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Müller zum Dialogprozess: Die Bischöfe haben keinen Spielraum!

12. Oktober 2012 in Deutschland, 32 Lesermeinungen
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Kurienerzbischof Müller: Alle Bischöfe sind „auf ihren katholischen Glauben festgelegt“, daran ändern auch die in Mode gekommenen Unterschriftenaktionen nichts. Bequemes Mitschwimmen im Mainstream kann nicht das Ziel sein. Von Petra Lorleberg


Würzburg (kath.net/pl) „Wenn wir uns nur auf die Dinge festlegen, die von Teilen einer antikatholischen Gegenwelt vorgegeben werden, dann versäumen wir unsere eigentliche Aufgabe, nämlich das Evangelium mit Wort und Tat vorzuleben.“ Dies sagte Kurienerzbischof Gerhard Ludwig Müller (Foto) in Bezug auf die kirchlichen Reizthemen, die im Dialogprozess diskutiert werden. Er für sich habe „keine Angst, wegen der Wahrheit angegriffen zu werden. Aber ich fürchte, wenn man das kirchliche Handeln auf diese Themen reduziert, dass man sich schuldig macht“. Dies sagte der Präfekt der Glaubenskongregation in einem ausführlichen Grundsatzinterview mit der „Tagespost“. Er gab darin Antworten zu aktuell stark umstrittene Themen des Katholizismus in Deutschland, beispielsweise Dialogprozess, Ehescheidung und Kirchensteuerdebatte. Die Bischöfe hätten grundsätzlich die Sendung, „nicht Führer von innerkirchlichen Fraktionen zu sein oder Flügel- und Randgruppen zu bedienen oder sich zu deren Exponenten zu machen“. Denn die Einheit der Kirche werde „nicht zwischen verschiedenen Parteiflügeln diplomatisch-politisch hergestellt“. „Wir bekennen uns zur einen Kirche – und wenn wir uns an das halten, was Christus uns gegeben hat, an die geoffenbarte Wahrheit, dann wissen wir, was wir zu tun haben.“ Es könne nicht sein, mahnte er, „dass beim Bau des Hauses der eine Teil der Familie immer wieder einreißt, was der andere Teil aufgebaut hat“.

Man solle die Erwartungen an den deutschen Dialogprozess nicht übertreiben, forderte Müller. „Manche verbinden damit die abwegige Vorstellung, dass nun irgendwie die Sexualmoral der Kirche verwässert wird oder einzelne Aussagen des Glaubens an den Zeitgeist angepasst und gesellschaftskonform gemacht werden, so dass wir von den Meinungsführern nicht mehr so kritisiert werden. Aber das bequeme Mitschwimmen im Mainstream kann nicht Ziel dieser Gespräche“ sein. Es werde „nicht an der Unauflöslichkeit der Ehe und an den Voraussetzungen für den Kommunionempfang gerüttelt werden“. Ordinatio sacerdotalis bleibe gültig und umfasse alle drei Weihestufen, auch den sakramentalen Diakonat. „Daran werden auch Unterschriftenaktionen, die in Mode gekommen sind, nichts ändern, es komme dabei nicht auf die Medienprominenz der Unterzeichner an, vor allem dann, „wenn der geoffenbarte Glaube auf ein zivilreligiöseses Christentum reduziert wird“. Ein solcher Aktionismus berufe sich zwar auf das II. Vatikanum, widersprech aber „in wesentlichen Teilen massiv dem Konzil, etwa wenn es Überlegungen gibt, das ‚Verhältnis von Priestern und Laien‘ auf neue Füße zu stellen“. Aus den Kulissen medienwirksam inszenierter Vorgänge luge unkatholisches Denken und antisakramentale Sichtweise der Kirche hervor. Auch sei der Ausdruck „Dialog auf Augenhöhe“ falsch, denn er unterstelle, dass die hierarchische Verfassung der Kirche „eine Art Herrschaft der Kleriker über die Laien“ sei. Die ganzen Missverständnisse, Polemiken und ideologischen Verquertheiten zeigten, „dass all das nicht der Weg zu einer wirklichen Erneuerung der Kirche in ihrem Herrn Jesus Christus sein kann“.


Müller machte darauf aufmerksam, dass bei kirchlichen Streitthemen wie der Frage nach der Ehescheidung die Rollen „nicht dergestalt verteilt werden“ könnten, „dass aus einzelnen Ländern sogenannte ‚Vorstöße‘ kommen, die nicht mit dem Glauben übereinstimmen und eine pastorale Praxis vorschlagen, die im Widerspruch zum Glauben und zum Leben der Kirche steht. Dann wird die Glaubenskongregation in die Rolle des Bremsers und Neinsagers hineinmanövriert. Diese Strategie schadet der Kirche sehr, vor allem, wenn die veröffentlichte Meinung als Druckmittel benutzt wird. Stattdessen sind alle Bischöfe auf ihren katholischen Glauben festgelegt.“ Müller betonte obendrein, „Jesus hat die Trennung rechtmäßiger Ehegatten der ‚Hartherzigkeit‘ überführt. Man muss nicht erst die Glaubenskongregation fragen um zu wissen, was katholisch ist.“

In der Frage nach den wiederverheirateten Geschiedenen gebe es für die deutschen Bischöfe keinen ‚Spielraum‘, „weil es hier nichts zu spielen gibt und weil die Sache sehr ernst ist“, so der Präfekt der Glaubenskongregation. Er bezeichnete es als „eine Tatsache“, „dass man nur im Stand der heiligmachenden Gnade zur heiligen Kommunion gehen kann, wenn man also frei ist von persönlichen schweren Sünden und sich in seinem Lebensstand in Übereinstimmung mit der Lehre der Kirche befindet“.

Denn die Ehe, so erläuterte Erzbischof Müller, „ist nach Gottes Gebot eine sakramentale Wirklichkeit, die nicht einfach nur von der persönlichen Befindlichkeit der Partner, von Mann und Frau, abhängt“. Die Zulassung oder Nichtzulassung zur Kommunion sei nicht „Belohnung oder Strafe“ – „auch wenn das manchmal falsch dargestellt“ werde -, sondern ergebe sich aus der Natur des Sakramentes selber. „Ein neuer Lebensbund ist nicht möglich, solange die erste Ehe gültig besteht.“ Auch sei die Rede von wiederverheirateten Geschiedenen „theologisch ungenau“, denn es „gibt ja keine Scheidung und es gibt auch keine Wiederheirat – es sei denn, dass der Partner verstorben ist. Hier wird also ein zivilrechtlicher Begriff manchmal vermischt mit der kirchlichen und theologischen Begrifflichkeit.“ Kirchlicherseits müssten sich die Hauptanstrengungen darauf richten, „dass Ehe gelingt im Sinn des Wohls der Ehepartner, vor allem auch der Kinder“. Erst von da aus könnte man dann „über pastorale Maßnahmen zu Gunsten der Menschen sprechen, die sich in einer irregulären Situation befinden“.

Müller bemängelte in diesem Zusammenhang auch, dass immer nur „vom Befinden der einzelnen Erwachsenen“ ausgegangen werde. Doch müsse auch „das Wohl der Kinder“ beachtet werden, „das vom Gesetzgeber und unserer Gesellschaft zu gering veranschlagt“ werde. Jedes Kind habe „ein natürliches, in seiner unveräußerlichen Menschenwürde begründetes Recht, bei den eigenen Eltern zu leben“.

Zur aktuellen Kirchensteuerdebatte bemerkte der Präfekt der Glaubenskongregation: „Die kirchliche Gemeinschaft mit Christus ist von der sakramentalen Gemeinschaft mit Christus als Haupt und Leib, der die Kirche ist, nicht zu trennen. So ergibt sich als Folge und nicht als Grund und Bedingung, dass die Katholiken ihren Beitrag zur Sendung der Kirche in Martyria, Leiturgia und Diakonia leisten in der Form der Kirchensteuer aufgrund der Sozialpflichtigkeit ihres Eigentums.“ Zum „Band der Gemeinschaft“ gehöre auch „wesentlich“ „die Anerkennung der Autorität des Bischofs und des Papstes im öffentlichen Bekenntnis“ hinzu.

Über die Aussagen von Kurienerzbischof Müller zur Piusbruderschaft innerhalb dieses Interviews hat kath.net bereits berichtet.

Foto Kurienerzbischof Müller: (c) Bistum Regensburg



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Lesermeinungen

 Pfarrer A. Hummel 11. November 2012 
 

bischof müller Wiederverheiratete

Die Äußerungen von Bischof Müller und seiner Applaudierer zur Zulassung Wiederverheirateter zur Kommunion haben mich traurig gemacht. Niemand will an der Unauflöslichkeit der Ehe rütteln. Aber es steht doch auf einem ganz anderen Blatt, ob man die Betroffenen zur Kommunion zuläßt. In 90 % der Fälle ist es doch unmöglich, die 1. Ehe wieder herzustellen. Ein Mörder wird nach Buße und Beichte wieder zugelassen. Darf man fragen, wie Jesus entscheiden würde? Als die Sünderin mit dem Salböl kam, hat er sie nicht weggestoßen: keine \"Kommunion\" mit einer Sünderin! Ein Glück, daß er da barmherziger ist als seine Kirche! Ich möchte die Applaudierer für Bischof Müller einmal fragen: Mit welchem Recht gehen Sie eigentlich zur Kommunion? Sind Sie etwa - wie auch ich! - kein Sünder?


1
 
 Pfarrer A. Hummel 11. November 2012 
 

Bischof Müller: Wiederverheiratete


0
 
 Pilgrim_Pilger 14. Oktober 2012 
 

Danke

Ich bin immer wieder beeindruckt wie klar und deutlich Seine Exzellenz Kurienerzbischof Müller die Zeichen dieser Zeit erkennt aber kristallklar die Wahrheit in die Mitte der Verkündigung des Wortes stellt.
Zudem ich in letzter Zeit immer öfter Verdrehungen und Verzerrungen in der Verkündigung und der Auslegung des Evangeliums zur Kenntnis nehmen muss.
Es gibt innerhalb der römisch-Katholischen Kräfte die in der Verkündigung und der Auslegung des Evangeliums Verschattungen in Kauf nehmen nur damit ihre Worte den Ohren der Menschen schmeicheln und somit den ideologischen Mainstream der Mächtigen in Wirtschaft, Meiein und Politik nach dem Mund verkünden.


1
 
 SpatzInDerHand 14. Oktober 2012 

Lieber Silas,

Sie fragen, wer uns zur Kritik berechigt? Lieber Silas, das Haus der Kirche brennt im deutschsprachigen Raum lichterloh. Da ist jeder berechtigt, \"Feuer\" zu rufen. Da darf der Laienkatholik auch schlafende Kleriker wecken!


3
 
 silas 13. Oktober 2012 

Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!

Danke Erzbischof Müller!
Als Präfekt der Glaubenskongegration (Forum externum) kommt er hervorragend seiner Aufgabe nach nicht verhandelbares Glaubensgut zu erklären und zu verteidigen.
Als Bischof, Hirte und Seelenfuerer (hier Forum internum) haben er und alle Priester und geistliche Begleiter die Aufgabe die ihnen Anvertrauten zu Christus zu führen.
Manchmal gibt es hier ein Dilemma!
In Todesgefahr dürfen keinem gültig Getauften (ob evangelisch, orthodox, von den Piusbruedern, Mehrfachverheirateten usw.) die Sakramente verweigert werden. An sich sind Personen, die nicht im Stand der Gnade sind oder unserer Kofession angehören nicht zu den Sakramenten zugelassen.
Jedoch in Ausnahmefällen machen der Papst, Bischöfe und Priester von dieser richtigen Regel keinen Gebrauch, denn das Gesetz ist für den Menschen da und nicht umgekehrt!
Schade, dass sich hier einige zum Richter über gute und \"häretische\" Seelsorger machen. Wer bevollmächtigt Sie dazu?


1
 
  13. Oktober 2012 
 

Exzellenz! Schaffen Sie recht BALD die Laien am Altar ab!...SIe sind wirklich \"unverschämt- UNNÖTIG\"! Danke,Exzellenz!!


3
 
 Kathole 13. Oktober 2012 
 

@SpatzInDerHand: Ja, da haben Sie natürlich vollkommen Recht, ...

... diese Akzentverschiebung hätte ich zuerst positiv würdigen sollen, bevor ich auf das einging, was so gar nicht dazu paßt. Der Satz wäre ja auch wirklich ein wunderbarer Lehrsatz über die sakramental begründete Gliedschaft am mystischen Leib Christi (und nicht DBK-Clubmitgliedschaft!) gewesen, der geradezu gegen die deutsche Sonderlehre des GgG \"Gnade (nur) gegen Geld\" gestanden hätte, wenn da nicht noch dieser Halbsatz mit den zwei unglücklichen Aussagen angehängt gewesen wäre: \"in der Form der Kirchensteuer aufgrund der Sozialpflichtigkeit ihres Eigentums.\" So aber droht er an seinen inneren Widersprüchen zu ersticken.
Dieser Halbsatz legt dann nämlich zum einen die Form des Beitrags auf die Kirchensteuer fest und liefert in der zweiten Aussage zwar die naturrechtliche Begründung für die Erhebung reichtumsabhängiger staatlicher Steuern zugunsten des Gemeinwohls, nicht aber eine biblische bzw. theologische Grundlage für die Verpflichtung nach Can. 222 (CIC).


3
 
 SpatzInDerHand 13. Oktober 2012 

Lieber Kathole,

die Kirchensteueraussage des Präfekten habe ich anders verstanden. Da steht: die Kirchensteuerzahlung ist nicht \"Grund und Bedingung\" der Kirchenmitgliedschaft, sondern ihre \"Folge\". Das wirkt auf mich als spürbare Akzentverschiebung.


3
 
 Ruda 13. Oktober 2012 
 

Ruda

DANKE - DANKE - DANKE !

Und zu der Kirchensteuer: Nur die freiwilligen und freudigen Spenden haben im Himmel einen Wert. Gott will freie Menschen, keine Sklaven haben.


1
 
 Kathole 13. Oktober 2012 
 

In der Kirchensteuerfrage spricht noch immer der DBK-Bischof aus dem Mund des Präfekten der CDF (3)

Auch die Glaubenslehre, wie sie im KKK zusammengefaßt ist, verweist unter \"Die Gebote der Kirche\" im Abschnitt 2043 nur auf den bereits zitierten Can. 222 des CIC.:
\"Die Gläubigen sind auch verpflichtet, ihren Möglichkeiten entsprechend zu den materiellen Bedürfnissen der Kirche beizutragen [Vgl. [link] CIC, can. 222].\"

Somit handelt es sich bei EB Müllers Kirchensteuer-Aussage im Tagespost-Interview um die Wiedergabe einer deutschen Sonderlehre, die sich eigentlich nicht mit seinem neuen Amt als Präfekten der Glaubenskongregation verträgt, die den Glauben der Universalkirche fördern und vor Verfälschungen, auch und gerade durch nationale Sonderlehren, wie die der Kirchensteuer, bewahren soll.

Solange EB Müller hier nicht selbst konsequenter wird und seinen eigenen deutsch-nationalkirchlichen Ballast abwirft, wird seine völlig berechtigte und eloquente Kritik an den Mainstream-Bischöfen der DBK leider wirkungslos verpuffen.

www.vatican.va/archive/DEU0035/K.HTM


2
 
 Kathole 13. Oktober 2012 
 

In der Kirchensteuerfrage spricht noch immer der DBK-Bischof aus dem Mund des Präfekten der CDF (2)

Im Kirchenrecht steht unter \"Pflichten und Rechte aller Gläubigen\" an finanziellen Pflichten aber nur:
\"Can. 222 — § 1. Die Gläubigen sind verpflichtet, für die Erfordernisse der Kirche Beiträge zu leisten, damit ihr die Mittel zur Verfügung stehen, die für den Gottesdienst, die Werke des Apostolats und der Caritas sowie für einen an. gemessenen Unterhalt der in ihrem Dienst Stehenden notwendig sind.
§ 2. Sie sind auch verpflichtet, die soziale Gerechtigkeit zu fördern und, des Gebotes des Herrn eingedenk, aus ihren eigenen Einkünften die Armen zu unterstützen.\"
Kirchenrechtlich völlig abwegig ist die Bestimmung des DBK-Dekretes, den Sakramentenempfang von der Erfüllung dieser allgemeinen Pflichten in der ganz spezifischen Form der Entrichtung der Kirchensteuer abhängig zu machen:
\"Can. 213 — Die Gläubigen haben das Recht, aus den geistlichen Gütern der Kirche, insbesondere dem Wort Gottes und den Sakramenten, Hilfe von den geistlichen Hirten zu empfangen.\"

www.codex-iuris-canonici.de/buch2.htm


3
 
 Kathole 13. Oktober 2012 
 

In der Kirchensteuerfrage spricht noch immer der DBK-Bischof aus dem Mund des Präfekten der CDF

\"So ergibt sich als Folge und nicht als Grund und Bedingung, dass die Katholiken ihren Beitrag zur Sendung der Kirche in Martyria, Leiturgia und Diakonia leisten in der Form der Kirchensteuer aufgrund der Sozialpflichtigkeit ihres Eigentums.“
Dieser Satz von EB Müller ist allein deshalb schon sachlich falsch, weil es nicht \"die Katholiken\" schlechthin, sondern nur die in D/A/CH sind, welche \"ihren Beitrag zur Sendung der Kirche (...) in der Form der Kirchensteuer\" leisten müsen. Auch die Berufung auf die \"Sozialpflichtigkeit des Eigentums\" als Begründung für die Kirchensteuer ist sachfremd, da sie der katholischen Soziallehre entstammt, welche die natürliche Ordnung der irdischen Gesellschaft und darin insbesondere des Staates zum Gegenstand hat, nicht aber Wesen und Sendung der Kirche und die daraus erfolgenden Rechte und Pflichten. Dies ist hingegen die Domäne von Glaubenslehre und Kirchenrecht. Dieses sehen aber für \"die Katholiken\" allgemein keine Kirch


3
 
 Kathole 13. Oktober 2012 
 

Aber was ist die stärkste Triebfeder für die Anbiederung der DBK-Dialogbischöfe an den Zeitgeist?

Die wiedergegebenen Interview-Passagen sind eine einzige wunderbare Demaskierung der Dialogbischöfe des DBK-Mainstreams. Deren Vorgehensweise, benannt als das Wecken unerfüllbarer Erwartungen, gefolgt von der Selbstdarstellung als bischöfliche Avantgarde gegen das rückstandige Rom in Gestalt des Papstes bzw. der CDF, welcher der schwarze Peter für die Nichteinlösung der illusorischen Erwartungen zugeschoben wird, wird von ihm als eines Bischofs unwürdig abgekanzelt: „Diese Strategie schadet der Kirche sehr, vor allem, wenn die veröffentlichte Meinung als Druckmittel benutzt wird. Stattdessen sind alle Bischöfe auf ihren katholischen Glauben festgelegt. (...) Man muss nicht erst die Glaubenskongregation fragen um zu wissen, was katholisch ist.“

Leider scheint er dabei aber immer noch zu verkennen, daß die -zu über 90% von nicht praltizierenden Taufscheinkatholiken stammende- Kirchensteuer die stärkste Triebfeder für eben dieses unwürdige Bischofsverhalten ist.


3
 
 willibald reichert 12. Oktober 2012 
 

hoffnung

Sie haben vollkommen recht. Die einen haben eine Lobby, die anderen werden totge-
schwiegen. Ist es nicht genauso bei der Tötung der Ungeborenen im Mutterleib, die
total wehrlos elimiert werden, weil die Be-
findlichkeit der Mutter dem Lebensrecht des Kindes trotz Grundgesetz vorausgeht?
Aber wenn Gott als Maßstab des Lebens
ausgemustert wird, ist alles möglich. Dann
folgt auf Hochkultur Sodom und Gomorrha!


0
 
 Stormarn 12. Oktober 2012 
 

So konsequent weiter!

Diese klaren Ausagen von Erzbischof erfreuen. Insbesondere zum Dialogprozeß!! Aber auch bei den anderen Themen. Mit dieser Positionierung vestehe ich auch seine Haltung gegenüber der Piusbruderschaft besser. Dies muß aber auch gegenüber den Protestanten so gelten. Schluß mit dieser \"Schmuseökumene\"!


2
 
 Wuna 12. Oktober 2012 
 

Hat nicht EB Müller vor Jahren laut darüber nachgedacht, ob man am Status von wiederverheirateten Geschiedenen etwas ändern könnte? Oder täusche ich mich da?
Wenn ich mich richtig entsinne, ist er dafür heftig kritisiert worden von traditioneller Seite und man hat dann nie mehr etwas in dieser Richtung gehört.


2
 
 Rolando 12. Oktober 2012 
 

Vertrauen

Kapitän Benedikt hat einen brillanten Steuermann, das Schiff Kirche fährt souverän durch Wellen und Stürme.
Keine Angst, es wird schon wieder, der Herr hat die besten Werkzeuge.


3
 
 Bodmann 12. Oktober 2012 
 

Die Aussagen des Bischofs stellen m.Erachtens eine der besten Erklärungen dar, die ich ich je auf kath.net gelesen habe .Ganz klar katholische Linie ,d.h. dogmatisch, ohne den pastoralen Ansatz zu vergessen.Und das alles kommt ohne persönliche Diffamierung Andersdenkender aus.Nehmen wir nur z.B. die Aussagen zur Ehe und wiederverheiratet Geschiedenen.Nach ausführlicher Darstellung des sakramentalen Charakters der Ehe und deren Verpflichtungen ,spricht der Bischof auch davon,...... \" daß erst von da aus könne man dann über pastorale Maßnahmen zu Gunsten der Menschen sprechen., die sich in einer irregulären Situation befinden\".Das hebt sich wohltuend von vielfach geäußerten und abqualifizierenden Stellungnahmen mancher Kommentatoren zu diesem Thema in den letzten Monaten auf diesem Forum hier ab.


5
 
 kreuz 12. Oktober 2012 

ich wette 1 Tasse Kaffee..

..daß EB Müller bei der nächsten -hoffentlich noch in ferner Zukunft liegenden- Papstwahl zu den Favoriten gehört :-)

www.kathtube.com/player.php?id=2887


4
 
 kreuz 12. Oktober 2012 

das knallt schön rein, EB Müller ist die beste Antwort..

..Benedikts auf all das Gekrächze der letzten Jahre.
und was er auch klärt: wenn die Bischöfe katholisch sind, ist Kirchensteuer auch in Ordnung :-)))

\"Man solle die Erwartungen an den deutschen Dialogprozess nicht übertreiben, forderte Müller. \"
...
„Daran werden auch Unterschriftenaktionen, die in Mode gekommen sind, nichts ändern, es komme dabei nicht auf die Medienprominenz der Unterzeichner an, vor allem dann, „wenn der geoffenbarte Glaube auf ein zivilreligiöseses Christentum reduziert wird“


4
 
 Martyria 12. Oktober 2012 

Jetzt

ist es an der Zeit, die vier momentan vakanten Bischofssitze in D mit den richtigen Männern (sic, keine windelweichen Z.\'s und Konsorten) im Sinne des obigen Texts zu besetzen! Es sollte mich doch wundern, wenn EB Müller da nicht ein Wörtchen mitreden könnte ...


3
 
  12. Oktober 2012 
 

Wow

DAS ist ein Wort.
Ich freue mich, ich freue mich, ich freue mich.
Damit ist bestimmten Äußerungen des Herrn Kardinal Lehmann und des Herrn Erzbischofs Zollitsch der Boden entzogen worden.
Rom hat den Kampf aufgenommen. Gut so!


5
 
  12. Oktober 2012 
 

Wo bleibt die Barmherzigkeit gegenüber den

Verlassenen, hat @Hoffnung richtigerweise geschrieben. Ich gehe noch weiter und frage, wo bleibt die Barmherzigkeut und Vergebung in der Ehe, sodass sie bei Spannungen nicht auseinanderbricht? Solche Frage stellen Bischöfe wie Zollitsch gleich gar nicht, sondern reden nur ganz einseitig von Barmherzigkeit der Kirche. Wie soll denn Gott/Kirche barmherig sein, wenn es die Eheleute untereinander nicht mehr sind? Das Vaterunser sagt doch schon, dass Gott uns nur vergibt, wenn wir auch andern vergeben, kennt ein Bischof das alles nicht oder begreift er es nicht mal?

Wenn man die Aussagen von Bischof Müller sieht, dann würde die Konsequenz ja sein, mit dem Dialog aufzuhören oder zumindest die Lehre der Kirche den Dialogisierern nahe zu bringen. Welcher Bischof kann dann noch, Herr Zollitsch und seine Gleichgesinnten sicher nicht.


4
 
 Chris2 12. Oktober 2012 
 

Selten deutliche Worte eines deutschen Bischofs

wie man sie seit \"Bonifatius\" Dybas Zeiten nicht mehr vernommen hat. Und wer immer noch nicht verstanden hatte, wen und was er meinte, als er sagte, es gäbe schlimmeres in der Kirche als die (quasi zu langsam umdenkende) Piusbruderschaft, weiß es spätestens jetzt...


4
 
  12. Oktober 2012 
 

Erzbischof Müller

Bei richtigem Nachdenken ist das Diakonat der Frau jetzt eben nicht möglich. Frauen bringen sich ja in den Berufen der Kirche als Pastaoralassistentinnen und Pastoral-
referenten ein. Auch dürfen sie an Schulen Religion geben und in Kranken- und Alten-
heimem werden Dienste von Frauen gerne angenommen (Besuchsdienste, Kranken-
kommunion). Auch in Verwaltungen (wie z. B. in der Erzdiözese München) sind Frauen im Einsatz und leiten auch Referate. U. a. auch in Bibelkreisen und als Pfarrgemeinde-
rätinnen. Es muss und soll jetzt nicht alles mit dem Diakonat der Frau verzwungen und auf die Spitze getrieben werden. Auch finde ich eine Profilierungssucht und ein Geltungs-
streben in der Kirche nicht so gut.
H. Kraft


4
 
 Nada 12. Oktober 2012 
 

Ich glaube, darum rede ich....(Ps. 116,10)

Diese Botschaft/Argumentationshilfen, kommen uns an der Basis gerade recht. Gerade auch für gewisse Theologen, die sich und ihre eigene Theologie zum Herrn der Kirche machen, sollten sich die Aussagen angelegen sein lassen. Wo die moderne Pastoral niemanden mit der Wahrheit konfrontiert, nur die \"brennenden\" Fragen des Diesseits für dialogwürdig erklärt, da wächst nur Unkraut. Die Kirche muss, wie das Konzil herausgearbeit hat, in den einzelnen Gläubigen immer heiliger, immer katholischer werden. Zur \"Ersten Liebe\" zurück kehren. Dafür vielen Dank an den Erzbischof, dass er hier ein klares Wort spricht.


4
 
 JohnPaul 12. Oktober 2012 

Was für wohltuend klare Worte

... und nicht das übliche bischöfliche Dialogwortgeschwurbel.

Auch ich würde das Interview als eine \"Abfuhr für Lehmann und Co.\" lesen - was ja durchaus pikant ist, war doch Kardinal Lehmann der akademische Lehrer von EB Müller ...

P.S.: Einen der erwähnten \"Vorstöße\" kann man derzeit in meinem Bistum beobachten: Der Diakon wird jetzt nur noch als eine Art Sozialarbeiter bezeichnet, nicht aber als ein geistlicher Amtsträger. Mir erzählte ein hoher Bistumsrepräsentant ganz offen, dass man auf diese Weise den Diakonat der Frau ermöglichen wolle - nach dem Motto: Diakon ist ja gar kein geistliches Amt, eine Frauenweihe daher unbedenklich. Und dann ist es ja klar: Vom Moment der Weihe von Frauen zu Diakonen an, wird man fortan sagen: Aber wieso soll das Priesteramt für Frauen nicht möglich sein? Sie haben doch schon ein geistliches Amt wie das des Diakons. Usw. usf.


5
 
 hoffnung 12. Oktober 2012 
 

wiederverheiratete Geschiedene

„Ein neuer Lebensbund ist nicht möglich, solange die erste Ehe gültig besteht.“ Auch sei die Rede von wiederverheirateten Geschiedenen „theologisch ungenau“, denn es „gibt ja keine Scheidung und es gibt auch keine Wiederheirat – es sei denn, dass der Partner verstorben ist. Hier wird also ein zivilrechtlicher Begriff manchmal vermischt mit der kirchlichen und theologischen Begrifflichkeit.“

In der ganzen Frage vergisst man auch den \"treuen\" Ehepartner, der nach zivilrechtlicher Scheidung, sein Kreuz auf sich nimmt und \"bis der Tod sie scheidet\" treu bleiben will. Auch Jahre oder Jahrzehnte danach, holt einem das schmerzliche Scheitern einer Ehe immer wieder ein. An dieses Leid denkt man nicht. Es wird immer von der Barmherzigkeit den \"wiederverheirateten Geschiedenen\" gegenüber gesprochen. Ja wo bleibt denn dann die Barmherzigkeit mit den Verlassenen?


4
 
  12. Oktober 2012 
 

Dank an Erzbischof Müller

- Die Kirche soll endlich so werden wie die Welt! -
Dies scheint der Traum all der Modernisten, Reformer, Kirchendistanzierten und sogar vieler Gläubiger zu sein.
Die Kirche kann niemals so sein oder werden wie die Welt. Sie würde ihr innerstes Wesen verlieren.
Die katholische Kirche birgt einen unaufgebbaren Kern, kostbar und einzigartig.
Seien wir uns dessen stets voll Dankbarkeit und Freude bewusst.
Die bewusst herbeigeführte \"Entkernung\" käme einem geistigen oder wirklichen Tod gleich.


3
 
 Dottrina 12. Oktober 2012 
 

Lieber @Kathole,

besser hätte man den Artikel gar nicht kommentieren können. Danke.


3
 
 frajo 12. Oktober 2012 

Roma locuta, causa finita!

Wäre das nicht ein schlagender Slogan für die DBK-Homepage? Oder als Bildschirmschoner für sehr viele Leute, von Freiburg bis Berlin?


5
 
 Kathole 12. Oktober 2012 
 

Eine glatte Abfuhr für Lehmann, Zollitsch und DBK-Konsorten!

Lehmanns Tagträumereien von einer deutschen Vorreiterrolle bei der Herbeiführung zunächst eines Frauendiakonats, jedoch von Anfang an gedacht als Hebelpunkt, um von dort aus das 3-stufige Weihesakrament insgesamt zu knacken, sind in Rom also aus deutschem Munde und in deutscher Sprache auf dem Müllhaufen des Nationalkirchendenkens amtlich entsorgt worden. Ebenso Zollitsch\' Kumpanei mit den rebellischen Unterschriftensammlern in seiner (Sch)erzdiözese. Vielleicht ist das ja die wichtigste Aufgabe des neuen CDF-Präfekten überhaupt: Den ganzen über Jahrzehnte aufgestauten nationalkirchlichen deutschen Theologenmüll fachgerecht zu entsorgen.
Wenn EB Müller nun auch noch zur Einsicht käme, daß der Entzug der finanziellen Basis den inzwischen schon chronischen deutschen Nationalkirchenträumereien am effektivsten und schnellsten ein Ende bereiten würde, dann bestünde für die Kirche in D tatsächlich die Aussicht auf eine durchgreifende Erneuerung.


8
 

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