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"Pell ist Sündenbock, kein Kinderschänder"

27. Februar 2019 in Weltkirche, 86 Lesermeinungen
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Australischer Zeitungskolumnist Bolt ("Ich bin weder Katholik noch Christ") kritisiert Pell-Urteil: "Ein Mann wurde für schuldig befunden: nicht aufgrund von Fakten, sondern von Vorurteilen"


Sydney (kath.net/rn) "Kardinal Pell wurde wegen sexuellem Missbrauch von zwei Burschen fälschlicherweise verurteilt." Dies schreibt der Kolumnist Andrew Bolt in der bekannten australischen Zeitung "Herald Sun". Für Bolt steht fest, dass Pell hier für die Sünden seiner Kirche büßen müsse und eine Verunglimpfungskampagne von Medien hier mitgeholfen habe. "Er ist ein Sündenbock, kein Kinderschänder", betonte der Kolumnist, der von sich selbst ausdrücklich sagt, dass er weder Katholik noch Christ sei. Bolt könne definitiv nicht glauben, dass Pell zwei Ministranten unmittelbar nach der Heiligen Messe in der Kathedrale missbraucht habe. Denn dazu müsse man glauben, dass beide Ministranten unmittelbar nach der Messe Wein in der Sakristei getrunken haben und Pell den einen Jungen zum Oralsex gezwungen habe, während er den anderen unsittlich berührt haben soll. Das könne er einfach nicht glauben.

Bolt schildert eigens, dass der andere Bursche, der inzwischen verstorben ist, immer ganz klar gesagt habe, dass er nicht missbraucht worden sei. Der andere, dessen Identität nach wie vor nicht bekannt sei, habe jahrelang davon nichts erzählt. Der sexuelle Vorfall soll sich laut dem Ankläger unmittelbar nach der Messe zugetragen haben. Dies sei jedoch laut Bolt kaum möglich, da die Sakristei nach jeder Messe immer ein Raum sei, wo sich viele Menschen aufhalten und wo Pell immer auch von Menschen aufgesucht wurde, die mit ihm reden wollten. Die These, dass es zu einem Vorfall in der Sakristei kam, wird auch klar von Monsignore Charles Portelli, wiederlegt. Pells Zeremonienmeister bezeugte, dass er Pell immer von der Ankunft bei der Kathedrale bis zu dem Moment, wo er diese wieder verlasse, begleite. Portelli hat vor dem Richter klar gemacht, dass es daher unmöglich einen Vorfall gegeben haben könne.


Außerdem gibt es laut dem Journalisten keinen einzigen anderen Zeugen, der diesen Vorfall bezeugen könne, und dies, obwohl die Kathedrale zu diesem Zeitpunkt noch mit Menschen voll war. Bolt erinnerte auch daran, dass es keinen anderen ähnlichen Vorfall mit Pell und es auch hier keine anderen Beschuldiger gab. Normalerweise seien sexuell gestörte Triebtäter Serientäter und vergehen sich an mehreren Kindern. Es sei daher kein Wunder, dass die 1. Jury bei diesem Fall klar zu dem Urteil kam, dass Pell unschuldig sei.

Für den Kolumnisten steht auch fest, dass Pell, falls er wirklich ein Triebtäter wäre, doch niemals so dumm wäre, so etwas mitten in der Öffentlichkeit zu machen. "Es wird viele Leute geben, die zornig antworten, dass wir immer den Opfern glauben müssen, oder zumindest diesem Opfer. Warum aber würde jemand eine falsche Anschuldigung machen?", fragt Bolt. Doch Pell wurde in der Vergangenheit schon oft von Menschen mit Vorfällen beschuldigt, die sich immer als falsch herausgestellt hätten. "Vielleicht haben sie etwas vergessen. Oder vielleicht suchen Sie auch nach jemandem, der für ein Trauma, welches sie erlitten haben, büßen sollte und wählen den Mann, den die Medien schon immer als den konservativen Kirchenanwalt des Landes verunglimpft hatten."

Der Kolumnist erinnert dann ausführlich an einige Fälle, die man Pell anhängen wollte und die sich alle als falsch herausstellten. Darunter gab es einen Fall, bei dem behauptet wurde, dass Pell eines Tages an eine Tür angeklopft haben soll und es einen Übergriff auf ein Kind gegeben haben soll. Es stellte sich später heraus, dass der Kardinal zu dem Zeitpunkt meilenweit wo anders war und in seinem Büro gearbeitet hatte. Ein anderer Ankläger beschuldigte Pell, dass er diesem zu einem gewissen Zeitpunkt in Ballarat von einem Missbrauchspriester erzählt habe. Auch das erwies sich als falsch. Pell war zu dem Zeitpunkt in Europa zum Studium, sein Pass bezeugte dies. Gerald Ridsdale, ein Missbrauch-Priester, behaupte, dass Pell ihm geraten habe, den Missbrauch durch seinen Onkel niemandem zu erzählen. Die Geschichte wurde von Medien wie ABC hochgespielt, später stellte sich nach einer Untersuchung heraus, dass es auch dafür keinen einzigen Beweis gab.

Bolt schreibt abschließend: "Pell hat so viele falsche Anschuldigungen überlebt. Und jetzt ist er durch eine der unwahrscheinlichsten von all diesen Fällen gefallen. Meiner Meinung nach ist dies unser OJ Simpson Prozess, allerdings umgedreht. Ein Mann wurde für schuldig befunden, nicht aufgrund von Fakten sondern von Vorurteilen."

George Pell war zunächst Erzbischof von Melbourne, dann bis 2014 von Syndey. Im Februar 2014 wurde er zum Präfekten des vatikanischen Wirtschaftssekretariats ernannt; derzeit ist er für die Dauer seines Gerichtsverfahrens in Australien von seinen Amtspflichten freigestellt. Von April 2013 bis Oktober 2018 war er Mitglied des Kardinalsrats. Er ist 77 Jahre alt.

Weitere kath.net-Artikel über Kardinal Pell.

Archivfoto Kardinal Pell



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