Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Der moralische Tiefpunkt des Friedrich Merz
  2. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  3. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  4. Herr Bätzing, haben Sie in solchen dunklen Stunden wirklich keine anderen Sorgen?
  5. Syrer schlug Küster mit 1,6 Meter langem Kruzifix nieder
  6. Bayerische Verwaltungsgerichtshof: Kreuz in bayerischer Schule verletzt Glaubensfreiheit
  7. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  8. Priestermangel: Bischof hebt Sonntagspflicht teilweise auf
  9. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  10. Richterwahl am Bundesverfassungsgericht: Wie CDU und CSU ihre Grundwerte aufs Spiel setzen
  11. Unterstützung der CSU für SPD-Kandidatin am Bundesverfassungsgericht möglich
  12. Voderholzer und Oster an Merz: "Es darf in Deutschland nie wieder Menschen zweiter Klasse geben."
  13. ChatGTP liefert Witze über Jesus und das Christentum, aber nicht über Mohammed und Islam
  14. Papst-Vertrauter deutet an, dass Leo XIV. im Herbst im Führungsteam viele Personen austauschen wird
  15. Vatikan veröffentlicht Fahrplan für Weltsynode bis 2028

'Internetpräsenz der katholischen Kirche ist zum Davonlaufen'

4. Mai 2010 in Aktuelles, 17 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Experten bei Medientagung: Chancen im Fernsehen und Internet stärker nutzen. Prof. Ockenfels übt Kritik am Auftreten der Kirche - Gabriele Kuby: Die Wahrheit aussprechen, solange man dies noch könne


Bonn (kath.net/idea)
Die Kirchen sollten ihre Medienpräsenz verstärken. Dafür plädierten mehrere Referenten einer Tagung des Instituts für Gesellschaftswissenschaften Walberberg am 1. Mai in Bonn. Der Präsident der (katholischen) Görres-Gesellschaft zur Pflege der Wissenschaft, Prof. Wolfgang Bergsdorf (Erfurt), sagte, wichtig sei es, klare Standpunkte zu beziehen. Dies gelte etwa im ethischen Diskurs zur Biomedizin und der Frage nach dem Beginn und Ende des Lebens. Allerdings müssten sowohl die Botschaft als auch die Botschafter erstklassig sein.

Der Journalist und Buchautor Alexander Kissler (München) bezeichnete das Fernsehen als "hypermoralistisch". Mit Formaten wie "Anwältin der Armen", "Familien im Brennpunkt" oder "We are family" (Wir sind Familie) sei es zu einer "Betreuungs- und Problemlösungsagentur" geworden.

Zunächst würden Probleme geschaffen, die dann im Fernsehen wieder gelöst werden. Kissler plädierte für eine stärkere Nutzung des Internets durch die Kirche. So sollte man dort etwa die Auftritte von Bischöfen veröffentlichen. Dies ermögliche den Nutzern, in den Medien umstrittene Aussagen im Original anzuschauen.


Sollte man an Talkshows teilnehmen?

Hinsichtlich der Teilnahme in Talkshows sollte man nach der Devise handeln "Willst du gelten, mach dich selten!" Der Gründer der katholischen Jugendbewegung "Generation Benedikt", Nathanael Liminski (Sankt Augustin bei Bonn), kritisierte diese Haltung. Die Debatte über die Kirche werde mit oder ohne ihre Beteiligung stattfinden. Die Bischöfe sollten sich aus der Deckung wagen. Ähnlich äußerte sich die Publizistin Gabriele Kuby (Rimsting/Oberbayern). Man müsse die Chancen nutzen und die Wahrheit aussprechen, solange man dies noch könne. Der Organisator der Tagung und Leiter des Instituts für Gesellschaftswissenschaften Walberberg, Prof. Wolfgang Ockenfels (Trier), vertrat die Ansicht, dass die (katholische) Kirche in den Medien immer schon schlecht weggekommen sei. Allerdings sei auch von ihrer Seite das Verhältnis zu den Medien gestört. Das Internet sei für viele Bischöfe wohl ein Fremdwort. Ockenfels: "Die Internetpräsenz der katholischen Kirche ist zum Davonlaufen."

Missionsauftrag im Fernsehen nachkommen

Der Leiter des katholischen Fernsehsenders EWTN (Eternal Word Television Network), Martin Rothweiler (Bonn), sagte, das religiöse Analphabetentum sei auch unter Medienschaffenden weit verbreitet. Christen seien jedoch aufgrund des biblischen Missionsauftrags verpflichtet, alle Wege zu nutzen, um die christliche Botschaft zu verbreiten. Dabei komme es nicht auf die Einschaltquote an, sondern darauf, Herzen zu erreichen.
Rothweiler schilderte die Geschichte des Fernsehsenders, der einst von einer Nonne in einer Klostergarage gegründet worden sei und heute allein in Deutschland bis zu 16 Millionen Haushalte erreichen könne.

Kirche hat kein großes missionarisches Interesse

Der Geschäftsführer des Fernsehsenders Bibel TV, Henning Röhl (Hamburg), kritisierte, dass die Unterstützung der Kirche für die Fernseharbeit mangelhaft sei. So habe er die Hamburger Bischöfin Maria Jepsen einmal gefragt, ob man in den Kirchengemeinden das Programmheft von Bibel TV auslegen könne. Darauf habe sie geantwortet: "Wir machen keine Werbung in der Kirche." Offenbar habe die Kirche kein großes missionarisches Interesse, so Röhl. Sie sei kaum in den Medien vertreten und wenn dann meist mit politischen Äußerungen. Zudem kritisierte Röhl die Zersplitterung der christlichen Fernsehlandschaft. Angesichts der zunehmenden Herausforderungen unter anderem durch das hochauflösende Fernsehen (HD-TV) sollte man über Konfessionsgrenzen hinweg zusammenarbeiten. Im vergangenen Jahr hatten ERF Medien (früher Evangeliums-Rundfunk) und die Siebenten-Tags-Adventisten eigene Fernsehkanäle gestartet.

Das Institut für Gesellschaftswissenschaften wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von Dominikanern im Kloster Walberberg gegründet. Der katholischen Soziallehre verpflichtet, beschäftigt es sich mit der Lösung gesellschaftlicher Ordnungsfragen. Es gibt die sozialethische Zeitschrift "Die Neue Ordnung" heraus und veranstaltet regelmäßig Kongresse.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Medien

  1. CDU-Politiker reicht Programmbeschwerde wegen Bericht über christliche Fußballer ein
  2. „Staatsfeind Nummer zwei’ – Schwere Vorwürfe von Elon Musk gegen das Magazin „Spiegel“
  3. Kalifat-Verteidigerin Hübsch ist im Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks
  4. 'Nur mehr Elon Musk steht dem Totalitarismus im Weg'
  5. Mitarbeiter von ARD und ZDF wollen mehr Meinungsvielfalt
  6. Open Democracy hackt E-Mails europäischer Lebensschützer und Pro-Familienorganisationen
  7. Die Rolle der Medien für die Kultur der Freiheit
  8. Demokratische Politiker wollen Inhalte von Lebensschützern von sozialen Medien verbannen
  9. New Mexico klagt Meta, Mark Zuckerberg wegen Ermöglichung der sexuellen Ausbeutung von Kindern
  10. Kampf um Meinungsfreiheit - Elon Musks X klagt Linksgruppierung wegen Verleumdung






Top-15

meist-gelesen

  1. Papst-Vertrauter deutet an, dass Leo XIV. im Herbst im Führungsteam viele Personen austauschen wird
  2. Der moralische Tiefpunkt des Friedrich Merz
  3. Herr Bätzing, haben Sie in solchen dunklen Stunden wirklich keine anderen Sorgen?
  4. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  5. Kirchensteuer – die wunderbare Geldvermehrung
  6. Kardinal Zen: Jesus Christus „hat uns Papst Leo XIV. geschenkt, der den Sturm beruhigen kann“
  7. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  8. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  9. Voderholzer und Oster an Merz: "Es darf in Deutschland nie wieder Menschen zweiter Klasse geben."
  10. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  11. Blair und Brooke und ihre Rosenkränze
  12. Syrer schlug Küster mit 1,6 Meter langem Kruzifix nieder
  13. Richterwahl am Bundesverfassungsgericht: Wie CDU und CSU ihre Grundwerte aufs Spiel setzen
  14. Sogar die publizistische 'Links-Plattform' der DBK hat genug vom 'Alte Messe'-Bashing von Franziskus
  15. Papst Leo XIV. und die Herz-Jesu-Verehrung

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz