Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst Pi
  2. Apostolische Visitation im Stift Heiligenkreuz
  3. Eine 'Ordensfrau' ohne Schleier soll Heiligenkreuz visitieren!
  4. Neoschismatiker aller Länder gründet Eure Landeskirche
  5. „Da sammeln sich Mehrheiten, die bringen Minderheiten hervor, das treibt die Einheit auseinander“
  6. Agieren katholische Schulen des Erzbistums Hamburg noch im Einklang mit der Lehre der Kirche?
  7. „Mir ist aufgefallen, dass Kirchen beim Lebensschutz deutlich leiser sind als beim Tempolimit“
  8. CDU-Politiker reicht Programmbeschwerde wegen Bericht über christliche Fußballer ein
  9. 'Mörderische Bastarde'
  10. Papst Leo XIV. hält außerirdisches Leben für möglich
  11. Katholische Kirchgemeinde in Düsseldorf lädt zu Gottesdienst zum CSD ein
  12. Überwachung traditionalistischer Katholiken durch FBI war umfassender als bisher bekannt
  13. Schnipp-Schnapp – das Geschlechtsteil ab – für die Kirchenzeitung der Erzdiözese Wien kein Problem?
  14. Christen stehen auf der Seite von Israel!
  15. Priesterweihen 2025: Mehr Jungpriester als Spätberufene

Die Haltung der Hände beim Kommunionempfang

14. August 2003 in Spirituelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Die Hände, welche die Heilige Kommunion empfangen und zum Mund führen, stehen für den ganzen Menschen, in dessen Herz Christus Einzug halten will. Ein Beitrag von Bischof Heinz Josef Algermissen aus Fulda.


Fulda (kath.net/pdf)
"Die einfachen Dinge um uns her haben weithin ihreSprache verloren. Undwir, die wir ihr Wort nicht mehr hören, gleichen Analphabeten angesichts desBuches der Schöpfung." (Hans-Urs von Balthasar). Mit dem Verstummen deralltäglichen Dinge (z. B. Wasser, Öl, Salz, Brot, Wein, Asche) droht auchdie Aussagekraft der kirchlichen Zeichen und Geheimnisse verloren zu gehen.Infolgedessen muss kirchliche Katechese immer wieder neu die Menschenabholen und den Weg von der Schale bis Kern führen. Je mehr die Glieder desGottesvolkes, vom Geist Gottes geleitet, zum Kern der Liturgie gelangen oderdoch zu ihm unterwegs sind, desto lebendiger und frohmachender wird derGottesdienst. Es geht also um ein tieferes Verstehen der Zeichen, die unsimmer wieder begegnen.

Ich möchte Sie, liebe Leserinnen und Leser, einladen, über die Haltung beimEmpfang der Hl. Kommunion tiefer nachzudenken. Dazu biete ich Ihnenkatechetische Überlegungen des Paderborner Liturgieprofessors Dr. MichaelKunzler an: Viel wurde einstmals darüber gestritten, was die würdigere WeisedesKommunizierens sei: Handkommunion oder Mundkommunion. Noch heute kann manzuweilen auf Kampfschriften einschlägiger Gruppen stoßen, nach denen Jesusselbst die Einführung der Handkommunion als Gotteslästerung mit furchtbarenKatastrophen bestrafen wird. All dies hält einer geschichtlichen und erstrecht theologischen Betrachtung nicht stand.

Unstrittig ist die Handkommunion die ältere Kommunionweise. Sie verschwandnicht nur deshalb,weil die Ehrfurcht der Menschen vor dem Kommunionempfang einer tiefen Furchtvor der unwürdigen Kommunion wich, so dass man immer seltener kommunizierte,sondern auch zur Verhütung abergläubischen Missbrauchs des Allerheiligsten.Man legte die Kommunion den Menschen auf die Zunge und sollte genau genommensogar darauf achten, dass diese die eucharistische Speise auchrunterschluckten, sie nicht mit nach Hause nahmen und als nur oberflächlichBekehrte damit Unsinn trieben.

Der zeitliche Vorrang der Handkommunion zeigt sich schon durch die exakteBeschreibung der Haltung der Hände, die einen Thron bilden sollen. Sie istenthalten in den mystagogischen Katechesen des Cyrill von Jerusalem (313-387n. Chr.): "Wenn du dann hingehst, komm nicht mit vorgestreckten Handflächenoder gespreizten Fingern. Mache die Linke zum Thron für die Rechte, die denKönig empfangen soll. Mache die Hand hohl, empfange so den Leib Christi undsage ,Amen' dazu. Nimm es vorsichtig, heilige die Augen durch die Berührungmit dem Heiligen Leib und pass auf, dass du nichts davon verlierst. Dennwenn du etwas verlierst, so ist das, als littest du an deinen eigenenGliedern Schaden. Sag mir: Wenn dir jemand Goldstaub gäbe, würdest du ihndann nicht mit großer Sorgfalt festhalten und aufpassen, dass du nichtsdavon verlierst und Schaden leidest? Wirst du also nicht noch vielsorgfältiger auf das achten, was wertvoller ist als Gold und Edelsteine, umkeine Stücke davon fallen zu lassen? Nachdem du Anteil genommen hast amLeibe Christi, komm auch zum Kelch des Blutes" (Mystagogische Katechesen V,21 - hrsg. v. G. Röwekamp, Fontes Christiani 7, 1992, 162f.).

Es ist müßig, darüber zu diskutieren, welcher Körperteil edler ist und dahereher für die Berührung mit dem Allerheiligsten in Frage kommt. Um es aufeine Formel zu bringen: Sündigt der Mensch mehr mit der Hand oder eher mitdem Mund? Natürlich ist und bleibt der ganze Mensch ein Sünder, der dererbarmungsvollen Vergebung durch Gott bedarf. Für diesen sündigen Menschenstehen die Hände als Symbol. Es sind die Hände des Vaters, mit denen er fürseine Familie den Lebensunterhalt erwirbt; es sind die Hände der Mutter, diefür das umfassende Wohl der Familie sorgen. Zu allem, was der Mensch ist undwas er tut, benötigt er seine Hände. So sieht es auch der Bischof Cyrill vonJerusalem. Die Hände, welche die Heilige Kommunion empfangen und zum Mundführen, stehen für den ganzen Menschen, in dessen Herz - wieder ein Symbol,diesmal für das Zentrum der Persönlichkeit - Christus Einzug halten will.Die geöffneten Hände des/r Kommunizierenden sind der für die Ankunft Christiaufnahmebereite Thron.

Was Menschen derart mit ihren Händen beim Kommunionempfang machen, ist einThema der ostkirchlichen Ikonenfrömmigkeit und wirkt sich sogar auf dieGestalt des Altares aus. Es gibt Ikonen, die zeigen einen leeren Altar undbezeichnen ihn als den "bereitstehenden Thron" für die Wiederkunft Christi.Was sich am Ende der Zeit sichtbar in aller Herrlichkeit ereignen wird, dasereignet sich in jeder heiligen Messe in der Wandlung: Christus kommt immerneu auf den Altar hernieder, aber verborgen in den Gestalten von Brot undWein. Darum ist der Altar der für seine eucharistische Ankunftbereitstehende Thron, auf dem keine Blumen, noch nicht einmal Kerzenleuchterabgestellt werden dürfen. Es ist "heiliges Land", das der Herr selbstbetritt. Auch die Hände der Gläubigen, die zur Kommunion herantreten, sind"Altar und "heiliges Land". Wer das weiß, kann die Handkommunion eigentlichnur würdig vollziehen.



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Eucharistie

  1. Erzbischof Cordileone unterstützt Kommunionempfang auf den Knien
  2. Satanist sagt unter Eid: Wir haben keine Eucharistie für ‚schwarze Messe‘
  3. Erzbischof Naumann klagt gegen Satanisten: Fordert Herausgabe der Eucharistie
  4. Christus am verkehrsreichsten Flughafen der Welt begegnen
  5. Wirre Anordnung von Kardinal Cupich: Gläubige sollen Kommunion nur im Stehen empfangen
  6. 'Ich bin bei euch bis zum Ende der Zeiten'
  7. Die Eucharistie – Mein Weg zum Himmel
  8. Die Eucharistie – Mein Weg zum Himmel
  9. Die Eucharistie – Mein Weg zum Himmel
  10. Die Eucharistie – Mein Weg zum Himmel






Top-15

meist-gelesen

  1. Apostolische Visitation im Stift Heiligenkreuz
  2. Eine 'Ordensfrau' ohne Schleier soll Heiligenkreuz visitieren!
  3. Neoschismatiker aller Länder gründet Eure Landeskirche
  4. Kein LGBT-Logo auf dem Trikot: Serbischer Fußballer für vier Spiele gesperrt
  5. „Mir ist aufgefallen, dass Kirchen beim Lebensschutz deutlich leiser sind als beim Tempolimit“
  6. Papst Pi
  7. „Da sammeln sich Mehrheiten, die bringen Minderheiten hervor, das treibt die Einheit auseinander“
  8. Gymnasiasten in Essen wollten Abifeier mit Geschlechtertrennung
  9. 'Mörderische Bastarde'
  10. CDU-Politiker reicht Programmbeschwerde wegen Bericht über christliche Fußballer ein
  11. Heiligsprechung von "Internetpatron" Carlo Acutis am 7. September
  12. Schnipp-Schnapp – das Geschlechtsteil ab – für die Kirchenzeitung der Erzdiözese Wien kein Problem?
  13. Brian A. Graebe zum Pontifikat von Leo XIV.: „Eine Zeit der Heilung“
  14. Kardinal Kasper: Papst Leo „ist ein Mann der Mitte“
  15. "Duftend wie Weihrauch, der einen ganzen Raum erfüllt, obwohl er dabei verbrennt"

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz