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«Es war ein richtiges Fest»

1. Juni 2014 in Interview, 10 Lesermeinungen
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Bischof Voderholzers Bilanz des Regensburger Katholikentags. Von Christoph Renzikowski (KNA)


Regensburg (kath.net/KNA) Der Katholikentag ist vorbei. Am Sonntag feierten 20.000 Menschen den Abschlussgottesdienst im Regensburger Universitätsstadion. Im Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) zog Gastgeber-Bischof Rudolf Voderholzer Bilanz.

KNA: Herr Bischof, wie lautet Ihr Resümee nach diesen fünf Tagen?

Voderholzer: Ich bin hoch zufrieden und sehr glücklich. Es war ein richtiges Fest. Der anfängliche Regen hat der guten Stimmung nichts anhaben können. Ich habe unverkrampfte Fröhlichkeit erlebt. Es war ein Katholikentag des Dialogs, das hat man Regensburg gar nicht so zugetraut. Aber es sind alle Themen zur Sprache gekommen, wenn auch vielleicht nicht so verbissen und kämpferisch wie bei früheren Katholikentagen. Die Lösung aller Probleme durfte niemand erwarten. Manchmal ist es schon viel, wenn ein abgebrochenes Gespräch wieder neu aufgenommen wird.

KNA: Woran denken Sie da?

Voderholzer: Befürworter und Kritiker des Schwangerenberatungsvereins «Donum Vitae» haben miteinander geredet - in einem relativ sachlichen Ton. Mich freut, dass deutlich wurde, wir haben zu 90 Prozent Übereinstimmung. Es geht uns um den Lebensschutz, auch wenn die Wege strittig bleiben. Es wurden zwei Vorschläge gemacht, die ich unterstütze: Machen wir doch das gemeinsam, was wir gemeinsam tun können. Fordern wir den Gesetzgeber dazu auf, das derzeitige Abtreibungssystem zu evaluieren. Und warum nicht zusammen Zeichen setzen, etwa beim 'Marsch für das Leben' in Berlin? Das wäre ein schönes Signal.


KNA: Der Katholikentag ist Teil des Dialogprozesses der Kirche in Deutschland. Der nächste findet erst wieder in zwei Jahren in Leipzig statt. Wie geht es mit dem Dialog weiter?

Voderholzer: Der Dialogprozess wird im September seine nächste zweitägige Veranstaltung in Magdeburg haben. Der Katholikentag war eine Etappe dorthin. Offen gesagt, empfinde ich mein ganzes Bischof-Sein als permanenten Dialogprozess. Ich mache den ganzen Tag nichts anderes, als mit Menschen im Gespräch zu sein, auch mit denen, die manches anders sehen. Mein Eindruck der letzten Tage: Das bisherige Lager- und Schubladendenken auch bei innerkirchlichen Streitthemen wurde doch ganz schön durcheinandergewirbelt. Das ist ein Segen.

KNA: Bei Katholikentagen kommt es auch zu unerwarteten Begegnungen. Wird Ihnen eine solche in Erinnerung bleiben?

Voderholzer: Bei der Wallfahrt habe ich Monsignore Vladislav Sysel getroffen, den Priester, der vor 24 Jahren nach dem Fall des Eisernen Vorhangs die erste Wallfahrt aus Tschechien nach Neukirchen beim Heiligen Blut angeführt hat, und seinen damaligen Ministranten. Das hat mich tief bewegt. Viele schöne Worte klingen in mir nach, die mir in der Stadt zugerufen wurden wie: Hallo, wir kommen aus Mecklenburg, Ihr macht das wirklich gut hier. Ich könnte noch etliche weitere Begegnungen nennen.

KNA: Wie wird der Katholikentag in Ihrem Bistum nachwirken?

Voderholzer: Er hat auf jeden Fall das Wir-Gefühl und die Kollegialität gestärkt. Wir dürfen auch ein bisschen stolz sein, dass wir mithelfen konnten, ein großes Ereignis auf die Beine zu stellen. Das gibt Selbstbewusstsein.

KNA: Wieviel Schlaf müssen Sie nachholen?

Voderholzer: Im Schnitt kam ich auf fünf Stunden pro Nacht. Normalerweise brauche ich sieben. Aber ich regeneriere mich ganz gut.

Statement von Bischof Rudolf Voderholzer über den Regensburger Katholikentag


Katholikentag Spezial Freitag: Birgit Kelle moderiert - Gemeinschaften von Jerusalem, Holy hour, Interviews mit interessanten Jugendlichen/Jugend2000


Regensburg Katholikentag 2014 endet mit Open-Air-Messfeier


Musikalisch-moderner Psalmvortrag bei Abschlussmesse des Regensburger Katholikentags: Julia Ebner und Chor - Lass Dein Angesicht über uns leuchten


(C) 2014 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Foto Bischof Voderholzer (c) Bistum Regensburg


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Lesermeinungen

  3. Juni 2014 
 

Entschuldigung

In meinem ersten Beitrag musste die Meinung aufkommen, dass die Dialoge von Bischof Voderholzer Leerlauf seien. Ich bitte ihn für diese Frechheit um Entschuldigung!


0
 
  2. Juni 2014 
 

@Bentheim

Besten Dank für das Zurechtrücken meines Beitrags! Er enthielt offenbar nicht die reine Wahrheit. Diese wird schlussendlich doch siegen.


1
 
  1. Juni 2014 
 

Evangelium Vitae

Fortsetzung der aus der Nr. 58 der Enzyklika unter zuvor eingestelltem Link.

"Gewiß nimmt der Entschluß zur Abtreibung für die Mutter sehr oft einen dramatischen und schmerzlichen Charakter an, wenn die Entscheidung, sich der Frucht der Empfängnis zu entledigen, nicht aus rein egoistischen und Bequemlichkeitsgründen gefaßt wurde, sondern weil manche wichtigen Güter, wie die eigene Gesundheit oder ein anständiges Lebensniveau für die anderen Mitglieder der Familie gewahrt werden sollten. Manchmal sind für das Ungeborene Existenzbedingungen zu befürchten, die den Gedanken aufkommen lassen, es wäre für dieses besser nicht geboren zu werden.Niemals jedoch können diese und ähnliche Gründe, mögen sie noch so ernst und dramatisch sein, die vorsätzliche Vernichtung eines unschuldigen Menschen rechtfertigen."


Liebe Grüße und GOTTES SEGEN.

Josef


1
 
  1. Juni 2014 
 

Evangelium Vitae von Johannes Paul II.

"Die sittliche Schwere der vorsätzlichen Abtreibung wird in ihrer ganzen Wahrheit deutlich, wenn man erkennt, daß es sich um einen Mord handelt, und insbesondere, wenn man die spezifischen Umstände bedenkt, die ihn kennzeichnen. Getötet wird hier ein menschliches Geschöpf, das gerade erst dem Leben entgegengeht, das heißt das absolut unschuldigste Wesen, das man sich vorstellen kann: es könnte niemals als Angreifer und schon gar nicht als ungerechter Angreifer angesehen werden! Es ist schwach, wehrlos, so daß es selbst ohne jenes Minimum an Verteidigung ist, wie sie die flehende Kraft der Schreie und des Weinens des Neugeborenen darstellt. Es ist voll und ganz dem Schutz und der Sorge derjenigen anvertraut, die es im Schoß trägt. Doch manchmal ist es gerade sie, die Mutter, die seine Tötung beschließt und darum ersucht und sie sogar vornimmt."

aus Evangelium Vitae auf http://www.vatican.va/holy_father/john_paul_ii/encyclicals/documents/hf_jp-ii_enc_25031995_evangelium-vitae_ge.html


1
 
 Elija-Paul 1. Juni 2014 
 

Sorry , einige Fehler

muß heißen:

relativ sachlichem Ton ...
als ob Donum vitae ....
Das ist nicht so und dies macht weit mehr als zehn Prozent der ganzen Problematik aus!


0
 
 Elija-Paul 1. Juni 2014 
 

Auf die Kirche hören!

Es war doch klar, daß die Positionen von Donum Vitae in Bezug auf die Absichten Kinder zu retten in vielen Punkten mit Lebensrechtsbewegungen übereinstimmen. Der entscheidende Punkt ist jedoch, daß dieser Verein sich im Widerspruch zu der Weisung des hl. Papstes Johannes Paul II. gebildet hat und nach wie vor das Zeugnis der Kirche verdunkelt. Darüber täuscht auch nicht ein Gespräch in relativ sachlichen Ton hinweg. Die Katholiken dieses Vereins müßten auf die Kirche hören! Ihnen ein solches Podium zur Verfügung zu stellen ist aus meiner Sicht ein falsches Signal, als Donum Vitae mit den Lebensrechtsbewegungen, die in Übereinstimmung mit den Weisungen der Kirche sind, auf derselben Ebene wäre. Das ist nicht so und dies macht nicht weit mehr als zahn Prozent der ganzen Problematik aus!


2
 
 huegel76 1. Juni 2014 

Na dann nehme ich Bischof Voderholzer beim Wort

und freue mich, ihn am 20. September in Berlin zu sehen.


0
 
 Bentheim 1. Juni 2014 
 

Veritasvincit

1)"Der Segen kommt erst, wenn sich das Durcheinander klärt und sich Lösungen herausschälen." Sie haben den Bischof völlig falsch zitiert und folglich nicht verstanden. Das richtige Zitat sieht so aus: "Das bisherige Lager- und Schubladendenken auch bei innerkirchlichen Streitthemen wurde doch ganz schön durcheinandergewirbelt. Das ist ein Segen."
Es wurden also nicht "Die innerkirchlichen Themen", sondern "Das bisherige Lager- und Schubladendenken" bei diesen Themen durcheinandergewirbelt. Das ist doch etwas anderes und in der Tat ein Segen!

2)("Ich empfinde mein ganzes Bischof-Sein als permanenten Dialogprozess"), wenn es sich im Kreis bewegt und zu keinem Ziel führt."
Hierzu sage ich nur eins: Was Sie hier schreiben, ist eine arrogante Unverschämtheit, zumal Sie dazu inhaltlich nicht den geringsten Anhaltspunkt haben. Veritas non semper vincit.


5
 
  1. Juni 2014 
 

Durcheinander

Der Bischof: "Die innerkirchlichen Themen wurden ganz schön durcheinander gewirbelt. Das ist ein Segen."

Der Segen kommt erst, wenn sich das Durcheinander klärt und sich Lösungen herausschälen. Auch das endlose Diskutieren bringt nichts ("Ich empfinde mein ganzes Bischof-Sein als permanenten Dialogprozess"), wenn es sich im Kreis bewegt und zu keinem Ziel führt.


5
 
 sixtinus 1. Juni 2014 
 

Gratulation

Herzliche Gratulation an Bischof Voderholzer und allen Helfern zu diesen Tagen des Brückenbauens! Es war in der Tat ein Fest des Glaubens!


7
 

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