Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. R.I.P. Papst Franziskus
  2. Papa Francesco – ein Papst, der die Menschen liebte
  3. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  4. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“
  5. US-Präsident Donald Trump reist zum Papst-Begräbnis
  6. Kritik an Richter: streng gegen Regierungskritiker, milde gegen sexuell übergriffige Asylwerber
  7. Papst Franziskus nach Überführung im Petersdom aufgebahrt
  8. Bischof Voderholzer zum Tod von Papst Franziskus: Ein Zeuge für die „Freude am Evangelium“
  9. Argentinien ruft nach Papst-Tod siebentägige Trauer aus
  10. Bischof Hanke: „Als Christen und als Staatsbürger für das Lebensrecht der Schwächsten demonstrieren“
  11. Papst Franziskus wird am Samstag beigesetzt
  12. US-Regierung lässt negative Folgen von ‚Geschlechtsänderungen‘ erforschen
  13. Bischof Hanke ruft zu neuer Perspektive auf die Auferstehung auf
  14. Vatikan veröffentlicht Testament von Papst Franziskus
  15. Vatikan: Bei Kirchenaustritt keine Löschung aus dem Taufregister

Ideal einer missionarischen und armen Kirche mehr denn je gültig!

1. Oktober 2013 in Aktuelles, 75 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Neues Interview mit Franziskus: Der Kurienapparat "zu vatikanzentriert" ACHTUNG: Komplette Neufassung und gesamtes Interview jetzt in englischer Sprache!


Vatikanstadt (kath.net/KNA)
Papst Franziskus will die vom Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) eingeleitete Öffnung der Kirche zur modernen Kultur entschiedener voranbringen. Dazu gehöre eine religiöse Ökumene und ein Dialog mit den Nichtglaubenden, sagte er in einem Interview mit dem italienischen Journalisten Eugenio Scalfari. Das Konzil habe diese Richtung eingeschlagen, danach aber sei sehr wenig in diese Richtung geschehen. «Ich habe die Demut und die Entschlossenheit, das tun zu wollen», sagte er in dem in der Zeitung «La Repubblica» (Dienstag) wiedergegebenen Gespräch.

Der Kirche dürfe es nicht um Proselytismus gehen, um unlautere Mitgliederwerbung, sondern um den Einsatz für die Bedürfnisse, die Wünsche und Hoffnungen der Menschen. Proselytismus sei ein «Irrsinn». «Wir müssen den Jugendlichen Hoffnung geben und müssen den Alten helfen, sich der Zukunft zu öffnen, müssen Liebe verbreiten. Wir müssen Arme unter den Armen sein», sagte Franziskus in dem Gespräch. Zu den schlimmsten Übeln heute gehörten die Jugendarbeitslosigkeit und die Einsamkeit der Alten. Das seien für ihn «die dringendsten Probleme», vor denen die Kirche stehe, denn die Kirche müsse sich für die Seele wie für den Leib der Menschen verantwortlich fühlen.


Daher sei es nötig, kirchliche Strukturen zu ändern, betonte der Papst. Er habe die Gruppe von acht Kardinälen als Berater ausgewählt - «nicht Höflinge, sondern kluge Persönlichkeiten, die meine Vorstellungen teilen». Die Kirche dürfe nicht nur vertikal organisiert, sondern müsse auch horizontal ausgerichtet sein. Der Weg dahin, mit einen besonderen Akzent auf Konzilien und Synoden, sei lang und schwierig. Franziskus räumte ein, dass es in der Kurie Höflinge gebe und manche Leiter von ihren Mitarbeitern umschmeicheltund falsch informiert würden. Diese Mentalität sei «die Lepra des Papsttums».

Franziskus beklagte weiter, dass der Kurienapparat sei «zu vatikanzentriert». Er kümmere sich um die Interessen des Vatikan und vernachlässige die ihn umgebende Welt. «Ich teile diese Sicht nicht und werde alles tun, um sie zu ändern», betonte der Papst. Das Ideal des heiligen Franz von Assisi, der eine missionarische und arme Kirche wollte, sei heute aktueller denn je.

Die Kirche müsse wieder eine «Gemeinschaft des Volkes Gottes» werden, sagte der Papst. Die Kleriker seien Diener des Volkes Gottes, und der Heilige Stuhl müsse, ungeachtet seiner wichtigen Funktion, der Kirche dienen.

Der Klerikalismus, so der Papst, dürfe nichts mit dem Christentum zu tun haben. Dies habe schon der Heilige Paulus gezeigt, der als erster mit Heiden, Ungläubigen und Anhängern anderer Religionen gesprochen. Es sei wichtig, dem anderen zuzuhören und seine Umwelt und seine Gedanken kennenzulernen.

Als seine Lieblingsheiligen bezeichnete der Papst in dem Interview den Apostel Paulus, Augustinus, Benedikt, Thomas von Aquin, den Jesuiten-Ordensgründer Ignatius und Franziskus. Letzterer sei ein Mann der Tat gewesen, ein Missionar, ein Dichter, ein Prophet, ein Mystiker. «Er träumte von einer armen Kirche, die sich um die anderen kümmern würde, ohne an sich selbst zu denken. Seither sind 800 Jahre vergangen, und die Zeiten haben sich sehr geändert, aber das Ideal einer missionarischen und armen Kirche bleibt mehr denn je gültig», sagte der Papst.

Das Gespräch des Kirchenoberhauptes mit dem Gründungsherausgeber der Zeitung «La Repubblica» fand vergangene Woche im vatikanischen Gästehaus statt und wurde von der Zeitung am Dienstagmorgen im Wortlaut veröffentlicht. Vor einigen Wochen hatten der Papst und Scalfari bereits längere öffentliche Briefe miteinander ausgetauscht.

LINKTIPPS:

Das Interview in einer englischen Übersetzung

Einige Auszüge aus dem Interview bei Radio Vatikan


(C) 2013 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Foto (c) Osservatore Romano


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus

  1. Gemelli-Chefarzt: Papst Franziskus wäre fast gestorben
  2. "Nicht glücklich": Papst bedauert Äußerung zu Russland
  3. Papst tauft Kind in der Gemelli-Klinik
  4. Papst im Kongo eingetroffen
  5. Papst übt schwere Kritik am deutsch-synodalen Weg und spricht von 'schädlicher Ideologie!
  6. Erneut keine Fasten-Exerzitien mit Papst und Kurie in den Bergen
  7. Papst mahnt "Gewissenserforschung" im Umgang mit Flüchtlingen an
  8. Vatikan: Papst stellt Live-Gottesdienste ein
  9. Papst Franziskus: Zölibat ist ein Geschenk und eine Gnade!
  10. Europäische Nebelkerzen und wie das Leben unter Indios wirklich ist







Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Papst Franziskus
  2. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  3. Vatikan veröffentlicht Testament von Papst Franziskus
  4. Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  5. „In Blut getränkt“
  6. Vandalismus in deutschen Kirchen: Beobachtungsstelle OIDAC alarmiert
  7. Urbi et Orbi Ostern 2025 - Das Lamm Gottes hat gesiegt! Er lebt, der Herr, meine Hoffnung
  8. Papst trifft US-Vizepräsident Vance im Vatikan
  9. "Klaren Glauben nach dem Credo der Kirche zu haben, wird oft als Fundamentalismus abgestempelt"
  10. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“
  11. Kritik an Richter: streng gegen Regierungskritiker, milde gegen sexuell übergriffige Asylwerber
  12. Vatikan: Bei Kirchenaustritt keine Löschung aus dem Taufregister
  13. Jerusalem: Die geheimnisvolle "Liturgie des Heiligen Feuers"
  14. Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. bleibt für uns ein starker Segen!
  15. US-Vizepräsident Vance bei Karfreitagsliturgie im Petersdom

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz