Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. "Das haben leider noch nicht alle begriffen,...
  2. Papst Pi
  3. Debakel im Bistum Fulda - Mindestens für die nächsten sieben Jahre keine Priesterweihen!
  4. 19.000 Jugendliche bei berühmter Chartres-Wallfahrt und am Ende gab es einen Heiratsantrag
  5. Erzbischof Lackner zur Amoktat in Graz: "Tief betroffen und sprachlos"
  6. CDU-Politiker reicht Programmbeschwerde wegen Bericht über christliche Fußballer ein
  7. Agieren katholische Schulen des Erzbistums Hamburg noch im Einklang mit der Lehre der Kirche?
  8. Überwachung traditionalistischer Katholiken durch FBI war umfassender als bisher bekannt
  9. Der historische Ukraine-Irrtum von rechts
  10. Und ewig lockt die Macht
  11. Kein LGBT-Logo auf dem Trikot: Serbischer Fußballer für vier Spiele gesperrt
  12. „Ich weiß nicht, wann es den letzten Papst gab, der diesen hochnäsigen Papstjuroren gefallen konnte“
  13. Deutsche Gesundheitsministerin will Grill- und Alkoholverbot bei öffentlichen Sportveranstaltungen
  14. Kardinal Burke einer der treibenden Kräfte hinter der Wahl von Papst Leo XIV.?
  15. ‚The Satanic Temple‘ will ‚Abtreibungsklinik‘ im US-Bundesstaat Maine eröffnen

Italien: Blasphemie-Anzeige für Seidls 'Paradies: Glaube'

4. September 2012 in Aktuelles, 19 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Anstössig ist besonders Hofstätters Masturbationsszene mit einem Kruzifix. Die Szene, in der die Hauptfigur unter der Bettdecke mit einem Kreuz hantiert, hatte bereits nach der Premiere am Freitag für Skandalrufe gesorgt.


Rom-Salzburg-Graz (kath.net/KAP) Der österreichische Filmregisseur Ulrich Seidl (Foto) bekommt wegen seines neuen Films "Paradies: Glaube" Probleme mit der Justiz in Italien. Die katholische Lebensschutz-Organisation "NO 194" (194 ist der italienische Abtreibungsparagraf) hat Seidl, die Schauspielerin Maria Hofstätter, die Filmproduzenten sowie die Leiter des Filmfestivals von Venedig, wo der zweite Teil von Seidls aktueller Trilogie uraufgeführt wurde, angezeigt. Der Vorwurf lautet auf Blasphemie, berichtete die katholische Webseite "Pontifex".

Die Anzeige wurde vom Präsidenten von "NO 194", dem Rechtsanwalt Pietro Guerini, bei der Staatsanwaltschaft von Venedig eingereicht. Ins Visier Guerinis ist vor allem Hofstätters Masturbationsszene mit einem Kruzifix geraten. Die Szene, in der die Hauptfigur unter der Bettdecke mit einem Kreuz hantiert, hatte bereits nach der Premiere am Freitag für Skandalrufe gesorgt.


"Grenze der Toleranz überschritten"

Es gehe ihm - Guerini - "nicht so sehr um die Strafe, sondern um die Verurteilung", sagte der Rechtsanwalt am Montag im Gespräch mit der Austria Presseagentur (APA). "Im Gegensatz zu den Muslimen reagieren wir Katholiken nie, wenn unsere Religion beleidigt wird, doch diesmal ist die Grenze der Toleranz überschritten worden. Italien und Österreich sind Länder mit katholischer Tradition, die verteidigt werden muss", sagte der aus der Bergamo stammende Jurist.

Es sei ihm bewusst, dass mit der Anzeige das Interesse um Seidls Film noch steigen wird. "Ich hoffe jedoch, dass meine Initiative andere abhalten wird, die katholische Religion zu beleidigen", so Guerini. Der Rechtsanwalt hat vor drei Jahren den laut eigener Aussage stärksten italienischen Verband gegründet, der sich gegen Schwangerschaftsabbruch einsetzt.

Ausprägung der Sehnsucht nach Liebe

Seidl selbst nahm am Montag in den "Salzburger Nachrichten" (SN) zur anstößigen Szene Stellung. Er sieht die angedeutete Selbstbefriedigung als "konsequentes Weiterdenken im Sinne der Figur" Anna Maria, die sich einer unglücklichen Ehe durch "Flucht in die Religion" entziehe. Der Regisseur: "Ich will damit sagen: Wenn ich mich einlasse auf diese Frau, deren zunächst geistige Liebe zu diesem Jesus immer mehr eine körperliche Liebe wird, dann wird genau das eines Tages passieren."

Schon im ersten Teil der Trilogie, der unter dem Titel "Paradies: Liebe" im Frühjahr in Cannes Premiere hatte, steht die Sehnsucht einer Frau mittleren Alters - dort Teresa, die Schwester Anna Marias - im Zentrum. "Die eine versucht das zu lösen, indem sie probiert, in Afrika zu Liebschaften zu kommen, ... die andere ... eignet sich ihren Gebieter und Herrn immer mehr auch als Liebhaber an", erklärt Seidl, der nach dem Wunsch seines "sehr streng religiösen Elternhauses" Priester werden sollte, wie er den "SN" verriet.

In der Wochenend-Ausgabe der "Kleinen Zeitung" antwortete Seidl auf die Frage, warum Glaube in seinem Film so stark mit Sexualität verknüpft sei: "Naja, wovon reden wir? Von der katholischen Kirche, die seit Jahrhunderten die Sexualität unterdrückt und tabuisiert." Das provoziere immer das Gegenteil, so der Regisseur. Nicht von ungefähr habe es in den vergangenen Jahren Skandale um Missbrauch in der katholischen Kirche gegeben.

Die Kirche spiele in Österreich nach wie vor eine große Rolle, auch wenn die Menschen heute nicht mehr so gläubig seien. Die Glaubensfrage ist – wie Seidl demgegenüber festhielt - "auch etwas, was mich beschäftigt: die Fragen nach dem Sinn, nach Gott."


Foto Ulrich Seidl: © Wikipedia/Otto Normalverbraucher


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Blasphemie

  1. Bozen: Krippenschändung mit vulgären Posen
  2. Spanien: 'Künstler' stiehlt und entweiht 242 konsekrierte Hostien
  3. Pro und Kontra: Den Blasphemieparagrafen abschaffen?
  4. CSU fordert härtere Strafen für Blasphemie
  5. Venezuelas Sozialisten beten «Chavez unser»
  6. Jesus-Vogelscheuche sorgt für Ärger
  7. Nackter Jesus erregt Ärgernis
  8. USA: Christen protestieren gegen 'Hass-Seite' auf Facebook
  9. Maroniten-Patriarch will UN-Resolution gegen Blasphemie
  10. Führender Islamgelehrter will UN-Resolution gegen Blasphemie






Top-15

meist-gelesen

  1. „Ich weiß nicht, wann es den letzten Papst gab, der diesen hochnäsigen Papstjuroren gefallen konnte“
  2. Debakel im Bistum Fulda - Mindestens für die nächsten sieben Jahre keine Priesterweihen!
  3. "Das haben leider noch nicht alle begriffen,...
  4. Kardinal Burke einer der treibenden Kräfte hinter der Wahl von Papst Leo XIV.?
  5. Und ewig lockt die Macht
  6. 19.000 Jugendliche bei berühmter Chartres-Wallfahrt und am Ende gab es einen Heiratsantrag
  7. Kein LGBT-Logo auf dem Trikot: Serbischer Fußballer für vier Spiele gesperrt
  8. Papst Pi
  9. Gymnasiasten in Essen wollten Abifeier mit Geschlechtertrennung
  10. Papst Leo räumt auf! - Mosaike von Pater Rupnik verschwinden von der Website von Vatican News
  11. Heiligsprechung von "Internetpatron" Carlo Acutis am 7. September
  12. CDU-Politiker reicht Programmbeschwerde wegen Bericht über christliche Fußballer ein
  13. Der historische Ukraine-Irrtum von rechts
  14. Kardinal Kasper: Papst Leo „ist ein Mann der Mitte“
  15. "Duftend wie Weihrauch, der einen ganzen Raum erfüllt, obwohl er dabei verbrennt"

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz