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Pfingsten: Geld macht nicht glücklich – aber Gott!

9. Juni 2014 in Spirituelles, keine Lesermeinung
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Ein Mönch und ein „bekehrter Schurke“ bei Fernsehmoderator Peter Hahne


Mainz (kath.net/idea) Geld allein macht nicht glücklich, aber eine Beziehung zu Gott kann wirklich glücklich machen – diese Überzeugung haben zwei völlig unterschiedliche Talkshowgäste des Fernsehmoderators Peter Hahne unterstrichen. In seiner ZDF-Sendung am Pfingstsonntag interviewte er den Abt der Klöster Bonifaz (München) und Andechs (bei Augsburg), Johannes Eckert, sowie den ehemaligen Millionär und Anlagebetrüger Josef Müller (Fürstenfeldbruck). Für ihn war früher Geld, Erfolg und Ruhm alles. In den neunziger Jahren gehörte er zur Schickeria Münchens. Wegen Millionenbetrugs wurde er im Jahr 2005 zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt. In der kalten Gefängniszelle sei er ins Nachdenken über sein „dekadentes“ Leben gekommen und habe sich Jesus Christus anvertraut, sagte er jetzt in der Sendung „Peter Hahne“. Dadurch habe er innere Freiheit, Freude und ungeheuer viel Kraft erhalten. Heute könne er sagen: „Gott sei Dank, dass ich ins Gefängnis kam.“

Mit Hoeneß über Gott sprechen

Paradoxerweise habe er in der Unfreiheit der Haft durch die Bindung an Gott „die wahre Freiheit gefunden“. Strafe und Reue wegen seiner Taten seien notwendig gewesen. Zur Reue gehöre auch Wiedergutmachung. Er habe insgesamt etwa 40 Millionen Euro durchgebracht; noch habe er rund zehn Millionen Euro Schulden. Während die Banken die Verluste meist abgeschrieben hätten, suche er den Vergleich mit einzelnen Gläubigern, denen es nicht gut gehe. Dafür verzichte er auf sein Autorenhonorar für sein 2013 erschienenes Buch „Ziemlich bester Schurke“.


Für ihn selbst spiele das Streben nach Geld keine Rolle mehr. Insgeheim hege er den Wunsch, mit dem wegen Steuerbetrugs verurteilten früheren Präsidenten des Fußballvereins Bayern München, Uli Hoeneß, im Gefängnis in Landsberg darüber zu sprechen, was ihm der Glaube an Jesus bedeute.

Viele sind auf der Suche nach Gott

Eckert managt als Benediktinermönch nicht nur die beiden Klöster, sondern auch die mit Andechs verbundenen Wirtschaftsbetriebe, darunter eine Brauerei. Der gesamte Jahresumsatz beträgt rund 25 Millionen Euro. Von den Erlösen wird unter anderem eine Arbeit unter Obdachlosen in München finanziert. Eckert bezieht kein Managergehalt, sondern er erhält das, was er zum Leben unbedingt braucht. Wie der Abt betonte, gibt es seiner Ansicht nach unterschiedliche Wege zu Gott – „für jeden einen eigenen“. Bei ihm sei der Schritt ins Klosterleben ein fünf Jahre dauernder Prozess gewesen. Der Verzicht etwa auf Besitz oder eine Partnerin bedeute gleichzeitig, frei zu sein für eine Gottesbeziehung. Nach Eckerts Ansicht sind viele Menschen auf der Suche nach dem Sinn ihres Lebens und nach Gott. Das zeigten etwa Managerfreizeiten im Kloster. Wenn man in einer Zelle auf sich geworfen sei, komme man zu den eigentlichen Fragen.

Dienen statt herrschen

Eckert betonte die Bedeutung der Benediktinerregel „ora et labora“ (bete und arbeite). Dabei komme es ihm auf das „und“ an – also auf die Verknüpfung von beidem. Die Ordensbrüder erhielten keine Kirchensteuer und müssten von ihrer Hände Arbeit leben; das erde ihre Frömmigkeit. Zwischen dem Klosterleben und dem Wirtschaftsleben sieht Eckert etliche Berührungspunkte. So sollte für Führungskräfte und Mönche das Prinzip „Dienen statt herrschen“ gelten. Führen bedeute, Vorbild zu sein und den Menschen zu dienen.

kath.net-Buchtipp:
Ziemlich bester Schurke
Wie ich immer reicher wurde
Von Josef Müller
Hardcover, 320 Seiten; 20 farb. Abb.
2013 Brunnen-verlag, Gießen; Brunnen-Verlag, Basel
ISBN 978-3-7655-1595-8
Preis 18.50 EUR

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