ländern.

„Wenn wir jetzt ein Lied zum Heiligen Geist singen, dann können wir anschließend den Mund auftun und Gott in neuen Sprachen loben“, sagt Hermann Glettler jetzt. „Wir nennen das Sprachengesang.“ Vielen Teilnehmern ist diese Praxis nicht neu. Sie sind froh, dass sie hier auf dem Forum die Charismen, die Geistesgaben, üben können.

In der Stille den Heiligen Geist suchen

Nach dem Lobpreis folgt ein Vortrag – Erwachsene und Jugendliche teilen sich dafür auf. Am ersten Tag geht es um Basiswissen. „Wer ist der Heilige Geist?“, fragt Kaplan Markus Wittal, Priester der Gemeinschaft aus Nürnberg. Auch die Menschen zur Zeit Jesu hätten sich diese Frage gestellt, sie seien neugierig gewesen. „Für sie war der Heilige Geist der große Unbekannte“, so Wittal.

„Heute wissen wir, dass der Heilige Geist aus der Beziehung der Liebe zwischen dem Vater und dem Sohn entsteht.“ Gott sei in sich Liebe und Beziehung. Diese Liebe sei so intensiv, dass sie eine Person sei.


Der Geist kündige Jesus bei Maria an, der Geist verweise bei der Taufe Jesu auf ihn. „Das war ein Paukenschlag!“ Jesus werde geführt durch den Heiligen Geist und von ihm angetrieben. „Am Kreuz haucht er den Geist aus und schenkt ihn der Welt, an Ostern haucht er seine Jünger an und gibt ihnen den Geist.“

Es sei ein Trugschluss zu glauben, der Heilige Geist sei nur etwas für die Heiligen. „Ein Kind hat mich das einmal gefragt“, sagte Wittal schmunzelnd. „Nein, der Heilige Geist ist keine Theorie, keine Technik.“ Der Kaplan rief die Teilnehmer auf, in der Stille den Geist zu suchen. „Da kann etwas passieren. Wo der Geist ist, da ist Freiheit.“

Pfarrer Peter Meyer aus Coesfeld im Münsterland stellte am nächsten Tag die Praxis in den Mittelpunkt. „Jesus will uns den Heiligen Geist schenken, aber wir müssen ihn erbitten“, sagte er. Gott wolle eingeladen werden, bevor er die Menschen formen und verwandeln könne. „Er will täglich eingeladen werden – egal, ob es sich um einen Urlaubstag handelt oder um einen schweren Arbeitstag.“

Wir müssten die Entscheidung für das Gute treffen – der Heilige Geist führe uns auf diesem Weg. „Wenn Menschen die Geistesgaben üben, dann ist das übrigens kein Zeichen dafür, dass sie etwa heilig sind“, sagte der Pfarrer mit einem Lächeln. „Niemandem werden die Charismen für den Selbstzweck geschenkt oder um die eigene Kasse zu füllen. Charismen sollen stets dem Aufbau der Gemeinde dienen.“

Pater Karl Wallner aus Österreich gehörte ebenfalls zu den Referenten. Er steht derzeit mit dem Zisterziensern von Heiligenkreuz bei Wien in den CD-Charts. In Altötting sollte er aber nicht singen, sondern den Teilnehmern von den Auswirkungen des Heiligen Geistes erzählen.

„Der Heilige Geist führt uns zur Sündenvergebung“, sagte er und empfahl den Teilnehmern, zur Beichte zu gehen. Viele nutzten die Gelegenheit, mancher Priester hörte stundenlang Beichte. Ein Teilnehmer war besonders begeistert. Stets habe er zu Hause das Problem, dass sein Pfarrer sich keine Zeit nehmen wolle zum Beichthören, weil es sich nicht lohne. „Ich werde ihn nächstes Jahr mal mitbringen“, sagte er mit einem herzhaften Lachen.

Ein paar junge Teenies waren zum ersten Mal seit der Erstkommunion wieder zur Beichte. „Das war so schön, dass wir danach erst einmal gemeinsam Freudentränen vergossen haben“, sagten sie. Auch sie wollen nächstes Jahr wiederkommen.

Dabei war nicht alles eitel Sonnenschein, was die Teilnehmer zu hören bekamen. Jean-Marie Twambazemungu erzählte vom Bürgerkrieg in Ruanda und dass er auf Platz 3 der Todesliste gestanden hatte. Mit Gottes Hilfe habe er überlebt. Heute kümmert er sich um Kriegswaisen; das Projekt wird von vielen Europäern unterstützt.

Natürlich sei es schön, wenn afrikanische Länder aus Europa finanzielle Hilfe erhielten. Aber die Europäer könnten den ärmeren Teilen der Welt auch durch ihr Gebet Rückhalt geben. In vielen Städten und Dörfern Deutschlands habe er den Eindruck, dass der Glaube am aussterben sei. „Hier in Altötting sieht man deutlich, dass die Kirche lebt.“

Manfred Lütz, Mediziner, Theologe und Buchautor, gehörte ebenfalls zu den prominenten Gästen des Forums. Vor zwölf Jahren sei er zum ersten Mal eingeladen worden, um einen Vortrag zu halten. „Damals war ich skeptisch, weil mir das Charismatische nicht so liegt.“

Er habe aber schnell erkannt, dass die Teilnehmer „sehr geerdet“ sind. „Sie sind gar nicht verstaubt oder verkniffen, sondern sehr vital“, fügte er hinzu. „Hier wird viel vom Kern der Sache geredet – von Jesus Christus.“ Inzwischen komme er gerne zum Forum und tanke dabei auf. „Denn ich laufe Gefahr, leerzulaufen, wenn ich ständig von Gott rede.“

Seit dreizehn Jahren sind die Teilnehmer des Forums gern gesehene Gäste in Altötting. Das unterstrich auch Bürgermeister Herbert Hofauer: „Die jungen Menschen, die ihren Glauben so offen feiern, beleben unseren Kapellplatz“, sagte er zur Begrüßung. „Wir freuen uns schon das ganze Jahr darauf.“

Auch die Kapuziner, die die Wallfahrt in Altötting betreuen, zeigten sich begeistert: „Ihr seid die jüngsten Pilger in Altötting, aber auch die lebendigsten“, sagte Pater Marinus Parzinger.

Den Teilnehmern eine Erfahrung mit dem Heiligen Geist mit nach Hause zu geben war das Ziel der Verantwortlichen des Forums. Dabei haben sie auch selbst diese Erfahrung gemacht. „Wir haben hier jeden Tag das Wirken des Geistes erfahren“, so Kaplan Andreas Schmidt.

Das ganze Forum habe sich zu einer Einheit entwickelt. „Vieles, was wir im Vorfeld nicht planen konnten, hat sich von alleine weiterentwickelt.“ Von alleine hat sich auch die Einladung für 250 Menschen aus Osteuropa entwickelt. Ein Sponsor hatte Geld zur Verfügung gestellt, um diese jungen Leute einzuladen. Sein Wunsch: Sie mögen ihre christlichen Wurzeln entdecken und in ihren Heimatländern reiche Frucht bringen.

Neben der Suche nach Spiritualität ist die Mundpropaganda für Kaplan Schmidt ein weiterer Grund, warum das Forum von Jahr zu Jahr wächst. „Viele Teilnehmer machen hier positive Erfahrungen und erzählen in ihrem Umfeld davon.“

Ein weiterer Grund: Der liebevoll angebotene Kinderdienst. „Wenn es den Kindern gut geht, geht es auch den Eltern gut“, sagte Ludger Kreuz, der mit seiner Frau die Betreuung der Jüngsten organisiert hatte. Eine Achtjährige drückte es so aus: „Ich glaube, die Leute vom Kinderdienst haben uns ganz persönlich lieb. Deshalb gehe ich auch so gerne da hin.“

Um die Zukunft des Forums brauchen sich die Verantwortlichen offenbar nicht zu sorgen. Der Termin für 2009 steht schon fest (4. bis 9. August) und auch die ersten Teilnehmer gibt es schon. Zudem gaben fünf Frauen zu, dass die positive Erfahrung aus Altötting 2008 sie besonders motiviert habe: Nun wollen sie alle noch ein Baby bekommen.


Weitere Informationen zum Forum Altötting unter www.forum-altoetting.de


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Foto: (c) www.forum-altoetting.de


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