Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Statt Jesuskind in der Krippe ein schleimiges Alien-Monster in der ARD!
  2. Eine Treue, die Zukunft schafft!
  3. Hippe Missionare sind brandgefährlich
  4. Meldestelle Christenschutz: Christliche Flüchtlinge sind fassungslos über Skandal-Ausstellung
  5. Der ‚gerechte Mann‘ im Heilsplan Gottes
  6. Wie genau nimmt es der BR-Rundfunk mit der Wahrheit?
  7. ‚Urbi et Orbi‘ 2025: Weihnachten - Geburt des Friedens
  8. Stille Nacht, Heilige Nacht
  9. Wenn das 'Drehbuch' schon vorher feststeht
  10. Es macht mich sehr traurig, dass Russland einen Waffenstillstand zu Weihnachten abgelehnt hat!
  11. In Illo uno unum - Mission und Gemeinschaft als Prüfstein. Die Kurie zwischen Umkehr und Auftrag
  12. Vatikan äußert sich nicht über Themen des Konsistoriums
  13. Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren: er ist der Messias, der Herr!
  14. USA bombardieren Islamisten nach Massaker an Christen in Nigeria
  15. „Meine Adventskrippe steht unter einem Kreuz, das immer dort an der Wand hängt…“

Reichlich zeitgeistiges Geschwätz bei Weihnachtspredigten

30. Dezember 2019 in Kommentar, 14 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Die Ikonen von Klima und Migration - und seien sie noch so agil und pfiffig in PR und Aktionismus - retten die Welt nicht. Das Jesuskind schon. Und das ist die Botschaft von Weihnachten - Der Montagskick von Peter Winnemöller


München (kath.net)
In den letzten Tagen machten sich in den sozialen Medien an der einen oder anderen Stelle etwas Frust breit, was der eine oder andere Bischof oder Priester zu Weihnachten gepredigt hat. Leider nehmen in einem Akt zunehmender Protestantisierung die Predigten der Zelebranten immer größeren Raum ein. Bis zur Reform der Liturgie nach dem letzten Konzil gehörten die Predigten überhaupt nicht zur Hl. Messe. Man erkennt dies daran, dass Priester, die im alten Ritus zelebrieren, mindestens den Manipel und teilweise sogar die Kasel ablegen, wenn sie predigen.
Das letzte Konzil wollte die Menschen mehr und näher mit der Schrift in Berührung bringen.

Deshalb wurde die Homilie, d.h. die Auslegung der Schrift, Bestandteil der Heiligen Messe. De facto gerät die Predigt dann doch oft genug zu einer katechetischen oder moralischen Belehrung. Nur so ist zu erklären, warum gesellschaftliche und politische Themen oft in den diesjährigen Weihnachtspredigten einen so breiten Raum einnahmen. Liest man sich einmal quer durch die Predigten deutscher Bischöfe zu den weihnachtlichen Festtagen, so findet sich sicher an der einen oder anderen Stelle erbauliches, die Weihnachtsbotschaft vertiefendes, was die Menschen heute, wie die Hirten damals zur Krippe und in die Anbetung des Kindes führt.


Doch findet sich auch reichlich zeitgeistiges Geschwätz. Lob für die Klimajugend etwa verstört den Hörer. Hatte die Klimabewegung doch gerade erst Menschen, die etwa im Alter der Bischöfe sind, auf Twitter das Existenzrecht abgesprochen.

Ein Klimakinderchor durfte auf einem öffentlich- rechtlichen Sender ein gerontophobes Lied quäken. Das sind für manche Bischöfe Vorbilder? Auch eine unreflektierte, teils romantisierende Deutung der dramatischen Flucht der Heiligen Familie auf heutige Migration, ihre Ursachen und Folgen fand Platz in zahlreichen bischöflichen Predigten.

Die Ursachen für Migration sind vielfältig und Komplex. Die Nöte von Menschen, die ihre Heimat verlassen, die Schlepperkriminalität und die konkrete Not müssen an der Wurzel bekämpft werden. Die Redlichkeit gebietet den Verzicht so etwas in einer wohlig warmen Kirche zu Weihnachten moralinsauer zu bepredigen.

Weder das eine noch das andere noch das andere ist die originäre Botschaft von Weihnachten. Diese zwei genannten Themenkomplexe stehen für eine große Zahl von am Thema vorbei gepredigten Themen. Es gibt noch den „synodalen Weg“, es gibt noch die Rolle der Frau in kirchlichen Führungspositionen, es gibt noch eine Menge Politik und vieles anderes mehr. Im Rahmen der schon erwähnten Protestantisierung schaut die weltliche aber auch die kirchensteuersubventionierte Presse sehr genau auf den Inhalt der bischöflichen Predigten und macht entsprechende Meldungen daraus. Predigten haben, so sie denn hoch genug in der Hierarchie angesiedelt sind, damit einen Nachrichtenwert.

Aus diesem Grund hat der Prediger eine erhöhte Verantwortung.
Was ist denn nun die Botschaft von Weihnachten? Das erste, was die Engel den Hirten sagen, ist der berühmte Satz: „Fürchtet Euch nicht.“ Die Begegnung mit Engeln gibt Menschen Grund zum Fürchten.

Das aber sollen wir nicht. Die Weihnachtsbotschaft geht – gerade zum Fürchten – gegen den Strich des Zeitgeistes. Gott wird Mensch, um die Welt zu retten. Spätestens an diesem Punkt sollten wir merken, wie sehr Klima, Migration und andere politische Themen in der gepredigten Form geradezu antiweihnachtlich sind. Der Mensch soll mitwirken am Erlösungswerk Gottes. Das ist schon so. Klima- und Migrationsprotagonisten wollen jedoch Gott die Erlösung der Welt abnehmen. Welch eine Hybris! Warum sagt da keiner?

Weihnachten ist die Gelegenheit – besonders für Bischöfe – einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen, wie anders Erlösung geht. Jesus kommt gerade nicht mit mächtigen Bildern und einem wortgewaltigen Auftritt vor der UN daher. Gott wird als Kind in einer Krippe Mensch. Klein, hilflos, angewiesen. Gott wird so Mensch, wie es jeder von uns seinen Weg in die Welt findet.

Politik - und sei sie noch so mächtig - rettet die Welt nicht. Die Ikonen von Klima und Migration - und seien sie noch so agil und pfiffig in PR und Aktionismus - retten die Welt nicht. Das Jesuskind schon. Und das ist die Botschaft von Weihnachten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Montagskick

  1. Hippe Missionare sind brandgefährlich
  2. Bischof sein in Opferperspektive
  3. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  4. Das Ende der Säkularisierung hat begonnen
  5. Die Kirche bleibt der Welt fremd
  6. Rotes Licht für verfolgte Christen
  7. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  8. Wir predigen den heiligen Klimawandel
  9. Endlich ein Queergottesdienst im Fernsehen
  10. Und sie glauben doch






Top-15

meist-gelesen

  1. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  2. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  3. Meldestelle Christenschutz: Christliche Flüchtlinge sind fassungslos über Skandal-Ausstellung
  4. Wenn das 'Drehbuch' schon vorher feststeht
  5. Hippe Missionare sind brandgefährlich
  6. O Oriens, lucis aeternae
  7. O Rex gentium
  8. O Emmanuel
  9. Wie genau nimmt es der BR-Rundfunk mit der Wahrheit?
  10. Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren: er ist der Messias, der Herr!
  11. Eine Treue, die Zukunft schafft!
  12. Oktober 2026 - Kommen Sie mit nach SIZILIEN mit Kaplan Johannes Maria Schwarz!
  13. „Jesus ist also nicht aus religiöser Poesie geboren…“
  14. Ein neuer Akzent ohne Bruch: keine Pastoralrhetorik mehr
  15. Der heilige Josef und die Schwestern von Goldenstein

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz